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News des 27. Oktober 2011

Die VR-Zone berichtet über das Vorhaben nVidias, eine zweite GeForce GTX 560 Ti auf Basis des GF110-Chips von GeForce GTX 570, 580 & 590 herauszubringen. Bislang basieren GeForce GTX 560 & 560 Ti auf dem GF114-Chip, welcher maximal 384 Shader-Einheiten, 64 TMUs und ein 256 Bit DDR Speicherinterface bietet. Der GF110-Chip von GeForce GTX 570, 580 & 590 bietet dagegen maximal 512 Shader-Einheiten, 64 TMUs und ein 384 Bit DDR Speicherinterface, bei der zweiten Version der GeForce GTX 560 Ti sollen davon allerdings nur 448 Shader-Einheiten, 56 TMUs und ein 320 Bit DDR Speicherinterface genutzt werden. Dies ergeben 17 Prozent mehr Shadereinheiten und ein um 25 Prozent breiteres Speicherinterface zwischen zweiter und erster Version der GeForce GTX 560 Ti – nominell gute Voraussetzungen dafür, daß die zweite Version klar schneller ausfällt als die erste Version. Allerdings kommen hier dann auch noch die konkreten Taktraten ins Spiel, welche derzeit nicht bekannt sind, welche aber bei der GF110-basierten Version doch niedriger sein sollten.

Schließlich weisen alle GF110-basierten Grafikkarten generell etwas niedrigere Taktraten gegenüber den GF114-basierten Grafikkarten auf, zudem dürfte nVidia gerade bei dieser vermutlich recht günstigen GF110-Grafikkarte nun kein Taktratenfeuerwerk abbrennen. Wenn man von "normalen" Taktraten (wie bei der GeForce GTX 570) von 732/1464/1900 MHz für die zweite Version der GeForce GTX 560 Ti ausgeht, dann erscheint die zweite Version der GeForce GTX 560 Ti durchaus als potent, bezüglich der Performance wahrscheinlich nur runde 5 Prozent von der GeForce GTX 570 entfernt. Aufgrund der Namenswahl nicht als "GeForce GTX 560 Ultra" gehen wir allerdings davon aus, daß die zweite Version der GeForce GTX 560 Ti keine bessere Performance als die originale Version dieser Karte bieten, sondern ziemlich exakt auf derselben Performance herauskommen soll. Dafür wären Taktraten von ca. 675/1350/1700 MHz angebracht, in der Summe aller Eigenschaften (sprich, eingerechnet der kleinen Vorteile des GF110-Chips) dürfte die zweite Version der GeForce GTX 560 Ti damit dieselbe Spieleperformance wie die erste Version dieser Karte erreichen.

Rohleistungs-Vergleich GeForce GTX 560 Ti, 560 Ti v2 & 570

Auf einem für den GF110-Chip so relativ niedrigem Takt könnte man dann der zweiten Version der GeForce GTX 560 Ti die scheinbar bessere Overclocking-Eignung zuschreiben – allerdings ist auch die originale GeForce GTX 560 Ti trotz ihrer schon recht hohen Taktraten ein erstklassiger Übertakter, vermutlich hat diese Kartenversion mindestens gleich große Taktreserven. Somit dürfte im Vergleich erster zu zweiter Version der GeForce GTX 560 Ti eher der höhere Stromverbrauch des GF110-Chips ins Licht rücken, welcher nun einmal für die originale GeForce GTX 560 Ti spricht. Die zweite Version der GeForce GTX 560 Ti wäre faktisch nur interessant, wenn nVidia entweder diese auf Taktraten antreten läßt, mittels welchen sie der GeForce GTX 570 nahekommt – oder aber wenn die deaktivierten Hardware-Einheiten dieser Karte durch den Endanwender aktivierbar wären, was aber aus heutiger Sicht arg unwahrscheinlich ist.

Die ComputerBase bringt einige Informationen zur AMDs Brazos 2.0 Plattform, welche im ersten Quartal 2012 starten soll. Im Gegensatz zum Llano- und zum Bulldozer-Bereich, wo das Jahr 2012 neue, verbesserte Rechenkerne bringen wird, wird AMD bei der Bobcat-Architektur erst einmal mit den vorhandenen Rechenkernen weiterarbeiten – weder auf CPU- noch auf GPU-Seite sind wirkliche Änderungen an Bobcat vorgesehen. Selbst die integrierte Grafiklösung von Brazos 2.0, welche dann schon der Radeon HD 7000 Serie angehören wird, erscheint rein technisch unverändert weiterhin der VLIW5-Architektur anzugehören und bietet nach wie vor maximal 80 Shader-Einheiten – außer dem Namen ist da nichts neu. Die primären Änderungen der Brazos 2.0 Plattform liegen bei leicht höheren Taktraten (im CPU-Bereich von 1.65 auf 1.7 GHz hinauf, im GPU-Bereich von 600 auf 680 MHz unter TurboCore hinauf) sowie mehr Auswahl bei den Mainboard-Chipsätzen (es kommt der A68M als Light-Version des A70M hinzu).

CPU GPU TDP Release
E2-1800 2 Bobcat-Rechenkerne @ 1.7 GHz, 1 MB Level2-Cache, max. DDR3/1333 Radeon HD 7340, 80 Shader-Einheiten @ 523 MHz (TurboCore max. 680 MHz) 18W Q1/12
E1-1200 2 Bobcat-Rechenkerne @ 1.4 GHz, 1 MB Level2-Cache, max. DDR3/1066 Radeon HD 7310, 80 Shader-Einheiten @ 500 MHz 18W Q1/12
E-450 2 Bobcat-Rechenkerne @ 1.65 GHz, 1 MB Level2-Cache, max. DDR3/1333 Radeon HD 6320, 80 Shader-Einheiten @ 508 MHz (TurboCore max. 600 MHz) 18W
E-350 2 Bobcat-Rechenkerne @ 1.6 GHz, 1 MB Level2-Cache, max. DDR3/1066 Radeon HD 6310, 80 Shader-Einheiten @ 492 MHz 18W
E-300 2 Bobcat-Rechenkerne @ 1.3 GHz, 1 MB Level2-Cache, max. DDR3/1066 Radeon HD 6310, 80 Shader-Einheiten @ 488 MHz 18W
E-240 1 Bobcat-Rechenkern @ 1.5 GHz, 512 kByte Level2-Cache, max. DDR3/1066 Radeon HD 6310, 80 Shader-Einheiten @ 500 MHz 18W

Wie es mit Verbesserungen im Mobile-Feld von Bobcat (C-Serie) aussieht, ist derzeit noch nicht bekannt – aufgrund der eher zaghaften Taktraten-Aufschläge der vorgenannten Desktop-Modelle sind dort aber keine großen Taktratenoffensiven unter der gegebenen TDP von 9 Watt zu erwarten. Gegenüber Intels neuem Atom-Programm der Pineview-Generation muß sich AMD aber weiterhin nicht verstecken, da Intel auf CPU-Seite ebenfalls keinen bedeutendem Sprung gemacht hat. Zwar hat Intel dafür auf der GPU-Seite eine deutlich leistungsfähigere Lösung (als bei früheren Atom-Prozessoren) verbaut, musste diese aber kurz vor Release auf DirectX9 begrenzen und ist zudem derzeit noch den Beweis schuldig, ob diese wirklich mit AMDs integrierter Grafiklösung konkurrieren kann bzw. daß deren Treiber ähnlich gut optimiert sind wie die AMD-Treiber.

Bevor gerade dieser Beweis nicht erbracht wurde, gilt weiterhin die Bobcat-Grafiklösung als die in jedem Fall solidere integrierte Grafiklösung, selbst wenn Intels neue PowerVR-basierte Grafik in den Pineview-Atoms rein von der Performance her vielleicht gleichwertig wäre. In der Summe einer vernünftigen CPU mit einer auch praktisch gut einsetzbaren Grafiklösung liegt das Bobcat-Konzept ergo selbst im Pineview-Zeitalter und trotz der nur geringen Verbesserungen der 2012er Bobcat-Modelle weiterhin vorn – nur in diesen Fällen, wo die TDP eine Rolle spielt, hat Intels Pineview-Atom seine unbestreitbaren Vorteile. Pineview bekommt natürlich trotzdem noch seine Chance – aber dafür müsste es eben erst unabhängige Tests zur Pineview-Grafikperformance und vor allem zur Qualität der entsprechenden Grafik-Treiber geben.