25

News des 25. August 2011

Aus der gestern gezeigten Liste an 28nm Fermi Mobile-Lösungen seitens nVidia läßt sich zwar – trotz der groben Performanceangabe – noch nicht genau erkennen, welche Grafikchips mit welchen Hardware-Daten da letztlich dahinterstecken (es gibt einige diesbezügliche Ansätze, aber letztlich keine eindeutigen Ergebnisse, sondern vielmehr mehrere Auslegungsvarianten), allerdings läßt sich ziemlich sicher sagen, daß nVidia mit den diesen Mobile-Lösungen zugrundeliegenden 28nm-Grafikchips ein komplettes 28nm-Portfolio außerhalb eines HighEnd-Chips (welcher zuletzt nie für das Mobile-Segment umgesetzt wurde) in Vorbereitung hat. Für ein komplettes Portfolio fehlt also nur noch ein 28nm HighEnd-Chip, welchen nVidia natürlich auf Basis der Kepler-Architektur und nicht der Fermi-Architektur erstellen wird. Die 2012er Grafikkarten-Generation von nVidia könnte somit aus Kepler als HighEnd-Lösung und dann 28nm Fermis als Lösungen für alle weiteren Preissegmente bestehen.

GT200-Refresh
(40nm, 2009)
Fermi
(40nm, 2010)
Fermi-Refresh
(40nm, 2011)
Kepler
(28nm, 2012)
Kepler-Refresh
(28nm, 2013)
HighEnd - GF100
(GeForce GTX 480)
GF110
(GeForce GTX 580)
GK100
(Kepler-basiert)
GK110
(Kepler-basiert)
Performance - GF104
(GeForce GTX 460)
GF114
(GeForce GTX 560 Ti)
GF204
(Fermi-basiert)
GK104
(Kepler-basiert)
Mainstream I GT215
(GeForce GT 240)
GF106
(GeForce GTS 450)
GF116
(GeForce GTX 550 Ti)
GF206
(Fermi-basiert)
GK106
(Kepler-basiert)
Mainstream II GT216
(GeForce GT 220)
GF108
(GeForce GT 440)
- GF208
(Fermi-basiert)
GK108
(Kepler-basiert)
LowCost GT218
(GeForce G210)
- GF119
(GeForce GT 520)
? ?

Unlogisch wäre ein solcher Schritt seitens nVidia keineswegs – noch dazu, wo es AMD bei der aktuellen Northern-Islands-Generation schon vorgemacht hat, als nur der Top-Chip RV970/Cayman auf der neuen Architektur basierte und die anderen Grafikchips dieser Generation komplett auf Basis der vorhergehenden Evergreen-Architektur entwickelt wurden. Dies ermöglichte AMD "seinerzeit" einen schnelleren Markteintritt und wohl auch deutlich weniger Entwicklungskosten. Im Fall von nVidia kommt noch der Vorteil hinzu, daß man dann nur bei einem Grafikchip die schwierigen Punkte "neue Architektur" und "neue Fertigung" miteinander verbinden muß, ansonsten man nur vor dem Problem der neuen Fertigung steht. Ein solches Vorgehen hat also augenscheinliche Vorteile – und wertet am Ende auch noch die nachfolgende Kepler-Refreshgeneration auf, die dann wohl vollständig auf Kepler-basierten Chips aufgebaut sein wird.

Ausgehend von der französischen Battlefield-Fanseite Somua (maschinelle Übersetzung ins deutsche) frisst sich derzeit das Gerücht zu einer angeblichen GeForce GTX 595 durchs Web. Wenn man sich allerdings den Somua-Text ansieht, wird schnell die Unglaubwürdigkeit der ganzen Angelegenheit klar: Dort will man auf der Gamescom Battlefield 3 abspielende PCs gesehen haben, welche als mit einer GeForce GTX 595 ausgerüstet gekennzeichnet wurden. Möglich ist natürlich alles – aber dennoch ist es arg unwahrscheinlich, daß nVidia eine noch nicht releaste Karte für einen Liveeinsatz auf einer großen Publikumsmesse freigibt. Und wenn, dann dürfte man diesbezüglich eher auf die Marketingpauke hauen und das ganze nicht still und heimlich machen. Insofern verwundert es auch nicht, wenn Somua in einem Update diese Meldung komplett zurückziehen – anstatt einer GeForce GTX 595 waren die bewussten PCs wohl mit einem SLI-Gespann aus zwei GeForce GTX 580 Karten ausgerüstet.

In den gestrigen News zu DDR4-Speicher wurden die Eigenheiten dieser neuen Speicherart nicht korrekt erklärt: Im Gegensatz zu DDR2 und DDR3 arbeitet DDR4 gerade nicht mehr mit einer weiteren Prefetch-Erhöhung – sondern vielmehr beim gleichen Prefetch wie DDR3 mit dem gleichzeitigen Zugriff auf mehrere verschiedene Speicherbänke mit jeweils unterschiedlichen Zugriffsarten. Pro Zugriff kann somit im besten Fall jeweils 1x Activision, 1x Read, 1x Write und 1x Refresh ausgeführt werden. Dies geht in jedem Fall in eine ganz andere Richtung als bisher die Erhöhung des Prefetches, durch mehr Arbeit zur selben Zeit soll bei DDR4 wohl eine höhere Effizienz herauskommen. Ob damit allerdings eine Performance-Verdopplung erreicht werden kann (wie es die Marketing-Namen von DDR4 nun einmal versprechen), ist hier die große Frage – nicht auszuschließen, daß DDR4 auf gleichem Takt klar langsamer als DDR3 ist und sich dann nur durch wirklich große Taktsprünge einen Vorteil herausarbeiten kann.