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News des 13. Mai 2011

nVidia hat für die nächste Woche antretende GeForce GTX 560 (ohne "Ti") ein offizielles Preview veröffentlicht, welches zwar außerhalb des exakten Launchtermins (Dienstags 17. Mai um 15 Uhr) keine konkreten Daten enthielt, dafür aber Eindrücke der neuen Grafikkarte unter Duke Nukem Forever, Alice: Madness Returns und Dungeon Siege III zeigt. Dabei stellt nVidia die GeForce GTX 560 ein wenig als Nachfolger der GeForce 8800/9800 GT dar, welcher zu ihrer Zeit in der Tat wirklich viel Performance zu einem bezahlbaren Preispunkt bot. Ob die GeForce GTX 560 dies auch kann, ist dagegen zum jetzigen Zeitpunkt vakant – nicht weil es der Karte an Leistung fehlen würde, dies läßt sich über die vorliegenden Spezifikationen zur GeForce GTX 560 schon jetzt sicher abschätzen. Das Problem ist vielmehr, den richtigen Preispunkt zu treffen – gerade wenn man sich mit der diesbezüglich doch hervorragenden GeForce 8800/9800 GT vergleicht.

Es ist zudem immer einfach, ein richtig gutes Angebot zu machen, wenn der Ziel-Preisbereich frei ist von technologisch gleichwertigen Angeboten – und dagegen viel schwerer, wenn der Markt voll ist von technologisch ähnlichen Angeboten, an denen sich das neue Produkt messen muß, die es gleichzeitig (sofern es eigene Angebote sind) aber auch nicht unterminieren darf. Insbesondere von Programmergänzungen, wie die GeForce GTX 560 eine darstellt, hat man eher selten die großen Preisimpulse gesehen – da Ergänzungsangebote in aller Regel in eine Lücke zwischen zwei schon bestehenden Grafikkarten hineingehen und damit von Anfang an durch eben diese Lücke respektive den damit gesetzten Preisrahmen definiert sind. Am Launch der GeForce GTX 560 wird somit die spannendere Frage wohl weniger die nach der Performance der neuen Grafikkarte sein, sondern ob nVidia wirklich einen so überzeugenden Preispunkt setzen kann, wie mittels dieses Previews suggeriert wird.

Sehr zum Vorteil der GeForce GTX 560 dürfte gereichen, daß eines der besten Abverkaufsangebote der letzten Jahre in Form der Sapphire Radeon HD 5830/5850 Xtreme-Karten sich nunmehr dem Ende zuzuneigen scheint. Speziell die Sapphire Radeon HD 5850 Xtreme kann derzeit schon als ausverkauft angesehen werden, nur mit viel Glück bekommt man bei einzelnen Händler noch eine lieferbare Karte knapp überhalb von 110 Euro. Andere Händler bieten die Karte inzwischen ab 120 Euro mit unklarem Liefertermin an – da von Sapphire aber kaum noch Nachlieferungen zu erwarten sind, dürfte sich dieser Fall erledigt haben. Nur die Sapphire Radeon HD 5830 Xtreme ist zu Preisen von ca. 90 Euro immer noch recht gut lieferbar, aber auch hier könnte der Spaß schneller zu Ende sein als man annimmt. Letztlich war diese Entwicklung natürlich zu erwarten, AMD hat zusammen mit Sapphire einfach noch einmal jede Menge RV870/Cypress-Chips günstig abgesetzt, um die Läger zu leeren und sich zukünftig nur noch auf die Radeon HD 6000 Modelle konzentrieren zu können.

Bei HT4U hatte man nVidias neue LowCost-Lösung GeForce GT 520 auf Basis des GF119-Chips im Test, was ähnlich wie kürzlich beim Test der GeForce GT 440 ein überraschendes Ergebnis der Stromverbrauchs-Messung hervorbrachte, welches deutlich höher ausfiel als die bisherigen Annahmen: Immerhin 34 Watt verbraucht diese LowCost-Lösung im Spielebetrieb (der Idle-Verbrauch liegt mit 7 Watt dagegen im Rahmen der Erwartungen) – dies ist nicht nur deutlich mehr als bislang geschätzt wurde, sondern auch wieder einmal mehr als AMD im gleichen Performancefeld zu bieten hat (die Radeon HD 6450 GDDR5 mit etwas besserer Performance liegt bei 28 Watt Spieleverbrauch). Besonders erschwerend kommt hinzu, daß die LowCost-Lösung GeForce GT 520 DDR3 damit sogar minimal mehr Strom verbraucht als die Mainstream-Lösung Radeon HD 5570 DDR3 (32W) – welche aber nahezu das Doppelte an Framerate erwirtschaftet und damit viel energieeffizienter zu Werke geht.

Technik Performance-Index Spiele-Verbrauch Preislage
GeForce 210 DDR2 DirectX 10.1, nVidia GT218, 16 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI, 589/1402/500 MHz ~20% 15W ab 24 Euro
Radeon HD 6310 DirectX 11, AMD Bobcat, 80 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI (shared), 500/667 MHz ~20% integrierte Lösung
HD Graphics DirectX 10, Intel Nehalem, 12 SE, 128 Bit SI (shared), 733/667 MHz ~20% integrierte Lösung
Radeon HD 4290 DirectX 10.1, AMD 890GX, 40 SE, 4 TMUs, 4 ROPs, 128 Bit SI (shared), 700/667 MHz, Sideport 64-128 MB ~20% integrierte Lösung
HD Graphics 2000 DirectX 10.1, Intel Sandy Bridge, 6 SE, 128 Bit SI (shared), 850/667 MHz, Turbo @ 1100 MHz ~25% integrierte Lösung
GeForce G210 DDR3 DirectX 10.1, nVidia GT218, 16 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI, 589/1402/800 MHz ~25% 18W ab 26 Euro
Radeon HD 4350 DDR2 DirectX 10, AMD RV710, 80 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI, 600/500 MHz ~30% 17W ab 23 Euro
Radeon HD 4550 DDR3 DirectX 10, AMD RV710, 80 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI, 600/800 MHz 35% 18W ab 24 Euro
Radeon HD 5450 DDR3 DirectX 11, AMD RV810/Cedar, 80 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI, 650/800 MHz 35% 14W ab 24 Euro
HD Graphics 3000 DirectX 10.1, Intel Sandy Bridge, 12 SE, 128 Bit SI (shared), 850/667 MHz, Turbo @ 1350 MHz ~35% integrierte Lösung
Radeon HD 6450 DDR3 DirectX 11, AMD RV910/Caicos, 160 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI, 750/800 MHz ~50% ~20W ab 34 Euro
GeForce GT 220 DDR2 DirectX 10.1, nVidia GT216, 48 SE, 16 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit SI, 625/1360/400 MHz ~50% ~30W ab 31 Euro
Radeon HD 4650 DDR2 DirectX 10, AMD RV730, 320 SE, 32 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit SI, 600/400 MHz ~50% ~40W ab 33 Euro
Radeon HD 5550 DDR2 DirectX 11, AMD RV830/Redwood, 320 SE, 16 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit SI, 550/400 MHz ~55% ~30W ab 39 Euro
GeForce GT 520 DDR3 DirectX 11, nVidia GF119, 48 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI, 810/1620/900 MHz 55% ~20W 34W ab 40 Euro
Radeon HD 6450 GDDR5 DirectX 11, AMD RV910/Caicos, 160 SE, 8 TMUs, 4 ROPs, 64 Bit SI, 750/1800 MHz 60% 28W ab 43 Euro
Radeon HD 5570 DDR3 DirectX 11, AMD RV830/Redwood, 400 SE, 20 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit SI, 650/900 MHz 100% 32W ab 47 Euro

Es ist wohl generell ein Merkmal der neuen LowCost-Generation, daß diese bezüglich Performance und Stromverbrauch näher an die Mainstream-Lösungen herangerückt ist – dafür aber den typischen Vorteil von LowCost-Lösungen in Form einer extremem Verbrauchssparsamkeit aufgegeben hat. Wenn Performance nicht wirklich zählt, dann kommt man mit manchen früheren LowCost-Grafikkarten in Punkto Stromverbrauch deutlich besser, hier finden sich reichlich Lösungen mit Spieleverbrauchs-Messungen von unter 20 und teilweise sogar unter 15 Watt. Wie schon einmal ausgeführt, sind die integrierten Beschleuniger in dieser Disziplin jedoch einsam führend, die integrierte Nehalem-Grafik verbraucht zwischen 9 und 12 Watt, die integrierten Grafiklösungen von Sandy Bridge, 890GX-Chipsatz und Bobcat sollten dann nochmals weniger verbrauchen.

Shortcuts: Die PC Games Hardware berichtet über eine als "Athlon II X4 640" verkaufte CPU, welche aber auf dem Thuban-Kern basierte und nach erfolgreicher Freischaltung als Sechskerner mit vollem Level3-Cache lief. Größere Chargen an solchen CPUs scheinen aber nicht zu existieren, da bislang nur dieser eine Fall bekannt ist. Nochmals die PC Games Hardware hat neue Bulldozer-Benchmarks, welche bei der Performance sehr gut aussehen, deren Echtheit allerdings leicht unter Zweifel stehen. Derzeit schwirren eben leider auch falsche Bulldozer-Zahlen umher, erst vor kurzem gab es solche bei Rumorpedia. Golem berichten über ein neues 10-Zoll-Display von Samsung mit einer sagenhaften Auflösung von 2560x1600 Pixeln. Sollten zukünftige Kleingeräte tatsächlich so etwas verbauen, braucht es in der Tat die von nVidia vorgesehenen sehr großen Tegra-Entwicklungssprünge – zumindest dann, wenn man auf seinem Tablet in der nativem Auflösung spielen wollte ;). Technologisch ist das sehr hochwertig, ein echter Anwendungszweck im Massenmarkt darf aber bezweifelt werden – die Pixeldichte eines 10-Zoll-Tablets wie dem iPad2 ist bei einer Auflösung von 1024x768 schon überaus gut, mehr ist zwar vielleicht Marketing-, aber nicht mehr Praxis-wirksam.