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News des 11. Mai 2011

HT4U haben den eher seltenen Test einer Mainstream-Grafikkarte aus nVidias GeForce GT 400 Serie angetreten – der Zotac GeForce GT 440 1024MB GDDR5. Die dabei erzielte Performance passt grob in den Rahmen aller Vorhersagen, nVidias Lösungen für das untere Mainstream-Segment können knapp mit AMDs alter Mainstream-Riege in Form der Radeon HD 5500/5600 Serie mithalten, nicht aber mehr mit AMDs neuer Mainstream-Serie in Form der Radeon HD 6500/6600 Serie. Eine deutliche Überraschung gab es dann beim Stromverbrauch der Testkarte: Dieser lag mit 57 Watt unter Spielen deutlich höher als prognostiziert – bisher ließ sich dieser Wert für die GeForce GT 440 GDDR5 nur schätzen/interpolieren und lag mit (angenommenen) 40 Watt für diese Karte sehr deutlich niedriger als nun ausgemessen.

Wie üblich bei LowCost- und Mainstream-Beschleunigern dürfte dabei der GDDR5-Speicher keinen unerheblichen Anteil am Stromverbrauch daran haben – AMD hat beispielsweise bei der Radeon HD 6450 DDR3 eine TDP von 20 Watt angegeben, bei der GDDR5-Variante sind es aber gleich 27 Watt TDP, was den klar höheren Stromverbrauch von GDDR5-Speicher schon andeutet. Aber auch ansonsten scheint der GF108-Chip der GeForce GT 400 Serie kein Kostverächter in Energiefragen zu sein, die bisher gerade im Marktüberblick angegebenen guten Performance/Stromverbrauch-Verhältnisse dieser nVidia-Karten wurden demzufolge entsprechend nach unten korrigiert. Die Mainstream-Beschleuniger von nVidia fallen damit in dieser Disziplin merkbar hinter ihre AMD-Kontrahenten zurück – was aber angesichts desselben Vergleichs in anderen Marktsegmenten nicht überraschend kommt, AMD liegt derzeit beim Performance/Verbrauch-Verhältnis generell vorn.

Performance/Spieleverbrauch-Index (Mai 2011)

Beim türkischen Donanim Haber sind mal wieder AMD-Folien zur Performance der Llano-Grafikeinheit aufgetaucht. Da bei diesen die benutzten Settings jedoch nicht angegeben wurden und zudem bisher unbekannte Llano-Prozessoren zum Einsatz kamen, lohnt eine ganz exakte Performance-Aufschlüsselung wie zuletzt bei den ersten AMD-eigenen Llano-Benchmarks noch nicht. Es läßt sich aber trefflich erkennen, daß AMD seine Radeon-Grafiklösungen in den Llano-Prozessoren als wesentlich schneller als Intels HD Graphics 2000/3000 Grafiklösungen in den Sandy-Bridge-Prozessoren ansieht – im Mittel der AMD-eigenen Spiele-Benchmarks liegt AMD um das zwei- bis dreifache vor Intel. Dies passt zu allen Vorhersagen aufgrund der bekannten technischen Daten und kann daher trotz der leichten Zweifel an dieser neuen AMD-Folie als Grundaussage bestehenbleiben.

AMD Spiele-Benchmarks zu Llano

Mit dem Z68-Chipsatz stellt Intel den einzig wirklich vollständigen Mainboard-Chipsatz für Sandy-Bridge-Prozessoren vor – die Funktionen von P67-Chipsatz (Übertaktung der CPU und des Speichers) und H67-Chipsatz (Nutzung und Übertaktung der integrierten Grafik) werden mit dem Z68-Chipsatz vereint. Als Schmankerl gibt Intel dann noch die "Smart Response Technology" oben drauf, bei welcher mittels kleiner (zugekaufter) SSDs ein zusätzlicher Festplatten-Cache für häufig benutzte Anwendungen und Betriebssystem-Teile gebildet wird. Der Beschleunigungseffekt beim Starten von (einmal gecachten) Anwendungen ist ganz interessant und als billiger Ersatz für echte, große SSDs ist die "Smart Response Technology" sicherlich überlegenswert. Allerdings muß der Nutzer auch mit dem höheren Risiko des Datenverlusts bei einem solchen System leben, denn reguläre Festplatte und Cache-SSD arbeiten unter der "Smart Response Technology" an denselben Daten, was bei einem Betriebssystem-Absturz generell diffizil ist.

Die Auswirkungen sind dabei nicht so drastisch wie bei RAID0 (wo Daten auf zwei Festplatten verteilt sind), da die Cache-SSD im Fall der "Smart Response Technology" wirklich auch nur als Cache dient, also keine Original-Daten von der regulären Festplatte gelöscht werden. Trotzdem kann man im Fall eines Betriebssystem-Absturzes vor dem Problem stehen, daß die Daten auf der Cache-SSD unvollständig sind und die Cache-SSD komplett neu aufgebaut werden muß. Wie häufig dies letztlich vorkommt und wie unkompliziert sich ein solcher Fall lösen läßt, können aber nur Praxiserfahrungen aufzeigen. Für den Augenblick läßt sich die "Smart Response Technology" jedenfalls noch nicht wirklich für Produktivsysteme empfehlen – da man bei diesen für einen Performancegewinn, den man auch anders (große SSD als echter Datenträger) erzielen kann, eigentlich kein Restrisiko eingehen sollte.

Intel Smart Response Technology – Probleme im Absturzfall

Das beste Feature des Z68-Chipsatz bleibt demnach dessen Nutzbarkeit der integrierten Grafiklösung – diese muß man nicht einmal gleichzeitig mit einer extra Grafikkarte nutzen, allein die Nutzbarkeit der integrierten Grafiklösung als Ersatzlösung im Fall des Ausfalls der extra Grafikkarte ist schon viel wert (was leider beim P67-Chipsatz nicht möglich ist). Wer keine Übertaktungsfunktionalität benötigt, findet diese Funktion natürlich schon beim H67-Chipsatz – der Z68 ist somit der Chipsatz für Übertakter, welche die integrierte Grafiklösung entweder gleichzeitig nutzen oder als Ersatzlösung mit an Bord haben wollen. Ohne Übertaktungsfunktionalität macht es wie gesagt auch der H67-Chipsatz und mit Übertaktungsfunktionalität, aber ohne integrierte Grafiklösung steht der P67-Chipsatz weiterhin bereit.