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News des 15. Juli 2010

Fudzilla berichten über einige interessante Preisbewegungen bei HighEnd-Grafikkarten, welche nun im Zuge des Launches der GeForce GTX 460 eintreten: So wird von ersten Preisen der GeForce GTX 480 von unter 400 Euro berichtet – was wir derzeit zwar nicht nachvollziehen können, aber dennoch ist eine deutliche Abwärtzbewegung bei dieser vor einem Monat noch 440 bis 470 Euro kostenden Karte festzustellen. Gleichfalls stürzten die Preise der GeForce GTX 465 derzeit in den Boden: Diese zum Launch vor anderthalb Monaten noch nahe der 300-Euro-Grenze angesiedelte Karte ist derzeit schon für 220 Euro zu haben – was aber immer noch nicht ausreicht, um die schnellere und weniger Strom verbrauchende GeForce GTX 460 1024MB unter Druck zu setzen. Es ist zugunsten der Grafikkarten-Hersteller und Händler zu hoffen, daß diese nur geringe Lagerbestände an entsprechenden Chips und Karten haben, ansonsten ist der Ärger mit nVidia aufgrund der faktischen Nichtabsetzbarkeit der GeForce GTX 465 vorprogrammiert.

ATI Preislage nVidia
Radeon HD 5970 2x1024MB
ATI 2x RV870, DirectX 11, 3200 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 2x 32 ROPs, 2x 256 Bit DDR Interface, 725/2000 MHz, 2x 1024 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 43W/216W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
530-570
Euro
 
  420-450
Euro
GeForce GTX 480 1536MB
nVidia GF100, DirectX 11, 480 Shader-Einheiten, 60 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit DDR Interface, 700/1401/1848 MHz, 1536 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 49W/230W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 5870 1024MB
ATI RV870, DirectX 11, 1600 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 850/2400 MHz, 1024 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 21W/149W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
360-390
Euro
 
  280-310
Euro
GeForce GTX 470 1280MB
nVidia GF100, DirectX 11, 448 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 40 ROPs, 320 Bit DDR Interface, 607/1215/1674 MHz, 1280 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 31W/191W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 5850 1024MB
ATI RV870, DirectX 11, 1440 Shader-Einheiten, 72 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 725/2000 MHz, 1024 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 20W/111W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
260-290
Euro
 
  220-240
Euro
GeForce GTX 465 1024MB
nVidia GF100, DirectX 11, 352 Shader-Einheiten, 44 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 607/1215/1603 MHz, 1024 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 26W/168W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
  210-230
Euro
GeForce GTX 460 1024MB
nVidia GF104, DirectX 11, 336 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 675/1350/1800 MHz, 1024 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 16W/123W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 5830 1024MB
ATI RV870, DirectX 11, 1120 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 800/2000 MHz, 1024 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 20W/120W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
190-220
Euro
 
  175-200
Euro
GeForce GTX 460 768MB
nVidia GF104, DirectX 11, 336 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 24 ROPs, 192 Bit DDR Interface, 675/1350/1800 MHz, 768 MB GDDR5, DualSlot, Verbrauch: 14W/113W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals

Gleichfalls soll ATI den US-Listenpreis der Radeon HD 5830 auf 199 Dollar gesenkt haben – allerdings kommt es uns so vor, als würde damit nur der sowieso schon im Markt vorhandene Preis nun auch wieder vom Listenpreis wiedergespiegelt werden, ohne aber daß es zu einer echten Preissenkung bei dieser Karte kommt. Denn nach wie vor kostet die Radeon HD 5830 konstant um die 200 Euro herum – eigentlich erstaunlich angesichts der GeForce GTX 460 768MB, welche derzeit schon ab 175 Euro lieferbar ist, während die GeForce GTX 460 1024MB schon ab 210 Euro zu haben ist. Auch die anderen ATI-Preise haben sich nur wenig bewegt, während die nVidia-Preise nachhaltig ins Rutschen gekommen sind – so gibt es die GeForce GTX 470 schon ab 280 Euro, was fast das Preisniveau der Radeon HD 5850 ist. Dabei sind weitere kleinere Preissenkungen aufgrund des derzeit wieder einmal steigenden Dollar/Euro-Kurses möglich – dieser eröffnet den Händlern die Möglichkeit, auch ohne Preissenkungen seitens der Hersteller niedrigere Europreise zu machen.

Nach Intel (Heise Newsticker) hat nun auch AMD (Golem) Geschäftszahlen für das abgelaufende zweite Quartal 2010 vorgelegt, welche ziemlich gut aussehen – bei AMD nicht so bedingungslos wie bei Intel, aber immerhin in die richtige Richtung hin. Denn AMD konnte mit etwas über 1,6 Milliarden US-Dollar einen guten Umsatz hinlegen, während man mit 43 Millionen Dollar Verlust nur eine verhältnismäßig kleine rote Zahl schrieb, welche zudem auch noch durch Sondereffekte zustandekam – ohne diese Sondereffekte hätte AMD 83 Millionen Dollar Gewinn verbucht. Trotzdem scheint AMD damit noch nicht in ruhigeren Fahrgewässern, denn eigentlich müsste man langsam mal anfangen, zu den gutem Umsatzergebnisse auch wieder ständig Gewinne zu machen – selbst nVidia, deren Zahlen erst in gut einem Monat vorliegen werden, bekommt dies schließlich hin.

AMD Intel nVidia
(Mio $) Umsatz Gewinn Umsatz Gewinn Umsatz Gewinn
Q4/06 1773 -527 9694 1501 879 164
Q1/07 1233 -363 8852 1610 844 132
Q2/07 1378 -332 8680 1278 935 173
Q3/07 1776 -396 10090 1860 1116 236
Q4/07 1770 -1772 10712 2271 1200 257
Q1/08 1487 -234 9673 1443 1153 177
Q2/08 1362 -569 9470 1601 893 -121
Q3/08 1797 122 10217 2014 898 62
Q4/08 1162 -1274 8226 234 481 -148
Q1/09 1177 -308 7145 647 664 -201
Q2/09 1184 -249 8024 -398 777 -105
Q3/09 1396 -77 9389 1856 903 108
Q4/09 1646 1288 10569 2282 983 131
Q1/10 1574 257 10299 2442 1002 138
Q2/10 1653 -43 10765 2887 ? ?

Der gute Umsatz von AMD dürfte sicherlich zu einem guten Teil durch ATI getrieben sein, welche im ersten Halbjahr 2010 technologisch klar vor nVidia lagen – nicht umsonst sind 94 Prozent aller DirectX11-Grafikkarten unter den Steam-Usern mit ATI-Grafikchips bestückt. Und während nVidia nunmehr langsam nachzieht – später folgen noch die kleineren Fermi-Chips GF106 und GF108 – bereitet ATI derzeit schon die Nachfolge-Generation der Radeon HD 5000 Serie vor, die Southern-Islands-Generation. Diese wird nach derzeit bekannten Informationen allerdings keinen großen Schritt nach vorn bringen, sondern stellt eher so etwas wie einen Refresh zur aktuellen Generation dar. Grund dafür ist, daß ATI für Southern Islands keine neue Fertigungstechnolgie zur Verfügung steht und man daher vermutlich nicht all zu viele neue Hardware-Einheiten verbauen und nur maßvoll Mehrtakt zugeben kann.

Zudem sollen die zusätzlichen Hardware-Einheiten von Southern Islands für eine bessere Tesselations-Leistung draufgehen – unter Umständen ist das reguläre Performanceplus von Southern Islands somit deutlich kleiner als manche sich vielleicht erhoffen. Erst bei der nachfolgenden Northern-Islands-Generation ist wieder mit einem deutlichen Leistungsschub zu rechnen, da diese dann schon in der 28nm-Fertigung hergestellt werden soll. Zur Southern-Islands-Generation kommt nun seitens HardOCP aus einem Interview mit einem HIS-Mitarbeiter die Information, daß die Southern-Islands-Generation nicht mehr im Herbst 2010 zu erwarten ist, sondern erst zum Jahresanfang 2011 kaufbar sein dürfte.

Zwar will ATI diese entsprechenden Grafikchips wohl noch dieses Jahr vorstellen, aber wenn der HIS-Mitarbeiter aussagt, daß die "Radeon HD 6000 Series" (womit der Verkaufsname von Southern Islands geklärt wäre) beim Grafikkarten-Hersteller HIS erst zum Jahresanfang 2011 ansteht, so ist diese Aussage bezüglich der realen Verfügbarkeit wahrscheinlich fundierter als ein Launchdatum seitens ATI. Dies bedeutet in der Praxis, daß ATI ohne weitere Refreshes mit dem aktuellen Produktportfolio bis zum Jahresende durchhalten will, genauso auch wie, daß nVidia doch noch ein wenig Zeit hat, seine eigenen DirectX11-Beschleuniger zu positionieren und daß diese nicht umgehend in Konkurrenz zu Southern Islands gehen. Das Jahr 2011 bedeutet dann sowieso "neues Spiel, neues Glück", weil natürlich auch nVidia zur aktuellen Fermi-Generation noch Refrehes herausbringen könnte – dies ist alles derzeit noch ein wenig im Dunklen.

Derweil arbeitet nVidia wie bekannt an einer DualChip-Lösung auf Basis des GF104-Chips. Dabei ist uns die inoffizielle (und somit nicht verifizierbare) Information zugeflogen, daß diese DualChip-Lösung derzeit mit einer TDP von bis zu 450 Watt geplant wird – was überaus extrem wäre, selbst die Radeon HD 5970 kommt mit 294 Watt TDP aus. Hintergrund hierfür könnte sein, daß nVidia sich nicht damit zufriedengeben will, nur die Radeon HD 5970 zu schlagen, sondern auch die höher getaktete Radeon HD 5970 4GB erreichen oder/und überfügeln will. Dafür muß gemäß den gestrigen Testergebnissen aber nicht nur der GF104-Chip im Vollausbau anrücken, sondern diesem auch noch einiges an Mehrtakt mitgegeben werden – dies könnte dann zu der besagten exorbitanten Verlustleistung führen. Ob nVidia allerdings wirklich so etwas auf die Beine stellt (bzw. stellen kann, es muß schließlich die Frage der Kühlung und der sicheren Stromzufuhr gelöst werden), ist derzeit nicht klar – eventuell muß man sich am Ende auch mit einer kleineren Lösung zufriedengeben, die "nur" die reguläre Radeon HD 5970 erreicht.