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News des 15. Juni 2010

Expreview zeigen einen Screenshot, nach welcher die GeForce GTX 460 tatsächlich mit 336 Shader-Einheiten an einem 192 Bit DDR Speicherinterface antreten wird – was bestätigt, daß der zugrundeliegende GF104-Chip wahrscheinlich mit 384 Shader-Einheiten ausgerüstet ist. Unklar ist zu diesem Chip aber weiterhin die Anzahl der Textureneinheiten: Im bisherigen 8:1-Verhältnis zwischen Shader-Einheiten und TMUs müssten es 48 beim GF104-Chip und 42 bei der GeForce GTX 460 sein, wir gehen aber davon aus, daß nVidia dieses Verhältnis bei den kleineren Chips der Fermi-Architektur zugunsten einer höheren Texturierpower verändert hat. Dies ist für die kleineren Chips der Fermi-Architektur wichtig, weil diese bei sinkender Anzahl an Shader-Einheiten ansonsten deutlich zu wenig Texturierpower bekommen würden (und auch der originale GF100-Chip war eigentlich mit einer höheren Texturierpower geplant).

Wenn nVidia also das Verhältnis Shader-Einheiten zu TMUs bei GF104, GF106 und GF108 auf 6:1 verändert, so würden dies 64 TMUs beim GF104 und 56 bei der GeForce GTX 460 ergeben – deutlich mehr im übrigen als bei der GeForce GTX 465, die nur auf 44 TMUs kommt. Ebenfalls noch unsicher ist die wahre Größe des Speicherinterfaces beim GF104-Chip: Die GeForce GTX 460 wird nun sicher mit einem nur 192 Bit DDR breiten Speicherinterface antreten, aber vermutlich wurde dieses nur so niedrig gewählt, um die GeForce GTX 460 gegenüber der GeForce GTX 465 nicht zu stark werden zu lassen. Wir gehen davon aus, daß der GF104-Chip durchaus über ein 256 Bit DDR breites Speicherinterface verfügt, welches nVidia dann in späteren GF104-Varianten entsprechend voll ausfahren wird. Derzeit sind die Punkte Anzahl der Textureneinheiten und Größe des Speicherinterface beim GF104-Chip aber nichtsdestrotrotz weiterhin vakant.

GeForce GTX 460 GeForce GTX 465 GeForce GTX 470
Chipbasis nVidia GF104, 40nm nVidia GF100, 3000 Millionen Transistoren in 40nm auf 529mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 336 Shader-Einheiten, 24 ROPs, 192 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 3 Raster Engines, 352 Shader-Einheiten, 44 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 4 Raster Engines, 448 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 40 ROPs, 320 Bit DDR Interface (bis GDDR5)
Taktraten 675/1350/1800 MHz 607/1215/1603 MHz 607/1215/1674 MHz
Speicher 768 MB GDDR5 1024 MB GDDR5 1280 MB GDDR5
TDP (Last) 130W 200W 215W
Preislage ca. 220-230 Euro 260-280 Euro 300-330 Euro

Sehr wichtig zur GeForce GTX 460 sind deren erhöhte Taktraten von 675/1350/1800 MHz – dies sind jeweils 11 bis 12 Prozent mehr als bei der GeForce GTX 465 – was anzeigt, daß der kleinere GF104-Chip durchaus das Potential zu höheren Taktraten als der GF100-Chip in sich trägt. Wir vermuten sogar, daß nVidia das Taktpotential des GF104-Chips mit der GeForce GTX 460 noch nicht im Ansatz ausreizt, hierzu passen auch die Vorabmeldungen, wonach diese Karte eine sehr gute Übertaktungseignung aufweisen soll. In jedem Fall reicht der default-Takt der GeForce GTX 460 schon aus, um auf eine nominell etwas höhere Rechenleistung gegenüber der GeForce GTX 460 zu kommen – was nVidia wie gesagt durch das kleinere Speicherinterface wieder auffängt. In der Summe sollten die Leistungen von GeForce GTX 460 und 465 nahezu gleich sein, in höheren Auflösungen könnte (wegen des größeren Speicherinterfaces) die Tendenz dann möglicherweise zur GeForce GTX 465 gehen.

Spezifikations-Vergleich GeForce GTX 460, 465, 470 & 480

Sofern der GF104-Chip wirklich die höhere Anzahl an Textureneinheiten pro Shader-Einheiten spendiert bekommt, sollte die GeForce GTX 460 dann auch die bessere Leistung in DirectX-9-Spielen aufweisen. Fast wäre man geneigt, die GeForce GTX 460 ergo als rundere Lösung gegenüber der GeForce GTX 4654 anzusehen – allerdings gilt abzuwarten, ob die nur 768 MB Speicher der GeForce GTX 460 irgendwo behindern. Die Spieleentwickler dürfte dieser Speicherausbau jedenfalls weniger erfreuen, da diese in aller Regel fest mit den Abstufungen "512 MB" und "1024 MB" rechnen. Auch wird sich bei der GeForce GTX 460 erweisen müssen, ob nVidia ersthaft etwas gegen die gewisse Speicherverschwendungssucht der G9x-Chips getan hat, welche mit nur 512 MB Speicher doch einige Performancenachteile gegenüber ansonsten gleichen 1024-MB-Versionen aufgezeigt hatten.

Sehr spannend wird natürlich dann noch die Frage, wie hoch der GF104-Chip hinaus kann. Sofern es tatsächlich mehr Shader-Einheiten pro TMUs und ein 256 Bit DDR Speicherinterface beim GF104-Chip gibt, kann man im Vollausbau zusammen mit höheren Taktraten durchaus das Niveau der GeForce GTX 470 anpeilen. Mittelfristig dürfte sich der GF100-Chip somit auf den absoluten Spitzenbereich sowie das professionelle Segment zurückziehen. Im Consumer-Bereich dürfte es mit GeForce GTX 485 und GeForce GTX 470 oder 475 (die GeForce GTX 475 spekulativ als verbesserte Version der GeForce GTX 470, falls der GF104-Chip der GeForce GTX 470 zu nahe kommt) nur noch maximal zwei Varianten geben und das eigentliche Consumer-Geschäft dürfte dann über den GF104-Chip gehen, welcher kostengünstiger zu fertigen ist. Möglicherweise ersetzt nVidia sogar den GF100-Chip der GeForce GTX 480M durch den GF104, technisch sollte dies machbar sein.

Die VR-Zone zeigt einen Vergleich der beiden Prozessoren-Sockel 1156 und 1155 (ersterer für Nehalem-Prozessoren, letzterer für die kommenden Sandy-Bridge-Modelle), welche allerdings kaum noch Hoffnung auf eine etwaige Kompatibilität zwischen diesen beiden Sockeln macht. Der Weg, Nehalem-Prozessoren im Sockel 1156 auf kommende Sandy-Bridge-Mainboards mit Sockel 1155 zu packen, war ja schon von Anfang an wegen der niedrigeren Pin-Zahl des kommenden Sockels 1155 nicht gangbar. Viel interessanter ist jedoch der Aufrüstweg, einen Sandy-Bridge-Prozessor im Sockel 1155 auf ein "altes" Nehalem-Mainboard mit Sockel 1156 zu packen, der eine Pin mehr würde hierbei nicht stören. Allerdings sind die plastischen Aussparungen, welche zur Fixierung beim Prozessoreinbau dienen, zwischen Sockel 1155 und 1156 verschieden, so daß dieser Weg höchstwahrscheinlich ebenfalls verschlossen bleibt. Da ähnliches auch von den Sockeln 1356 und 1366 zu erwarten ist, werden für alle Sandy-Bridge-Prozessoren auch immer jeweils neue Mainboards benötigt werden.