13

News des 13. April 2010

Wie angekündigt sind am Montag die ersten GeForce GTX 470 & 480 Karten bei den Einzelhändler aufgetaucht – und wurden sofort verkauft, die Menge der Vorbestellungen soll die Liefermenge laut Fudzilla um das Vierfache überstiegen haben. Noch viel problematischer ist aber die nächste Information aus gleicher Quelle: Die nächste Lieferung soll dann erst im Mai kommen – wie es ausschaut, umfasst die erste Lieferung wirklich nur diese Grafikchips, welche nVidia vor der eigentlichen Massenfertigung bei TSMC als sogenannte "Risk Wafer" aufgelegt hatte. Für alles weitere wird man dann tatsächlich auf die Grafikchips aus der Massenfertigung warten müssen, was den zeitlichen Abstand erklärt. Ob nVidia mit dieser Mai-Lieferung dann den stetig weiter wachsenden Berg an Vorbestellungen zeitnah abarbeiten kann, ist zudem ebenfalls höchst fragwürdig, so dass die GeForce GTX 470 & 480 Karten mindestens bis zum Frühsommer eine schwer erhältliche Hardware bleiben dürften.

Vom japanischen PC Watch (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen mal wieder sehr detaillierte Informationen zu Intels Zukunftsplanungen und hierbei speziell zur 2011 anstehenden Sandy-Bridge-Architektur. Sandy Bridge bringt gewisse Änderungen gegenüber Nehalem und wird daher seitens Intel als neue CPU-Architektur angesehen. Aufgrund der unüblich kurzen Zeit zwischen den zwei Architekturen (minimal mehr als zwei Jahre) dürfte aber klar sein, daß mit Sandy Bridge das Rad nicht neu erfunden werden kann, sondern dass die Änderungen deutlich kleiner ausfallen dürften als zwischen früheren Intel-Architekturen. Gerade die bislang von Intel in den Vordergrund gestellten "Advanced Vector Extensions" (AVX) als eine neue Spielart der bisherigen SSE-Erweiterungen sind eher denn eine langfristig wirkende Sache – wie man bei den früheren MMX-, 3DNow!- und SSE-Erweiterungen feststellen konnte.

In der Praxis dürfte das Sandy Bridge zumindest anfänglich wenig helfen, demzufolge ist auch nicht der große Sprung in der Pro/MHz-Leistung zu erwarten. Intel dürfte wohl schlicht die Nehalem-Architektur ein wenig optimieren, zudem gibt es vermutlich auch ein wenig mehr Taktrate. In letzterem Punkt hat Intel dann aber noch einigen Spielraum innerhalb der 32nm-Fertigung, um je nachdem wie stark AMDs Bulldozer-Architektur wird, dieser mit höheren Taktraten kontern zu können. Die bemerkenswertesten Änderungen von Sandy Bridge sind somit andere: Erstens einmal wird bei Sandy Bridge die integrierte Intel-Grafik auch im Mainstream-Segment bei den QuadCore-Prozessoren verbaut werden – was dort sicherlich nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen dürfte, denn für die Nutzer von extra Grafikkarten ist diese integrierte Grafik nutzlos. Sofern Intel diese wirklich gut abschaltbar macht, dürfte das aber in Ordnung gehen – immerhin hätte man dann eine automatische Notfalllösung, falls die eigene Grafikkarte mal schlappmacht.

Nehalem Sandy Bridge
Desktop HighEnd Core i7-9xx: QuadCore & HexaCore, 45nm, 8 bzw. 12 MB Level3-Cache, keine integrierte Intel-Grafik, TripleChannel-Speicherinterface, kein PCI-Express-Interface, Sockel 1366, Chipsatz X58 HexaCore & OctaCore, 32nm, 15 bzw. 20 MB Level3-Cache, keine integrierte Intel-Grafik, TripleChannel-Speicherinterface, PCI Express 3.0 Interface (?), Sockel 1356, Chipsatz X68
Desktop Mainstream Core i5-750 & Core i7-8xx: QuadCore, 45nm, 8 MB Level3-Cache, keine integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface, PCI Express 2.0 Interface, Sockel 1156, Chipsätze P55, H55, H57 QuadCore, 32nm, 6 MB Level3-Cache, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface, PCI Express 2.0 Interface, Sockel 1155, Sugar-Bay-Plattform
Desktop LowCost Core i3 & Core i5-6xx: DualCore, 32nm, 4 MB Level3-Cache, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface, PCI Express 2.0 Interface, Sockel 1156, Chipsätze P55, H55, H57 DualCore, 32nm, 3 MB Level3-Cache, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface, PCI Express 2.0 Interface, Sockel 1155, Sugar-Bay-Plattform
Mobile Mainstream Core i7M: QuadCore, 45nm, 8 MB Level3-Cache, DualChannel-Speicherinterface, PCI Express 2.0 Interface, Calpella-Plattform QuadCore, 32nm, 6 MB Level3-Cache, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface, PCI Express 2.0 Interface, Huron-River-Plattform
Mobile LowCost Core i3M & Core i5M: DualCore, 32nm, 4 MB Level3-Cache, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface, PCI Express 2.0 Interface, Calpella-Plattform DualCore, 32nm, 3 MB Level3-Cache, integrierte Intel-Grafik, DualChannel-Speicherinterface, PCI Express 2.0 Interface, Huron-River-Plattform

Zweitens scheint Intel nun auch in die HighEnd-Modelle ein PCI-Express-Interface zu integrieren, was dann nebenbei die X68-Chipsätze einfacher macht. Hier gibt es zudem Anzeichen, dass es gleich ein PCI Express 3.0 Interface sein wird, während der Rest der Sandy-Bridge-Prozessoren bei PCI Express 2.0 bleiben wird. Und drittens wird Intel in der Tat die Sockel der kompletten Sandy-Bridge-Prozessorenreihe wechseln und diese dürften wohl durchgehend inkompatibel zu den aktuellen Sockeln 1156 und 1366 sein. Technisch ist dies zwar sicherlich nicht zwingend notwendig, aber Intel will schließlich zu neuen Prozessoren immer auch neue Mainboard-Chipsätze verkaufen – in diesem Fall die Chipsätze der 6er Serie, welche für Sandy Bridge aufgelegt werden. Zudem kommt dieser schnelle Sockelwechsel zu einem für Intel günstigen Zeitpunkt, da AMDs zum gleichen Zeitpunkt zu erwartende Bulldozer-Architektur ebenfalls neue Sockel benötigt.

Laut Golem wird zudem der Intel-Grafikchip der Sandy-Bridge-Generation wie schon früher angedeutet dann direkt in die CPU integriert und nicht mehr wie bisher als extra (45nm) Chip gefertigt und nur neben die (32nm) Nehalem-CPU aufs CPU-Trägermaterial gesetzt. Dies hat dann auch Auswirkungen auf die Möglichkeiten dieses Intel-Grafikchips – dieser darf sich bei Sandy Bridge scheinbar am Level3-Cache des Prozessors bedienen und dürfte diesen (teilweise) als sehr schnellen Bildspeicher nutzen, was die übliche Abhängigkeit von integrierten Lösungen vom relativ gesehen schwach angebundenen Hauptspeicher deutlich mildern kann. Allein diese Maßnahme könnte schon für eine gute Mehrperformance gegenüber den aktuellen Intel-Lösungen sorgen.

Der Intel-Grafikchip in Sandy Bridge soll im übrigen einer neuen Generation angehören (der sechsten nach Intel-Zählweise) – wie viel wirklich geändert wurde, ist aber nicht bekannt. Generell dürfte Intel die Leistungsfähigkeit des Grafikchips aber auf das Niveau üblicher integrierter Lösungen limitieren, selbst wenn technologisch gesehen deutlich mehr möglich wäre: Erstens einmal wird der Grafikchip bei den Nehalem- und später den Sandy-Bridge-Prozessoren ja kostenlos obendrauf gelegt und darf daher in der Produktion eigentlich nichts kosten. Und zweitens reicht in diesem Marktsegment die derzeit gebotene Leistung aus, niemand erwartet von integrierten Grafikchips eine spielbare 3D-Performance bei aktuellen Titeln. Ein starker Performanceboost wäre demzufolge eher überraschend, wenngleich nicht ausgeschlossen.

Shortcuts: Nordic Hardware berichten über ein beeindruckendes Übertaktungsergebnis einer Asus ROG Matrix Radeon HD 5870 – von 850/2400 MHz ging es auf stolze 1525/2600 MHz hinauf. Erreicht wurde dies natürlich wieder nur unter Einsatz von flüssigem Stickstoff – mit "normalen" Kühlungen sind dagegen schon 1000 MHz Chiptakt auf einer Radeon HD 5870 ein sehr gutes (und nur selten zu erreichendes) Ergebnis. Die ComputerBase vermeldet neue Hydra-Treiber, welche den Support von DirectX11 mitbringen. In der Praxis beschränkt sich dieser "Support" aber derzeit auf nur zwei DirectX11-Titel – von einer echten Nutzbarkeit ist der Hydra-Chip immer noch weit entfernt. Golem berichten über ein Asus-Mainboard, bei welchem man ohne CPU und Speicher ein BIOS-Update durchführen kann – eine hübsche Funktion bei einem allerdings sehr teuren Mainboard. Und letztlich nochmals die ComputerBase berichtet über ein Gigabyte-Mainboard mit gleich sieben PCI-Express-x16-Steckplätzen. Dies würde für sieben SingleSlot-Grafikkarten reichen – vorteilhafterweise wurden hierfür gleich zwei NF200-Chips verbaut, um die vielen Steckplätze auch mit ausreichend PCI-Express-Bandbreite anbinden zu können.