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News des 11. Januar 2010

Um die GeForce 3xxM Serie an Mobile-Beschleunigern gab es eine gewisse Aufregung, weil die nVidia-Webseiten bei allen entsprechenden Grafiklösungen stur "DirectX 10" notieren – obwohl die neueren GT21x-Grafikchips schon DirectX 10.1 unterstützen. Wie wir auf Rückfrage bei nVidia erfuhren, trifft aber in der Tat letzteres zu: Auch die GeForce 3xxM Serie unterstützt DirectX 10.1 und basiert auf in 40nm hergestellten Grafikchips, ergo der GT21x-Serie. Daneben konnte nVidia die von uns angegebenen Shadertaktfrequenzen bestätigen, welche wir aus den Rechenleistungen errechnet hatten – die auf den nVidia-Webseiten angegebenen Shadertaktfrequenzen sind dagegen zumeist falsch (wahrscheinlich einfache Copy&Paste-Fehler). Zudem gab es neue Informationen zu den Chiptaktfrequenzen und abweichende Informationen bei den Speichertaktfrequenzen, so daß wir die Tabelle mit den GeForce 3xxM Lösungen besser nochmals neu erstellt haben.

Chip Mobile-Lösung Leistung (max.) Vergleich GeForce 2xxM Vergleich Desktop
GT215
40nm
DirectX 10.1
96 Shader-Einheiten
32 TMUs
8 ROPs
128 Bit DDR Interface
GeForce GTS 360M
?/1435/2000 MHz
413 GFlops
64 GB/sec
etwas schneller als GeForce GTS 260M etwas schneller als GeForce GT 240 GDDR5
GeForce GTS 350M
?/1250/2000 MHz
360 GFlops
64 GB/sec
in etwa wie GeForce GTS 250M in etwa wie GeForce GT 240 GDDR5
GeForce GT 335M
nur 72 Shader-Einheiten
nur 24 TMUs
450/1080/1066 MHz
233 GFlops
34 GB/sec
klar schneller als GeForce GT 240M etwas schneller als GeForce GT 220 GDDR3
GT216
40nm
DirectX 10.1
48 Shader-Einheiten
16 TMUs
8 ROPs
128 Bit DDR Interface
GeForce GT 330M
575/1265/1066 MHz
(auch DDR2-Versionen mit nur 400 MHz Speichertakt möglich)
182 GFlops
34 GB/sec
in etwa wie GeForce GT 240M etwas langsamer als GeForce GT 220 GDDR3
GeForce GT 325M
450/990/1066 MHz
(auch DDR2-Versionen mit nur 400 MHz Speichertakt möglich)
142 GFlops
34 GB/sec
in etwa wie GeForce GT 230M klar langsamer als GeForce GT 220 GDDR3
GT218
40nm
DirectX 10.1
16 Shader-Einheiten
8 TMUs
4 ROPs
64 Bit DDR Interface
GeForce 310M
625/1530/800 MHz
(auch DDR2-Versionen mit nur 400 MHz Speichertakt möglich)
72 GFlops
13 GB/sec
wie GeForce G210M etwas schneller als GeForce 210/G210
GeForce 305M
525/1150/700 MHz
(auch DDR2-Versionen mit nur 400 MHz Speichertakt möglich)
55 GFlops
11 GB/sec
etwas langsamer als GeForce G210M in etwa wie GeForce 210/G210

Damit handelt es sich also wie erwartet bei der GeForce 3xxM Serie um eine grundsätzliche Umbenennungen der bereits im Markt befindlichen GeForce 2xxM Serie, selbst wenn die Einzelprodukte hier und da voneinander abweichen mögen und die GeForce 3xxM Serie auch tendenziell etwas mehr Performance bietet. Aber auch die GeForce 3xxM Serie ändert nichts daran, daß die eigentlichen Performance-Produkte von nVidia im Mobile-Sektor immer noch auf G92b-Chips basieren, verbaut in der (wiederum mißverständlich benannten) GeForce GTX 2xxM Serie. Somit ergibt sich bei beiden Grafikchip-Entwicklern derzeit das Problem, das im Mobile-Segment viele mißverständlich benannte und in ihrer Performance gegenüber den Desktop-Boliden nur mittelprächtige Lösungen angeboten werden.

ATI Mobile-Lösungen Desktop-Maßstab nVidia Mobile-Lösungen
Mobility Radeon HD 5870
RV840, 700/2000 MHz, 50W TDP
Niveau Radeon HD 5750 bzw. GeForce GTS 250
Mobility Radeon HD 5850
RV840, 500-625/900-2000 MHz, 30-39W TDP
Niveau Radeon HD 4770 GeForce GTX 280M
G92b, 585/1463/950 MHz, 75W TDP
Mobility Radeon HD 5830
RV840, 500/800 MHz, 24W TDP
Niveau GeForce 9800 GT
GeForce GTX 260M
G92b (nur 112SE/56TMUs), 550/1375/950 MHz
Mobility Radeon HD 5770
RV830, 650/1600 MHz, 30W TDP
Niveau GeForce 9600 GT GeForce GTS 360M
GT215, ?/1435/2000 MHz
Mobility Radeon HD 5750
RV830, 550/1600 MHz, 25W TDP
Niveau GeForce GT 240 GDDR5 GeForce GTS 350M
GT215, ?/1250/2000 MHz
Mobility Radeon HD 5730
RV830, 650/800 MHz, 26W TDP
Niveau Radeon HD 4670 bzw. GeForce GT 240 DDR3
Mobility Radeon HD 5650
RV830, 400-650/800 MHz, 15-19W TDP
Niveau Radeon HD 4650 GDDR3 GeForce GT 335M
GT215 (nur 72SE/24TMUs), 450/1080/1066 MHz
Die in dieser Tabelle vorgenommenen Performance-Einordnungen sind nur grobe Schätzungen. Zu den meisten Mobile-Beschleunigern liegen keine exakten Performancedaten vor, so daß aus den wenigen bekannten Ergebnissen interpoliert werden muß. Zudem takten die Notebook-Hersteller die verbauten Grafikchips auch oftmals niedriger als es die offiziellen Spezifikationen zulassen würden. In der Realität kann es dadurch zu teilweise deutlichen Abweichungen gegenüber den Angaben dieser Tabelle kommen.

Wenn man sich fragt, wo in dieser Auflistung die Mobility Radeon HD 5400 Serie sowie die GeForce 305M/310M und GeForce GT 325M/330M Lösungen stehen – diese sind allesamt viel zu langsam, um den Vergleich zu einer Radeon HD 4650 GDDR3 des Desktop-Segments standhalten zu können. Damit kommen nur die oben gelisteten Mobile-Beschleuniger überhaupt so auf Touren, um die heute üblichen Notebook-Displays ordentlich befeuern zu können. Echte Spitzenleistungen sucht man allerdings vergebens, das beste Angebot ist derzeit die Mobility Radeon HD 5870, welche gerade einmal die Performance einer Radeon HD 5750 oder GeForce GTS 250 des Desktop-Segments erreichen sollte. Mit CrossFire-Lösungen geht es zwar noch etwas schneller, aber der dafür seitens der Gerätehersteller zu betreibende Aufwand (und damit auch der Kostenpunkt) wird dann einfach zu hoch.

Dies sollte eigentlich ein perfekter Ansatzpunkt für den Ausbau von externen Grafiklösungen wie ATIs XGP sein. AnandTech führen demzufolge die zuletzt hierzu schon berichteten Neuigkeiten nochmals genauer aus: Danach stammt das "neue" externe Gehäuse von Acer und wird an Acers Ferrari One Notebooks gekoppelt – also doch keine Neuuigkeit, sondern daß, was Acer schon letztes Jahr vorgestellt hatte. Vor allem aber wurden die diversen XGP-Probleme immer noch nicht gelöst: Zum einen nimmt das externe Gehäuse nur Mobile-Beschleuniger auf – damit beschränkt sich das Angebot auf eher nur mittelprächtige Beschleuniger zu allerdings gesalzenen Preisen. Zudem fällt damit die Nachrüstidee in sich zusammen, da man Mobile-Beschleuniger gewöhnlich nicht im Retailhandel erwerben kann.

Ohne den Zugriff auf die günstigeren und schnelleren Beschleuniger des Desktop-Segments bleibt die Sache halbgar – nichts anderes als die Auslagerung eines Notebook-Beschleunigers aus dem Notebook selber. Der einzige Vorteil ist hier die Akkulaufzeit und ein weniger aufwendigeres Notebook-Design, aber ein Vorteil bezüglich der Performance ergibt sich nicht. Und letztlich steuert XGP nach wie vor nur externe Monitore an, nicht aber das eigentliche Notebook-Display (obwohl dies rein technisch durchaus lösbar wäre, gerade bei Hersteller-spezifischen Lösungen). Damit stellt sich die Frage, in welche Nische das Gerät eigentlich gehen will – denn die Spieleleistung des eigentlichen Geräts wird ja nicht gesteigert, nur in Zusammenhang mit einem externen Monitor bewegt sich etwas. Dafür gibt es natürlich auch eine Zielgruppe – aber die viel größere Zielgruppe wartet dort, wo es darum geht, die Spieleperformance des Notebooks auf dem Notebook-Display entscheidend zu verbessern.