Bei nVidia gibt es dagegen deutlich mehr Auswahl, geschuldet dem Umstand, daß der Grafikchip-Entwickler erst vor einiger Zeit von den älteren 65nm- auf die neuen 55nm-Chips umgestellt hat und nun zudem noch neue 40nm-Chips angekündigt hat. So gibt es erst einmal die auf dem G92b-Chip basierenden Lösungen GeForce GTX 260M/280M, welcher derzeit die noch G92-basierten GeForce 9800M GT/GTX Lösungen ablöst (G92 = 65nm, G92b = 55nm). Ähnliches beim G94b-Chip der GeForce GTS 150M/160M, welcher derzeit den G94-Chip der (total mißverständlich benannten) GeForce 9800M GS/GTS und GeForce 9700M GTS/GT ablöst – sowie beim G96b-Chip der GeForce GT 130M, welcher den G96-Chip der GeForce 9600/9650 Serie ablöst.
Hinzu kommen die brandneuen 40nm-Chips GT214 der GeForce GTS 250M/260M und GT216 der GeForce GT 230M/240M, welcher allerdings größtenteils erst in einigen Wochen in kaufbaren Produkten zu finden sein werden. Darunter hat nVidia eine reichhaltige Auswahl an älteren G9x-basierten Lösungen und neueren GT2x-basierten Lösungen, wobei diese jedoch allesamt keine besonderen Performanceansprüche erfüllen können und im Vergleich zu Desktop-Beschleunigern klar nur "LowCost" darstellen.
Chip | Mobile-Lösung | Leistung (max.) | verbaut in (Auswahl) | Desktop-Vergleich |
---|---|---|---|---|
nVidia G92b 55nm DirectX 10 128 Shader-Einheiten 64 TMUs 16 ROPs 256 Bit DDR Interface |
GeForce GTX 280M SLI (zwei G92b-Grafikchips = doppelte Hardware) max. 585/1463/950 MHz 2x 512/1024 MB GDDR3 150W TDP |
1124 GFlops 122 GB/sec |
Alienware M17x | etwas schneller als GeForce GTX 260 (160€) |
GeForce GTX 260M SLI (zwei G92b-Grafikchips = doppelte Hardware) nur 112 Shader-Einheiten (pro Chip) nur 56 TMUs (pro Chip) max. 550/1375/950 MHz 2x 512/1024 MB GDDR3 150W TDP |
924 GFlops 122 GB/sec |
- | etwas schneller als GeForce GTS 250 (130€) | |
GeForce GTX 280M max. 585/1463/950 MHz 512/1024 MB GDDR3 75W TDP |
562 GFlops 61 GB/sec |
Nexoc HPNBE709 Nexoc HPNBE806 One Notebook G8613 One Notebook G8641 VCM Premium Awa |
etwas schneller als GeForce 9800 GT (90€) | |
GeForce GTX 260M nur 112 Shader-Einheiten nur 56 TMUs max. 550/1375/950 MHz 512/1024 MB GDDR3 75W TDP |
462 GFlops 61 GB/sec |
Asus G60VX Asus G71GX Dell Alienware M17X One Notebook D8654 VCM Premium Xes VCM Premium Quant |
etwas langsamer als GeForce 9800 GT (80€) | |
nVidia G92 65nm DirectX 10 128 Shader-Einheiten 64 TMUs 16 ROPs 256 Bit DDR Interface |
GeForce 9800M GTX SLI (zwei G92-Chips = doppelte Hardware) nur 112 Shader-Einheiten (pro Chip) nur 56 TMUs (pro Chip) max. 500/1250/800 MHz 2x 512/1024 MB GDDR3 150W TDP |
840 GFlops 102 GB/sec |
- | in etwa wie GeForce GTS 250 (110€) |
GeForce 9800M GT SLI (zwei G92-Chips = doppelte Hardware) nur 96 Shader-Einheiten (pro Chip) nur 48 TMUs (pro Chip) max. 500/1250/800 MHz 2x 512 MB GDDR3 130W TDP |
720 GFlops 102 GB/sec |
- | etwas langsamer als GeForce GTS 250 (100€) | |
GeForce 9800M GTX nur 112 Shader-Einheiten nur 56 TMUs max. 500/1250/800 MHz 2x 512/1024 MB GDDR3 75W TDP |
420 GFlops 51 GB/sec |
Toshiba Qosmio X300 Wingpad 2400x VCM Premium Zona |
etwas schneller als GeForce 9600 GT (75€) | |
GeForce 9800M GT nur 96 Shader-Einheiten nur 48 TMUs max. 500/1250/800 MHz 512 MB GDDR3 65W TDP |
360 GFlops 51 GB/sec |
- | in etwa wie GeForce 9600 GT (70€) | |
nVidia GT214 40nm DirectX 10.1 96 Shader-Einheiten 128 Bit DDR Interface |
GeForce GTS 260M max. 550/1375/1800 MHz 512 MB GDDR5 38W TDP |
396 GFlops 58 GB/sec |
- | etwas schneller als GeForce 9600 GT (75€) |
GeForce GTS 250M max. 500/1250/1600 MHz 512 MB GDDR5 28W TDP |
360 GFlops 51 GB/sec |
- | etwas langsamer als GeForce 9600 GT (65€) | |
nVidia G94 65nm DirectX 10 64 Shader-Einheiten 32 TMUs 16 ROPs 256 Bit DDR Interface |
GeForce 9800M GTS SLI (zwei G94-Chips = doppelte Hardware) max. 600/1500/800 MHz 2x 512 MB GDDR3 130W TDP |
576 GFlops 102 GB/sec |
- | etwas schneller als GeForce 9800 GT (90€) |
GeForce 9800M GTS max. 600/1500/800 MHz 512 MB GDDR3 65W TDP |
288 GFlops 51 GB/sec |
Packard Bell IPower GX-Q-030 Tarox Lightpad 2270 Toshiba Qosmio X300 |
in etwa wie GeForce 9600 GT (70€) | |
GeForce 9800M GS max. 530/1325/800 MHz 512 MB GDDR3 60W TDP |
254 GFlops 51 GB/sec |
Hyrican M680TU MSI GT627 |
etwas langsamer als GeForce 9600 GT (65€) | |
GeForce 9700M GTS nur 48 Shader-Einheiten nur 24 TMUs max. 530/1325/800 MHz 512 MB GDDR3 60W TDP |
191 GFlops 51 GB/sec |
- | deutlich langsamer als GeForce 9600 GT (55€) | |
GeForce 9700M GT nur 32 Shader-Einheiten nur 16 TMUs max. 625/1550/800 MHz 512 MB GDDR3 45W TDP (auch DDR2-Versionen mit deutlich niedrigem Speichertakt möglich!) |
149 GFlops 51 GB/sec |
Acer Aspire 8930G Asus G50V Asus G71V |
etwas schneller als GeForce 9500 GT GDDR3 (50€) | |
nVidia G94b 55nm DirectX 10 64 Shader-Einheiten 32 TMUs 16 ROPs 256 Bit DDR Interface |
GeForce GTS 160M max. 600/1500/800 MHz 512/1024 MB GDDR3 60W TDP |
288 GFlops 51 GB/sec |
- | in etwa wie GeForce 9600 GT (70€) |
GeForce GTS 150M max. 400/1000/800 MHz 512/1024 MB GDDR3 |
192 GFlops 51 GB/sec |
- | deutlich langsamer als GeForce 9600 GT (55€) | |
nVidia GT216 40nm DirectX 10.1 48 Shader-Einheiten 128 Bit DDR Interface |
GeForce GT 240M max. 550/1210/800 MHz 512 MB DDR3/GDDR3 23W TDP (auch DDR2-Versionen mit deutlich niedrigem Speichertakt möglich!) |
174 GFlops 26 GB/sec |
Acer Aspire 5935G Acer Aspire 7738G |
etwas schneller als GeForce 9500 GT GDDR3 (50€) |
GeForce GT 230M max. 500/1100/800 MHz 512 MB DDR3/GDDR3 23W TDP (auch DDR2-Versionen mit deutlich niedrigem Speichertakt möglich!) |
158 GFlops 26 GB/sec |
- | in etwa wie GeForce 9500 GT GDDR3 (45€) | |
nVidia G96b 55nm DirectX 10 32 Shader-Einheiten 16 TMUs 8 ROPs 128 Bit DDR Interface |
GeForce GT 130M max. 600/1500/800 512/1024 MB GDDR3 23W TDP (auch DDR2-Versionen mit deutlich niedrigem Speichertakt möglich!) |
144 GFlops 26 GB/sec |
Acer Aspire 7738G Asus N70SV Asus N90SV LG P510-U |
in etwa wie GeForce 9500 GT GDDR3 (45€) |
nVidia G96 65nm DirectX 10 32 Shader-Einheiten 16 TMUs 8 ROPs 128 Bit DDR Interface |
GeForce 9650M GT max. 550/1325/800 512/1024 MB GDDR3 23W TDP (auch DDR2-Versionen mit deutlich niedrigem Speichertakt möglich!) |
127 GFlops 26 GB/sec |
Asus N50VN Asus X57VN |
etwas langsamer als GeForce 9500 GT GDDR3 (40€) |
GeForce 9650M GS max. 625/1250/800 512/1024 MB GDDR3 23W TDP (auch DDR2-Versionen mit deutlich niedrigem Speichertakt möglich!) |
120 GFlops 26 GB/sec |
Asus X71VN | etwas langsamer als GeForce 9500 GT GDDR3 (40€) | |
GeForce 9600M GT max. 500/1250/800 512/1024 MB GDDR3 23W TDP (auch DDR2-Versionen mit deutlich niedrigem Speichertakt möglich!) |
120 GFlops 26 GB/sec |
Acer TravelMate 7730G Fujitsu-Siemens Amilo Xi 3650 LG S510 MSI Megabook GX720 Samsung SE11 Sony Vaio VGN Terra Mobile 171771 |
etwas langsamer als GeForce 9500 GT GDDR3 (40€) | |
GeForce 9600M GS max. 430/1075/800 512/1024 MB GDDR3 23W TDP (auch DDR2-Versionen mit deutlich niedrigem Speichertakt möglich!) |
103 GFlops 26 GB/sec |
Acer Aspire 7530G LG R510 Samsung P560 Tarox Lightpad 1760 Terra Mobile Business 8420 |
deutlich langsamer als GeForce 9500 GT GDDR3 (35€) |
Wie gesagt kann man alles unterhalb dieser vorgenannten nVidia Mobile-Lösungen als Gamer-Grafiklösungen schlicht ausbuchen, da klar zu leistungsschwach selbst für nicht besondere Ansprüche. Im eigentlichen fällt unter diese Einschätzung auch die GeForce 9650M/9600M Serie, deren Performance überall langsamer als die einer GeForce 9500 GT des Desktop-Segments ist – und diese Karte ist inzwischen auf dem Desktop unterstes Einsteiger-Segment (zumindest für Spieleansprüche). Vor allem aber dürfte der Preisunterschied zu klar schnelleren Lösungen überzeugend sein, denn die G94/G94b-basierten Lösungen kosten auf dem Desktop auch noch deutlich unter 100 Euro und eigenen sich somit besser als Einstiegsangebot als die G96/G96b-basierten Lösungen.
In jedem Fall ist zudem beim Blick weiter nach oben sofort ersichtlich, daß es bei nVidia deutlich mehr Möglichkeiten gibt und sogar die Lieferfähigkeit günstiger aussieht. Dies steht ein wenig im Widerspruch dazu, daß ATI auf dem Papier die besseren Mobile-Lösungen vorzuweisen hat und nVidia lange Zeit in diesem Bereich von den Spezifikationen der Mobile-Beschleuniger her ziemlich hinterher hinkte – aber was letztlich zählt, ist das, was lieferbar ist und nicht das, was man ankündigt und dann nicht verkaufsfertig bekommt.
Allerdings besteht auch hier dieselbe Crux wie schon bei ATI: Wirklich schnelle Beschleuniger – bezogen auf den Vergleich zum Desktop-Segment – sind auch bei nVidia schwer zu finden. Allenfalls GeForce GTX 260M und 280M sowie die GeForce 9800M GTX halten gewissen Performanceansprüchen stand (und sind zugleich lieferbar), allerdings werden damit auch nirgendwo Bäume ausgerissen, ist das alles noch "oberer Mainstream" und keinesfalls mehr. HighEnd-Beschleuniger sucht man im nVidia-Angebot vergeblich, nur im Performance-Bereich gibt es durch die SLI-Versionen von GeForce GTX 260M und 280M Angebote – welche allerdings derzeit nirgendwo verbaut werden.
Hier zeigt sich dann trotzdem wieder die Schwäche von nVidia im Mobile-Segment: Dadurch, daß der GT200/b-Chip bislang nicht für Mobile-Lösungen umgesetzt werden konnte, fehlt es an potenten Beschleunigern für die Leistungsansprüche des Performance- und HighEnd-Segments. Allerdings wird dieser Grafikchip wohl nie mehr im Mobile-Segment erscheinen, da dessen Leistungshunger selbst unter 55nm einfach zu groß ist. Wahrscheinlich dürfte dies auch auf den kommenden GT300-Chip trotz seiner 40nm-Fertigung zutreffen, so daß Nachschub an leistungsstarken nVidia Mobile-Lösungen wohl nicht so schnell eintreffen dürfte – vermutlich erst mit einer Mainstream-Ausführung des GT300-Chips tief im Jahr 2010.
In der Summe haben wir bei nVidia deutlich mehr Auswahl und damit bis zum Mainstream-Segment (nach den Performance-Maßstäben des Desktop-Segments) für jeden Geschmack sicherlich etwas dabei. Allerdings sollte man sich zweifelsfrei nicht an den Namen der jeweiligen Mobile-Beschleuniger festhalten, denn deren Performanceniveau ist abweichend von der Namensgebung durchgängig deutlich niedriger als im Desktop-Bereich. Davon abgesehen wäre eventuell noch auf die GeForce GTS 250M/260M hinzuweisen, welche von den noch nicht lieferbaren Lösungen die sicherlich interessantesten sind: Die Performance entspricht in etwa denen der umliegenden Mobile-Lösungen, aber die Verlustleistung ist erheblich niedriger und entspricht damit deutlich besser dem Mainstream-Gedanken dieser Mobile-Beschleuniger.
Im Überblick über die Angebote beider Grafikchip-Entwickler ist sicherlich der bemerkenswerteste Punkt, daß diese gemessen an Desktop-Maßstäben doch vergleichsweise "langsam" sind. Gleichzeitig suggiert die Benennung der Mobile-Grafiklösungen (gerade bei nVidia) ein deutlich höheres Leistungsniveau (nach Desktop-Maßstäben). Rechnet man dann noch ein, daß es die wenigen wirklich schnellen Mobile-Grafiklösungen erst in Notebooks ab 2500 Euro (und teilweise noch deutlich mehr) gibt, dann läßt sich nur konstatieren, daß ATI und nVidia uns derzeit im Mobile-Segment allerhöchstens Mainstream-Performance zu (noch) sinnvollen Preisen liefern.
Denn während auf dem Desktop ein PC mit einer Radeon HD 4770 oder GeForce 9800 GT ein klares Mainstream-Angebot mit einem Gesamtpreis inklusive Monitor von unter 800 Euro darstellt, sind von der Performance her vergleichbare Mobile-Lösungen zumeist erst in Geräten der 1500-Euro-Klasse verbaut. Nicht, daß man nicht 1500 Euro für ein gutes Stück Hardware ausgeben könnte – aber dafür sollte es schon ein bißchen mehr Grafikpower als vergleichsweise eine Radeon HD 4770 bzw. GeForce 9800 GT sein. Daß die besten Angebote im Mobile-Segment die Performanceklasse von Beschleunigern haben, die auf dem Desktop innerhalb der Gamer-Gemeinde inzwischen als Einstiegslösungen angesehen werden, ist doch etwas mager.
Und somit kann aus Spieler-Sicht kaum empfohlen werden, sich ein Notebook als Desktop Replacement anzuschaffen – zu einem vernünftigen Preis bekommt man eine allerhöchstens mittelmäßige Grafikperformance, nur bei extrem teuren Geräten findet sich wirklich eine Desktop-Maßstäben vergleichbare Grafikleistung. Für andere Aufgabenzwecke kann ein Notebook durchaus den Desktop-Computer ersetzen, aber im Gaming-Bereich wird man damit nicht glücklich werden.
Ist das Notebook dann aber wirklich nur Gaming-Zweitgerät, kann man es je nach Bedarf bei der Spieleleistung auch geruhsam angehen lassen. Je nachdem ob dieser Punkt bei einem Notebook aus subjektiver Sicht wirklich erforderlich ist, reichen dafür dann auch Einsteigerlösungen vom Schlage einer Mobility Radeon HD 4650 oder GeForce GT 130M aus. Deutlich darunter in den echten LowCost-Bereich sollte man allerdings nicht gehen, denn ab einem gewissen Performanceniveau zählt es nicht mehr, ob der eine LowCost-Chip eventuell doppelt so schnell ist wie der andere – in den spielbaren Frameratenbereich kommen sie allesamt nicht. Um Spielbarkeit auch bei neueren Titeln zu gewährleisten, muß es auch im Mobile-Bereich ein gewisses Niveau sein.
Wie schon erwähnt dürften beide Grafikchip-Entwickler für den Moment ihr Pulver bezüglich weiterer Mobile-Lösungen verschossen haben. Dementsprechend dürfte sich an den vorstehenden Aufstellungen für die nächsten Monate vermutlich sehr wenig ändern – allenfalls die Lieferfähigkeit einiger sehr neuer Lösungen sollte sich verbessern, was ja nur positiv ist. Wirklichen neuen Schwung dürfte das Mobile-Segment erst durch Mobile-Abwandlungen der kommenden DirectX11-Boliden bekommen, dies passiert jedoch frühestens zum Jahresende und breitflächig wohl erst tief im Jahr 2010.