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News des 1. Oktober 2009

Wenn in den gestrigen News eine Aussage zur Lieferbarkeit von GT300/GF100/Fermi-Karten vermisst wurde, dann deswegen, weil es diesbezüglich keine neuen Informationen gibt: nVidia betont nach wie vor eine offizielle Vorstellung noch in diesem Jahr, was aber natürlich keine Aussage zur Lieferfähigkeit darstellt. Insofern bleibt die Vermutung bestehen, daß nVidia kurz vor Jahresende launchen und möglicherweise auch eine sehr geringe Anzahl an Boards in den Handel entlassen wird, eine wirkliche Verfügbarkeit dann aber erst im ersten Quartal 2010 gegeben ist. Und wenn, dann dürfte diese Prognose eher denn nach hinten verschoben als vorgezogen werden – alles was zwischen den Zeilen zu erfahren war, deutet eher darauf hin, daß die entsprechende Karten noch einige Monate Arbeit brauchen würden.

Sehr kontrovers diskutiert wird zum GT300/GF100/Fermi-Chip derzeit dessen starke Ausrichtung auf den GPGPU-Bereich: Die einen sehen dies als Schritt von nVidia hin zu einem neuem Geschäftsbereich, die anderen dagegen als unnötigen Ballast in Bezug auf eine Spieler-Grafikkarte. Um letzteres wirklich beurteilen zu können, fehlt natürlich die Information, wieviel Transistoren und wieviel Entwicklungszeit für die GPGPU-Funktionalität konkret draufgegangen sind. Denn so lange das alles im Rahmen bleibt, wird dies den Hauptzweck der Grafikkarte als Spiele-Beschleuniger nicht wirklich stören und eröffnet nVidia eben gleichzeitig die Chance auf neue Geschäftsfelder. Die eigentliche Problematik sehen wir eher bei den später folgenden kleineren Grafikchips auf Basis der GT300/GF100/Fermi-Architektur.

Denn diese schleppen dann auch die für GPGPU benötigten Transistoren mit sich herum, was höhere Herstellungskosten und eventuell sogar eine höhere Stromaufnahme als vergleichbare Produkte von ATI bedeutet. Allerdings interessiert GPGPU – zumindest breitflächig – bei LowCost- und Mainstream-Karten niemanden, denn wenn jemand diese Rechenleistung nutzen will, dann wird man immer auf die schnellste verfügbare Lösung setzen. Auf der GT300/GF100/Fermi-Architektur basierende LowCost- und Mainstream-Karten haben also das Problem, daß sie bei gleicher Leistungsfähigkeit immer etwas schwerer und damit teurer herzustellen sein werden als vergleichbare ATI-Produkte – in diesen stark preissensitiven Marktsegmenten sicherlich kein perfektes Vorzeichen für nVidia und ein durchaus beachtbarer Nachteil dieses Ansatzes.

Gemäß Fudzilla arbeiten die Mainboard-Hersteller derzeit an einer neuen Generation von Mainboards mit dem Support von USB 3.0 und SATA III. Da es bislang keine Mainboard-Chipsätze mit nativer Unterstützung dieser neuen Technologien gibt (und diese auch nicht vor dem zweiten Quartal 2010 zu erwarten sind), müssen die Mainboard-Hersteller hierfür extra Chips einkaufen, was eigentlich ungern getan wird. Allerdings sind wider früheren Erwartungen doch schon erste Geräte mit Support von USB 3.0 und SATA III im Markt aufgetaucht, so daß diese Funktionalität Mainboard-seitig nunmehr früher als erwartet benötigt wird. Fudzilla nennen zwar derzeit explizit P55- und X58-Mainboards für Intel-Prozessoren, aber auch auf AMD-Seite dürfte es eine ähnliche Entwicklung geben.

Die Anmerkung seitens Fudzilla, daß speziell P55-Mainboards aufgrund ihrer vergleichsweise schmalbandigen DMI-Anbindung an den Prozessor gar nicht die Bandbreite zur vollständigen Ausnutzung von USB 3.0 und SATA III haben, ist allerdings einem Mißverständnis bei der Bandbreiten-Angabe geschuldet: Die DMI-Anbindung des P55 bringt ungefähr 2,0 GB/sec, während USB 3.0 mindestens auf 4,8 GBit/sec und SATA III maximal auf 6,0 GBit/sec kommt. Umgerechnet in GB/sec sind dies bei USB 3.0 allerdings nur 0,6 GB/sec und bei SATA III 1 GB/sec – was selbst zusammen noch vom P55-Chipsatz zu schultern sein wird. Nur in eher extremen Konstellationen könnte die Bandbreite des P55-Chipsatzes zu knapp werden, ansonsten besteht hier aber kein wirklicher Nachteil.

Nochmals Fudzilla vermelden in Form des Acer Ferrari One ein zweites Notebook, welches ATIs XGP-Technologie zur Anbindung externer Grafiklösung verwendet. Von Acer wird hierzu ein externes "DynaVivid Dock" angeboten, welches eine Radeon HD 4670 enthält. Dies mag sich nach wenig anhören, aber das genannte Notebook ist mit 11,6-Zoll-Display und Athlon X2 L310 Prozessor sowieso eher im unteren Leistungsrahmen angesiedelt, hier passt diese Grafiklösung in der Tat. Davon abgesehen ist es doch deutlich ruhig um ATIs XGP und externe Grafiklösungen für Notebooks im allgemeinen geworden – obwohl gerade die letzten Entwicklungen bei der Notebook-Grafik eine exteren Grafiklösung im Mobile-Segment geradezu herausfordern.

Denn wenn man sich das Angebot an Notebooks mit wirklich schlagkräftiger Grafiklösung ansieht, dann bekommt man dort viel weniger Performance als im Desktop-Bereich zu einem oftmals total überzogenen und in jedem Fall immer noch hohen Preis. Ob es an den Preisen für die Mobile-Beschleuniger von ATI und nVidia liegt oder an der Schwierigkeit, diese Strom, Platz und Kühlleistung fressenden Boliden in ein Mobile-Gerät zu bekommen, ist nicht ganz klar. In jedem Fall erscheint es bezüglich des Aufwand/Nutzen-Verhältnisses als wesentlich cleverer, ein Notebook nur mit einer integrierten Grafiklösung auszurüsten und dafür halt eine externe Grafiklösung zur Verfügung zu stellen – diese kann zu einem kleineren Preis (trotz extra Gehäuse mit extra Netzteil) wesentlich schneller sein als eine direkt im Notebook verbaute Mobile-Grafiklösung.

Allerdings müssen hierfür weiterhin einige Probleme gelöst werden, welche schon seit den ersten Meldungen über mögliche externe Grafiklösungen existieren: Erstens einmal ist ATIs XGP-Technologie zwar ein Schritt in die richtige Richtung, interessant für mehr Hersteller und mehr Konsumenten würde das ganze aber erst, wenn man auf einen herstellerunabhängigen Standard setzen würde – den es ja mittels Kabelverbindungen per PCI Express seit über zwei Jahren gibt. Und zweitens müssen die Grafikchip-Entwickler natürlich an dem (lösbaren) Problem arbeiten, daß man mit der externen Grafiklösung auch das eigentliche Notebook-Display beschleunigen kann. ATI hatte eine solche Funktionalität für XGP eigentlich für dieses Jahr angekündigt, bislang scheint in dieser Angelegenheit aber nicht viel passiert zu sein.