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News des 14. Oktober 2009

Die PC Games Hardware zeigt aus Fernost stammende Benchmarks einer GeForce GT 240 auf Basis des GT214/GT215-Chips (wie sich dieser Chip genau nennt, ist weiterhin nicht sicher), welcher im Mobile-Segment schon des längeren für die GeForce GTS 250M und 260M Verwendung findet. Der in 40nm gefertigte GT214-Chip verfügt über 96 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface, letzteres gleicht nVidia durch die Verwendung von schnell getakteten GDDR5-Speicher wieder aus, so daß der Chip – mit hohen Taktraten – durchaus auch eine Konkurrenz für den G92/b-Chip (128 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface) sein könnte.

GeForce 9600 GT GeForce GT 240 "GDDR3" GeForce GT 240 "GDDR5" GeForce 9800 GT GeForce GTS 250
Chipbasis nVidia G94b, 505 Mill. Transistoren in 55nm auf 180mm² Die-Fläche nVidia GT214/GT215, 40nm nVidia G92b, 754 Mill. Transistoren in 55nm auf 276mm² Die-Fläche
Technik DirectX 10, 64 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10.1, 96 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 128 Bit DDR Interface DirectX 10, 112 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface DirectX 10, 128 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 650/1625/900 MHz
(Green Edition: 600/1500/900 MHz)
550/1340/900 MHz 550/1340/1800 MHz 600/1500/900 MHz
(Green Edition: 550/1350/900 MHz)
738/1836/1100 MHz
(Green Edition: 700/1725/1000 MHz)
Rechenleistung 312 GFlops 386 GFlops 386 GFlops 504 GFlops 705 GFlops
Texel-Füllrate 21 GT/sec 18 GT/sec 18 GT/sec 34 GT/sec 47 GT/sec
Bandbreite 58 GB/sec 29 GB/sec 58 GB/sec 58 GB/sec 70 GB/sec
TDP 96W
(Green Edition: 59W)
? ? 115W
(Green Edition: 75W)
150W

Allerdings scheint es nVidia in der Praxis etwas ruhiger angehen zu lassen, denn eine GeForce GT 240 mit GDDR5-Speicher soll nur mit 550/1340/1800 MHz takten, was gegenüber beispielsweise der G92b-basierten GeForce GTS 250 (738/1836/1100 MHz) doch eher gemächlich ist. Damit muß sich die GeForce GT 240 "GDDR5" eher nach unten hin orientieren, die Performance-Höhen einer GeForce GTS 250 scheinen mit diesen Taktraten (trotz des Vorteils der GT200-abstammenden Architektur) nicht erreichbar. Rein von Rohdaten her geht es sogar eher in die Richtung einer GeForce 9600 GT, trotz daß die GeForce GT 240 mehr Shader-Einheiten (96) als diese (64) aufzubieten kann – die niedrigen Taktraten werfen diese neue Karte aber maßgeblich zurück.

Spezifikations-Vergleich GeForce 9600 GT bis GeForce GTS 250

Dies bestätigen dann auch die wenigen bei der PCGH einsehbaren 3DMark-Werte – und trotz daß diese Datenbasis ziemlich suboptimal ist, läßt sich auch schon erkennen, daß selbst die Performance einer GeForce 9800 GT für die GeForce GT 240 "GDDR5" nicht zu erreichen sein und der beste Vergleichsmaßstab tatsächlich eine GeForce 9600 GT ist. Damit wird die GeForce GT 240 "GDDR5" eine typische Mainstream-Karte wohl in Ablösung der GeForce 9600 GT werden, der Preisbereich sollte 70 Euro besser nicht übersteigen. Ein besonderer Fall ist dann noch die GDDR3-Version der GeForce GT 240, welche mit nur 900 MHz Speichertakt antritt und daher nur die Hälfte der Speicherbandbreite anderer vergleichbarer nVidia-Lösungen aufweist. Damit wird offensichtlich ein noch niedrigerer Performancebereich angepeilt, möglicherweise im Rahmen der G94b-basierten GeForce 9600 GSO.

Die niedrigen Taktraten der GeForce GT 240 lassen angesichts der 40nm-Fertigung des GT214-Chips allerdings durchaus auch den Gedanken an eine weitere Karte auf Basis dieses Chips mit dann höheren Taktraten zu ("GeForce GT 250" ?): Auf sicherlich erreichbaren 650/1600/1800 MHz würde man dann vielleicht sogar im Feld einer GeForce 9800 GT mitspielen können. Viel mehr wird mit dem GT214-Chip allerdings nicht herauszuholen sein, jener ist seitens nVidia eben nur auf klare Mainstream-Anforderungen ausgelegt. Ursprünglich wollte nVidia für die Bedürfnisse des Performance-Segments ja auch noch den GT212-Chip auflegen, allerdings wurde dieser schon vor längerem gecancelt und nVidia beliefert dieses Marktsegment nunmehr mit den kleineren Ausführungen des (allerdings teuren) GT200/b-Chips sowie weiterhin mit dem G92/b-Chip, welcher seitens nVidia trotz GT218, GT216, GT214 und GT200/b offensichtlich weiterhin benötigt wird.

Wie es Fudzilla vermelden, wird nVidias DirectX11 Mainstream-Chip auf Basis des Fermi-Designs im späten ersten Quartal 2010 antreten – womit ATI stärker noch als im HighEnd-Bereich jetzt monatelang freie Bahn hat, um die eigenen DirectX11-Chips unter das Volk zu bringen und somit den möglichen Markt für die nVidia-Chips zu verkleinern. Anzumerken wäre hierzu noch, daß nVidia wahrscheinlich wieder eine Strategie fahren wird, welche den Fermi-Chip selber ins absolute HighEnd-Segment plaziert und den nächstkleineren Chip dann ebenso klar im Performance-Segment ansetzt. Beide nVidia-Chips sind also in einem etwas höherem Preis- und Performance-Bereich zu erwarten als die jeweiligen ATI-Chips.

Konkret bedeutet dies, daß ATI derzeit mit dem RV840-Chip der Radeon HD 5700 Serie den Preisbereich von 100 bis 140 Euro abdeckt und mit dem RV870-Chip der Radeon HD 5800 Serie den Preisbereich von 200 bis 300 Euro, zukünftig mit einer Radeon HD 5870 X2 auch bis zu 550 Euro (da diese Karte niedrigere Taktfrequenzen als die Radeon HD 5870 haben soll, muß sie unterhalb des doppelten Kartenpreises einer Radeon HD 5870 liegen). Unterhalb von RV840 und RV870 will ATI zwar noch zwei weitere DirectX11-Grafikchips bringen (Redwood und Cedar), von diesen sind aber aufgrund der Preislage von Radeon HD 5700 Karten keine wirklichen Spielerlösungen zu erwarten: Der Redwood-Chip dürfte in etwa die Performance einer Radeon HD 4670 bringen, was schon jetzt nur als Einsteigerlösung zu bezeichnen ist und der Cedar-Chip dürfte ein typisches LowCost-Produkt ohne Performanceansprüche für den OEM-Markt werden.

nVidia dürfte seinen Fermi-Chip und die anderen Chips basierend auf dessen Architektur dagegen grundsätzlich höher ansetzen: Mehr Performance, aber auch ein jeweils höherer Preis. Wenn wir mal spekulieren dürfen, so geht der Fermi-Chip wohl in einen Preisbereich von 250 bis 350 Euro, die DualChip-Lösung dürfte dann bis auf 600 Euro hinaufgehen. Der dem Fermi-Chip direkt untergeordnete Performance-Chip ist dagegen auf einem Preisniveau von 140 bis 200 Euro zu erwarten und damit nur teilweise mit ATIs RV840-Chip der Radeon HD 5700 Serie zu vergleichen. Bei nVidia wird aufgrund dieses Preisgefüges dann auch noch der extra Mainstream-Chip interessant sein, welcher wohl zu Preisen von 70 bis 100 Euro antritt. Dies läuft letztlich darauf hinaus, daß sich die einzelnen Fermi-basierenden nVidia-Chips um die ATI-Chips RV840 und RV870 herumlegen werden – und weniger denn in eine absolut direkte Konkurrenz gehen werden.

Im übrigen werden beide Grafikchip-Entwickler bei ihren kleineren Grafikchips wohl durchgehend auf einige nur für GPGPU benötigte Funktionseinheiten verzichten, um die Chips kleiner und stromsparender zu bekommen. nVidia hatte ein solches Vorgehen schon angedeutet – und nun hat auch ATI bei seinem RV840-Chip die Double-Precision-Fähigkeit gleich gänzlich herausgelassen. Wie viel das jeweils bringt, läßt sich mangels exakter Daten hierzu natürlich nicht bestimmen – aber bislang kann sich niemand beschweren, daß ATI den RV840-Chip mit seinen 166mm² Die-Fläche nicht klein genug bekommen hätte. Die verbesserte GPGPU-Funktionalität wird also vermutlich nur die jeweiligen Top-Chips vergrößern, auf die kleineren Chips dieser Generation aber keine größeren Auswirkungen haben.