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News des 15. September 2009

Die offenbar sehr starke Performance der kommenden DirectX11-Grafikkarten von ATI wirft nicht nur die Frage nach stärker die Hardware fordernden Spielen auf, sondern dürfte wohl auch die Tester der neuen Karten vor einige Probleme stellen: Schließlich lohnt es sich nicht besonders, Unterschiede zwischen einzelnen Grafikkarten anhand von Sorglos-Frameraten von über 60 fps darzustellen – und das ganze selbst auf 1920x1200 mit Anti-Aliasing. Besonders dramatisch wird die Situation für die derzeit noch klar am weitesten verbreitete Auflösung von 1680x1050, hier könnten die neue ATI-Grafikkarten gar schon hier und da in ein CPU-Limit hineinrauschen. Diese Spiele, bei welchen es derzeit nicht so problemfreie Frameraten gibt, sind einfach in der Anzahl zu gering, um diesen Gesamteindruck zu ändern.

Demzufolge sollte ein Augenmerk der kommenden Tests (neben natürlich der regulären Performanceermittlung) auch darin liegen, was sich mit den neuen Grafikkarten und deren überschüssiger Performance in der Praxis anfangen läßt. Wenn man auf 1680x1050 mit beispielsweise regulärem 4x Anti-Aliasing noch 100 fps hat, dann sollte man diesen Performanceüberschuß schließlich besser in eine höhere Bildqualität investieren als andernfalls ungenutzt verpuffen zu lassen. Möglichkeiten wären hierbei höhere Anti-Aliasing Modi, aber auch hochwertiges Transparenz Anti-Aliasing oder bessere Filtermodi, sofern vorhanden. Angeblich sollen die neuen ATI-Beschleuniger zudem auch Rotated Grid Super-Sampling Anti-Aliasing (RGSSAA) anbieten, dies wäre geradezu perfekt für diesen Fall – es wird viel an Performance verbraten und gleichzeitig steigt die Bildqualität deutlich.

In jedem Fall kann im HighEnd-Bereich die Frage der Performance zukünftig wohl nicht mehr alleinentscheidend über eine Grafikkarte sein, da Performance in diesem Marktsegment auf absehbare Zeit genügend zur Verfügung steht. Die Frage der maximal erreichbaren Bildqualität bei 40 fps ist unserer Meinung nach bei diesen HighEnd-Boliden wohl interessanter – was natürlich voraussetzt, daß diese Grafikkarten dann auch höherwertige Bildqualitätsfeatures mitbringen und sich nicht mit den Standard-Einstellungen zufriedengeben. Ob schon mit dieser HighEnd-Generation oder spätestens dann der nächsten dürften die Grafikchip-Entwickler im HighEnd-Bereich endlich einmal zu einem Wettstreit um die beste Bildqualität annimiert werden – etwas, was Enthusiasten eigentlich schon seit Jahren fordern ;).

Dies gilt wie gesagt nur im HighEnd-Segment, unterhalb dessen wird es weiterhin darum gehen, daß die Beschleuniger erst einmal die notwendige Performance für ein flüssiges Spielerlebnis erreichen. Eine Folie aus einer ATI-Präsentation bestätigt nunmehr im übrigen die Codenamen der kommenden kleineren DirectX11-Beschleuniger und erlaubt zudem auch eine grobe preisliche und terminliche Einordnung. So wird dieses Jahr zuerst einmal noch eine DualChip-Variante auf Basis des RV870-Chips namens "Radeon HD 5870 X2" folgen. Von ATI bekam diese Variante mit "Hemlock" sogar einen eigenen Codenamen, nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei nicht um einen extra Chip, sondern um zwei RV870-Chips auf einem Grafikboard.

ATI RV8xx Roadmap

Ebenfalls noch dieses Jahr soll laut dieser ATI-Roadmap zudem die Mainstream/Performance-Lösung "Juniper" (höchstwahrscheinlich RV830 oder RV840) erscheinen. Eine Meldung seitens der VR-Zone gab hierzu bereits die Kartennamen "Radeon HD 5750 und 5770" an, zudem wird für "Juniper" derzeit eine Hardware im Rahmen von 800 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface gehandelt. Damit dürfte in etwa eine Performance wie bei der aktuellen Radeon HD 4800 Serie möglich sein – das kleinere Speicherinterface wird dann durch die Benutzung von schnellem GDDR5-Speicher teilweise wieder ausgeglichen werden.

Erst im ersten Quartal 2010 kommen dann die Mainstream-Lösung "Redwood" und die LowCost-Lösung "Cedar" mit derzeit noch unbekannten Hardware-Daten. ATI wird hier somit zum ersten Mal gleich vier Grafikchips pro Generation ansetzen – im Gegensatz zu bisher eigentlich immer nur drei Stück pro Generation. Damit dürfte man in erster Linie dem Problem begegnen, daß zwischen dem Mainstream- und dem HighEnd-Angebot von ATI bisher zumeist eine doch ziemlich große Lücke klaffte – gut zu sehen bei Radeon HD 3600 zu HD 3800 und Radeon HD 4600 zu HD 4800 (die Radeon HD 4770 ist quasi schon die Antwort auf diese Problematik innerhalb der Radeon HD 4000 Serie).

Die der ATI-Roadmap zu entnehmenden preislichen Einordnungen dieser vorgenannten ATI-Grafikchips sind im übrigen mit großer Vorsicht zu betrachten: Die Einordnungen sind eher grob bzw. schematisch vorgenommen und daher von der exakten Zahl her sicherlich nicht korrekt. So dürfte die "Hemlock" DualChip-Grafikkarte in etwa beim doppelten des RV870-Preises zu erwarten sein – allerdings vermutlich erst nach Bekanntgabe der GT300-Preise und damit möglicherweise erst nach der ersten RV870-Preissenkung. Unterhalb von 500 Dollar Listenpreis dürfte hier aber trotzdem kaum etwas gehen. Der "Juniper"-Chip scheint mit einem angegebenen Preisbereich von 130 bis 200 Dollar auf das exakte Preisniveau von Radeon HD 4870 & 4890 zu gehen, was wohl etwas optimistisch erscheint.

Denn angesichts der gleichen Anzahl an Shader-Einheiten und dem kleinerem Speicherinterface erscheint es uns als unwahrscheinlich, daß der "Juniper"-Chip die Performance der reichlich hochgezüchteten Radeon HD 4890 schlagen kann – eine preisliche Einordnung von 120 bis 170 Dollar Listenpreis (hierzulande runde 100 bis 140 Euro Straßenpreis) erscheint da realistischer. "Redwood" wie "Cedar" sind hingegen eindeutig nur schematisch eingetragen, womit man zumindestens aus deren Anordnung in der Roadmap keine Rückschlüsse auf deren Preisgestaltung tätigen sollte. Realistisch erscheinen allerdings Preispunkte von um die 80 Dollar bei "Redwood" und um die 50 Dollar bei "Cedar". PS: Bei den Tweakers gibt es zudem noch einige ATI-Folien zur RV870-Architektur zu begutachten.