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News des 28. September 2009

Letzte Woche schon verlinkt, wollen wir noch einmal auf eine Meldung des Heise Newstickers zu neuen Gaming-Notebooks auf Basis der neuen Core i7 Mobile-Prozessoren von Intel eingehen. Denn hierbei wurde eben dieses Prädikat "Gaming-Notebook", welches von den Notebook-Herstellern natürlich gern und inflationär verwendet wird, viel zu leichtgläubig eingesetzt bzw. wiedergeben – jedenfalls dann, wenn man sich die Technik dieser Geräte genauer ansieht. Denn da werden üblicherweise absolute Spitzenprozessoren mit zwar vom Namen her gut klingenden, bei der Leistung aber letztlich deutlich enttäuschenden Grafiklösungen gekoppelt. Klarer formuliert: Zu einem Prozessor des Performance-Segments gibt es oftmals nur eine Grafiklösung des unteren Mainstream-Segments.

Auf dem Desktop jedenfalls würde man solche Kombinationen eher denn auslachen – sehr erstaunlich, daß die Notebook-Hersteller in ihrem Marktsegment damit nicht nur gegenüber den Käufern, sondern auch gegenüber der (vermeintlichen) Fachpresse durchkommen. Sicherlich ist es klar, daß aufgrund der Verlustleistungsproblematik derzeit nicht die Performance von HighEnd Desktop-Beschleunigern in Notebooks zu bieten ist. Trotzdem gilt es immer, ein ausgewogenes System anzutreben – und dies erreicht man nicht, wenn man einen Core i7 QuadCore-Prozessor zusammen mit Grafiklösungen paart, welche unterhalb des Niveaus einer GeForce 9600 GT des Desktop-Segments rangieren – vor allem nicht, wenn es im Mobile-Segment deutlich bessere Angebote gibt. Die Notebook-Hersteller sparen sich hier also ausgerechnet bei "Gaming-Notebooks" eine wirklich schlagkräftige Grafiklösung zugunsten einer verhältnismäßig überzogenen Prozessorenpower.

CPU Grafik
Acer 8940 Core i7-720QM (1.6 GHz, TM bis 2.8 GHz) – aufrüstbar bis Core i7-820QM (1.73 GHz – TM bis 3.06 GHz) GeForce GT240M (etwas schneller als GeForce 9500 GT GDDR3 des Desktop-Segments) – aufrüstbar bis GeForce GTS 250M (etwas langsamer als GeForce 9600 GT des Desktop-Segments)
Alienware M15x Core i7-720QM (1.6 GHz, TM bis 2.8 GHz) – aufrüstbar bis Core i7-920XM (2.0 GHz, TM bis 3.2 GHz) GeForce GT240M (etwas schneller als GeForce 9500 GT GDDR3 des Desktop-Segments) – aufrüstbar bis GeForce GTX 260M (etwas langsamer als GeForce 9800 GT des Desktop-Segments)
Asus G60J Core i7-720QM (1.6 GHz, TM bis 2.8 GHz) GeForce GTX 260M (etwas langsamer als GeForce 9800 GT des Desktop-Segments)
HP Envy 15 Core i7-720QM (1.6 GHz, TM bis 2.8 GHz) Mobility Radeon HD 4830 (viel langsamer als Radeon HD 4770 des Desktop-Segments)
MSI GT640/GT740 Core i7-720QM (1.6 GHz, TM bis 2.8 GHz) GeForce GTS 250M (etwas langsamer als GeForce 9600 GT des Desktop-Segments)
mySN XMG6 Core i7-720QM (1.6 GHz, TM bis 2.8 GHz) – aufrüstbar bis Core i7-920XM (2.0 GHz, TM bis 3.2 GHz) GeForce GTX 260M (etwas langsamer als GeForce 9800 GT des Desktop-Segments)
mySN XMG7.c Core i7-720QM (1.6 GHz, TM bis 2.8 GHz) – aufrüstbar bis Core i7-920XM (2.0 GHz, TM bis 3.2 GHz) GeForce GTX 280M (etwas schneller als GeForce 9800 GT des Desktop-Segments)
Toshiba Qosmio X500 Core i7-720QM (1.6 GHz, TM bis 2.8 GHz) GeForce GTS 250M (etwas langsamer als GeForce 9600 GT des Desktop-Segments)

Ehrlicherweise überzeugt in dieser Aufstellung der neuen "Gaming-Notebooks" kein Gerät wirklich – nur daß XMG7.c von mySN kommt mit einer GeForce GTX 280M (etwas schneller als eine GeForce 9800 GT des Desktop-Segments) zusammen mit einem Core i7-720QM auf ein halbwegs ausgewogenes System, wenngleich eine Grafiklösung im Bereich einer besseren GeForce 9800 GT (des Desktop-Segments) heutzutage trotzdem als zu schwach erscheint, um ein Display mit 1920x1050 Pixeln unter Spielen noch in der nativen Auflösung zu befeuern. Auf dem Desktop würde man jedenfalls für diese Aufgabenstellung und auch angesichts des verbauten QuadCore-Prozessors sicherlich nichts unterhalb einer Radeon HD 4870 oder GeForce GTX 260 empfehlen. Demzufolge kann keine wirkliche Empfehlung für diese neue "Gaming-Notebooks" mit Core i7 QuadCore-Prozessoren ausgesprochen werden – die Spieleperformance dieser zumeist um die 1500 Euro kostenden Geräte ist nicht besser als diejenige eines Desktop-Computers für 600 Euro (sogar inklusive Monitor gerechnet).

Wirklich auf Gaming-Touren ist ein Notebook derzeit natürlich schwer zu bekommen – ernstzunehmende Mobile-Grafiklösungen wie die Mobility Radeon HD 4870 oder ein GeForce GTX 260M SLI-Gespann sind zumeist nur in absoluten HighEnd-Geräten mit dementsprechend überzogenem Preis zu finden. Aber zumindest muß man nicht wie vorstehend eine so gute CPU mit zumeist nur arg mittelmäßigen Grafiklösungen paaren – gerade weil ein QuadCore-Prozessor auf niedrigen Taktfrequenzen bezüglich der Spiele-Performance keine wirklich gute Wahl darstellt und bezüglich der Verlustleistung in Notebooks eigentlich kaum etwas zu suchen hat. Die kommenden 32nm DualCore-Modelle von Intel auf Arrandale-Basis (Clarkdale im Desktop-Bereich) dürften jedenfalls viel eher für die Aufgabenstellung geeignet sein, ein ausgewogenes System hinzubekommen – von den preislichen Vorteilen und der geringeren Verlustleistung gar nicht zu reden.

Stichwort Clarkdale: Die PC Games Hardware hat sich einen dieser im ersten Quartal 2010 erscheinenden DualCore-Prozessoren vorab angesehen. Dabei handelte es sich um das Modell Core i3-540 mit 3.06 GHz, welches im Gegensatz zu den ebenfalls zu diesem Termin anstehenden Core i5-6xx DualCore-Modellen über keinen TurboMode mehr verfügt – wobei dieser bei DualCore-Prozessoren sicherlich auch deutlich weniger nutzvoll ist als bei QuadCore-Prozessoren. Interessant könnte an diesen Prozessoren vor allem die höhere Pro/MHz-Leistung der Nehalem-basierten Prozessoren sein, mittels welcher man gerade unter Spielen – da zumeist nicht oder nicht gut auf QuadCore-Prozessoren optimiert – eventuell dem einen oder anderen kleineren QuadCore-Modell davonsegeln könnte.

In den Tests der PCGH zeigte sich dieser Effekt gerade auch unter den viel CPU-Power und mehr Rechenkerne liebende Titeln "Anno 1404" und "GTA IV": Bei beiden Spielen wurde jeweils ein Core 2 Quad Q6600 geschlagen, zudem lag der Performanceabstand gegenüber dem ähnlich getakteten Core 2 Duo E8400 (3.0 GHz) bei diesen Titel bei ca. 20 Prozent. Leider reichte dies aber noch nicht aus, um sich auch mit den großen Core 2 Quad Prozessoren anzulegen – ein eventuell hier und da erhoffter rasant schneller DualCore-Prozessor für Spiele ist der Core i3-540 (noch) nicht. Aus den Übertaktungsergebnissen dieses Prozessors läßt sich allerdings schließen, daß das größte DualCore-Modell auf Nehalem-Basis – der Core i5-670 mit 3.46 GHz – wohl in diese Richtung gehen und vielleicht sogar auf dem Performanceniveau eines Core 2 Quad 9650 herauskommen könnte – unter QuadCore-optimierten Spielen wohlgemerkt, unter DualCore-optimierten dürfte der Core i5-670 dann deutlich vorn liegen.

Derzeit ist dies natürlich nur eine Vorschau auf die Performance dieser kommenden Prozessorengruppe, welche in der Folge sicherlich noch zu präzisieren sein wird. Dem großen Markterfolg speziell des Core i5-670 steht zudem sein mit 284 Dollar ziemlich heftiger Listenpreis entgegen – dafür gibt es im QuadCore-Bereich schon einen Core i7-860, welcher die sicherlich rundherum bessere Wahl darstellt (und auch in den Benchmarks der PCGH klar in Front liegt). Davon abgesehen wäre noch der interessante Punkt zu erwähnen, daß die integrierte Intel-Grafik dieser DualCore-Modelle nicht zusammen mit den aktuellen P55-Mainboards funktioniert, da diesen das nur für die Chipsätze H55, H57 und Q57 gedachte Flexible Display Interface (FDI) fehlt. Damit fällt bei dieser Intel-Grafik auf P55-Mainboards selbst der Verwendungszweck einer Rückfalllösung beim Ausfall der eigentlichen Grafikkarte aus – wer eine solche Funktionalität wünscht, muß wohl auf diese anderen genannten Intel-Chipsätze warten.

Der Heise Newsticker berichtet über die neue Atom-Plattform "Pine Trail", mittels welcher deutlich stromsparende Atom-Systeme möglich werden. Zwar sollen die dafür passenden Atom-Prozessoren (Atom D410 und D510) mit bis zu 13 Watt TDP etwas mehr Leistung aufnehmen als das jetzige Atom-Modell 330 (8W TDP), dafür ist in diesen kommenden Atom-Modellen aber auch schon die komplette Northbridge-Funktionalität des Chipsatzes enthalten. Und letztere war bislang im Nettop-Bereich noch die Archillesferse der Atom-Technologie, denn die dafür eingesetzten Chipsätze 945GC (Northbridge, 22W TDP) und ICH7 (Southbridge, 3W TDP) trieben die Gesamt-TDP des Grundsystems aus CPU und Mainboard auf immerhin 33 Watt hoch. Mit den neuen Atom-Prozessoren entfällt die Northbridge komplett (und wird die Southbridge um ein Watt sparsamer), womit die TDP von CPU + Mainboard bei "Pine Trail" auf nur noch 15 Watt fällt, was auch im Nettop-Bereich gänzlich lüfterlose und damit auch billigere Systeme ermöglicht.