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News des 15. September 2008

Die chinesischsprachige Ausgabe von Tom's Hardware berichtet über nVidia-Preissenkungen als Reaktion auf den Start der Radeon HD 4600 Serie. Danach senkt man den Listenpreis der GeForce 9500 GT GDDR3 auf 69 Dollar, die GeForce 9600 GSO geht auf 79 Dollar herunter und die GeForce 9600 GT wird nunmehr bei 99 Dollar angesiedelt. Allerdings sind diese Preissenkungen so geringfügig, daß sie zumindest in Euroland durch den klar gefallenen Dollar/Eurokurs umgehend wieder aufgefressen werden: So würden diese neuen Listenpreise umgerechnet in Euro Straßenpreise von 60 Euro für die GeForce 9500 GT GDDR3, 70 Euro für die GeForce 9600 GSO und 85 Euro für die GeForce 9600 GT ergeben – für diese Preise bekommt man die genannten Karten aber schon des längeren. Gut möglich, daß sich für den Dollarraum eine preisliche Verbesserung ergibt, im Euroraum ist dies aber mitnichten der Fall.

Die ComputerBase hat mit dem Test einer Radeon HD 4850 1024MB von Sapphire die Frage beantwortet, wieviel Sinn 1024 MB Grafikkartenspeicher bei Radeon HD 4850/4870 Karten derzeit machen. Überraschenderweise läßt sich diese Frage absolut eindeutig mit einem "Nein" beantworten – nur unter dem für diese Karte sowieso kaum noch relevanten Setting von 2560x1600 mit 4x Anti-Aliasing konnte man einen Vorteil von mageren 5 Prozent zugunsten der 1024-MB-Ausführung vermessen, ansonsten lag die 512-MB-Edition gleichauf oder sogar noch geringfügig vor der 1024-MB-Karte. Diese Erkenntnis läßt sich somit auch auf die kleineren Karten von ATI ummünzen: Derzeit bringen dort mehr als 512 MB Grafikkartenspeicher rein gar nichts.

Die Betonung bei solchen Aussagen liegt dabei natürlich auf dem "derzeit" – die Zeit spielt bekanntermaßen immer für höhere Grafikkartenspeicher-Größen. Aber da sich momentan noch nicht einmal beachtbare Ausreißer zugunsten einer Radeon HD 4850 1024MB ergaben, kann wohl behauptet werden, daß die Karte auch über die nächsten Monaten keinesfalls in Probleme bezüglich der Grafikkartenspeicher-Größe kommen wird – eine Aussage, welche sich natürlich auch wieder auf die kleineren ATI-Karten umlegen läßt. Dies steht damit im krassen Widerspruch zur gleichen Frage bei den aktuellen nVidia-Karten, wo man schon ab Performance-Gefilden (GeForce 8800 GT und höher) besser zu Karten mit mehr als 512 MB Grafikkartenspeicher greift, weil sich dort schon jetzt erhebliche Leistungsunterschiede zugunsten der Karten mit dem Mehrspeicher ergeben.

Die AMDZone hat sich verschiedene aktuelle und ältere Mainstream- und Performance-Lösungen unter der Beta-Version von Battlefield Heroes angesehen. Dabei läßt sich prinzipiell feststellen, daß das Spiel keinen echten Hardware-Hunger entfaltet, unter dem "High"-Setting waren in einer Auflösung von 1680x1050 einer Radeon HD 3650 noch immerhin 24 fps zu entlocken, selbst die mittlerweile steinalte GeForce 6600 GT kam noch auf 19 fps. Selbst eine HD-Auflösung von 2560x1600 ist mit Karten wie einer GeForce 7900 GT (34 fps) oder einer Radeon HD 3850 (37 fps) immer noch gut zu bewältigen. Unklar ist an diesen Werten allerdings, ob das benutzte High-Setting Anti-Aliasing in irgendeiner Form einschließt – wenn nicht, wird das Spiel zwar sicherlich nicht mehr zum Hardware-Schreck, aber eine Spielbarkeit selbst mit alter Mainstream-Hardware dürfte dann nicht mehr in dieser Form gegeben sein.

HT4U berichten über neue Notebooks seitens Sony, Fujitsu-Siemens und BenQ, welche zwei Grafiklösungen verwenden und diese je nach Anwendungsfall aktivieren – die integrierte Mainboard-Grafik für den Arbeitsalltag und die extra Grafikkarte zum Spielen. Allerdings handelt es sich hierbei im Gegensatz zum News-Titel nicht um nVidias HybridPower-Ansatz, da dieser den ausschließlichen Einsatz von nVidia-Hardware voraussetzt und die neu vorgestellten Notebooks interessanterweise eine nVidia-Grafiklösung mit einem Mainboard-Chipsatz von Intel kombinieren. Hier wird es sich also um Notebook-spezifische Sonderlösungen handeln – zudem dürfte interessiert sein, wie die Hersteller das Problem gelöst haben, daß unter Windows Vista immer nur ein Grafikkarten-Treiber gleichzeitig aktiv sein kann.

Wir hatten kürzlich über eine Initiative seitens Sony für einen allgemeingültigen DRM-Standard berichtet, so wie ebenfalls auf die sich daraus ergebenden Risiken hingewiesen. Diese Initiative scheint nun nach einer Meldung von Gulli in einem neuem Konsortium namens "DECE" zu münden, bei welchem gewichtige Unternehmen aus der Medien- wie aber auch der Computerindustrie Mitglied sind. Das Ziel dieses Konsortium liegt weiterhin in einem industrieweiten DRM-Standard – derzeit zwar noch in Konkurenz zu Apples iTunes, aber man will perspektivisch auch Apple mit ins Boot holen. Insbesondere bedenklich stimmt die DECE-Mitgliedschaft von Cisco Systems, da deren Geschäft weder im Contentbereich noch bei den Abspielgeräten liegt, sondern es sich hierbei um den weltgrößten Hersteller von Netzwerk-Hardware handelt. Langfristig könnte es sich hier durchaus um einen Versuch handeln, DRM schon auf Netzwerk- bzw. Protokoll-Ebene zu unterstützen.