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News des 10. September 2008

Wie geplant hat ATI heute die Radeon HD 4600 Serie für das Mainstream-Segment vorgestellt, welche dort die schon lange zu schwachbrüstigen Vertreter der Radeon HD 2600 und HD 3600 Serie beerben soll. Dazu setzt ATI auf den RV730-Grafikchip, welcher 320 Shader-Einheiten, 32 Texturen-Einheiten und ein 128 Bit DDR Speicherinterface bietet. Gegenüber dem RV670-Chip der Radeon HD 3800 Serie ist dies die gleiche Anzahl an Shader-Einheiten, allerdings die doppelte Anzahl an Texturen-Einheiten sowie dafür nur ein halb so breites Speicherinterface. Insbesondere letzteres dürfte die Radeon HD 4600 Serie behindern, wenn es zu höheren Auflösungen samt hochwertigem Anti-Aliasing-Einsatz geht, aber dafür ist diese Grafikkarten-Serie auch offensichtlich nicht gemacht.

Konkret besteht die Radeon HD 4600 Serie aus drei Karten: Einer Radeon HD 4650 mit Taktraten von 600/500 MHz und 512 MB DDR2-Speicher (Listenpreis 69 Dollar), einer Radeon HD 4670 mit Taktraten von 750/900 MHz und 1024 MB DDR3-Speicher sowie einer Radeon HD 4670 mit Taktraten von 750/1000 MHz und 512 MB GDDR3-Speicher (Listenpreis beide 79 Dollar). Letztgenannte Karten unterscheidet also nur der verschieden große und verschieden getaktete Speicher, wobei wir hier klar der 512-MB-Version mit dem höheren Speichertakt den Vorzug geben: Erstens einmal dürfte die Radeon HD 4600 Serie aufgrund des nur mittelprächtigen Speicherinterfaces fast linear mit dem Speichertakt skalieren – und zweitens ist ATI derzeit bekannt stark in der Ausnutzung von Speicherplatz, insofern braucht es im Mainstream-Bereich bei ATI derzeit keinesfalls eine 1024-MB-Karte sein.

Die ersten Tests zur Radeon HD 4670 512MB GDDR3 sprechen bezüglich der von ATI offiziell angepeilten Konkurrenz in Form der GeForce 9500 GT eine klare Sprache: Die neue ATI-Lösung überrennt diese Karte förmlich, teilweise gibt es die doppelte Performance. Allerdings sehen wir die GeForce 9500 GT nicht wirklich als nVidias Mainstream-Angebot, da diese Karte schließlich nicht schneller als nVidias Mainstream-Lösung des Jahres 2007 (GeForce 8600 Serie) ist und sich damit heuer nicht mehr für Mainstream-Gefilde qualifizieren kann. Angesichts der Preislage von derzeit zwischen 70 und 80 Euro für eine Radeon HD 4670 spielt diese Karte sowie nicht in der Liga einer GeForce 9500 GT, sondern ringt eher mit Radeon HD 3850 und GeForce 8800 GS bzw. GeForce 9600 GSO.

Und da kann sich die Radeon HD 4670 erstaunlich gut positionieren, so lange die Auflösung nicht in den HD-Bereich hineingeht. ATI erreicht bei der Radeon HD 4670 in der Tat mit nur einem 128 Bit DDR breitem Speicherinterface die Leistungen von GeForce 9600 GSO sowie Radeon HD 3850 und liegt damit nur knapp hinter GeForce 9600 GT sowie Radeon HD 3870 zurück. Dies war aufgrund des wie gesagt im Vergleich zum RV670-Chip halbierten Speicherinterface (und ohne höhere Speichertaktraten) so nicht zu erwarten. Allerdings setzt sich die Radeon HD 4670 auch nicht deutlich von GeForce 9600 GSO und Radeon HD 3850 ab, der Kampf zwischen diesen Grafiklösungen dürfte also letztlich primär über den Preis ausgetragen werden.

Wie DailyTech berichten, ist in den USA eine Solid State Disk (SSD) der Core-Serie von OCZ mit 32 GB Speichervolumen unter Mithilfe einer Rabattaktion erstmals für unter 100 Dollar zu haben. Langsam aber sicher nähern sich die SSD-Preise damit einer Region, wo man diese bei der Planung eines neuen PCs durchaus mit einbeziehen kann. Natürlich ist es derzeit noch kaum möglich, eine SSD als alleiniges Speichermedium zu benutzen, aber die Kombination einer SSD als Windows- und Programme-Laufwerk in Zusammenarbeit mit einer herkömmlichen Festplatte als Daten-Laufwerk treibt den PC-Preis nur maßvoll nach oben und vereint die Vorteile beider Technologien.

Shortcuts: Der Heise Newsticker berichtet von der Bestätigung seitens des AMD-Bosses, daß man sich von seinen Chip-Werken zumindest teilweise trennen wird. Der Planet 3DNow! zählt diesbezüglich aber sofort einige Gründe auf, wieso AMD jetzt nicht gleich zu einem Hersteller ganz ohne eigene Werke werden wird. Zu nennen wären hier zuerst die Patentvereinbarungen mit Intel, welche eine umfangreiche Fremdfertigung verbieten – und zum anderen natürlich die Bedingungen, unter welchem AMD EU-Subventionen für den Standort Dresden erhalten hat. Die ComputerBase vermeldet hingegen ein HP-Notebook mit einer Batterielaufzeit von satten 24 Stunden, erzielt ohne Zusatzakku nur mit einer Akkuladung.