17

News des 16./17. Juni 2007

Die DigiTimes und der Heise Newsticker berichten von im dritten Quartal anstehenden erheblichen Preissenkungen bei Intel, sowohl für das Mobile- wie auch für das Desktop-Segment. Während dies bei den Mobile-Prozessoren allerdings nur eine "gewöhnliche" Preisrunde darstellt (wenn auch mit interessanten Preisnachlässen), hängt dies im Desktop-Segment mit dem Marktstart der FSB1333-Prozessoren am (voraussichtlich) 22. Juli zusammen. Zwar sind derzeit nur die Preise der kommenden FSB1333-Modelle bekannt, wenn die bisherigen FSB1066-Modelle ab diesem Zeitpunkt jedoch noch verkäuflich sein sollen, müssen diese natürlich auf mindestens die gleiche Preislage absinken. So würde ein Core 2 Duo E6700 mit 2.66 GHz dann für nicht mehr als 183 Dollar weggehen, wenn Intel die FSB1333-Variante E6750 zu eben diesem Listenpreis (wie üblich vor Mehrwertsteuer) ansetzt ...

... Gerade im Vergleich zum März, als derselbe Prozessor noch für 530 Dollar in der Intel-Preisliste stand, wäre das ein schon sehr erheblicher Preisnachlaß in einem Zeitraum von nur wenig mehr als drei Monaten. Natürlich kann man auch gleich auf das (minimal schnellere) FSB1333-Modell E6750 setzen, sofern man ein Mainboard besitzt, welches diesen FrontSideBus unterstützt. Auch die anderen FSB1066-Prozessoren dürften ab Juli wirklich günstig werden – d.h. eigentlicherweise werden alle DualCore-Modelle spottbillig, da dann nur noch ein einziger DualCore-Prozessor (in Form des E6850 mit 3.0 GHz Takt) über 200 Dollar kosten wird, der Rest komplett darunter rangiert. So wie es aussieht, wird Intel also ab Juli verstärkt versuchen, QuadCore-Prozessoren zu promoten und zu verkaufen, denn diese sind dann im HighEnd-Preisbereich komplett unter sich ...

... Ob Intel dies gelingen mag, steht noch auf einem anderen Blatt, denn sowohl für den normalen Home-PC als auch für die Spielemaschine werden QuadCore-Modelle derzeit nicht benötigt, ist die Unterstützung dieser Technologie bei üblicher Anwendungssoftware bzw. Spielen noch klar zu schwach. Daneben wäre bezüglich der Preisrunde am 22. Juli noch der zu diesem Termin ebenfalls anstehende Neueinstieg des Core 2 Duo E4500 beachtbar: Mit diesem Prozessor wird die Taktfrequenz der Core 2 Duo E4x00 Serie auf 2.2 GHz gesteigert, was für deren Preisbereich schon sehr ansprechend ist – zudem lädt diese Prozessoren-Serie durch ihren mit FSB800 recht niedrigen FrontSideBus natürlich immer auch zum herzhaften Übertakten ein.

Die X-bit Labs haben mit dem "Samsung SyncMaster 940UX" einen ersten Monitor mit alternativer Anschlußmöglichkeit per USB im Test. Dieser hat natürlich weiterhin die üblichen VGA- und DVI-Anschlüsse, der extra USB-Anschluß existiert schlicht nur als Ersatz für diese. Als Vorteil offeriert der USB-Anschluß allerdings auch seine eigene Grafiklösung, Samsung verbaute in diesem Monitor eine GeForce2 MX. Diese dürfte wirklich günstig zu haben sein (Update: ist nicht richtig, Korrektur am nächsten Tag), macht den Monitor per USB-Anschluß jedoch unabhängig von der normalen Grafikkarte – welche ja sowieso keinen USB-Ausgang hätte. Damit gibt es auch keinerlei Probleme mit der Performance der Darstellung unter Windows, einzig allein der Datentransfer über USB belastet die CPU ein wenig. Allerdings hielt sich die zusätzliche CPU-Belastung doch im Rahmen, so daß das Produkt durchaus als gelungen bezeichnet werden kann.

Der Heise Newsticker berichtet nochmals zu den auf der Computex vorgestellten DDR3-Speichern. Interessanterweise sprach man dabei sogar von einem geringfügigen Performancevorsprung von DDR3 – was auf gleichen Taktfrequenzen eigentlich ein Ding der (technischen) Unmöglichkeit sein sollte, sofern hier nicht unterschiedliche Mainboard-Chipsätze zum Test herangezogen wurden. Davon abgesehen ist aber vor allem die Information relevant, wann Intel erste Mainboard-Chipsätze mit DDR3-Unterstützung für den Mobile-Bereich bringen will: Erst Mitte 2008. Dies erscheint jedoch eher als schlechter Scherz, denn derzeit bietet DDR3-Speicher für den Massenmarkt ausschließlich im Mobile-Bereich einen Vorteil durch den geringeren Stromverbrauch. Insofern wäre die DDR3-Unterstützung im Mobile-Bereich viel wichtiger als die im Desktop-Bereich, wo man mit DDR3-Speicher (Intel-seitig) problemlos auf das Aufkommen der Nehalem-Architektur warten könnte.

Einen hervorragenden Artikel zum Thema "Killerspiele" gibt es seitens der Telepolis. Abgefasst wurde dieser als Antwort auf die neueste Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen unter Leitung des selbsternannten "Killerspiel-Experten" Christian Pfeiffer seitens zweier ehrenamtlicher Mitarbeiter der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK), ist ausgesprochen sachlich geschrieben und eignet sich damit auch als Lektüre für Mitbürger, welche ihre (wenigen) bisherigen Informationen zum Thema aus solchen Medien wie BILD & Co. bezogen haben ;). Herauszuheben ist an dem Artikel eventuell der Punkt der unbewußt falschen Betrachtungsweise von Computerspielen durch Zuseher: Gerade Nichtspieler neigen hierbei dazu, das Spiel in Form eines Films wahrzunehmen und zu beurteilen. Diese Betrachtungsweise ist allerdings grundfalsch, denn Filme werden nun einmal grundsätzlich so konzipiert, daß der passive Zuseher eine emotionale Bindung zu den Leinwandfiguren entwickeln soll – und dabei üblicherweise eine klar positive Bindung zur Hauptfigur ...

... Computerspiele funktionieren für den Spieler hingegen vollkommen anders, emotionale Bindungen zu Spielfiguren sind eher selten anzutreffen und der wichtigste Punkt, die positive Bindung zur Hauptfigur, entfällt gleich prinzipbedingt, da der Spieler schließlich selbst die Hauptfigur darstellt. Zu einer beim (jugenschutzrechtlich relevanten) Film durchaus üblichen Situation, wo eine positiv besetzte Figur moralisch fragwürdiges tut und dieses Verhalten gegenüber dem Zuseher durch die vorhandene positive Bindung nicht als "unnormal" herausgestellt wird, gibt es im Computerspiel eigentlich keinen Vergleich. In den allermeisten Fällen gehen moralisch fragwürdige Handlungen in Computerspielen entweder von klar als Gegnern zu erkennenden Figuren oder aber von der eigenen Person aus – in letztem Fall wird dem Spieler ein "falsches" Verhalten jedoch nicht wie im Film als "richtig" suggeriert, da sich der Spieler ja höchstselbst für dieses Verhalten entschieden hat ...

... Und wie gesagt liegt gerade hier das Mißverständnis von Nichtspielern, welche ein laufendes Computerspiel grundsätzlich anders wahrnehmen als der Spieler selber – man bewertet das Spiel mangels Kenntnis wie einen Film, was zu einer komplett falschen Diskussionsgrundlage führt. Relevant wird diese Problematik wie gesagt vor allem, wenn Nichtspieler in Politikersesseln aufgrund ihrer eigenen subjektiven und eben wissenschaftlich nachweisbar fehlerhaften "Einschätzungen" den Computerspielen ans Leder wollen. Eine "unprofessionelle Herangehensweise" ist hierbei noch die höflichste Umschreibung für solcherart Tun – auf der anderen Seite läßt sich dieses klare Argument ("Selber spielen, nicht nur zuschauen!") aber auch jederzeit gut gegenüber den Anhängern eines "Killerspiel"-Verbots anbringen.