Launch-Analyse Intel Coffee Lake Refresh (Seite 2)

Montag, 5. November 2018
 / von Leonidas
 

Der Core i5-9600K kann sich im Schnitt der Messungen um +5,8% vor den Core i5-8600K setzen, dies ergibt nebenbei gemäß der Taktratendifferenz eine fast ideale Skalierung. Allerdings langt es nicht, um den Ryzen 5 2600X zu schlagen, selbige AMD-CPU liegt immer noch um +6,7% vor dem Core i5-9600K. Dies ist gerade angesichts des erheblichen Preisvorteils auf AMD-Seite sicherlich bedenklich – und wenn man sich nur die aktuellen Straßenpreise ansieht, wird sogar der Ryzen 7 2700X zum Kontrahenten des Core i5-9600K, mit einem Performancevorteil von satten +28,8% auf AMD-Seite. Der Core i7-9700K gewinnt hingegen alle bis auf einen Vergleich gegenüber dem Core i7-8700K und liegt im Schnitt der Messungen um immerhin +8,0% vor diesem. Dies ist angesichts der geringeren Anzahl an CPU-Threads (nur 8 anstatt 12) ein gutes Ergebnis, selbst die Taktratendifferenz (von ca. 6%) hat dafür nicht alleinig gesorgt.

Taktraten-normiert bedeutet dies im übrigen, das ausgehend von einem Sechskerner ohne HyperThreading die Performanceeffekte der Zuschaltung von HyperThreading (+100% mehr Threads) sowie zwei weiteren CPU-Kernen (+33% mehr Kerne) nahezu gleich groß sind bzw. minimal zugunsten von mehr CPU-Kernen ausgehen. Gegenüber dem Ryzen 7 2700X gewinnt der Core i7-9700K mit minimalen Vorsprung von +1,5%, faktisch sind beide Prozessoren somit gleich schnell (die Differenz entspricht der Meß- und Auswertungsungenauigkeit). Allerdings ist der Ryzen 7 2700X schon beim Listenpreis und vor allem derzeit beim Straßenpreis viel günstiger angesiedelt. Wollte man sich allein an den aktuellen Straßenpreisen orientieren, müsste der Core i7-9700K eher gegen den Ryzen Threadripper 1920X antreten – ein Vergleich, der natürlich klar mit +21,4% Mehrperformance zugunsten von AMD ausgeht.

Anwendungen 8700K 9700K 9900K 7820X 7900X 2700X 1920X
Technik CFL, 6C/12T CFL-R, 8C/8T CFL-R, 8C/16T SKL-X, 8C/16T SKL-X, 10C/20T Zen+, 8C/16T Zen, 12C/24T
AnandTech  (20 Tests) 100% 111,0% 124,3% 127,0% 151,2% 103,8% 119,4%
Benchmark.pl  (7 Tests) 100% - 127,6% 118,6% 143,4% - 144,9%
ComputerBase  (8 Tests) 100% 111% 140% 119% 146% 115% 143%
Golem  (6 Tests) 100% - 137,0% - - 109,5% -
Guru3D  (13 Tests) 100% 109,8% 136,4% - 142,2% 118,8% 145,2%
Hardware.info  (14 Tests) 100% 109,9% 119,8% 110,4% 130,5% 99,0% 115,4%
Hardware Canucks  (10 Tests) 100% - 117,7% - 119,8% 91,2% 118,0%
Hardwareluxx  (8 Tests) 100% - 125,3% - - 107,3% -
Hexus  (6 Tests) 100% - 140,4% - 143,4% 113,5% -
Hot Hardware  (7 Tests) 100% - 129,3% 117,1% 127,0% 106,1% -
Lab501  (9 Tests) 100% - 127,7% - 129,8% 101,9% -
LanOC  (13 Tests) 100% - 137,9% 109,6% - 105,6% -
Le Comptoir du Hardware  (16 Tests) 100% 106,0% 132,7% - 147,2% 111,1% 144,7%
Les Numeriques  (7 Tests) 100% - 118,7% - 134,3% 102,2% 129,1%
Overclock3D  (7 Tests) 100% - 122,6% 115,1% 129,5% 102,7% -
Overclockers Club  (10 Tests) 100% - 128,6% 109,7% - - -
PC Games Hardware  (4 Tests) 100% 88,8% * 116,4% * 113,0% - 103,6% 140,2%
PC Perspective  (15 Tests) 100% - 130,0% - 134,4% 98,1% -
PCLab  (15 Tests) 100% 107,1% 118,1% 105,0% - 98,9% -
PurePC  (8 Tests) 100% 108,6% 132,4% - - 108,8% -
SweClockers  (8 Tests) 100% 99,8% 126,2% 114,7% 141,5% 109,2% 146,9%
TechPowerUp  (22 Tests) 100% 105,0% 120,9% - 110,7% 101,2% -
TechSpot  (10 Tests) 100% 101,4% 129,9% 114,0% - 111,8% -
The Tech Report  (15 Tests) 100% 113,0% 130,3% - 128,3% 112,6% 131,0%
ThinkComputers  (5 Tests) 100% - 135,3% - - 116,0% -
Tom's Hardware  (20 Tests) 100% 107,9% 118,1% 102,8% - 103,9% -
TweakTown  (5 Tests) 100% - 134,9% 109,9% - 111,8% -
WCCF Tech  (7 Tests) 100% - 124,1% - - 96,7% -
gemittelte Anwendungs-Performance 100% 108,0% 127,7% 113,9% 136,3% 106,4% 131,0%
Listenpreis 359$ 374$ 488$ 589$ 989$ 329$ 399$
Straßenpreis ab 399€ ab 475€ ab 622€ ab 517€ ab 999€ ab 299€ ab 407€
Performance-Durchschnitt maßvoll gewichtet zugunsten jener Testberichte mit mehr Einzelbenchmarks
* ... Benchmark-Werte mit festgesetztem Power-Limit, selbige wurden für den Performance-Durchschnitt auf ein freies Power-Limit normalisiert

Der Core i9-9900K erreicht dann mit +27,7% Mehrperformance zum Core i7-8700K ein starkes Ergebnis, selbst zum Core i7-9700K sind es noch +18,2% – eine Differenz, welche allein durch üblicherweise 100 MHz Mehrtakt sowie das HyperThreading-Feature erreicht wird. Damit legt man sich mit den HEDT-Prozessoren von Skylake-X an, wobei der Achtkerner Core i7-7820K mit +12,1% klar geschlagen wird und man selbst an das Performance-Niveau des Zehnkerners Core i9-7900X um -6,4% fast herankommt. Aufgrund des erheblichen Preisunterschieds macht der Core i9-9900K diese kleineren HEDT-Prozessoren (von Intel) damit vollkommen obsolet – gerade weil der Core i9-9900K die typische Spiele-Schwäche der HEDT-Prozessoren dann eben nicht aufweist. Auf AMD-Seite wird dagegen der (viel günstigere) Ryzen 7 2700X klar um +20,0% geschlagen, gegenüber den im grob selben Preisfeld liegenden Ryzen Threadripper 1920X reicht es dagegen nicht ganz, aber man kommt wenigstens auf eine Differenz von -2,6% an diesen heran.

Wegen jener (auch bei Intel vorhandenen) Spiele-Schwäche der HEDT-Modelle haben wir selbige nachfolgend bei den Spiele-Benchmarks nicht mit erfasst – einmal abgesehen davon, das die HEDT-Modelle in dieser Disziplin auch zu selten mitgetestet wurden. Man kann aber generell davon ausgehen, das die HEDT-Modelle zumeist um die 10% Spiele-Performance auf die aus der gleichen Generation stammenden Desktop-Modelle verlieren – dies ergab zumindest die letzte Auswertung zur Frage der Spiele-Performance von HEDT-Prozessoren. Generell haben sich die Hardwaretester mit den Messungen zur Spiele-Performance bei diesem Launch nicht gerade mit Ruhm bekleckert: Viele Hardwaretester negierten dieses Thema gleich ganz oder speisten die Leser mit nichtssagenden Average-fps-Messungen unter FullHD (oder höher) ab, bei den vergleichsweise wenigen Testberichten mit 1%-Minimum-Werten wurden dann (leider) zumeist nur wenige Einzelmessungen durchgeführt.

Spiele 720p avg 7700K 8600K 9600K 8700K 9700K 9900K 2600X 2700X
Technik KBL, 4C/8T CFL, 6C/6T CFL-R, 6C/6T CFL, 6C/12T CFL-R, 8C/8T CFL-R, 8C/16T Zen+, 6C/12T Zen+, 8C/16T
Golem  (5 Tests) 87,3% - - 100% - 115,0% - 91,2%
PC Games Hardware  (6 Tests) 92,2% 91,7% 90,7% * 100% 100,7% * 106,2% * 77,6% 83,0%
SweClockers  (5 Tests) 87,6% 92,4% 95,3% 100% 104,0% 107,5% 76,0% 80,8%
TechPowerUp  (11 Tests) 94,9% 96,8% - 100% 102,5% 101,4% 84,3% 86,2%
TweakTown  (4 Tests) - - - 100% - 106,7% - 82,4%
(gemittelt) Spiele 720p avg ~90% ~93% ~95% 100% ~104% ~108% ~80% ~85%
Listenpreis 339$ 257$ 262$ 359$ 374$ 488$ 229$ 329$
Straßenpreis ab 376€ ab 259€ ab 299€ ab 399€ ab 475€ ab 622€ ab 199€ ab 299€
* ... Benchmark-Werte mit festgesetztem Power-Limit, selbige wurden für den Performance-Durchschnitt auf ein freies Power-Limit normalisiert

Die Testberichte mit Spiele-Benchmarks unter besonders niedriger Auflösung von 720p (= 1280x720) sind dagegen nur rein informativ notiert: Hier ergeben sich zwar zumeist etwas größere Skalierungen, allerdings ist die Praxisrelevanz dieser Messungen einfach niedriger als bei Messungen mit dem 1% der niedrigsten Frameraten (oftmals auch als "Frametimes"-Messungen bezeichnet). Letztere sollen nachfolgend dann als Maßstab zur Beurteilung der Spiele-Performance dienen – und zeigen ein gegenüber der Anwendungs-Performance in den Tendenzen deckungsgleiches Bild, bei allerdings sehr deutlich geringerer Skalierung: So legt der Core i5-9600K nur noch +2,5% auf den Core i5-8600K oben drauf, während der Core i9-9900K sich dann "nur" noch um +8,3% vom Core i7-8700K absetzen kann (was natürlich trotzdem zum Titel der derzeit schnellsten Gaming-CPU reicht). AMDs Prozessoren hängen in dieser Disziplin wie bekannt mit gewissem Abstand zurück – sind nicht schlecht dabei, aber bringen Intel nirgendwo wirklich in Gefahr.

Speziell interessant ist dann der Fall der Spiele-Performance des Core i7-9700K, welcher mit einem Vorteil von +5,8% gegenüber dem Core i7-8700K fast seine Performance-Skalierung aus dem Anwendungs-Bereich beibehält (dort +8,0% gegenüber dem Core i7-8700K). Vor allem aber rückt der Core i7-9700K mit diesem Ergebnis viel näher an den Core i9-9900K heran: Im Anwendungs-Bereich hält das zweitbeste Modell nur 84,6% des Performance-Niveaus des besten Modells – im Spiele-Bereich sind es dagegen schon 97,7%, was eine Differenz von grob nur noch 2% zum Core i9-9900K ergibt. Dem Core i7-9700K helfen hierbei viele Benchmarks, wo das HyperThreading des Core i9-9900K (zumindest auf dem Niveau dieser Achtkern-Prozessoren) nichts mehr bringt bzw. sich teilweise sogar (leicht) negativ auswirkt. Am Performance-Thron des Core i9-9900K kann der Core i7-9700K zwar nicht rütteln – aber der Core i7-9700K ist (angesichts seines niedrigeren Preispunkts) im Gaming-Einsatz doch klar effektiver als ein Core i9-9900K.

Spiele 1080p 1%min 7700K 8600K 9600K 8700K 9700K 9900K 2600X 2700X
Technik KBL, 4C/8T CFL, 6C/6T CFL-R, 6C/6T CFL, 6C/12T CFL-R, 8C/8T CFL-R, 8C/16T Zen+, 6C/12T Zen+, 8C/16T
AnandTech  (9 Tests) 94,0% 97,1% 98,6% 100% 105,6% 107,1% 88,4% 90,7%
ComputerBase  (10 Tests) - - - 100% 108,3% 111,7% 84,2% 88,3%
Gamers Nexus  (5 Tests) - 91,5% - 100% - 116,3% - -
GameStar  (6 Tests) 97,5% 96,6% - 100% - 107,4% 86,6% 89,8%
PC Games Hardware  (6 Tests) 92,9% 93,5% 88,5% * 100% 103,8% * 104,6% * 73,9% 80,4%
SweClockers  (5 Tests) 83,1% 92,2% 94,8% 100% 104,5% 108,4% 77,4% 81,7%
TechSpot  (6 Tests) - - - 100% 103,4% 105,6% - 93,3%
The Tech Report  (6 Tests) - - - 100% 104,5% 108,2% 81,9% 85,3%
Tom's Hardware  (9 Tests) 95,2% 98,2% 100,9% 100% 104,6% 102,6% 92,6% 95,7%
(gemittelt) Spiele 1080p 1%min 92,8% 94,8% 97,2% 100% 105,8% 108,3% 84,1% 88,1%
Listenpreis 339$ 257$ 262$ 359$ 374$ 488$ 229$ 329$
Straßenpreis ab 376€ ab 259€ ab 299€ ab 399€ ab 475€ ab 622€ ab 199€ ab 299€
AnandTech: Benchmark-Werte für 1080p 5%min, PC Games Hardware: Benchmark-Werte für 720p 1%min
* ... Benchmark-Werte mit festgesetztem Power-Limit, selbige wurden für den Performance-Durchschnitt auf ein freies Power-Limit normalisiert

Für seine höhere Performance langt der Coffee Lake Refresh allerdings bei der Frage des dafür erforderlichen Stromverbrauchs ordentlich zu: Die offizielle TDP von 95 Watt wird speziell bei Core i7-9700K und Core i9-9900K zum Witz, beide Prozessoren verbrauchen laut diversen Messungen deutlich mehr als jenen Wert – Richtung 150-180 Watt bei hoher Last und Richtung 200 Watt bei extremer Last. Das die TDP inzwischen Intel-offiziell gar nicht mehr die maximal mögliche Verlustleistung darstellen soll, zählt eher denn als Ausrede. Denn eine "Thermal Design Power" ist nun einmal eine definierte Größe und sollte jenen Wert angeben, auf welche Mainboard, Netzteil und Kühlkonstruktion auszulegen sind. Doch seitdem die TDP zwischen den Hardwareherstellern auch als Marketinginstrument benutzt wird, stimmen die offiziellen Angaben eben nicht mehr mit der Realität überein. Bisher hielt sich dies im CPU-Bereich noch in einem gewissen Rahmen, aber bei diesen beiden Prozessoren übertreibt es Intel nun wirklich – die TDP-Einstufungen sollten eher auf "150W" beim Core i7-9700K sowie "180W" beim Core i9-9900K lauten.

Diese erhebliche Differenz zwischen offizieller Angabe und Realität führt auch erstmals zu wirklich beachtbaren Performance-Differenzen, wenn man diese Prozessoren (künstlich) auf ihre TDP limitiert. Die ComputerBase bietet entsprechende Messungen, wonach zwar der Core i7-8700K auf diese Option nur marginal reagiert, der Core i9-9900K jedoch gleich 8% an Anwendungs-Performance verliert (im Spiele-Bereich sind es mit 1-3% Differenz deutlich weniger, aber dort ist schließlich auch die Skalierung generell geringer). Der Core i9-9900K verliert, limitiert auf seine nominelle TDP, damit sehr viel von seinem Elan – selbst wenn es weiterhin dazu reicht, sich klar vor den Core i7-8700K zu setzen. Selbiger Effekt dürfte auf dem Core i7-9700K in ähnlichem Maßstab vorhanden sein, auf dem Core i5-9600K nur noch geringfügig – aber dennoch meßbar, wie die verschiedenen Benchmarks der PC Games Hardware zeigen. Jene wurden generell mit dem Coffee Lake Refresh limitiert auf seine offizielle TDP angetreten, womit die PCGH-Testergebnisse bemerkbar niedriger als bei anderen Hardwaretests ausfielen – und beispielsweise auch den Core i5-9600K mit einer (minimal) niedrigeren Spiele-Performance als den Core i5-8600K zeigen.

Allerdings ist die Limitierung dieser Prozessoren auf ihre TDP ziemlich praxisfremd und widerspricht auch der default-Einstellung aller Retail-Mainboards – welche sich normalerweise nicht fest an diese sowieso inzwischen mehrfach aufgeweichte Intel-Angabe halten. Insofern beziehen sich alle unsere Performance-Angaben auf den Normalzustand, wo diese Intel-Prozessoren sich selber ausfahren dürfen. Der Kritikpunkt liegt im eigentlichen auch nicht bei der Höhe des Stromverbrauchs, sondern eher darin, das Intel nicht zu selbigem steht – sprich, korrekte TDP-Angaben liefert. Zudem ergibt sich natürlich die Problematik, das im OEM-Bereich diese TDP bei sicherlich vielen Systemen dann doch von den PC-Herstellern als Limit angesetzt wird – und somit der Core i9-9900K in einem OEM-System beachtbar langsamer läuft als der Core i9-9900K auf einem Retail-Mainboard (selbst ohne weitere BIOS-seitige Optimierungen). Faktisch kann man nur davon abraten, OEM-Systeme mit diesen Prozessoren zu erwerben, da vor dem Kauf sicherlich kaum ersichtlich sein dürfte, mit welchen (zumeist unabänderlichen) BIOS-Settings der PC-Hersteller das System in den Handel geschickt hat.

In der Frage der Übertaktung beim Coffee Lake Refresh gibt es momentan noch viele quer durcheinander gehende Resultate: In einzelnen Testberichten waren recht problemlos 5.4 GHz erreichbar, andere Testberichte hingen bei gerade einmal 5.0 GHz fest. Augenscheinlich liegt die Streubreite derzeit noch vergleichsweise hoch, womit kaum eine üblicherweise zu erreichende Übertaktung angegeben werden kann. Eventuell kann man ~5.1 GHz als halbwegs soliden Wert notieren – wie gesagt mit dem Risiko, das selbst diese Marke im Einzelfall nicht erreicht werden kann. Nominell ist dies gegenüber dem originalen Coffee Lake kaum ein großer Fortschritt, angesichts der allerdings zwei mehr CPU-Kerne dann allerdings doch wieder bemerkenswert – gerade ohne dem Vorliegen einer neuen Fertigungsstufe. Der relative Übertaktungsgewinn ist auf diesen Werten dann allerdings gegenüber dem originalen Coffee Lake sogar nochmals kleiner geworden, da schließlich die nominellen Taktraten ebenfalls angestiegen sind.

Das vorab hier und da prognostizierte große Overclocking-Wunder will sich damit natürlich nicht einstellen. Die Verlötung des Coffee Lake Refreshs trägt zwar zu generell niedrigeren CPU-Temperaturen (ohne Übertaktung) bei, führt allerdings nicht zum großen Overclocking-Gewinn. Zudem geht die Übertaktung beim Coffee Lake Refresh dann mit einem ernsthaft explodierenden Stromverbrauch samt galoppierenden CPU-Temperaturen einher: Schon für geringfügig höhere Taktraten wird unverhältnismäßig mehr Strom verbraucht – da werden schnell 250 Watt allein für die CPU unter gerade einmal 5 GHz Takt erreicht (und die CPU-Temperatur schreit nach einer Wasserkühlung). Dies sprengt sicherlich die Grenzen des Begriffs "Effektivität" – womit die Empfehlung beim Coffee Lake Refresh eher darauf lautet muß, besser gar nicht zu übertakten. Man kann in Zusammenfassung der Kapitel "Stromverbrauch" und "Übertaktung" somit sicherlich sagen, das Intel speziell bei Core i7-9700K und Core i9-9900K eben schon im Auslieferungszustand alles herausgeholt hat, was sinnvoll noch herauszuholen war. Diese Prozessoren sind damit ähnlich zu AMDs X-Modellen innerhalb der Ryzen-2000-Generation, wo sich Übertaktung genauso nicht mehr lohnt.