Über das Wochenende sind einige der AMD-Präsentationsfolien zur am 22. Dezember startenden Radeon HD 7970 Grafikkarte dann doch bekannt geworden, so daß sich das Bild zu dieser R1000/Tahiti-Grafikkarte nun inzwischen stark verdichtet. Mit diesem Kurzartikel wollen wir alle derzeit verfügbaren AMD-Präsentationsfolien zur Radeon HD 7970 zusammenfassen und gleichzeitig die sich daraus ergebenden Informationen auswerten zu einem ersten Bild über diese neue HighEnd-Grafiklösung von AMD.
Den Anfang machen die drei wichtigsten Folien – eine zur Aufbau des R1000/Tahiti-Chips selber und zwei weitere zu den Spezifikationen der darauf basierenden Radeon HD 7970 Grafikkarte. In der Schemazeichnung zum Aufbau des R1000/Tahiti-Chips gut zu sehen sind die 32 Shader-Cluster, welche jeweils 64 (1D) Shader-Einheiten tragen und verbunden sind mit jeweils einer Quad-Textureneinheit mit 4 TMUs. Oben sieht man zudem die zwei Rasterizer (wie beim RV970/Cayman-Chip) und unten dagegen das 384 Bit DDR Speicherinterface.
Die zwei Spezifikations-Folien bestätigen dann das bekannte Wissen zu den einzelnen Hardware-Daten der Radeon HD 7970, welche mit 2048 (1D) Shader-Einheiten, 128 Textureneinheiten und 32 Raster Opteration Units (ROPs) an einem 384 Bit DDR Speicherinterface zu Taktraten von 925/2750 MHz antreten wird. Dabei beträgt die Standard-Speichermenge 3 GB GDDR5, das Board trägt regulärerweise einen DVI-, einen HDMI- und zwei MiniDisplayport-Anschlüsse. Mittels der verbauten Stromanschlüsse (1x 6polig und 1x 8polig) ist eine maximale TDP von 300 Watt möglich – der reale Verbrauch kann aber auch deutlich niedriger liegen, dies bleibt noch abzuwarten.
Radeon HD 6970 | Radeon HD 7970 | GeForce GTX 580 | |
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Chipbasis | AMD RV970/Cayman, 2,64 Milliarden Transistoren in 40mn auf 389mm² Chip-Fläche | AMD R1000/Tahiti, 4,3 Milliarden Transistoren in 28nm auf ca. 380mm² Chip-Fläche | nVidia GF110, 3 Milliarden Transistoren in 40nm auf ca. 520mm² Chip-Fläche |
Technik | DirectX 11, 2 Raster Engines, 1536 VLIW4 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface (bis GDDR5) | DirectX 11.1, 2 Raster Engines, 2048 (1D) Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 384 Bit DDR Interface (bis GDDR5) | DirectX 11, 4 Raster Engines, 512 (1D) Shader-Einheiten, 64 TMUs, 48 ROPs, 384 Bit DDR Interface (bis GDDR5) |
Taktraten | 880/2750 MHz | 925/2750 MHz | 772/1544/2000 MHz |
Speicherausbau | 2048 MB GDDR5 | 3072 MB GDDR5 | 1536 MB GDDR5 |
Layout | DualSlot | DualSlot | DualSlot |
Kartenlänge | 275mm | ? | 267mm |
Stromanschlüsse | 1x 6pol. + 1x 8pol. | 1x 6pol. + 1x 8pol. | 1x 6pol. + 1x 8pol. |
TDP/MGCP | <300W | <300W | 247W |
Spieleverbrauch | 205W | ? | 238W |
Preislage | 270-300 Euro | angeblich 500 Euro | 390-420 Euro |
Denn weiterhin will AMD bei seinem Top-Produkt den Übertaktern einigen Spielraum bieten, wie die nächsten zwei Folien offenbaren. So peilt man einen Übertaktungsspielraum von gewöhnlich 1 GHz Chiptakt an, was sich optisch schon einmal gut anhört. Zur Kühlung verwendet AMD standardmäßig ein VapourChamber-Design – auf dessen Wirken in der Praxis man gespannt sein darf, verspricht es doch kühlere Chiptemperaturen bei gleichzeitig geringerer Geräuschbelastung. Wieder mit dabei ist das Dual-BIOS, welches es den Grafikkarten-Herstellern auf einfachem Wege ermöglicht, abweichende Taktraten zu programmieren – und eventuell auch wieder eine Radeon HD 7950 zur 7970 macht, dies bliebe abzuwarten.
Wohin AMD mit der Southern-Islands-Generation generell will, zeigen die nächsten zwei Folien: Erwähnenswert ist hier vor allem die neue Architektur unter erstmals der 28nm-Fertigung und erstmals auch PCI Express 3.0 – wobei letzterer bis auf CrossFire-Systeme derzeit wohl für keinerlei Performance-Unterschied stehen sollte. Desweiteren wird auf Eyefinity 2.0 hingewiesen, wo AMD diverse Neuerungen und Verbesserungen bereithält. Wieder mit dabei ist AMDs PowerTune Technology zur Zügelung des Grafikchip-Stromverbrauchs und neu eine AMD ZeroCore Power Technology.
Die nächsten drei Folien klären dann über AMDs "ZeroCore Power Technology" auf, welche eine faktische Abschaltung des Grafikchips unter einer äußerst geringen Energieaufnahme von unter 3 Watt ermöglicht. Dafür wird dann nur noch PCI Express mit Strom versorgt und lauscht die Karte an diesem Interface auf ihren Aufwachbefehl. Nutzvoll ist dies unter zwei Situationen: Zum einen Systeme mit mehr als einer Grafikkarte wie CrossFire-Systeme oder auch Multimonitor-Systeme, wo aktuell nicht benötigte Grafikkarten sich wirklich schlafenlegen können, anstatt im Idle-Modus doch noch ein wenig Energie zu verbraten. Und zum anderen Systeme mit integrierter Grafiklösung, wo die extra Grafikkarte nur für Spiele herangezogen wird und sich ansonsten auch richtig schlafenlegen kann, während die integrierte Grafik den Windows-Betrieb schultert. Die 3-Watt-Angabe bei der Radeon HD 7970 hat somit aber natürlich nichts mit der wirkliche Idle-Stromaufnahme zu tun, diese dürfte weiterhin höher im Bereich irgendwo bei 20 Watt liegen.