Fazit

Dienstag, 26. August 2008
 

Nach dieser langen Testreihe haben wir genug Information, um auch eine Bewertung vornehmen zu können. Insgesamt zeigt sich ein bestimmter Trend; dieser Trend besagt, dass die Leistung von ATI – Grafikkarten eine wesentliche längere "Halbwertzeit" hat, als die Leistung von nVidia–Grafikkarten.

Die Tatsache, dass die Radeon 9800 Pro jeder NV3x-Jarte, auch der GeForce FX 5950 Ultra, überlegen ist, ist nichts neues. Nur einen Test kann die GeForce FX 5950 Ultra für sich entscheiden, die anderen verliert sie und zwar so deutlich, dass sie nicht einmal mehr in Sichtweite ist. Bei der GeForce FX 5950 Ultra muss man traurigerweise schon froh sein, wenn das Spiel überhaupt startet, was das angeht, befindet die Karte sich fast auf Augenhöhe mit S3 Chrome S27.

Die beiden Folgegenerationen jedoch standen, zumindest zeitnah zum Release, unter einem anderen Stern, denn sowohl beim Duell GeForce 6800 Ultra gegen Radeon X850 XT-PE als auch beim Duell GeForce 7800 GTX gegen Radeon X1800 XT-PE sah die Fachpresse zum Release die nVidia-Karten vorne, zwar nicht überdeutlich, aber die Tendenz ging klar in diese Richtung.

Darauf deutet nach dieser Testreihe nun nichts mehr hin. Beide Duelle gewinnen die ATI-Karten. Die Radeon X850 XT-PE rückt sogar der GeForce 7800 GTX gefährlich nah. Die GeForce 7800 GTX behält zwar insgesamt die Nase vorn, man darf bei dieser Betrachtung aber nicht vergessen, dass sie das HighEnd-Modell der Nachfolgegeneration ist. Bei der Radeon X1800 XT-PE ist der Fall dann klar: Die Karte ist noch voll auf der Höhe der Zeit, sie duelliert sich nicht mit der GeForce 7800 GTX, sie ignoriert sie einfach, weil beide Karten definitiv nicht mehr in einer Liga spielen.

Die erste Frage, welche Kartengeneration sich im besten Licht präsentiert, ist damit klar beantwortet. Es ist die Generation R5xx, diesen Erfolg hat sie der Radeon X1800 XT-PE zu verdanken.

Die Frage nach einer Kaufempfehlung ist nicht so leicht zu beantworten. Hier liefern sich die Radeon X1900 XT, die Radeon X1950 Pro und die Radeon X1800 XT-PE ein Kopf-an-Kopf Duell. Die Radeon X1800XT-PE geht mit 256MB für 30€ weg, für die 512MB – Variante sind 10€ mehr zu entrichten. Die Radeon X1950 Pro geht für ca. 40€ weg, die Radeon X1900 XT für 50€. Die X1800 XT-PE hat eine höhere Bandbreite und Füllrate, die X1950 Pro hat eine bessere Arithmetikleistung, sie besitzt die dreifache Anzahl von ALUs.

Die Radeon X850 XT-PE sollte man auch nicht vergessen, sie bekommt man mit etwas Glück bereits für 20€. Alle vier Karten haben eins gemeinsam: Für den Preis, für die man sie bekommt, suchen sie unter aktuellen Karten was die Leistung angeht ihresgleichen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum man Geld für eine Radeon X2600 XT oder eine GeForce 8600 GT ausgeben soll, wenn man für deutlich weniger Geld deutlich mehr Leistung haben kann. Das Featureset jedenfalls ist keine Begründung, sind die genannten Karten doch viel zu langsam, um dieses Featureset auch gewinnbringend zu nutzen.

Aufgrund der zu erwartenden Leistungsfähigkeit in neuen Spielen (Arithmetikleistung), dem niedrigen Preis und der in diesem Test gezeigten Ergebnisse kann man der Radeon X1950 Pro eine Kaufempfehlung aussprechen. Diese Empfehlung wird durch den niedrigen Energieverbrauch und der niedrigeren Lautstärke im Vergleich zu den anderen beiden betrachteten Karten unterstrichen. Wenn man die Leistung im Verhältnis zum Preis betrachtet, sind die Radeon X850XT-PE, die Radeon X1800XT-PE, die Radeon X1900 XT und die Radeon X1950 Pro auf Augenhöhe, sie nehmen sich nichts. Energieverbauch und Lautstärke sind also die Zünglein an der Waage.

Zu den nVidia-Karten muss man hinzufügen, daß der Hersteller den Punkt "Nachhaltigkeit" etwas stärker berücksichtigen sollte. Wer sich eine nVidia-Karte kauft und beabsichtigt, sie nach einem Jahr aufzurüsten, wird keine Probleme haben. Aber wer mit einem Horizont von mehr als einem Jahr Karten kauft, war früher einfach mit ATI besser bedient. Diese Aussage lässt sich für nVidia-Karten aber nur bis zur G7x-Generation aufrechterhalten, ab dem G80-Chip (GeForce 8800 GTX) sieht es hier deutlich besser aus.