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Wo sind die guten Arbeits-Notebooks mit AMDs Llano?

Wenn man sich ein schönes Arbeits-Notebook für den potentiellen Außeneinsatz aussuchen will, hat man gewisse Anforderungen, welche etwas abweichend vom normalen Notebook-Kauf sind: Das Gerät sollte zuerst einmal einen großen, logischerweise matten Bildschirm haben – man will schließlich ernsthaft damit arbeiten können. Zudem haben 17-Zöller auch den Vorteil, daß die dort verbauten Tastaturen mehr Platz haben und damit nicht so extrem zusamengedrückt sind wie bei kleineren Notebooks. Im Gegensatz dazu muß die Motorisierung überhaupt nicht großartig sein, da in aller Regel keine besonders Prozessor-intensiven Programme benutzt werden – im Normalfall reicht hierfür ein Zweikerner mit integrierter Grafik komplett aus. Alles darüber hinaus stört nur den dritten wichtigen Punkt der besonders langen Akkulaufzeit – schließlich kann im Außeneinsatz nie dafür garantiert werden, daß eine externe Stromversorgung zur Verfügung steht, sollte der Akku also gerade bei einfachen Arbeiten wie Surfen und ein wenig Texte schreiben wirklich stundenlang reichen.

Unter diesen Bedingungen gibt es sicherlich haufenweise Intel-gepowerte Notebooks – allerdings kann man natürlich auch AMD mal eine Chance geben, da sich deren Llano-Prozessor doch ziemlich gut für diese Aufgabe eignet. Hier gibt es schließlich potente integrierte Grafiklösungen gleich mit dazu, welche nicht nur schneller sind als die integrierten Intel-Grafiklösungen, sondern auch viel kompatibler mit allen möglichen Spielen – falls man neben der Arbeit mal ein kleines Spielchen zwischendurch wagen will. Ein bißchen ein Negativpunkt bei AMD ist, daß es die Llano-Zweikerner nur mit der klar schwächeren Radeon HD 6480G Grafiklösung gibt, deren Performance sich nicht von Intels HD Graphics 3000 abhebt. Wenn man wirklich die echte Llano-Grafikpower will, dann muß es wohl oder übel ein Vierkern-Llano mit integrierter Radeon HD 6620G sein. Die kleinere Radeon HD 6520G ist klar schwächer und daher suboptimal, wenn man sich wirklich eindeutig von Intels HD Graphics 3000 absetzen will.

Damit läuft es hinaus auf einen Vierkern-Llano mit integrierter Radeon HD 6620G (notfalls Radeon HD 6520G), welcher einen 17 Zoll großen, matten Bildschirm ansteuert und ansonsten komplett in Richtung langer Akku-Laufzeit getrimmt ist. Dies sollte eigentlich keine schwierige Aufgabe sein, immerhin ist diese Zusammenstellung keineswegs besonders exotisch, sondern läßt sich solide begründen. Einziges Problem: Benutzt man die für diesen Fall hervorragende Geizhals-Suche (wo man schön die einzelnen gewünschten Features an- und abwählen kann), ergeben sich gerade einmal vier lächerliche Angebote, welche zudem allesamt nur verschiedene Hardware-Ausführungen desselben Notebook-Modells von Samsung sind:

Faktisch gibt es also nur ein Gerät am Markt, welches die vorstehenden Voraussetzungen erfüllt – und dies auch nicht wirklich, denn bei drei von vier der angebotenen Ausführungen dieses Samsung-Geräts ist noch eine extra AMD-Grafiklösung verbaut, kommt also das wenig erstrebenswerte DualGraphics ins Spiel. Dies macht den Sinn der ganzen Übung mit der leistungsfähigen integrierten AMD-Grafik bei den Llano-Prozessoren kaputt und frisst zudem weitere Akkuleistung. In der Frage der Akkuleistung disqualifizieren sich die angebotenen Samsung-Notebooks dann leider komplett, weil überall nur ein 6-Zellen-Modell verbaut wurde – für die angegebene Verwendungsform als Gerät für den Außeneinsatz abseits einer externen Stromversorgung ist dies viel zu schwach, das reicht gemäß diverser Tests im besten Fall für zwei Stunden Arbeitseinsatz.

Nun muß man den eigentlichen Vorwurf sicherlich nicht an Samsung richten: Dieses Notebook ist halt in eine andere Richtung hin konzipiert – was kein Fehler ist. Das Problem ist, daß es keine Auswahl an anderen Modellen gibt, denn unter einer Vielzahl an Angeboten würden sich dann sicherlich auch passende Modelle für den vorbeschriebenen Anwendungszweck finden lassen. Und dies ist primär AMDs Aufgabe, welche im OEM-Geschäft viel eher mit den Herstellern zusammenarbeiten als bei Retail-Produkten. AMD müsste die Notebook-Hersteller normalerweise darauf drängen, ein vollständiges Angebot an Lösungen für alle sinnvollen Anwendungszwecke zu liefern. Es reicht halt nicht aus, nur ein gutes Produkt zu haben – man muß auch dafür sorgen, daß dieses beim Endkunden ankommen. Dieselbe Suche bei Intel ergibt im übrigen 131 Angebote für Zweikern- und 96 Angebote für Vierkern-Modelle – darunter dürfte sich dann sicherlich auch ein Modell mit dickem Akku finden lassen, in jedem Fall hat man eine ernsthafte Auswahl.