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Umfrage-Auswertung: Wie kann Linux für (ernsthafte) Spieler interessant werden?

Die Umfrage der letzten Woche bezog sich auf die Frage, was notwendig wäre, damit Linux für (ernsthafte) Spieler interessant werden kann und ist damit die indirekte Fortsetzung eines Newspostings zur Frage, ob Linux endlich reif für den Desktop wird. Wobei natürlich die Computerspieler eine der schwersten Nutzerkategorien für Linux auf dem Desktop sind, was sich auch überdeutlich aus den bei der Umfrage aufgelaufenen Stimmen herauslesen läßt: Obwohl es jede Menge anderer Antwortmöglichkeiten gab, stimmten satte 64,6 Prozent der Umfrage-Teilnehmer für diese Auflösung, als daß nur ein nativer Spielesupport unter Linux dieses Betriebssystem unter Spielern wirklich vorantreiben kann. Dies ist natürlich gleichzeitig auch die schwierigste und damit unwahrscheinlichste Auflösung des Henne-Ei-Dilemmas von Spielen unter Linux.

Dagegen stimmten für die Auflösung, daß die aktuell verfügbaren Möglichkeiten in Form von CrossOver Games und PlayonLinux schon gangbare Lösungen sind, gerade einmal 2,3 Prozent – sobald es um jetzt schon nutzbare Lösung geht, ist damit ein DualBoot mit einem Windows-System überaus klar in der Vorhand, hierfür stimmten immerhin 17,5 Prozent der Umfrage-Teilnehmer. Die anderen technischen Lösungen des Problems kamen dagegen nicht besonders gut weg: Für die immer wieder hochgelobten Spielestreaming-Dienste stimmten nur 8,1 Prozent, unter den Umfrage-Teilnehmern besteht ergo kein besonders Vertrauen in die Leistungsfähigkeit solcherart Dienste. Und für eine Hardware-Virtualisierung von Windows unter Linux oder für die Lösung von zwei gleichzeitig laufenden Betriebssystemen stimmten auch nur 7,5 Prozent – wohl, weil solcherart hochtechnische Lösungen zwar schon angedacht, von einer echten Realisierung aber noch weit entfernt sind.

In der Summe sind die Aussichten von Linux für ernsthafte Spieler somit eher als mau zu bezeichnen, wenn die am meisten geschätzte Lösung leider auch diejenige mit der (deutlich) geringsten Wahrscheinlichkeit ist. Auch die eigentlich gangbare Zwischenlösung eines DualBoot-Systems dürfte kaum für den großen Durchbruch von Linux sorgen, existiert diese Möglichkeit nun schließlich schon seit Jahrzehnten und konnte sich trotzdem nicht wirklich durchsetzen. Sofern nicht etwas unerwartetes passiert, muß man leider prognostizieren, daß wir in zehn Jahren vermutlich an der gleichen Stelle stehen werden: Man möchte Linux durchaus gern eine Chance auch als Spieler-Betriebssystem geben, allein die Vorraussetzungen hierfür sind unzureichend.