10

nVidia Geschäftsergebnisse Q3/2012: nVidia mit Umsatz- und Gewinnsprung

Grafikchip-Entwickler nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das dritte Kalenderquartal 2012 bekanntgegeben, welches bei nVidia von August bis Oktober 2012 geht und fiskalisch das dritte Finanzquartal 2013 darstellt. Im Zeitraum August bis Oktober 2012 erzielte nVidia demnach einen knappen Rekordumsatz von 1204 Millionen Dollar zu einem guten Geschäftsgewinn von 209 Millionen Dollar – erstes wie gesagt ein absoluter nVidia-Rekord, letzteres immerhin der beste Quartalsgewinn seit dem vierten Quartal 2007.

  AMD Intel nVidia
(Mio. $) Umsatz Gewinn (operativ) Umsatz Gewinn (operativ) Umsatz Gewinn (operativ)
Q4/06 1773 -574 (-529) 9694 1501 (1488) 878 163 (138)
Q1/07 1233 -611 (-504) 8852 1610 (1675) 844 132 (141)
Q2/07 1378 -600 (-457) 8680 1278 (1350) 935 172 (184)
Q3/07 1632 -396 (-226) 10090 1860 (2247) 1115 235 (247)
Q4/07 1770 -1772 (-1678) 10712 2271 (3047) 1202 256 (262)
Q1/08 1456 -358 (-214) 9673 1443 (2062) 1153 176 (202)
Q2/08 1349 -1189 (-143) 9470 1601 (2255) 892 -120 (-155)
Q3/08 1797 -127 (122) 10217 2014 (3098) 897 61 (56)
Q4/08 1162 -1436 (-1274) 8226 234 (1539) 481 -147 (-175)
Q1/09 1177 -416 (-298) 7145 647 (670) 664 -201 (-230)
Q2/09 1184 -330 (-249) 8024 -398 (-12) 776 -105 (-110)
Q3/09 1396 -128 (-77) 9389 1856 (2579) 903 107 (107)
Q4/09 1646 1178 (1288) 10569 2282 (2497) 982 131 (134)
Q1/10 1574 257 (182) 10299 2442 (3448) 1001 137 (147)
Q2/10 1653 -43 (125) 10765 2887 (3981) 811 -141 (-175)
Q3/10 1620 -118 (128) 11102 2955 (4136) 843 84 (103)
Q4/10 1650 375 (413) 11457 3388 (4347) 886 171 (179)
Q1/11 1610 510 (54) 12847 3160 (4158) 962 135 (154)
Q2/11 1574 61 (105) 13032 2954 (3935) 1017 151 (174)
Q3/11 1690 97 (138) 14233 3468 (4785) 1066 178 (197)
Q4/11 1691 -177 (71) 13887 3360 (4599) 953 116 (122)
Q1/12 1590 -590 (-580) 12906 2738 (3810) 925 60 (73)
Q2/12 1410 37 (77) 13501 2827 (3832) 1044 119 (140)
Q3/12 1270 -157 (-131) 13457 2972 (3841) 1204 209 (252)
2007 (Mrd. $) 6,0 -3,4 (-2,9) 38,3 7,0 (8,3) 4,1 0,8 (0,8)
2008 (Mrd. $) 5,8 -3,1 (-1,5) 37,6 5,3 (9,0) 3,4 -0,0 (-0,1)
2009 (Mrd. $) 5,4 0,3 (0,7) 35,1 4,4 (5,7) 3,3 -0,1 (-0,1)
2010 (Mrd. $) 6,5 0,5 (0,8) 43,6 11,7 (15,9) 3,5 0,2 (0,3)
2011 (Mrd. $) 6,6 0,5 (0,4) 54,0 12,9 (17,5) 4,0 0,6 (0,7)

Haupt-Umsatzträger war dabei das Grafikchip-Geschäft ("GPU") mit 61% Anteil am Gesamtumsatz, gefolgt vom Tegra-Geschäft ("Consumer Products") mit 20% Anteil und dem Tesla/Quadro-Geschäft ("Professional Solutions") mit 19% Anteil am Gesamtumsatz. Damit ist das Tegra-Geschäft erstmals bei nVidia der Umsatzträger Nummer 2 – was nach der (nahezu zwangsweisen) Aufgabe des Chipsatz-Geschäfts auch notwendig war, um nicht nur auf einem einzigen Standbein zu stehen. Der gute Gesamtumsatz ergibt sich aber vor allem daraus, daß das Grafikchip-Geschäft weiter gewachsen ist, hier hat nVidia im Vergleich zum Vorquartal um 11% und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15% zulegen können.

Sprich: Bei nVidia sieht eigentlich alles rosig aus – das Kerngeschäfts schwächelt im Gegensatz zu anderen IT-Firmen nicht, der neue Geschäftszweig "Tegra" wird nun in der Tat zu einem bedeutsamen Umsatzträger und selbst das etwas schwächere Tesla/Quadro-Geschäft dürfte im laufenden vierten Kalenderquartal durch die Auslieferung neuer Kepler-basierter Lösungen dann auch wieder deutlich anziehen. Zumindest von den nVidia-Geschäftszahlen her ist absolut nichts in Richtung "Krise" hin abzuleiten.

Natürlich muß nVidia diese wirklich guten Zahlen nachfolgend auch bestätigen – um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein muß der Umsatz nicht nur dauerhaft über der Milliarden-Marke pro Quartal liegen, vielmehr muß man sich mittel- und langfristig höhere Ziele setzen, um sich seine Deutungsmacht im IT-Business zu sichern. Ob allerdings aus dem Grafikchip-Geschäft weitere große Umsatzimpulse kommen können, wäre eher zu bezweifeln – nVidia steht in dieser Frage schon glänzend mit 59% Marktanteil gegenüber AMD mit nur 40% Marktanteil da, großes Steigerungspotential gibt es da nicht mehr.

Wo nVidia wie Marktbeobachter noch ein enormes Potential sehen, ist der Tegra-Bereich – jener könnte eines Tages sogar der klare Umsatzträger Nummer 1 bei nVidia werden. Allerdings ist der Weg dahin nicht gerade einfach, da der explodierende Smartphone/Tablet-Markt natürlich auch die Begehrlichkeiten anderer Chipentwickler weckt, welche alle ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. nVidia muß hier in erster Linie seine aggressive Tegra-Roadmap kontinuierlich vorantreiben, da man nur über die Schiene der Grafikperformance einen Vorsprung gegenüber anderen ARM-Entwicklern hat – CPU-seitig kochen jene schließlich alle mit dem halbwegs selben Wasser. Nichtsdestotrotz wird es Zeit brauchen, um das Tegra-Geschäft bei nVidia auf die Umsatzhöhen des Grafikchip-Geschäfts zu führen, letzteres ist derzeit immer noch dreimal so groß wie das Tegra-Geschäft.