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AMD verliert weitere Marktanteile bei x86-Prozessoren

Laut den Analysten von Mercury Research ist AMDs Marktanteil im Markt der x86-Prozessoren von über die letzten Jahre konstant 18 bis 19 Prozent auf nur noch 16,1 Prozent im dritten Quartal 2012 abgefallen – innerhalb eines halben Jahrs (zum ersten Quartal 2012 waren leider keine Mercury-Daten auffindbar) hat AMD somit glatte drei Prozentpunkte an x86-Marktanteil abgegeben. Da zudem auch noch der Markt für x86-Prozessoren ungewöhnlich schwach ausfiel (9% weniger als im Vorjahresquartal, der zweithöchste Quartals-Einbruch seit dem Jahr 2001), läßt sich dies in einem Geschäftsverlust seitens AMD von ungefähr 23 Prozent umrechnen – was die schwachen Quartalszahlen von AMD ausreichend erklärt.

AMD Intel andere (VIA)
Q1/2011 18,2% 81,0% 0,8%
Q2/2011 19,4% 79,9% 0,7%
Q3/2011 18,8% 80,6% 0,6%
Q4/2011 18,2% 81,0% 0,8%
Q1/2012 19,1% 80,2% 0,7%
Q2/2012 ? ? ?
Q3/2012 16,1% 83,3% 0,6%
alle Daten von Mercury Research

Was AMD verlor, gewann Intel umgehend hinzu – andere Hersteller, was derzeit nur noch VIA ist, spielen in diesem Markt leider keine Rolle mehr. Allerdings dürfte auch Intel im dritten Quartal weniger x86-Prozessoren umgesetzt haben, da der Zugewinn gegenüber AMD zu klein war, um die insgesamte Marktschwäche aufwiegen zu können. Ob jene Marktschwäche der typische Schluckauf vor dem Release eines neuen Microsoft-Betriebssystems war oder aber dann doch tieferliegende Ursachen hat, werden dann erst die Zahlen zum laufenden vierten Quartal ergeben können – derzeit wären Ursachenforschung an dieser Frage nur reine Spekulation.

Nicht spekulativ ist dagegen die Feststellung, daß AMD nun langsam bei den x86-Marktanteilen in eine gewisse Schräglage kommt: Bei unter 10 Prozent Marktanteil droht der Bedeutungsverlust als zweite Kraft im x86-Geschäft – dann lohnt es sich für viele Marktbeteiligte nicht mehr, AMD überhaupt noch zu beachten. Noch ist AMD von dieser Schwelle ausreichend weit entfernt – sie darf aber eben auch nie erreicht bzw. übertreten werden, weil sich dann so etwas wie eine "selbsterfüllende Prophezeiung" (alle glauben es wird schlechter, also wird es auch schlechter) in Gang setzt.

Interessant ist allerdings, daß AMD diese schlechte Geschäftslage ausgerechnet zu Zeiten erreicht, wo man mit Bobcat und Trinity die besseren LowCost- und Mainstream-Architekturen im Angebot hat und wo sich das Geschäft schon spürbar von der westlichen Welt in die Schwellen- und Entwicklungsländer verlagert – wo AMD mit seiner Preisstruktur eigentlich beste Chancen haben sollte. Gute Produkte und attraktive Preise sind aber wohl nicht alles, nach wie vor kann Intel auf seine umfassende Marktmacht und damit auf seine breiten Connections bauen, um AMD vom eigentlich verdienten Erfolg (in den genannten Teilsegmenten) abzuhalten.