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nVidia bringt in China wohl eine GeForce GTX 1050 mit 3 GB Speicher heraus

Gemäß dem chinesischen Expreview (maschinelle Übesetzung ins Deutsche) plante nVidia eine weitere Sonderkarte für China – die GeForce GTX 1050 3GB. Hiermit soll augenscheinlich das typische Problem der regulären GeForce GTX 1050 angegangen werden, welche mit nur 2 GB Grafikkartenspeicher für heutige Anforderungen einfach zu speicherarm ist – und demzufolge auch im Wettstreit mit AMDs Radeon RX 560 (welche es mit 2 und 4 GB Speicher gibt) zurückstecken muß. Derzeit liegen zu dieser neuen Karte (im Gegensatz zur GeForce GTX 1060 5GB) noch zu wenige Daten für eine echte Einordnung vor – bekannt sind nur die 640 Shader-Einheiten wie bei der regulären GeForce GTX 1050 sowie die größere Speichermenge, aber noch keinerlei Taktraten. An selbigen könnte sich noch einiges bezüglich der Performance dieser Karte verändern lassen, da nVidia die GeForce GTX 1050 /Ti nominell auf untypisch niedrigen Taktraten angesetzt hat.

GeForce GTX 1050 2GB GeForce GTX 1050 3GB GeForce GTX 1050 Ti
Chipbasis nVidia GP107-300 nVidia GP107-? nVidia GP107-400
Technik 2 Raster-Engines, 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) angebl. 2 Raster-Engines, 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 32 ROPs, 96 oder 128 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 768 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau)
Taktraten 1354/1455/3500 MHz angebl. 1400-1500 MHz Chiptakt 1290/1392/3500 MHz
Speicherbausbau 2 GB GDDR5 3 GB GDDR5 4 GB GDDR5
off. Verbrauch 75W (GCP) ? 75W (GCP)
FullHD Perf.Index 310% grober Rahmen: ~260-330% 360%
Straßenpreis 130-150 Euro rein für China 170-190 Euro
Release 25. Oktober 2016 vermtl. Sommer 2018 (rein China) 25. Oktober 2016

Der Hauptaugenmerk gilt bei dieser Sonderkarte natürlich dem Speicher bzw. dem dafür genutztem Speicherinterface – denn 3 GB Speicher passen regulär nicht zum 128 Bit Speicherinterface des zugrundeliegenden GP107-Chips. Der einfachste Weg würde hierbei die Verknappung des genutzten Speicherinterfaces auf 96 Bit darstellen – wofür man allerdings (auf gleicher Taktraten) -25% bei der Speicherbandbreite einbüßt, was dann doch sehr nachteilig für die Performance der Karte wäre. Der übliche Weg wäre es dagegen, 2 GB mit den vollen 128 Bit anzubinden – und das restliche eine Gigabyte dann nur noch mit 64 Bit (wie früher bereits bei GeForce GTX 550 Ti, 660 und 660 Ti passiert). Dies wäre zumindest nicht negativ für die Performance der Karte im Vergleich zur regulären GeForce GTX 1050 2GB, allerdings wäre dann der Zusatzspeicher auch vergleichsweise schwach angebunden und daher im Falle einer Nutzung eher bremsend als beschleunigend. Bei früheren Beschleunigern ergab dies zwar kaum einen großen Unterschied – aber seinerzeit wurde der Mehrspeicher auch (noch) nicht wirklich gebraucht, was heutzutage nicht mehr der Fall sein dürfte.

Auf gleichen Taktraten dürfte sich somit nur minimal mehr Performance als bei der regulären GeForce GTX 1050 2GB erzielen lassen, da das dritte Gigabyte Speicher der GeForce GTX 1050 3GB nicht über die notwendige Speicherbandbreite verfügen dürfte, um hierbei wirklich performancewirksam eingreifen zu können. Aber dies liegt womöglich auch gar nicht in der Absicht nVidias bei dieser Karte – es geht vielmehr um die Optik, eben mehr als 2 GB Grafikkartenspeicher aufbieten zu können (ohne das Niveau der GeForce GTX 1050 Ti anzugreifen und damit zu gefährden). Gut möglich, das die GeForce GTX 1050 3GB nur auf dem identischen Performance-Niveau wie die GeForce GTX 1050 2GB herauskommt – möglicherweise (bei einem nur 96 Bit breiten Speicherinterface) auch beachtbar langsamer. nVidia könnte die Performance in beiden Fällen mit höheren Chiptaktraten etwas angenehmer gestalten – dürfte zu diesem Mittel aber wohl nur dann greifen, sofern jenes wirklich notwendig wird. Das man nicht einfach eine GeForce GTX 1050 mit gleich 4 GB Speicher herausgebracht hat, zeigt jedenfalls an, das man die neue Karte zum einen möglichst kosteneffizient halten und zum anderen der GeForce GTX 1050 Ti keinen Haus-eigenen Kontrahenten auf die Füße stellen will.

Wie bei der GeForce GTX 1060 5GB dürfte die GeForce GTX 1050 3GB primär für chinesische OEMs gedacht sein, womöglich sogar rein nur zur Ausrüstung von Internet-Cafes – ergo unwahrscheinlich, das die Karte jemals in westliche Hemisphären auftaucht. Interessant ist nur, das nVidia so spät im Lebenszyklus der Pascal-Generation überhaupt noch eine Programmergänzung auflegt – dies deutet wohl darauf hin, das die Nachfolge-Generation "Turing" nicht in einem Rutsch (in kompletter Form) ausgerollt wird. Vielmehr ist von "Turing" ein nVidia-typischer Rollout mit zeitlich angestuften Launches zu erwarten, wobei nVidia üblicherweise die Mainstream-Lösungen als letzte erst einige Monate nach dem Launch der ersten Turing-Lösung auflegt. So gesehen ist also jetzt durchaus noch Zeit für diese Programmergänzung im Pascal-Portfolio, ein Turing-basierter Ersatz in diesem Preissegment steht wohl erst in Richtung Jahresanfang 2019 an.