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nVidia bringt (angeblich) erste Teile der GeForce 700 Serie schon im Mai

Sowohl seitens BSN als auch Fudzilla kommen genauere Informationen über die ersten GeForce 700 Desktop-Grafikkarten, welche nVidia bereits für den Mai bzw. Anfang Juni angesetzt hat. Bislang war dies nur ein Gerücht, daß nVidia tatsächlich und im Gegensatz zu AMD eine neue Grafikkarten-Serie noch vor dem Jahresende bringen wird – mit diesen beiden Meldungen scheint sich dieses Gerücht allerdings stark zu bestätigen. Hinzu kommt hierbei, daß Fudzilla eine andere Informationsmenge bringt als BSN – und somit augenscheinlich nicht von BSN abgeschrieben hat, sondern seine eigene Quelle hat, was die Sache deutlich untermauert.

Wie allerdings zu erwarten war, wird sich nVidia bei der GeForce 700 Serie aus dem Portfolio der bekannten Kepler-Chips bedienen – es handelt sich ergo sicherlich um eine neue Grafikkarten-Generation, aber eben nicht um eine neue Chip-Generation wie bei AMDs zum Jahresende zu erwartender Radeon HD 8000 Serie. Im genauen schöpft nVidia einfach nur die schon vorhandenen Möglichkeiten aus – sprich, man benutzt die vorhandenen Chips GK104 und GK110 und feilt nur jeweils etwas an den freigeschalteten Hardware-Einheiten und Taktraten, um das gewünschte Ergebnis in Form der GeForce 700 Serie zu erhalten:

GeForce GTX 760 Ti GeForce GTX 770 GeForce GTX 780
Chipbasis GK104-225 GK104-425 GK110
bekannte Technik wahrscheinlich 1344 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 2 GB GDDR5 1536 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 4 GB GDDR5 2304 Shader-Einheiten, 192 TMUs, 40 ROPs, 320 Bit DDR Interface, 837/876/3000 MHz, 5 GB GDDR5
nVidia-Prognose +20-23% gegenüber der GeForce GTX 660 Ti +20-25% gegenüber der GeForce GTX 670 +30% gegenüber der GeForce GTX 680
3DC-Prognose +15% gegenüber der GeForce GTX 660 Ti – auf Augenhöhe mit der GeForce GTX 670 +10% gegenüber der GeForce GTX 670 – auf Augenhöhe mit der GeForce GTX 680 +15% gegenüber der GeForce GTX 680 – zwischen GeForce GTX 680 und Titan
Release-Termin Computex Anfang Juni Mitte Mai Ende Mai

Die von nVidia geäußerten Performance-Prognosen sind allerdings überaus "optimistisch" – um nicht zu sagen, angesichts der vorliegenden Hardware-Daten klar unrealistisch zu hoch angesetzt. nVidia ist hierbei primär gefangen in der Performance-Situation der GeForce GTX Titan, welche real ca. 35% schneller als die GeForce GTX 680 ist: Davon ausgehend kann die GeForce GTX 780 unmöglich 30% schneller als die GeForce GTX 680 werden, da jene neue Karte ansonsten der GeForce GTX Titan zu nahe kommen würde. Für die GeForce GTX 780 – welche bisher unter dem Label "GeForce GTX Titan LE" lief – ist vielmehr eine Performance im Zwischenraum zwischen GeForce GTX 680 und Titan zu erwarten, dies passt auch zu den kolportieren Hardware-Daten dieser Karte.

Diese Ausgangslage bei der GeForce GTX 780 schränkt nachfolgend die Möglichkeiten von GeForce GTX 760 Ti und 770 deutlich ein: Um der GeForce GTX 780 nicht zu nahe zu kommen, darf die GeForce GTX 770 letztlich kaum schneller als die GeForce GTX 680 werden. Die GeForce GTX 770 ist somit ziemlich exakt auf dem Performance-Niveau der GeForce GTX 680 zu erwarten – wobei es hierfür sogar ein Vorbild aus der jüngeren Vergangenheit gibt: Die GeForce GTX 570 erreichte auch ziemlich exakt die Performance des vorhergehenden Top-Modells GeForce GTX 480. Beachtenswert zur GeForce GTX 770 sind allerdings die gleich 4 GB Grafikkarten-Speicher, mittels welcher nVidia dieser klaren HighEnd-Grafikkarte mehr Möglichkeiten an die Hand geben wird, speicherfressende Spiele auch unter extremen Auflösungen und/oder Supersampling Anti-Aliasing nutzen zu können.

Und letztlich ist die GeForce GTX 760 Ti auch als kaum schneller als die GeForce GTX 670 zu erwarten – wird es zu viel, kommt man wiederum der auf der Performance der GeForce GTX 680 liegenden GeForce GTX 770 zu nahe. Bei der GeForce GTX 760 Ti wird nVidia allerdings bei der bekannten Speichermenge von 2 GB bleiben. Im Prinzip legt nVidia somit überall nur eine kleinere Schippe oben drauf: Die GeForce GTX 760 Ti beerbt (Performance-technisch) die GeForce GTX 670, die GeForce GTX 770 beerbt die GeForce GTX 680 und die GeForce GTX 780 legt sich in den Zwischenraum zwischen GeForce GTX 680 und Titan – letztere bleibt somit das Spitzenmodell des nVidia-Portfolios. Für eine nVidia-Refreshgeneration wäre dies ein überaus typischer Verlauf, ergo eine sehr wahrscheinliche Auflösung.

Etwas überraschend sind allerdings die genannten Release-Termine, wonach die GeForce GTX 770 schon zur Mitte des Mai zuerst antreten soll, gefolgt von der GeForce GTX 780 zum Ende des Mai und der GeForce GTX 760 Ti zur Computex Anfang Juni. Verwunderlich ist auch, daß von der GeForce GTX 770 seitens der Grafikkarten-Hersteller noch nichts zu hören ist – wenn die Karte angeblich bereits in rund drei Wochen aufschlagen soll, würde man normalerweise diverse konkretere Leaks erwarten, wie Karten-Shots oder vielleicht schon erste Vorab-Benchmarks. Dies sollte zumindest in der nächsten Woche dann langsam anfangen – zumindest sofern nVidia die neuen Karten auch direkt zum Release-Zeitpunkt ausliefern will.