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News des 7. März 2024

Gemäß Computex-Veranstalter Taitra wird Intels CEO Pat Gelsinger genauso zu den Ehren einer Computex-Keynote kommen. Jene ist für den 4. Juni angesetzt, somit einen Tag nach der eröffnenden Keynote durch AMDs CEO Lisa Su. Während für letztere durchaus die Vorstellung neuer Hardware zu erwarten ist (recht sicher Zen 5, eventuell Teaser zu RDNA4), ist selbiges im Fall von Intel nicht besonders wahrscheinlich. Intels nächste Prozessoren-Projekte mittels "Arrow Lake" und "Lunar Lake" stehen erst zum Jahresende an – und Intel ist nicht bekannt dafür, Vorankündigungen derart früh abzugeben. Eine kleine Chance hat sicherlich "Battlemage" – dies allerdings nur, wenn Intel sich hiermit nicht verspätet, wonach es derzeit leider aussieht. Die Art der Ankündigung dieser Keynote spricht jedoch eher dafür, dass Intel weniger denn neue Produkte vorstellt, sondern eher die KI-Fähigkeiten der aktuellen Intel-Hardware in den Himmel loben wird.

TAITRA (Taiwan External Trade Development Council) has announced Pat Gelsinger, CEO of Intel Corporation, as a keynote speaker at COMPUTEX 2024 on June 4. Embracing COMPUTEX’s theme of artificial intelligence (AI), Gelsinger will showcase Intel's next-generation data center and client computing products bringing AI Everywhere by making the technology accessible through exceptionally engineered platforms, secure solutions and open ecosystems support.
Quelle:  Ankündigungs-Text der Computex Taipei 2024, veröffentlicht am 7. März 2024

Immerhin dürfte zur Computex dann Microsofts angekündiges KI-Update für Windows 11 schon deutlicher am Horizont zu sehen sein – beste Gelegenheit für alle Hersteller, die echten oder vermeintlichen KI-Fähigkeiten ihrer Produkte herauszuheben. Die Hoffnung der Hersteller liegt hierbei natürlich darauf, dass dies im Stil einer selbsterfüllenden Prophezeiung die PC-Verkäufe der zweiten Jahreshälfte beeinflußt, wenn die PC-Käufer getrieben durch die umfassende Marketing-Berieselung vornehmlich PCs mit KI-Beschleunigung nachfragen. Dies kurbelt nicht nur die Verkäufe der jeweils neuesten Generation an, sondern setzt auch einen neuen Marktstandard, welcher zugleich alle bestehende PC-Gerätschaften als "unmodern" klassifiziert – die nachfolgend mit der Zeit (durch Gerätschaften mit KI-Beschleunigung) ersetzt werden müssen. In diesem Spiel dürften alle Hersteller mitspielen, da derzeit uniform alles – Presse, Hersteller, Börse – in Richtung des KI-Hypes blökt.

Twitterer & Leaker Kopite7kimi dämpft ein wenig die Hoffnung auf 24-Gbit-Speicherchips bei GDDR7 mit der Aussage, dass die Grafikkarten-Industrie anfänglich 16-GBit-Chips verwenden wird, sprich 2 GByte pro Speicherchip. Damit sind dieselben symetrischen Speichermengen wie bisher erreichbar, die interessanten Zwischenmengen hingegen nicht. Denkbarerweise könnte sich diese Aussage natürlich auch nur auf die Spitzen-Chips beziehen, wo nVidia wohl wieder mit 16 GByte bzw. 24 GByte bei GeForce RTX 5080 & 5090 anrücken wird. Der interessante Part liegt dann darunter: Für 2025er Grafikkarten sind 12 GByte im Midrange-Bereich zumindest grenzwertig, 8 GByte im Mainstream-Bereich hingegen keine Diskussion mehr wert. Wollte nVidia hierbei nicht mit größeren Speicherinterfaces anrücken (kostet, da Interfaces schlecht mit kleineren Nodes skalieren), führt kein Weg an 24-Gbit-Speicherchips oder alternativ einer glatten Speicherverdopplung vorbei. Eine weitere Grafikkarten-Generation mit den aktuellen Speichermengen im unteren Bereich erscheint jedenfalls als schwer denkbar.

GDDR7 chips can be 2, 3, 4, 6 and 8 GByte in size ...
Quelle:  3DCenter @ Twitter am 7. März 2024
 
We will use 16Gbit first.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 7. März 2024

Die von Twitterer TechEpiphany erhobenen Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory zeigen für die 9. Woche eine leichte Tendenz zugunsten wieder von nVidia, zugleich eine gewisse Tendenz zurückgehender Grafikkarten-Preise und ganz leicht auch zurückgehender Absätze. Augenscheinlich ist das Feuerwerk der vielfältigen Grafikkarten-Launches der ersten beiden Jahresmonaten nunmehr vorbei und der normale, sich eher zähflüssig bewegende Markt ist wieder zurück. Auch die Radeon RX 7900 GRE ist mit 55 Stück Wochenverkaufs-Menge wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet, die letztwöchig vermeldeten 280 Stück basieren eher auf einer Statistik-Ungenauigkeit. Nichtsdestotrotz ist der aktuelle Absatz der Radeon RX 7900 GRE angesichts der Stellung als spät zwischengeschobenes Produkt gar nicht einmal schlecht – und immer noch leicht besser als bei der Radeon RX 7700 XT (50 Stück), welche kaum von ihrer Preissenkung profitieren kann.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory in den Jahren 2023/24
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
44. Woche 2023 3965 Stück 53,0%   46,4%   0,6% 2,55M € 47,5%   52,3%   0,2% 577€   724€   177€
45. Woche 2023 3615 Stück 55,1%   43,8%   1,1% 2,22M € 52,6%   46,9%   0,5% 588€   659€   261€
46. Woche 2023 4200 Stück 62,8%   37,0%   0,2% 2,74M € 56,2%   43,7%   0,1% 584€   770€   112€
47. Woche 2023 8155 Stück 61,6%   37,9%   0,5% 4,97M € 58,3%   41,5%   0,2% 577€   668€   229€
48. Woche 2023 8620 Stück 64,9%   34,9%   0,2% 5,17M € 62,3%   37,6%   0,1% 576€   646€   310€
49. Woche 2023 5470 Stück 60,5%   38,5%   1,0% 3,05M € 57,6%   42,0%   0,4% 530€   608€   223€
50. Woche 2023 5005 Stück 54,0%   45,2%   0,8% 2,85M € 51,6%   48,1%   0,3% 544€   608€   232€
51. Woche 2023 4230 Stück 55,1%   44,2%   0,7% 2,47M € 50,5%   49,2%   0,3% 536€   651€   198€
52. Woche 2023 3505 Stück 60,3%   38,8%   0,9% 1,98M € 60,2%   39,4%   0,4% 564€   574€   296€
1. Woche 2024 4050 Stück 64,0%   34,8%   1,2% 2,20M € 61,9%   37,6%   0,5% 525€   585€   238€
2. Woche 2024 3445 Stück 63,8%   35,0%   1,2% 1,92M € 60,0%   39,6%   0,4% 524€   632€   200€
3. Woche 2024 3365 Stück 57,9%   40,6%   1,5% 1,97M € 51,1%   47,4%   0,5% 528€   686€   181€
4. Woche 2024 3480 Stück 47,7%   51,4%   0,9% 2,25M € 42,7%   57,0%   0,3% 580€   717€   238€
5. Woche 2024 4560 Stück 49,7%   49,7%   0,6% 3,02M € 42,0%   57,8%   0,2% 560€   770€   196€
6. Woche 2024 3590 Stück 51,3%   47,2%   1,5% 2,26M € 44,2%   55,3%   0,5% 543€   736€   202€
7. Woche 2024 3460 Stück 54,9%   43,9%   1,2% 2,22M € 48,1%   51,5%   0,4% 563€   753€   203€
8. Woche 2024 3540 Stück 53,8%   45,6%   0,6% 2,27M € 47,0%   52,8%   0,2% 561€   744€   232€
9. Woche 2024 3375 Stück 51,4%   47,9%   0,7% 2,09M € 45,5%   54,3%   0,2% 547€   701€   211€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag

Und da es kürzlich Zahlen zu den weltweiten Grafikkarten-Marktanteilen gab: Jene zeigen mit grob 20:80% zwischen AMD und nVidia etwas ganz anderes an als die Mindfactory, sind aber dennoch nicht so drastisch abweichend wie im CPU-Bereich zwischen AMD & Intel (Mindfactory grob 90:10%, weltweit grob 20:80%). Immerhin ist die Mindfactory ein Einzelhändler mit bekanntem AMD-Einschlag, verkauft also mehr AMD-Hardware als andere Händler. Ergo dürfte das AMD/nVidia-Verhältnis im gesamten deutschen Einzelhandel niedriger liegen, denkbarerweise bei 40:60%. Dies ist dann gegenüber dem weltweiten Marktanteil immer noch ein Unterschied, aber keineswegs ein unüberwindbarer Unterschied. Schließlich fließen in den Weltmarktanteil auch weitere Dinge ein, wo AMD bekannterweise schlecht dasteht: Das OEM-Geschäft mit Komplett-PCs, welche primär mit nVidia-Grafikkarten angeboten werden. Und zugleich auch Marktzahlen aus Ländern mit viel höherer nVidia-Affinität, wo sich auch schnell einmal Marktanteile von 10:90% zugunsten von nVidia ergeben können.