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News des 29. Februar 2024

YouTuber RedGamingTech packt aktualisierte Spezifikationen und Performance-Projektionen zu AMDs RDNA4 aus, welche in Korrektur und Ergänzung zu früheren Angaben gehen. Speziell gegenüber den Spezifikations-Angaben vom letzten September hat sich einiges verändert – was natürlich durchaus Fragen aufkommen läßt nach der Qualität der jeweiligen Information. Sicherlich kann sich im Laufe eines Entwicklungs-Prozesses eine solche Hardware-Spezifikation durchaus einmal ändern, allerdings sollte AMD beim angestrebten Release-Termin noch in diesem Jahr lange über diesen Punkt hinaus sein – faktisch müssen Navi 48 & 44 ihren Tape-Out schon hinter sich gebracht haben. Indirekt wird dies dadurch bestätigt, dass hiermit sogar Chipflächen-Angaben genannt werden – etwas, was sich typischerweise erst mit dem finalen Design ergeben kann.

RDNA 4 SPECS UPDATE
Navi 48 32 WGP / 64 MB IC / 256-bit GDDR6.
Navi 44 16 WGP / 32 MB IC / 128-bit GDDR6.
Die size of N48 "between N23 [237mm²] & N33 [204mm²]", so eg 220mm²
Die size of N44 will be significantly smaller still.

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 29. Februar 2024

Inhaltlich sind die Angaben weniger überraschend, Navi 48 ist danach eine glatte Verdopplung von Navi 44, wobei die Spitze weiterhin bei 32 WGP aka 64 Shader-Cluster verbleibt. Sowohl bezüglich der Hardware-Angaben als auch der Performance-Projektion sind diese neuen Angaben von RedGamingtech kaum noch abweichend von den kürzlichen RDNA4-Angaben seitens 'Moore's Law Is Dead'. Eine beachtbare Differenz gibt es aber dennoch: Laut MLID soll der Navi-48-Chip zwischen 300-350mm² groß sein, laut RGT hingegen nur um die 220mm². Da das GCD von Navi 32 mit 60 Shader-Clustern unter der 5nm-Fertigung allein schon 200mm² groß ist und AMD in den (monolithischen) Navi 48 dann auch noch "Infinity Cache" und Speicherinterface (samt Architektur-Verbesserungen) integrieren muß, würde die RGT-Angabe somit auf TSMCs 3nm-Fertigung hinweisen – während die MLID-Angaben unter der 5nm- oder 4nm-Fertigung realistisch ist. Wer hier Recht behält, wird man sehen müssen.

RDNA 4 PERFORMANCE UPDATE
Clocks & TDP Target is apparently 'low-to-mid' 3ghz, with N48 250-265w~
Performance of these parts hasn't been fully determined yet, but likely we're looking at the full configuration of each performing roughly between:
N48 = A little slower than RX 7900 XT
N44 = Between RX 7600 & 7700 XT

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 29. Februar 2024

Die PC Games Hardware berichtet hingegen über neuerliche Gerüchte zur Performance der GeForce RTX 5090 aus nVidias kommender "Blackwell-Generation". Ausgangspunkt des ganzen ist ein neues Video seitens Moore's Law Is Dead, welches jedoch im eigentlichen keine neuen Leaks bereithält, sondern eher denn über die GeForce RTX 5090 spekuliert. Dies ist sicherlich erlaubt, wird aber leider von vielerlei Magazinen in der Form eines "Leaks" abgeschrieben. Genauso konzentriert man sich dabei nur auf die größte genannte Zahle (+70% Performance), ignorierend dass der YouTuber eigentlich mit einer "+50% Performance" anfängt und die größere Zahl dann nur in Form von Hörensagen nennt. Das eigentliche Thema des YouTubers ist bei dieser Berichterstattung komplett in den Hintergrund getreten: Es ging vielmehr darum, dass nVidia auch beim Top-Modell der Blackwell-Generation nicht mit einem Vollausbau antreten dürfte, sondern hingegen mit einer Salvage-Version (äquivalent zur GeForce RTX 4090).

Hintergrund dessen ist, dass nVidia mit der nächsten Grafikkarten-Generation absehbar nur gegen sich selbst antritt, da die Konkurrenz-Projekte von AMD & Intel jeweils nur Midrange-Performance (gemessen an den Maßstäben des Jahres 2025) anstreben. Ergo muß nVidia eigentlich überhaupt nicht springen, um wieder vorn zu landen – und dürfte somit nur so weit springen, wie es zur Rechtfertigung der gemachten Preislagen als notwendig erscheint. Der bekannte Hardware-Ansatz ist mit 192 Shader-Clustern beim GB202-Chip auch nicht wirklich herausragend, dies sind gerade einmal +33% mehr als beim AD102-Chip in dessen Vollausbau. Eben weil dies vergleichsweise mager ist, könnte allerdings nVidia vom GB202-Chip in dessen Verkaufsversion doch mehr Freischalten als heuer beim AD102-Chip: Die Beschränkung von GB202 ist eher schon in der Hardware selber angelegt, und um eine ordentliche Mehrperformance zu bieten, sind sicherlich mehr als die 89% freigeschaltete Shader-Cluster wie bei der GeForce RTX 4090 notwendig. Allerdings dürften alle Festlegungen hierzu von nVidia erst in Release-Nähe getroffen werden, derzeit sind dies reine Spekulationen.

Die von Twitterer 'TechEpiphany' ermittelten Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 7. Woche sowie für die 8. Woche zeigen einen Marktverlauf ohne großen Antrieb & Impulse, mit minimal besseren AMD-Zahlen, aber eben im großen Maßstab eher unverändert gegenüber der 6. Woche. Das kleine Feuerwerk des GeForce RTX 40 "SUPER"-Refreshs, welches in den Wochen 4/5 zu einem gewissen Marktaufschwung bei nVidia geführt hatte, ist somit weitestgehend schon wieder vergessen, derzeit teilen sich AMD & nVidia wieder die Marktführerschaft bei der Mindfactory (AMD leicht beim Absatz vorn, nVidia leicht beim Umsatz vorn). Gehalten hat sich allerdings der Aufschwung bei den durchschnittlichen Grafikkarten-Preisen (ASP) auf nVidia-Seite, dort konnte sich nVidia nach der diesbezüglichen Delle zum Jahreswechsel inzwischen wieder bei klar über 700 Euro ASP stabilisieren. Auffallend ist damit der gehörige ASP-Abstand zu AMD, aktuell geht die durchschnittliche nVidia-Karte zu 180-190 Euro mehr als die durchschnittliche AMD-Karte über die Mindfactory-Ladentheke.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory in den Jahren 2023/24
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
44. Woche 2023 3965 Stück 53,0%   46,4%   0,6% 2,55M € 47,5%   52,3%   0,2% 577€   724€   177€
45. Woche 2023 3615 Stück 55,1%   43,8%   1,1% 2,22M € 52,6%   46,9%   0,5% 588€   659€   261€
46. Woche 2023 4200 Stück 62,8%   37,0%   0,2% 2,74M € 56,2%   43,7%   0,1% 584€   770€   112€
47. Woche 2023 8155 Stück 61,6%   37,9%   0,5% 4,97M € 58,3%   41,5%   0,2% 577€   668€   229€
48. Woche 2023 8620 Stück 64,9%   34,9%   0,2% 5,17M € 62,3%   37,6%   0,1% 576€   646€   310€
49. Woche 2023 5470 Stück 60,5%   38,5%   1,0% 3,05M € 57,6%   42,0%   0,4% 530€   608€   223€
50. Woche 2023 5005 Stück 54,0%   45,2%   0,8% 2,85M € 51,6%   48,1%   0,3% 544€   608€   232€
51. Woche 2023 4230 Stück 55,1%   44,2%   0,7% 2,47M € 50,5%   49,2%   0,3% 536€   651€   198€
52. Woche 2023 3505 Stück 60,3%   38,8%   0,9% 1,98M € 60,2%   39,4%   0,4% 564€   574€   296€
1. Woche 2024 4050 Stück 64,0%   34,8%   1,2% 2,20M € 61,9%   37,6%   0,5% 525€   585€   238€
2. Woche 2024 3445 Stück 63,8%   35,0%   1,2% 1,92M € 60,0%   39,6%   0,4% 524€   632€   200€
3. Woche 2024 3365 Stück 57,9%   40,6%   1,5% 1,97M € 51,1%   47,4%   0,5% 528€   686€   181€
4. Woche 2024 3480 Stück 47,7%   51,4%   0,9% 2,25M € 42,7%   57,0%   0,3% 580€   717€   238€
5. Woche 2024 4560 Stück 49,7%   49,7%   0,6% 3,02M € 42,0%   57,8%   0,2% 560€   770€   196€
6. Woche 2024 3590 Stück 51,3%   47,2%   1,5% 2,26M € 44,2%   55,3%   0,5% 543€   736€   202€
7. Woche 2024 3460 Stück 54,9%   43,9%   1,2% 2,22M € 48,1%   51,5%   0,4% 563€   753€   203€
8. Woche 2024 3540 Stück 53,8%   45,6%   0,6% 2,27M € 47,0%   52,8%   0,2% 561€   744€   232€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag

In beiden Verkaufswochen führt erneut die Radeon RX 7800 XT die jeweilige Verkaufs-Topliste an, üblicherweise sogar mit gehörigem Abstand. nVidias neue "SUPER"-Karten liegen allerdings auch ganz gut im Rennen, speziell die GeForce RTX 4070 Super sowie die GeForce RTX 4070 Ti Super. Zudem sind langsam auch die Absätze zur GeForce RTX 4090 im Zuge deren Rückkehr zu "normalen" Preislagen wieder am steigen. Die Radeon RX 7900 GRE legt in der letzten Woche hingegen einen scheinbaren Verkaufserfolg mit gleich 280 Stück hin – dies dürfte aber eher eine statistische Anomalie sein, die Absätze am Marktstart-Tag waren weit niedriger. Wenn Grafikkarten bei der Mindfactory aktuell nicht gelistet sind, mißlingt deren Erfassung über einen (automatischen) Datengrabber. Tauchen jene Listungen später wieder auf, wird der Umsatz dann dieser einzelnen Woche zugeschlagen, egal wie groß der Anteil früherer Wochen daran eigentlich ist. Damit wird nirgendwo zu viel erfasst, aber es kann zeitlich falsch erfasst werden. Dies gleicht sich bei Betrachtungen über größere Zeiträume und mit größeren Mengen zuverlässig bzw. mit geringer Fehlerquote wieder aus, aber zumindest die wochenweise Statistik kann aus diesem Grund teilweise inkorrekt sein.

Gleichfalls kommen von TechEpiphany @ Twitter die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 8. Woche. Selbige sah einen gewissen Absatz-Anstieg, welcher jedoch nur zu einer geringfügen Verschiebung der Marktanteile führte. Rein AMD-intern gewannen dabei die AM4-Prozessoren etwas stärker hinzu als die AM5-Prozessoren, wobei sich an der seit einigen Wochen so zu sehenden grundsätzlichen Positionierung "AM5 vor AM4" dennoch nichts änderte. Beachtbar auch hier der erhebliche Unterschied in den durchschnittlichen Verkaufspreisen, wo Intel pro Prozessor derzeit ca. 70 Euro mehr kassiert. Dies hört sich weniger als im Grafikkarten-Feld, ist jedoch relativ gesehen dennoch eine bedeutsame Größe: AMD muß wegen dieser ASP-Differenz grob ein Viertel mehr Prozessoren verkaufen, um auf den gleichen Umsatz wie Intel zu kommen. In diesem Markt mit totaler AMD-Dominanz mag dies nicht wirklich zählen, aber im weltweiten Prozessoren-Markt mit nahezu umgekehrten Marktverhältnissen macht dieser Umstand für AMD dann sehr wohl etwas aus.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory in den Jahren 2023/24
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs AM4, AM5, 1200, 1700
44. Woche 2023 4875 Stück 83,0%   17,0% 1,45M € 78,9%   21,1% 283€   370€ 2140, 1905, 60, 740
45. Woche 2023 4175 Stück 78,6%   21,4% 1,25M € 74,1%   25,9% 282€   361€ 1670, 1610, 70, 825
46. Woche 2023 5335 Stück 82,4%   17,6% 1,61M € 78,4%   21,6% 288€   370€ 2185, 2210, 80, 860
47. Woche 2023 11'020 Stück 89,0%   11,0% 3,46M € 86,8%   13,2% 306€   378€ 4350, 5460, 40, 1170
48. Woche 2023 10'840 Stück 89,9%   10,1% 3,23M € 87,5%   12,5% 290€   370€ 4210, 5540, 70, 1020
49. Woche 2023 7670 Stück 86,4%   13,6% 2,11M € 83,2%   16,8% 265€   339€ 3350, 3275, 95, 950
50. Woche 2023 7160 Stück 88,8%   11,2% 1,94M € 85,6%   14,4% 261€   349€ 3270, 3090, 40, 740
51. Woche 2023 6710 Stück 88,5%   11,5% 1,85M € 85,4%   14,6% 266€   351€ 3120, 2820, 40, 730
52. Woche 2023 5490 Stück 89,4%   10,6% 1,50M € 86,4%   13,6% 264€   350€ 2460, 2450, 40, 540
1. Woche 2024 6120 Stück 90,5%   9,5% 1,64M € 87,3%   12,7% 258€   358€ 2820, 2720, 50, 530
2. Woche 2024 6105 Stück 87,1%   12,9% 1,66M € 84,3%   15,7% 263€   332€ 2450, 2870, 80, 705
3. Woche 2024 5915 Stück 87,1%   12,9% 1,59M € 84,1%   15,9% 260€   332€ 2520, 2630, 65, 690
4. Woche 2024 5970 Stück 89,6%   10,4% 1,54M € 86,4%   13,6% 243€   330€ 2780, 2520, 40, 580
6. Woche 2024 5035 Stück 83,8%   16,2% 1,40M € 80,6%   19,4% 267€   334€ 1580, 2640, 70, 725
7. Woche 2024 4810 Stück 88,8%   11,2% 1,36M € 86,5%   13,5% 276€   340€ 1720, 2550, 30, 510
8. Woche 2024 5345 Stück 87,7%   12,3% 1,45M € 84,8%   15,2% 262€   336€ 2050, 2640, 55, 600
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag