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News des 6. Juli 2023

YouTuber RedGamingTech zeigt ein frisches AMD-Patent, welches Verbesserungen an AMDs RayTracing verspricht. Im genauen geht es dabei um eine "BVH Traversal Unit" – sprich das, was der große Hardware-Vorteil von nVidia in den ersten RayTracing-Generationen war. Jene Formulierung zeigt gleichzeitig aber auch an, das AMD vermutlich nur nachziehen wird, damit eher weniger schon auf dem gleichen Hardware-Level wie nVidia herauskommt. Denkbarerweise kommt jener neue technische Ansatz dann bei AMDs RDNA4-Architektur zum Einsatz – was derzeit natürlich nur vermutet werden kann, aber durchaus naheliegt. Laut dem 3DCenter-Forum würde sich dieses neue AMD-RayTracing dann auf dem RayTracing Hardware-Level "3" einordnen müssen, gemäß einer seitens ImgTec erdachten (und damit natürlich nicht ganz unparteischen) Skala.

RT HW-Level Beschreibung lt. ImgTec Hardware
Level 1 Software on Traditional GPUs alle älteren Grafikchips
Level 2 Ray/Box and Ray/Tri Testers in Hardware RDNA2, RDNA3
Level 3 Bounding Volume Hierarchy (BVH) Processing in Hardware Turing, Ampere, RDNA4
Level 3.5 BVH Processing with Coherency Sorting in Hardware (Shader) Ada, Alchemist
Level 4 BVH Processing with Coherency Sorting in Hardware (Geometry & Shader) ImgTec Photon
Level 5 Coherent BVH Processing with Scene Hierarchy Generator in Hardware ?
RayTracing Hardware-Level Klassifizierung gemäß ImgTec (Level 3.5 ist inoffizielle Hinzufügung des 3DC-Forums)

Dies wäre noch unterhalb dessen, was nVidia ab der "Ada-Lovelace-Generation" bietet, technologisch würde das neue AMD-RayTracing nur die Klasse von deren Vorgänger-Generationen "Turing" und "Ampere" ergeben. Aber natürlich können diese RayTracing Hardware-Level auf Basis der verbauten Hardware-Features sowieso keine vollständige Performance-Einordnung zur RayTracing-Performance ergeben, da spielen dann auch noch die konkrete Chip-Gestaltung sowie andere Dinge mit hinein. Bei der RDNA3-Generation hat es AMD wie bekannt ganz gut verstanden, eine praktikable RayTracing-Performance abzuliefern, insbesondere gegenüber den älteren nVidia-Beschleunigern – und dies trotz des weiterhin zurückhängenden RayTracing Hardware-Levels.

Generell darf wohl auch mit den nächsten Grafik-Generationen nicht der große RayTracing-Durchbruch bei AMD erwartet werden: Der kleinere der beiden Grafikchip-Entwickler muß stärker als nVidia auf die Wirtschaftlichkeit achten und wird daher die für RayTracing geopferte Chipfläche immer unter dem Vorbehalt des tatsächlichen Nutzens stellen. nVidia hingegen hat gar keine andere Wahl als seine einmal errungene technologische Vorrangstellung zu verteidigen, ergo wird man im "Team Green" jederzeit das Thema "RayTracing" stärker puschen – sowohl beim Materialeinsatz als natürlich auch medial. Leider ist an dieser Stelle noch nicht bekannt, auf welchem RayTracing Hardware-Level sich "Ada Lovelace Next" gemäß dieser Klassifizierung einordnen kann. Optimisten hoffen auf Level 4, aber auch ohne einen Level-Sprung ist von der nächsten Hardware-Generation erneut ein Performance-Sprung beim Thema "RayTracing" zu erwarten.

Gemäß von VideoCardz gezeigten nVidia-Dokumenten wird die GeForce RTX 4060 Ti 16GB am 18. Juli in den Handel gehen. Der Termin der Launchreviews wurde nicht offengelegt, welcher inzwischen üblicherweise der Tag vorher liegt, wobei dies dann jedoch auf einen eher unüblichen Montag treffen würde. Insofern bleibt hier noch abzuwarten, wie dieser Launch gehandelt werden soll, zu welchem es wiederum keine "Founders Edition" von nVidia geben wird. Die eigentliche Problematik dürfte dabei in erster Linie der Preispunkt der Karte werden, welchen nVidia mit 100 Dollar bzw. 110 Euro mehr gegenüber der regulären GeForce RTX 4060 8GB einfach viel zu hoch angesetzt hat – selbst in nVidias eigener Preisstruktur. Denn für nochmals denselben Mehrbetrag mehr gibt es dann schon die klar potentere GeForce RTX 4070 zu erstehen.

4060Ti 8GB 4060Ti 16GB 4070
Hardware AD106, 34 SM @ 128 Bit, 8 GB VRAM, 160W TDP AD106, 34 SM @ 128 Bit, 16 GB VRAM, 165W TDP AD104, 46 SM @ 192 Bit, 12 GB VRAM, 200W TDP
gemittelte FHD Raster-Perf. 100% vermtl. ähnlich zu 4060Ti-8GB 128,6%
gemittelte 4K Raster-Perf. 100% vermtl. ähnlich zu 4060Ti-8GB 139,0%
Listenpreise $399 / 439€ $499 / 549€ $599 / 659€
Straßenpreise 415-440 Euro ? 595-640 Euro
Release 24. Mai 2023 18. Juli 2023 13. April 2023
Performance-Werte gemäß der Launch-Analyse zu GeForce RTX 4060 Ti 8GB & Radeon RX 7600

Die GeForce RTX 4060 Ti 16GB steht somit preislich zwischen GeForce RTX 4060 Ti 8GB und GeForce RTX 4070, ohne dafür (voraussichtlich) eine Mehrperformance gegenüber der regulären GeForce RTX 4060 Ti 8GB bieten zu können. Der Pluspunkt liegt allein beim größeren Grafikkartenspeicher, was dann allerdings speziell gegenüber der GeForce RTX 4070 nicht mehr zieht. Sicherlich sind die 16 GB VRAM der GeForce RTX 4060 Ti 16GB gegenüber den nur 12 GB VRAM der GeForce RTX 4070 auch etwas wert, jener Vorteil wird allerdings durch die generelle Leistungsklasse dieser Beschleuniger stark limitiert. Normalerweise müsste nVidia somit zusehen, den Mehrpreis der GeForce RTX 4060 Ti 16GB auf das allernötigste einzudampfen – ansonsten droht ein weiterer Grafikkarten-Launch mit negativen Ersteindruck bei Medien & Grafikkarten-Käufern.