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News des 4. Februar 2022

VideoCardz haben mittels des Linkedin-Profils eines AMD-Entwicklers die Bestätigung für die benutzten Fertigungsverfahren der kommenden AMD-Grafikchips der RDNA3-Architektur erhalten. Dies war natürlich bereits letzten Sommer Teil umfangreicher Leaks & Gerüchte, eine Bestätigung dessen hat wie üblich jedoch immer noch ein etwas anderes Gewicht. Beachtenswert auch, dass mittels der zwei Fertigungsverfahren für Navi 31 & 32 deren MultiChip-Ansatz indirekt bestätigt wird, auch wenn selber nicht explizit Erwähnung findet: Aber zwei Fertigungsverfahren bei einem Chip-Projekt führen natürlich zwangsläufig dazu, dass selbiges aus mehreren Einzelchips bestehen muß – und somit all die früheren Leaks & Gerüchte bereits auf der richtigen Spur waren. Navi 33 soll hingegen monolithisch antreten, kleinere RDNA3-Chips sind nach wie vor nicht bekannt – womit das AMD-Portfolio unterhalb von Navi 33 aller Vermutung nach mittels RDNA2-basierten Refresh-Lösungen bestückt wird.

Navi31 (5nm, 6nm), Navi32 (5nm, 6nm), Navi33 (6nm)
MI300 (6nm)

Quelle:  Linkedin-Profil eines AMD-Entwicklers, festgehalten von VideoCardz am 4. Februar 2022 (Original inzwischen wieder verändert)

Gemäß allen früheren Gerüchte tritt Navi 33 – mutmaßlich als "Radeon RX 7700" Serie – sogar als erstes in diesem Oktober an, während die eigentliche Prunkstücke der RDNA3-Architektur in Form von deren MultiChip-Lösungen erst im Jahr 2023 anstehen: Navi 31 – mutmaßlich als "Radeon RX 7900" Serie – wird zum Jahresanfang 2023 erwartet, womöglich im Rahmen einer CES-Vorstellung mit allerdings späterem Liefertermin. Navi 32 – mutmaßlich als "Radeon RX 7800" Serie – dürfte irgendwann im Frühling 2023 anstehen, basierend auf der Maßgabe, dass Navi 32 den spätesten Tape-Out-Termin dieser drei Chip-Projekte aufweist. Treffen diese Termin-Vorhersagen zu, wird nVidia im übrigen schneller mit seiner nächsten Grafik-Generation "Lovelace" die Spitzenpositionen besetzen – womit AMD für einen guten Konter dann sogar stärker als nVidia herauskommen sollte.

Navi 33 Navi 32 Navi 31
Chips monolithisch 2 GCD + MCD 2 GCD + MCD
Fertigung 6nm TSMC GCD: 5nm TSMC, MCD: 6nm TSMC
Chipfläche ~440mm² unbekannt geschätzt ~800mm² (oder mehr)
Hardware-Daten 2 Shader-Engines
20 WGP mit 5120 FP32
andere Quellen sprechen von nur 16 WGP mit 4096 FP32
wahrscheinlich:
4 Shader-Engines
40 WGP mit 10'240 FP32
6 Shader-Engines
60 WGP mit 15'360 FP32
Speicherinterface 128 Bit GDDR6 vermutlich 192 Bit GDDR6 256 Bit GDDR6
Infinity Cache vermutlich 128-256 MB vermutlich 384 MB vermutlich 512 MB
Performance-Ziel Richtung Navi 21 (+X) unbekannt Navi 21 x2,5-2,7
Tape-Out Q4/2021 (nach Navi 31) Q1/2022 Oktober 2021
Block-Diagramm
Release Oktober 2022 vermutlich Frühling 2023 Jahresanfang 2023
Anmerkung: reine Wiedergabe von Gerüchten – keine offiziellen Daten

Eine interessante Kontra-Aussage zum "Radeon RX 6x50" Refresh kommt von Twitterer Kepler_L2: Danach soll der Zweck der Übung weniger in neuen Gaming-Grafikkarten liegen, sondern in einem besseren Angebot für Cryptominer. Zumindest der angehobene Speichertakt läßt sich mit dieser Auslegung der Dinge vereinbaren, denn dies hilft beim Ethereum-Mining zweifelsfrei weiter (allerdings sind dort nVidia-Karten generell effektiver). Dabei könnte dieser Anwendungszweck sogar mittel- und langfristig auch für Gamer nutzvoll sein: Denn damit würde AMD kurz vor dem RDNA3-Launch den Cryptominern ein vergleichsweise effizientes Angebot machen (die Ethereum-Miningleistung der Radeon RX 7000 Serie wird mangels größerer Speicherinterfaces nicht höher ausfallen) – was man mit der Hoffnung verbindet, dass die Miner dann die Finger von den (teureren) RDNA3-Karten lassen würden. All dies fällt vor dem Auftauchen klarerer Anhaltspunkte natürlich eher unter die Kategorie einer "These" – aber ganz von der Hand zu weisen ist der Gedankengang auch nicht.

Don't be excited about RDNA2 refresh, it's not for gamers.
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 4. Februar 2022
 
I mean this refresh exists to milk miners. The 6850 XT will have same mining performance as 7950 XT, so miners won't buy next-gen because it's not worth the premium.
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 4. Februar 2022

Notebookcheck berichten über eine aktualisierte FAQ zum Steam Deck, in welchem FSR- und indirekt auch RSR-Support versprochen wird. Im genauen unterstützt das Steam Deck (natürlich) FSR bei allen Spielen, welche jenes AMD-Feature selber mitbringen. Zudem soll mit einem kommenden Betriebssystem-Update aber auch ein allgemeiner FSR-Support hingefügt werden – gültig auch für Spiele, welche von Haus aus kein FSR unterstützen. Im Endeffekt dürfte es sich dabei um AMDs FSR-Weiterentwicklung "Radeon Super Resolution" (RSR) handeln, welche schlicht ein FSR per Treiber erzeugt. Sollte dies eines Tages auf dem Steam Deck ankommen (sowie wunschgemäß funktionieren), wäre dies ein enormer Gewinn für diese Handheld-Konsole mit letztlich nur 8 Shader-Clustern (512 FP32-Einheiten) der RDNA2-Architektur zugunsten der Darstellung von neueren und Ressourcen-fressenden Spieletiteln.

Verwunderlich ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass AMD jene FSR/RSR-Option bislang nicht stärker zugunsten der eigenen Rembrandt-APU geritten hat. Auch hier existieren schließlich nur bis zu 12 Shader-Cluster (max. 768 FP32-Einheiten) mit sicherlich höheren Taktraten, dafür allerdings auch dem Bedarf an höheren Auflösungen (bzw. der logischerweisen besseren Sichtbarkeit von schlechter Grafikqualität auf größeren Displays als bei einem Handheld). RSR könnte hierbei der Königsweg sein, um echte Spielbarkeit auch bei neueren Spieletiteln in den APU-Bereich zu bringen. Trotzdem hat AMD das Feature auf der CES fast nur erwähnt – was die Vermutung offenläßt, dass dessen Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und man daher (derzeit) noch nicht zu viele Versprechungen machen will. Sicherlich gilt hierbei auch die Überlegung, dass man sowieso alle Rembrandt-APUs absetzen wird, die man produzieren kann – und somit derzeit noch nicht groß mit einem ungelegten Ei wie RSR werben muß.

Laut Moore's Law Is Dead @ Twitter ist für die nächste Zeit nicht mehr mit der GeForce RTX 3090 Ti zu rechnen, es handelt sich wohl um eine Verspätung von einigen Wochen oder gar um Monate. Im dazugehörigen YouTube-Video wird zudem die Behauptung aufgestellt, nVidia würde nicht genügend GA102-Chips herstellen können, welche die angestrebten Taktraten auf 450 Watt Stromverbrauch halten können – und man müsste nun eher eine TDP von 500 Watt ins Augen fassen, wofür die vorhandenen Kühllösungen jedoch nicht geeignet wären. Auf den ersten Blick hört sich die Begründung nicht gerade glaubwürdig an, denn die GeForce RTX 3090 Ti bringt insgesamt nur +12% mehr Rechenleistung (gegenüber der regulären GeForce RTX 3090) mit sich, hat dafür aber auch eine um +28% höhere TDP.

The 3090 Ti isn't expected for distribution for many weeks, if not months, and when it launches – it's in near zero quantity.
There's more to this than a typical delay...

Quelle:  Moore's Law Is Dead @ Twitter am 2. Februar 2022

Andererseits skalieren Spitzen-Chips wie bekannt sehr schlecht im Verhältnis Performance zu Stromverbrauch – gerade wenn man dann die letzten Reserven herauszuholen versucht. Möglicherweise hat sich nVidia mit der CES-Ankündigung von 40 TeraFlops Rechenleistung bei der GeForce RTX 3090 auch unnötig stark unter Druck gesetzt und würde die Karte zu leicht niedrigeren Taktraten durchaus realisieren können – was auf Basis dieser CES-Ankündigung nun jedoch niemand vorzuschlagen wagt. Das ganze über einen noch höheren Stromverbrauch zu erzwingen, wird die Anzahl der für die GeForce RTX 3090 Ti qualifzierten GA102-Dies reduzieren und sieht eigentlich genauso schlecht aus – insbesondere im Vergleich zur regulären GeForce RTX 3090 mit "nur" 350 Watt TDP. Es scheint fast so, als hätte sich nVidia hier ein nicht mehr gut auflösbares Problem ans Bein gebunden – anstatt bei der Ti-Variante einfach nur das herauszuholen, was mittels einfachen Mittels herausholbar ist.