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News des 3./4. Dezember 2022

Mittels der vorliegenden nVidia-eigenen Benchmarks zur (abgesagten) GeForce RTX 4080 12GB lassen sich durchaus schon halbwegs passende Performance-Punkte zu GeForce RTX 4070 & 4070 Ti vorhersagen. Zur GeForce RTX 4070 Ti ist dies einfach, da diese Karte letztlich Hardware-technisch der (abgesagten) GeForce RTX 4080 12GB entsprechen soll und nVidia wie gesagt bereits Benchmarks für letztgenannte Karte präsentieren konnte. Jene zeigen die GeForce RTX 4080 12GB knapp unterhalb von 10% langsamer als die GeForce RTX 3090 Ti an, dies läuft in irgendeiner Form auf das Performance-Level der GeForce RTX 3090 (plus vielleicht ein paar wenige Prozentpunkte) hinaus. Damit ist dann vor allem das Leistungsspektrum des AD104-Chips schon gut eingegrenzt, womit man ausgehend davon halbwegs treffsicher zur GeForce RTX 4070 auf Basis einer Abspeckung des AD104-Chips spekulieren kann.

Liste 4K Perf.-Index Performance/Preis
GeForce RTX 4090 $1599 640% 100%
GeForce RTX 4080 $1199 484% 101%
GeForce RTX 4070 Ti $899 ~380-390% 106-108%
GeForce RTX 4070 vermtl. $699 geschätzt ~300-340% geschätzt 107-122%
GeForce RTX 3090 $1499 376% 63%
GeForce RTX 3080 10GB $699 330% 118%
Anmerkung: Rein spekulative Hochrechnungen auf Basis angenommener Listenpreise und interpolierter Performance-Punkte.

Wie die Hardware der GeForce RTX 4070 konkret aussieht, ist noch unbekannt (eine Annahme: um die 50 Shader-Cluster an einem 160 oder 192 Bit breiten Speicherinterface), spielt aber letztlich kaum eine große Rolle. Denn man kann sicherlich sagen, dass nVidia um einen sinnvollen Performance-Abstand zur GeForce RTX 4070 bemüht sein wird, sprich es geht um mindestens –14% und bestenfalls –20% Performanceabschlag nach unten. Dies ist eine sehr übliche Differenz bei zwei Grafikkarten auf Basis desselben Grafikchips. Dass dabei herauskommende Performance-Level wäre dann im übrigen das der GeForce RTX 3080 10GB – nur im groben Maßstab, es kann auch leicht besser bis etwas weniger sein. Das Problem, was sich hieran ergibt, ist hingegen das des Preis/Leistungs-Verhältnisses: Denn im besten Fall kostet jene GeForce RTX 4070 immer noch 699 Dollar, insofern die GeForce RTX 4070 Ti tatsächlich für 899 Dollar antritt.

An dieser Stelle muß man dann nicht einmal komplizierte Preis/Leistungs-Vergleiche anstellen, denn bei der GeForce RTX 4070 wird es somit ganz offensichtlich: Es gibt mit der GeForce RTX 4070 die grob gleiche Performance sowie den gleichen Preispunkt wie bei der GeForce RTX 3080 10GB – und somit abseits von Architektur und Mehrspeicher keinerlei Preis/Leistungs-Gewinn zwischen diesen nVidia-Generationen. Allein die GeForce RTX 4090 weicht hiervon ab – und dies aber auch nur, wenn man jene gegenüber den Haloprodukten der Ampere-Generation vergleicht. Auf die reguläre Generation bezogen, scheint nVidia mit seiner aktuellen Hochpreis-Politik nirgendwo das für eine neue Generation typisch bessere Preis/Leistungs-Verhältnis bieten zu wollen. Natürlich kann sich dies noch ändern, über kräftigere Preisabschläge bei den kleineren Karten oder/und über spätere Preissenkungen. Doch vorerst ergeben alle Hochrechnungen erst einmal genau dieses Ergebnis.

Nebenbei gesagt erfolgt dieses (häufige) Herumreiten auf dem Thema Preis/Leistung mitnichten, um nVidia in irgendeiner Form schlechtzumachen. Möglicherweise ist das Hochziehen der Grafikkarten-Preise für nVidia derzeit aus wirtschaftlicher Sicht die einzige Methode, um in einem nachlassenden Markt mit gleichzeitig stark anziehenden Entwicklungs- und Produktionskosten die einmal erreichte Gewinnlage zu halten (von welcher sich nun kaum eine Firma freiwillig trennt). Doch eventuell gerät bei nVidia dabei aus den Augen, dass man mit dieser Hochpreis-Strategie dem PC-Markt als ganzes schadet und die Nutzer zu anderen Geräteklassen, anderen Hobbies oder schlicht einem längeren Aufrüstungs-Zyklus drängt. Sofern höhere Preise gut verteilt in kleinen Häppchen kommen, kann dies alles gut gehen. Doch mit dem aktuellen Preis-Ruck nach oben wird den Anwendern das Nachdenken über diese Problematik gerade aufgedrängt. Selbiges ist quer über alle Foren & Plattformen sehr wohl zu bemerken – und dürfte nur in der Minderheit damit enden, dass die hohen Preise dann doch mitgegangen werden.

VideoCardz verweisen auf die ersten Taktraten-Angabe zu Hersteller-Modellen von Radeon RX 7900 XT & XTX seitens Asus. Mittels selbigen robbt sich zumindest die Radeon RX 7900 XTX etwas von der bisherigen Marke von "nur" 2.5 GHz weg, in der Spitze sind es nunmehr 2615 MHz Boost-Takt im OC-Modus der hierfür angeführten Asus TUF OC. Ob und wie dies vom Realtakt überboten wird, bleibt hingegen abzuwarten. Sicherlich existiert hier noch Spielraum, aber dies muß auch nicht so sein: Die Radeon RX 6900 XT taktet real kaum oberhalb ihres offiziellen Boost-Takts, die Radeon RX 6950 XT kommt hingegen durchaus um +100 MHz höher heraus. In aller Regel achtet AMD aber nur darauf, dass der Realtakt den offiziellen Game-Takt klar schlägt. Im übrigen ergibt sich hier durchaus auch bei Navi 31 schon ein gewisser Taktraten-Gewinn, denn der Game-Takt von Navi 21 rangiert offiziell nur zwischen 1.8-2.1 GHz.

Game Clock Boost Clock Differenz
AMD Radeon RX 7900 XTX 2300 MHz 2500 MHz -
Asus Radeon RX 7900 XTX TUF Gaming OC (default-Mode) 2395 MHz 2565 MHz +4,1% / +2,6%
Asus Radeon RX 7900 XTX TUF Gaming OC (OC-Mode) 2455 MHz 2615 MHz +5,0% / +4,6%

Eine Meldung seitens Jon Peddie Research zum Grafikkarten-Markt im Q3/2022 bestätigt die kürzlich schon ausgebreiteten Daten und fügt noch die hierbei aufgelaufene Umsatz-Menge an: Mit 3,7 Mrd. Dollar Umsatz zu Endverbraucher-Preisen geht der Grafikkarten-Markt nochmals mehr in die Knie. Allerdings geht dies allein auf die Kappe der gesunkenen Stückzahl, beim Durchschnittspreis bewegt sich hingegen gar nichts mehr. Jener sieht mit 537 Dollar nominell sehr viel freundlicher als zu Zeiten der Grafikkarten-Dürre letztes Jahr aus, allerdings wird damit das Preisniveau des Jahres 2019 immer noch bei weitem verfehlt: Dort lag das Jahr über der Grafikkarten-Durchschnittspreis bei 299 Dollar (siehe hierzu die Grafikkarten-Marktstatistik 2019-2022). Damit ist selbst nach Ende von Cryptomining-Hype und Lieferschwäche der durchschnittliche Grafikkarten-Preis derzeit um gut +80% höher als im Schnitt des Jahres 2019 – und dies ist dann noch vor nVidias Hochpreis-Strategie bei "Ada Lovelace".

AiB-Grafikchips Q3/2021 Q4/2021 Q1/2022 Q2/2022 Q3/2022
AMD 21% 22,8% 24% 20% 10,0%
nVidia 79% 77,2% 75% 79,6% 86,2%
Intel - - ~1% ~1% 3,8%
Auslieferungsmenge 12,72 Mio. Stück 13,19 Mio. Stück 13,38 Mio. Stück 10,35 Mio. Stück 6,89 Mio. Stück
Stückzahlen-Vergleich ~2,7 vs ~10,0 Mio. ~3,0 vs ~10,2 Mio. ~3,2 vs ~10,1 Mio. ~2,1 vs ~8,2 Mio. 0,69 vs 5,94 Mio.
Endverbraucher-Umsatz 13,7 Mrd. $ 12,4 Mrd. $ 8,6 Mrd. $ 5,5 Mrd. $ 3,7 Mrd. $
Karten-Durchschnittspreis ca. $1077 ca. $940 ca. $642 ca. $531 ca. $537
Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research