12

News des 12. Oktober 2022

Der (gleichzeitige) Marktstart von GeForce RTX 4090 und Arc A750 & A770 lief sehr unterschiedlich an, führte jedoch zum weitgehend selben Ergebnis: Am Ende war nichts mehr nahe Listenpreis erhältlich. Bei den beiden Intel-Grafikkarten war dies zumindest in Deutschland direkt zum exakten Marktstart (15 Uhr) bereits der Fall, nach wie vor gibt es hierzu nur die Möglichkeit zu Vorbestellungen (wenigstens zum umgerechneten Listenpreis). Anderenorts gab es augenscheinlich Lagerware – wie in den USA – jene ist allerdings inzwischen auch wieder weg. Die GeForce RTX 4090 trat hingegen mit einem vergleichsweise breiten Angebot an verschiedenen Hersteller-Lösungen an, einzig der nVidia-Shop "glänzte" über keinerlei lieferbares Angebot. Allerdings baute sich das verfügbare bzw. (relativ) preisgünstige Angebot ziemlich schnell ab, drei Stunden nach Launch gab es die Karte nicht mehr unterhalb 2399 Euro.

GeForce RTX 4090 Bestpreis Angebots-Bandbreite Verfügbarkeit
Marktstart  (15 Uhr) 1949€ (= UVP) 1949-2369€ (11 Angebote) ★★★☆☆
Marktstart +30min  (15:30 Uhr) 2149€ (+10% vs UVP) 2149-2529€ (7 Angebote) ★★☆☆☆
Marktstart +1h  (16 Uhr) 2029€ (+4% vs UVP) 2029-2189€ (2 Angebote) ★☆☆☆☆
Marktstart +2h  (17 Uhr) 1950€ (= UVP) 1950-2399€ (3 Angebote) ★☆☆☆☆
Marktstart +3h  (18 Uhr) 2399€ (+23% vs UVP) 2399-2649€ (2 Angebote) ★☆☆☆☆
Auflistung enthält keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, soll nur die Tendenzen zeigen

Daran hat sich die Nacht über auch nicht mehr viel verändert – aber wenigstens sagt die weiterhin vorhandene Lieferbarkeit dieser schlechten Angebote aus, dass sich die Grafikkarten-Käufer diesbezüglich zurückgehalten haben und nicht jeden Mondpreis akzeptieren wollen. Zudem sollte Nachlieferung auf dem Weg sein: Laut Twitterer AGF soll die Lagererstbestückung bei Overclockers UK (aka Caseking in Deutschland) bei der 5fachen Menge des Launches der GeForce RTX 3090 gelegen haben. Damit konnten dann wesentlich mehr Interessenten bedient werden und ist nachfolgend kein so hoher Druck im Markt, welcher sich anno 2020 extrem preissteigernd auswirkte. Inwiefern die Aussage zu schnellen Nachlieferungen korrekt ist, bleibt natürlich abzuwarten bzw. wird sich schon in den nächsten Tagen in der Realität beweisen müssen.

Der wichtigere und viel weiter verbreitete Tweet seitens AGF war aber natürlich jener zugunsten der GeForce RTX 4090 Ti. Der Name der Grafikkarten wurde nicht explizit genannt, zum Tweet gab es aber ein Periodensystem-Bild des chemischen Elements "Titanium". Danach soll nVidia angeblich bereits die besten AD102-Chip für eben jene Ti-Ausführung zurückhalten – welche logischerweise erst dann herauskommt, wenn sich AMD bei Navi 31 offenbart hat. Die technischen Daten sollen auf 142 Shader-Cluster, 96 MB Level2-Cache und 2.75 GHz Boost-Takt lauten, womit exakt +21% mehr nominelle FP32-Rechenleistung zur Verfügung stehen würde. Dennoch geht der Twitterer nur von einem Performance-Sprung von 10-20% aus, sicherlich auch wegen der Erfahrung zur aktuellen GeForce RTX 4090, welche selbst unter der 4K-Auflösung oftmals im CPU-Limit agiert. Die technischen Daten jener GeForce RTX 4090 Ti sollte man dabei noch nicht als in Stein gemeißelt betrachten, nVidia wird zur Festlegung der finalen Daten sicherlich den Navi-31-Launch abwarten.

Best dies are already saved for a 2.75Ghz boost (2.95 typ. gaming) 475W 18176 CUDA cores 96MB L2 cache 24Gb beast. Performance 10~20% above 4090
Quelle:  AGF @ Twitter am 12. Oktober 2022

Stichwort AMD Navi 31: WCCF Tech verweisen hierzu auf die Aussage eines bekannten chinesischen Leakers, wonach der Verkaufsstart von zwei neuen AMD-Grafikkarten erst in der zweiten Dezember-Hälfte so weit sein soll. Zudem soll die Performance des Top-Modells sowohl unter Rasterizer- als auch RayTracing-Rendering nicht auf dem Niveau von nVidias RTX40-Serie sein, letzteres vermutlich allein bezogen auf die Performance der GeForce RTX 4090. Allerdings gibt es diesbezüglich auch Widerspruch: Twitterer Greymon55 merkt nicht zu Unrecht an, dass eine offizielle Vorstellung am 3. November und ein Verkaufsstart erst anderthalb Monate später wenig zusammenpassen. Sein Navi-31-Termin liegt weiterhin bei "um den 20. November herum" – wobei es zuletzt mit dem 22. November auch schon einmal präziser war. Mitzunehmen ist aus dieser fernöstlichen Aussage aber immerhin, dass AMD den Navi-31-Chip augenscheinlich in Form gleich zweier Grafikkarten in den Handel schicken will – wohl die für AMD üblichen XT- und XL-Lösungen.

Mittels eines nVidia-Beitrags zu DLSS3 gibt es auch neue, offizielle Benchmarks zur GeForce RTX 4080, welche wie bekannt in ihren zwei Ausführungen im November antreten soll. Den DLSS-Effekt herausgerechnet ergibt sich ein (erneuter) klarer Hinweis darauf, dass die GeForce RTX 4080 12GB die GeForce RTX 3090 Ti mitnichten erreichen oder überfügeln kann, vermutlich ziemlich exakt das Performance-Niveau der GeForce RTX 3090 erzielt. Damit – und auch gemäß den anderen relativen Abständen – wäre jene GeForce RTX 4080 12GB viel besser als "GeForce RTX 4070" beschrieben, denn die Performance-Differenz zur GeForce RTX 3070 ist mit +58% ähnlich liegend wie zwischen GeForce RTX 3080 10GB und GeForce RTX 4080 16GB (mit +52%). Direkt verglichen mit der GeForce RTX 3080 10GB läßt sich hingegen für die GeForce RTX 4080 12GB keine Begeisterung aufbauen, dies ergibt nur +19% Performance-Gewinn. Dabei könnten unabhängige Benchmarks nochmals leicht schlechter für diese neuen Grafikkarten ausfallen, nVidia hat sich hier offenbar zumindest 2 (von 3) Spieletitel mit bestmöglicher Skalierung ausgesucht.

NV-Benches Gen-Gewinn
GeForce RTX 4090 168,0% 3090→4090: ca. +82%
GeForce RTX 4080 16GB 117,6% 3080-10G→4080-16G: +52%
GeForce RTX 4080 12GB 91,9% 3070→4080-12G: +58%
GeForce RTX 3090 Ti 100% -
GeForce RTX 3080 10GB 77,2% -
GeForce RTX 3070 58,1% -
gemäß der nVidia-eigenen Benchmarks mit A Plague Tale: Requiem, F1 22 & Flight Simulator (2020) unter der 4K/2160p-Auflösung, Performance-Ermittlung ganz ohne DLSS

Ein Reddit-Nutzer behauptet, einen Bypass für die Nutzung einer GeForce RTX 2070 mit DLSS3 unter Cyberpunk 2077 gefunden zu haben. Dies funktioniert allerdings wohl nur auf einer speziellen, noch nicht offiziellen Version des Spiels – und scheint auch nicht so einfach auf andere Spiele replizierbar zu sein. Derzeit gibt es allerdings sowieso noch keine anderen Belege als rein die Aussagen bei Reddit. Danach soll die GeForce RTX 2070 unter WQHD mit RayTracing auf "Ultra" eine klare fps-Verdopplung unter DLSS3 erreicht haben, ähnlich des DLSS3-Effekts bei der GeForce RTX 4090. Allerdings soll es dabei auch zu Instabilitäten und fehlenden Frames gekommen sein – und hier liegt dann wohl auch die Crux des ganzen: Selbst wenn man es inoffiziell zum laufen bekommt, mangels offiziellen Supports kümmert sich dann keiner um solcherart Fehler, welche den Vorteil des Features deutlich nach unten ziehen können.