Der Grafikkarten-Markt im Cryptomining-Hype 2020-2022

Sonntag, 11. September 2022
 / von Leonidas
 

Nach Vorlage der Zahlen für den Grafikkarten-Markt im zweiten Quartal 2022 lohnt nunmehr eine etwas breitere Betrachtung zum Wohl & Wehe des Grafikkarten-Markts während des Cryptoming-Hypes der Jahre 2020 bis 2022. Jener hat zu bislang nie gesehenen Marktverwerfungen geführt, mit zeitweise großen Verfügbarkeitsproblemen und in der Folge dessen Preisübertreibungen bis in Richtung des dreifachen Listenpreises. Vor allem aber war das ganze nicht nur eine kurzfristige Spitze, sondern lief über sechs Quartale vom Jahresende 2020 bis Jahresanfang 2022, ehe sich dann im Laufe des zweiten Quartals 2022 die großen Wogen glätten haben lassen. Mittels einer nunmehr zusammenhängenden Statistik lassen sich interessante Einblicke zur Stückzahlen-Ausweitung und Umsatz-Höhen des Grafikkarten-Markts über diese Zeit gewinnen.

Die nachfolgende Tabelle gibt – basierend auf Angaben seitens Jon Peddie Research – die seit dem ersten Quartal 2019 aufgestellten Absätze und Umsätze im Markt der Grafikchips für Desktop-Grafikkarten wieder. Wie bekannt, ist selbige Statistik nicht perfekt: Manchmal gibt es Ungenauigkeiten in den originalen Angaben, auch gab es für die Umsätze des Jahres 2021 eine spätere (erhebliche) Wertberichtigung seitens Jon Peddie Research selber. Zudem gilt immer: Allem Wissen nach handelt es sich hierbei um die Absätze der Grafikkarten-Hersteller selber – und somit nicht um Verkaufszahlen des Einzelhandels. Jener muß die von den Grafikkarten-Herstellern kommende Ware logischerweise immer erst noch selber verkaufen, gegenüber dem Grafikkarten-Markt aus Konsumenten-Sicht existiert somit immer ein gewisser Zeitversatz.

Desktop-GPUs Absatz-Menge AMD nVidia Marktanteile Umsatz ASP
Q1/2019 8,9 Mio. Stück ~2,0M ~6,9M 23:77% 2,8 Mrd. $ ~315$
Q2/2019 7,4 Mio. Stück ~2,4M ~5,0M 32:68% 2,0 Mrd. $ ~270$
Q3/2019 10,5 Mio. Stück ~2,8M ~7,7M 27:73% 2,8 Mrd. $ ~267$
Q4/2019 11,7 Mio. Stück ~3,6M ~8,1M 31:69% 3,9 Mrd. $ ~333$
Q1/2020 9,5 Mio. Stück ~2,9M ~6,6M 31:69% 2,7 Mrd. $ ~284$
Q2/2020 10,0 Mio. Stück ~2,2M ~7,8M 22:78% 4,2 Mrd. $ ~420$
Q3/2020 11,5 Mio. Stück ~2,6M ~8,9M 23:77% 5,6 Mrd. $ ~487$
Q4/2020 11,0 Mio. Stück ~1,9M ~9,1M 17:83% 10,6 Mrd. $ ~964$
Q1/2021 11,8 Mio. Stück ~2,4M ~9,4M 20:80% 12,4 Mrd. $ ~1051$
Q2/2021 11,47 Mio. Stück ~2,3M ~9,2M 20:80% 11,8 Mrd. $ ~1029$
Q3/2021 12,72 Mio. Stück ~2,7M ~10,0M 21:79% 13,7 Mrd. $ ~1077$
Q4/2021 13,19 Mio. Stück ~3,0M ~10,2M 23:77% 12,4 Mrd. $ ~940$
Q1/2022 13,38 Mio. Stück ~3,2M ~10,1M 24:75% 8,6 Mrd. $ ~643$
Q2/2022 10,4 Mio. Stück ~2,1M ~8,2M 20:79% 5,5 Mrd. $ ~529$
basierend auf Daten seitens Jon Peddie Research; ASP = Average Selling Price = Durchschnittspreis; Umsätze & ASPs zu Endverbraucher-Preisen
im Q1/2022 und Q2/2022 entfallen jeweils grob 0,1 Mio. Stück (und damit ~1% Marktanteil) auf Intel

Gleichfalls gilt, dass bei starken Marktverzerrungen – wie zum Start und Ende des Cryptomining-Hypes – die Absatzzahlen der Grafikkarten-Hersteller diese Marktschwankungen weniger stark reflektieren, da zwischen Grafikkarten-Hersteller und Endkunden immer noch die Läger von Distributoren und Einzelhändlern als weiterer Puffer liegen. Bei einer starken Bedarfssteigerung wird erst einmal viel Lagerware abgebaut, die Bestellflut erreicht die Grafikkarten-Hersteller also durchaus etwas später. Wenn hingegen nach einer Hochphase, wo jede hereinkommende Grafikkarte sofort verkauft wurde, eine gewisse Bedarfssättigung eintritt, werden erst einmal die Läger von Distributoren und Einzelhändlern wieder aufgefüllt – erreicht der Kater nach dem Hype die Grafikkarten-Hersteller auch wiederum etwas später, als dies im Endkunden-Geschäft merkbar ist.

Diese ausgleichende Wirkung ist sichtbar beim Blick auf die reinen Absatzzahlen im Laufe der Jahre 2019-2022: So groß sind die Ausbrüche nach oben hin nicht, wenngleich sicherlich jede Absatz-Zahl oberhalb von 10 Mio. Desktop-Grafikkarten pro Quartal als gutklassig gelten kann. Hinzu kommt schließlich die fast gleichzeitig ablaufende Halbleiterfertigungs-Krise, welche die Steigerung der Fertigungsmengen effektiv begrenzt hat. Demzufolge ging es bei den Grafikkarten-Auslieferungen auch erst wirklich nach oben, als die Halbleiterfertigungs-Krise sich abzuschwächen begann, ab dem zweiten Halbjahr 2021. Dass es trotzdem seinerzeit nicht zu sinkenden Grafikkarten-Preisen kam, dürfte sich schlicht mit dem Effekt der Cryptominer erklären: Jene haben in der erste Phase des Cryptomining-Hypes für eine massive Angebot-Ausdünnung bei den Einzelhändlern gesorgt – teil- und zeitweise waren einzelne Grafikkarten gar nicht mehr lieferbar.

In der zweiten Phase des Cryptomining-Hypes (ab ca. Sommer 2021) waren dann die Liefermengen augenscheinlich ausreichend hoch, dass dies nicht mehr passierte – aber die Preise blieben oben, weiterhin hochgetrieben durch die Bestellungen der Cryptominer. Deren Effekt ist schwer in absoluten Zahlen zu fassen, aber es dürfte sich sicherlich nur um wenige Millionen Stück pro Quartal gehandelt haben, welche in Cryptominer-Hände gingen. Da jene allerdings jeden Preis bezahlt haben und die insgesamte Nachfrage kleiner als die Angebotsmenge war, gingen die Grafikkarten-Preise massiv nach oben und richteten sich letztlich primär an dem aus, was die Cryptominer zu zahlen bereit waren. Erst nachdem die Cryptominer im ersten Quartal 2022 anfingen ihre Bestellungen zu reduzieren und nachfolgend einzustellen, blieb genügend Ware im Markt, damit die "normalen" Marktkräfte wieder wirken konnten.

Zu beachten an dieser Absatz-Statistik ist wie gesagt der Punkt des Zeitversatzes gegenüber dem eigentlichen Grafikkarten-Markt aus Konsumenten-Sicht: So dürften die Absätze der Grafikkarten-Hersteller im ersten Quartal 2022 vielfach schon zur Lagerbestückung gedient haben – irgendwelche Lagerbestände gab es schließlich bei Distributoren & Einzelhändlern das Jahr 2021 über nicht. Der harsche Markteinbruch zum zweiten Quartal 2022 macht deutlich, dass sowohl ein beachtbarer Teil an früheren Marktteilnehmern nunmehr fehlt (Cryptominer), als auch dass vermutlich die Distributoren und Einzelhändler keine weiteren (höheren) Lagerbestände wünschen. Denkbar, dass im laufenden dritten Quartal die Absatzmenge der Grafikkarten-Hersteller nochmals kleiner ausfällt, da Distributoren & Einzelhändler erst einmal ihre Lagerware abverkaufen wollen.

Das zweite sich aus den Rohdaten ergebende Diagramm zeigt die prozentuale Entwicklung des Grafikkarten-Markts nach Umsatz-Größe an, wobei auch die reine Absatzzahl sowie der Grafikkarten-Durchschnittspreis (ASP) mit abgebildet werden. Die Umsätze und ASPs werden natürlich nach Endverbraucher-Preisen gerechnet – wobei nicht ganz klar ist, wie gut deren Erfassung ist, einige Zahlen könnte man durchaus mit einem gewissen Fragezeichen versehen. Insofern sollte man sich hierzu nur auf die groben Tendenzen beziehen und keineswegs auf genauen Zahlenwerten herumreiten. Nachfolgendes Diagramm führt alle Werte als prozentualen Vergleich gegenüber dem Durchschnitt des Jahres 2019, in welchem pro Quartal 9,63 Mio. Grafikkarten zu einem ASP von $299 abgesetzt wurden und somit ein quartalsweiser Umsatz von 2,88 Mrd. Dollar generiert wurde.

Mittels des primären Bezugs auf Umsätze und ASPs wird deutlicher, welchen Höllenritt der Grafikkarten-Markt in den Jahren 2020-2022 hinter sich hat: Über ganze sechs Quartale lang lag der Umsatz beim 3fachen des Normalmaßes oder höher, in der Spitze gab es fast den 5fachen Umsatz. Oder anders formuliert: In jener 1,5jährigen Hochphase wurde soviel Umsatz mit Desktop-Grafikkarten generiert wie zu sechs "normalen" Jahren zusammen. Der klare Haupttreiber dessen waren natürlich die heftig steigenden durchschnittlichen Grafikkarten-Preise, allerdings trägt ab dem Jahr 2021 auch die höhere Absatzmenge ihren (kleineren) Teil hierzu bei. Die zu sehenden Differenzen zwischen Umsatz- und ASP-Steigerung verdeutlichen, dass selbst die in der Spitze "nur" um +40% höhere Absatzmenge somit durchaus ihre Auswirkungen auf die erzielten Umsätze hatte.

pro Quartal: 2019 pro Quartal: Q4'20 – Q1'22 absolut: Q4'20 – Q1'22
Grafikkarten-Absatz 9,63 Mio. Stück 12,26 Mio. Stück 73,6 Mio. Stück
erzielter Umsatz 2,88 Mrd. $ 11,58 Mrd. $ 69,5 Mrd. $
Durchschnittspreis (ASP) $299 $945 $945
reiner Zugewinn +2,63 Mio. Stück Absatz-Plus (+27%)
+8,7 Mrd. $ Umsatz-Plus (+302%)
+$646 ASP-Plus (+216%)
15,78 Mio. Stück Absatz-Plus
= 41% eines durchschnittlichen Jahresabsatzes
57,9 Mrd. $ Umsatz-Plus
= das 5fache eines durchschnittlichen Jahresumsatzes

Der aktuellste Datensatz zum zweiten Quartal 2022 zeigt hingegen an, dass der Grafikkarten-Markt zwar Stückzahlen-technisch längst wieder auf ein "Normalmaß" zurückgeschrumpft ist, sich allerdings Spätfolgen in Folge der vorhergehenden Boom-Phase ergeben haben. So liegt der Grafikkarten-Durchschnittspreis weiterhin deutlich über dem Schnitt des Jahre 2019: Derzeit 529 zu einstmals 299 Dollar sind satte +76% mehr, was für einen kompletten Markt kein Pappenstiel ist und über diesen kurzen Zeitraum auch nicht mit Inflation oder Kostensteigerung in der Halbleiterfertigung zu erklären wäre. Sicherlich kann man erhoffen, dass die durchschnittlichen Grafikkarten-Preise in den nächsten Quartalen nochmals etwas fallen – allerdings besteht durchaus der "leichte" Verdacht, dass das Durchschnittspreis-Niveau des Jahres 2019 nie wieder auch nur annähernd erreicht wird.

Denn schließlich haben die Grafikkarten-Hersteller und Händler das Jahr 2021 über erfahren können, dass die Grafikkarten-Käufer die seinerzeit hohen Preise durchaus mitgehen – sicherlich nicht jeder und die meisten Käufer mit Grummeln, aber eben dennoch. Damit sind nicht die Cryptominer gemeint, welche sowieso jeden Preis mitgegangen sind – sondern die normalen Gamer. Denn trotz dass der Effekt des Cryptominings den Grafikkarten-Markt stark verzerrt hat, sind Cryptomining-Käufer höchstwahrscheinlich in der klaren Minderheit gewesen. Genau läßt sich wohl niemals eruieren, wieviele Grafikkarten zu Mining-Zwecken angeschafft wurden – aber man kann grobe Schätzungen abgeben. So stieg die Hashrate des Ethereum-Netzwerks zwischen Sommer 2020 und dem Spitzenwert im Mai 2022 von ~190 auf ~1100 THash/s an. In die Differenz von 910 THash/s passen ca. 15 Millionen Grafikkarten, wenn man von einer GeForce RTX 3070 mit (optimiert) ~60 MHash/s ausgeht.

Dies ist leider nur ein gewisser Hinweis auf die Größenordnung der gekauften Mining-Beschleuniger: Liegt die durchschnittliche Hashrate niedriger (durch viele GeForce RTX 3060 und viele AMD-Karten), dann waren es mehr als 15 Millionen Grafikkarten. Liegt die durchschnittliche Hashrate höher (durch viele GeForce RTX 3080 & 3090), dann waren es weniger als 15 Millionen Grafikkarten. Grundsätzlich verringert wird Zahl durch den Punkt, dass der Anstieg der Ethereum-Hashrate nicht allein über Neukäufe realisiert worden sein dürfte, sondern vielfach auch über den Aufkauf von gebrauchten Karten (AMDs Polaris-Serie) oder der Aktivierung bereits vorhandener Bestände (Gamer, welche die vorhandene Grafikkarte nun auch noch minen lassen). Somit kann man anhand dieser Einwände letztlich nur maximal grob schätzen: Im Cryptomining-Hype 2020-2022 dürften ca. 10-20 Millionen Grafikkarten für Cryptoming-Zwecke als Neuware (und somit "Überbedarf" aus Sicht des Grafikkarten-Markts) erstanden worden sein.

Diese Angabe ist leider sehr fließend, am unteren Ende sind dies gut ein Viertel einer üblichen Jahresfertigung (Bemessungsmaßstab: 2019 mit 38,5 Mill. Grafikkarten-Auslieferungen), am oberen Ende ist es hingegen leicht oberhalb der Hälfte einer üblichen Jahresfertigung. Und dies lenkt den Blick wieder auf die absoluten Absatzzahlen: Denn die zwischen Q4/2020 und Q1/2022 in somit 6 Quartalen erreichte "Übermenge" an gegenüber dem Durchschnitt des Jahres 2019 abgesetzten Grafikkarten liegt bei immerhin 15,8 Millionen Stück. Damit sind die Cryptominer sicherlich allesamt bedient worden – ob hingegen besonders viele Gamer-Kaufwünsche nicht zum Zuge kamen, läßt sich mittels dieser Zahl weder belegen noch widerlegen, da ziemlich in der Mitte des geschätzten Cryptomining-Überbedarfs liegend. Zumindest denkbar ist, dass hiermit alle Käufergruppen tatsächlich (weitgehend) bedient wurden – die Gamer nur halt später, erst zum Ende dieser Phase hin.

Ergo basiert die große Grafikkarten-Preisübertreibung des Jahres 2021 wahrscheinlich eher aus einem zeitlich ungünstigen Ablauf der Dinge: Ende 2020 und Anfang 2021 war einfach nicht genügend Ware im Markt, womit die Cryptominer alles leergekauft und damit die Preise hochgetrieben haben. Hier kamen als verstärkende Effekte der durch Corona ausgelöste IT-Boom des Jahres 2020, die daraus resultierende Halbleiter-Fertigungskrise der Jahre 2020/21 und letztlich der Übergang zu neuen Grafikkarten-Generationen seitens AMD & nVidia Ende 2020 hinzu: Die Läger von Distributoren und Einzelhändlern waren vor dem Einsetzen des Cryptomining-Booms gegen Ende 2020 bereits vergleichsweise leer – und als dann der große Ansturm der Cryptominer kam und die Hersteller nur leicht überdurchschnittliche Liefermengen bieten konnten, war schnell Land unter.

Der klare Höhepunkt der Preisübertreibung fand dabei bereits Mitte Mai 2021 statt, absolut korrelierend mit einer ersten Spitze bei der Ethereum Mining-Hashrate und vor allem auch extrem gut korrelierend mit der Ethereum Mining-Profitabilität (welche nie wieder auch nur annähernd so hoch war). Die nachfolgend deutlich niedrigere Mining-Profitabilität zwang dann augenscheinlich auch die Cryptominer dazu, nicht mehr jeden Grafikkarten-Preis mitzugehen, womit sich für grob ein halbes Jahr ein sehr hohes, aber vergleichsweise konstantes Grafikkarten-Preisniveau etablierte. Gleichfalls zogen ab Sommer 2021 die Nachliefermengen (wie vorstehend dargelegt) deutlich an, womit mehr Käufer-Wünsche realisiert werden konnten und es trotz eines weiterhin starken Anstiegs der Ethereum Mining-Hashrate (finale Spitze erst im Mai diesen Jahres) nicht mehr zu wild galoppierenden Grafikkarten-Preisen kam.

Der Anfang der preislichen Entspannung fiel mit dem Jahreswechsel 2021/22 zusammen, wobei es nachfolgend gut ein halbes Jahr brauchte, ehe man wieder von halbwegs "normalen" Grafikkarten-Preisen sprechen konnte (wenngleich weiterhin mit Ecken und Kanten). Beigetragen haben hierzu zum einen überzeugende Nachliefermengen, in der Spitze bei +40% gegenüber dem Durchschnittswert des Jahres 2019 liegend, ein langsames Abflauen der Käufe durch Cryptominer (sicherlich auch mit Sicht auf den PoS-Umstieg von Ethereum), und letztlich auch ein anbeginnendes Abwarten auf die nächste Grafikkarten-Generation von AMD & nVidia, welche für diesen Spätherbst ansteht. Hinzu kommt in den letzten Wochen auch die schlechte makroökonomische Lage im Zuge des Ukraine-Krieges, wenngleich dieser Punkt nicht weltweit gleichermaßen gilt – in Europa sicherlich viel stärker als anderswo.

In der Summe sind es interessanterweise wiederum mehrere Effekte, welche diese Marktbereinigung gemeinsam erzielt haben – genauso wie die vorhergehende Marktübertreibung wohl nicht allein durch den Cryptomining-Hype ausgelöst wurde, sondern dem Zusammenkommen mehrerer Effekte geschuldet war. Dies ist dann auch der Grund dafür, dass es während dieser Cryptomining-Phase tatsächlich zu wochenlang überhaupt nicht mehr lieferbaren Grafikkarten-Modellen gekommen war (Beispiel vom Februar 2021). Dagegen kam es im Cryptomining-Hype 2017/18 "nur" zu deutlich höheren Grafikkarten-Preisen, nicht jedoch zu einer derart heftigen Angebotsverknappung. Somit dürfte der Grafikkarten-Markt im Cryptomining-Hype 2020-2022 immer ein Sondernfall bleiben, wo das Zusammentreffen mehrerer Effekte zu einem extremen Ausschlag gegenüber dem "Normalzustand" geführt haben.