31

News des 31. Mai 2023

VideoCardz berichten über die Vorstellung einer weiteren Grafikkarte des chinesischen Grafikchip-Entwicklers "Moore Threads". Die "MTT S70" ist allerdings noch keine neue Generation, sondern schlicht eine Salvage-Ausführung der bekannten MTT S80 aus der "Chunxiao"-Architekturstufe, bei welcher die 4096 FP32-Einheiten samt 256-Bit-Speicherinterface der S80-Karte nunmehr auf 3584 FP32 @ 224 Bit bei der S70-Karte abgespeckt werden. Mit der Verkleinerung des Speicherinterfaces einher geht auch eine geringere Speicherbestückung auf der etwas komisch aussehenden Speichergröße von 7 GB. Eine weitere Abspeckung betrifft das PCI-Express-Interfaces, welches auf der S70-Karte nur im 4.0-Modus laufen darf – im Gegensatz zum 5.0-Modus der S80-Karte.

MTT S60 MTT S70 MTT S80
Architektur MUSA "Sudi" MUSA "Chunxiao"
MUSA-Cores (FP32) 2048 3584 4096
Speicherinterface 128 Bit (?) 224 Bit 256 Bit
Speicher 8 GB LPDDR4X 7 GB GDDR6 16 GB GDDR6
Rohleistungen 6 TFlops 11,2 TFlops & 392 GB/sec 14,4 TFlops & 448 GB/sec
PCI Express ? PCIe 4.0 x16 PCIe 5.0 x16
Performance-Werte ? ? [1] + [2]
Vorstellung März 2022 Mai 2023 November 2022

Logischerweise sind von dieser Abspeckung der originalen S80-Karte keine Performance-Wunder zu erwarten, wenn letztere sowieso weit unterhalb ihres Rohleistungs-Niveaus arbeitet. Denn die Rohleistungen der MTT S80 gehen in Richtung Radeon RX 6700 oder GeForce RTX 3060, die vorliegenden Performance-Werte schwanken hingegen von Hälfte der Radeon RX 6400 auf nur noch das (gemittelte) Niveau der GeForce GT 1030. Nach wie vor sind die MTT-Karten nur sinnvoll einsetzbar auf der kurzen Liste der unterstützten Spiele-Titel, welche augenscheinlich gemäß den Anforderungen chinesischer eSport-Caffees erstellt wurde. Außerhalb dieser Support-Liste laufen die MTT-Karten wie gesagt mehr als schwach, sind nicht im Ansatz einer näheren Betrachtung wert.

Augenscheinlich reicht dies dem Grafikchip-Entwickler "Moore Threads" vorerst jedoch aus – und vielleicht ist es auch am Anfang zu viel verlangt, gleich durchgehend in der Nähe des Niveaus der Multimilliarden-Firmen AMD, Intel & nVidia herauszukommen. So lange Moore Threads damit ihr Geschäft in China machen können, ist dies alles in Ordnung bzw. eröffnet schlicht für einen späteren Zeitpunkt die Chance auf größere Ambitionen. Leider ist derzeit schlecht zu erfassen, ob Moore Threads mit seiner Grafik-Hardware in irgendeiner Form einen geschäftlichen Erfolg erzielen kann – oder vielleicht nur viel heiße Luft produziert. Somit bleibt unklar, ob Moore Threads überhaupt jene finanziellen Reserven haben oder aufbauen können, welche benötigt werden, um jene größeren Ambitionen eines Tages tatsächlich umzusetzen.

Twitterer CapFrameX sowie WCCF Tech beschäftigen sich mit den Änderungen & Verbesserungen von Intels 14. Core-Generation (im Desktop), basierend auf dem Stand der Gerüchteküche und den zur Computex herumschwirrenden Informationsfetzen. Die Informationen beider Quellen wurden mit der nachfolgenden Aufzählungsliste zusammengetragen sowie um weitere bekannte Infos ergänzt. Generell wird die 14. Core-Generation sehr wohl eine reine Refresh-Generation (im Desktop) sein, allerdings dennoch an vielen Ecken und Ende kleinere Vorteile liefern. Ein hierzu gern vergessener Punkt ist der digitale Spannungsregler (DLVR), welchen Intel schon viel früher bringen wollte und welcher nun erstmals mit dem Raptor-Lake-Refresh wirklich in Produktform daherkommt.

    Intels 14. Core-Generation (Desktop)

  • Raptor Lake Refresh = keine Architektur-Änderungen
  • weiterhin "Intel 7" Fertigung
  • 200-300 MHz mehr Maximaltakt
  • wahrscheinlich durchgehende Verwendung der höheren Cache-Mengen der RTL-Dies
  • höherer offizieller Speichersupport: DDR5/5600 → DDR5/6400
  • möglicherweise höhere TDP (bei den Spitzen-Modellen)
  • digitaler Spannungsregler (DLVR) endlich in Produktform
  • weiterhin für den Sockel LGA1700, somit wahrscheinlich kompatibel mit bestehenden Mainboards (sofern TDP-gleich)
  • Mobile-Modelle der 14. Core-Generation basieren hingegen auf "Meteor Lake" und damit einer gänzlich anderen technischen Grundlage
  • Launch: Ende drittes Quartal 2023

Damit läßt sich nominell eine (bis zu) 20% bessere Energieeffizienz erreichen – wobei dies meistens nur für die niedrigen Betriebszustände gilt, weniger für Volllast-Modi. Möglicherweise demzufolge könnte es passieren, dass der Raptor-Lake-Refresh bei den Spitzenmodellen dann doch noch mit höheren TDPs antritt. Darauf deutet unter anderem die von der PC Games Hardware erwähnte Vorstellung neuer ASRock-Mainboards mit Z790-Chipsatz für die "noch leistungshungrigeren kommenden CPUs" hin – was dann ja eigentlich nur der Raptor-Lake-Refresh sein kann, danach wird dieser Sockel nicht mehr mit neuen Produkten beliefert. Im Fall des Sockels "LGA1700" ergibt sich sowieso die für Intel ungewöhnliche Begebenheit, dass mal gleich drei Prozessoren-Generationen denselben Sockel nutzen werden. Wie der DLVR sowie die höhere TDP in die tatsächliche Mainboard-Kompatibilität mit hineinspielen, bleibt natürlich abzuwarten.

Die Steam-Produktseite enthält die PC-Systemanforderungen zu "Lords of the Fallen (2023)", der Fortsetzung bzw. Remake des gleichnamigen 2014er Spieletitels, welches am 13. Oktober erscheinen soll. Auf Basis der Unreal Engine 5 erstellt, gibt es zumeist recht harmlose Prozessoren-Anforderungen und auch die Minimum-Anforderungen auf Grafikkarten-Seite sind mit GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 590 nicht besonders hoch. Beachtbar sind allerdings die explizit genannten VRAM-Anforderungen: Immerhin 6 GB schon im Minimum, was gerade einmal für 720p auf der "Low"-Bildqualität gedacht ist, sowie dann 8 GB für die Hardware-Empfehlung zugunsten FullHD auf der "High"-Bildqualität. Dies schränkt insbesondere die Nutzung älterer Beschleuniger unterhalb von 6 GB VRAM stark ein, welche durchaus schon die Leistungsklasse einer GeForce GTX 1060 erreichen könnten. Die Hardware-Empfehlung ist dann auf Grafikkarte-Seite mit GeForce RTX 2080 oder Radeon RX 6700 weiterhin "nur" mittelhoch, wenngleich damit auch nicht gehaltlos, da wie gesagt nur für die FullHD-Auflösung geltend.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Lords of the Fallen (2023)"
Minimum Empfehlung
gedacht für 720p "Low" FullHD "High"
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 11, 45 GB freier Festplatten-Platz, SSD empfohlen
CPU Core i5-8400 oder Ryzen 5 2600 Core i7-8700 oder Ryzen 5 3600
Speicher 8 GB RAM & 6 GB VRAM 16 GB RAM & 8 GB VRAM
Grafik GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 590 GeForce RTX 2080 oder Radeon RX 6700