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News des 29./30. April 2022

Twitterer Kepler_L2 hat in AMD-Dokumentationen einen guten Hinweis darauf gefunden, dass die nächste AMD-APU gleich mit RDNA3-basierte iGPU antreten wird. Dies sollte dann die "Phoenix"-APU auf Zen-4-Basis sein, welche für 2023 erwartet werden kann. Ganz sicher ist diese Auslegung aber auch noch nicht – bislang bietet sich nur keine andere plausible Auslegung an. Verkehrt wäre dieser Sprung sicherlich nicht, schließlich will auch Intel in näherer Zukunft mit seinen iGPUs deutlich nach vorn gehen – da braucht AMD alles an Technik-Power, über was man verfügt. Unklar ist allerdings weiterhin, über wieviele iGPU Hardware-Einheiten "Phoenix" dann verfügen soll, trotz dass hierzu verschiedlich von "16 CU" oder auch "6 WGP" zu lesen ist (was derzeit allesamt nur Mutmaßungen sind).

Fertigung Verkaufsname CPU iGPU FP32 max. Speicher
Raven Ridge 14nm GloFo Ryzen 2000 U/H/G Zen, 4C/8T Vega, 11 CU, ≤1.3 GHz 1,8 TFlops DDR4/3200
Picasso 12nm GloFo Ryzen 3000 U/H/G Zen+, 4C/8T Vega, 11 CU, ≤1.4 GHz 2,0 TFlops DDR4/2933
Renoir 7nm TSMC Ryzen 4000 U/H/G Zen 2, 8C/16T Vega, 8 CU, ≤2.1 GHz 2,2 TFlops DDR4/3200, LPDDR4/4266
Cezanne 7nm TSMC Ryzen 5000 U/H/G Zen 3, 8C/16T Vega, 8 CU, ≤2.0 GHz 2,0 TFlops DDR4/3200, LPDDR4/4266
Rembrandt 6nm TSMC Ryzen 6000 U/H/G Zen 3+, 8C/16T RDNA2, 12 CU, ≤2.4 GHz 3,7 TFlops DDR5/4800, LPDDR5/6400
Phoenix 5nm TSMC Ryzen 7000 U/H/G Zen 4, 8C/16T RDNA3 ? DDR5 & LPDDR5
Strix Point 3/5nm TSMC Ryzen 8000 U/H/G Zen 5 & Zen 4D ? ? ?
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Zu beachten ist, dass sich bei der RDNA3-Architektur einiges im internen Aufbau der Shader-Cluster ändert und somit die Zahlen nicht mehr direkt miteinander vergleichbar sind. Hierzu hat nochmals Kepler_L2 @ Twitter ein anschauliches Diagramm der Differenzen zwischen GCN, RDNA2 und RDNA3 veröffentlicht. Springender Punkt ist, dass bei der RDNA3-Architektur die einzelnen Shader-Cluster (CU) verdoppelt werden – jene enthalten nicht mehr jeweils 64 FP32-Einheiten, sondern dann (wie bei nVidias Gaming-Ampere) dann 128 FP32-Einheiten. Allerdings gibt es entgegen früheren Berichten weiterhin jene Klassifizierung "CU", auch wenn laut AMD die Klassifizierung "WGP" nunmehr in den Vordergrund treten soll. Jene "Workgroup Processor" (WGP) enthalten dann wie schon bei RDNA2 jeweils zwei Shader-Cluster. Lange Rede, kurzer Sinn: Dieselbe Anzahl an WGP/CU für Phoenix wie bei Rembrandt (6 WGP, 12 CU) würde also schon eine Verdopplung der FP32-Einheiten ergeben. Deswegen ist eine Steigerung der WGP/CU-Anzahl bei dieser kommenden 5nm-APU eher unwahrscheinlich, theoretisch auch eine geringere Anzahl denkbar.

Weiterhin keine Klarheit gibt es im übrigen über den Release-Termin dieser NextGen-APU. Normalerweise hat AMD bislang neue APU-Generationen immer zum Jahresanfang vorgestellt – ist allerdings auch immer stärker mit den realen Auslieferungsterminen in Verzug geraten, inzwischen ist die Produkt-Vorstellung doch sehr deutlich von der breiten Marktverfügbarkeit entfernt. Gleichfalls würde eine "Phoenix"-APU mit technischem Unterbau "Zen 4" sowie "RDNA3" angenommen zum Jahresanfang 2023 ungewöhnlich früh nach der Vorstellung dieser Architekturen bei CPUs und GPUs kommen – gerade einmal grob ein Quartal später. Dies hat AMD bislang noch nie so getan, ist vielleicht auch gar nicht praktikabel: Denn zuerst stellt man die ersten Produkte auf Basis der neuen Architekturen fertig (Zen-4-Prozessoren & RDNA3-Grafikkarten), erst danach kommen die Ableitungen (wie eben APUs) an die Reihe. Insofern sollte man sich derzeit nicht darauf verlassen, dass die "Phoenix"-APU bereits Anfang 2023 antritt – aus den genannten Gründen ist ein Termin klar später im Jahr viel wahrscheinlich.

Ebenfalls ein 2023er Produkt ist Intels "Meteor Lake" Prozessoren-Architektur, welche im Verkauf dann wahrscheinlich als 14. Core-Generation laufen wird. Gemäß VideoCardz Intel diesen Prozessor nunmehr erfolgreich in Windows, Chrome & Linux booten können. Damit dürfte man irgendwann am Anfang der (umfangreichen) Validierungsphase stehen, sprich der vorherige Tape-out verlief augenscheinlich erfolgreich. Intel hatte seinerzeit bereits im Mai 2021 mittels einer Meldung zum "Tape-In" zu einem Teil-Chip von "Meteor Lake" wahrscheinlich etwas überzogene Termin-Erwartungen geweckt. Der vollständige Tape-Out dürfte schätzungsweise erst irgendwann zum Jahresende 2021 über die Bühne gegangen sein und die ersten Testchips sicherlich nicht viel später als Jahresanfang 2022 bei Intel gelandet sein. Schließlich haben PC-Prozessoren eine deutlich längere Validierungsphase als Grafikchips – üblicherweise in Richtung von 5-6 Quartalen zwischen Tape-Out und Marktstart.

Serie Fertigung Kerne CPU-Architektur iGPU-Arch. Speicher PCIe Sockel Release
Rocket Lake Core i-11000 Intel 14nm 8C/16T Cypress Cove Gen 12.1 (Xe) DDR4/3200 4.0 LGA1200 30. März 2021
Alder Lake Core i-12000 Intel 7 8C+8c/24T Golden Cove + Gracemont Gen 12.2 (Xe) D4/32 + D5/48 5.0 LGA1700 4. Nov. 2021
Raptor Lake Core i-13000 Intel 7 8C+16c/32T Raptor Cove + Gracemont Gen 12.2 (Xe) D4/32 + D5/56 5.0 LGA1700 Q3/2022
Meteor Lake Core i-14000 Intel 4 + TSMC N3 ? Redwood Cove + Crestmont Gen 12.7 (Xe) DDR5/? ? ? H1/2023
Arrow Lake Core i-15000 Intel 20A + TSMC N3 8C+32c/48T Lion Cove + Skymont ? DDR5/? ? ? H1/2024
Lunar Lake Core i-16000 Intel 18A + ? ? Lion Cove + Skymont Gen 12.9 (Xe2) DDR5/? ? ? H1/2025
Nova Lake Core i-17000 ? ? Panther Cove + Darkmont Gen 12.9 (Xe2) ? ? ? 2026
bezogen auf Desktop-Prozessoren des Consumer-Segments (non HEDT)  —  Angaben zu zukünftiger Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Bei TechPowerUp ist ein zweiter Test zur "Founders Edition" der GeForce RTX 3090 Ti erschienen. Da es sich – wie beim vorherigen Test der PCGH – um einen Artikel mit umfangreichen Spiele-Benchmarks handelt, welcher üblicherweise auch in die Gewichtung bei der Ermittlung der Performance in den Launch-Analysen einfließt, lohnt auf Basis dieser beiden Testberichte interessehalber eine kleine Neukalkulation zur 4K-Performance der GeForce RTX 3090 Ti. Hierbei wurden für PCGH und TPU die jeweils neuen Benchmark-Werte ausgetauscht, wobei aufgrund von Rundungsfehlern jeweils auch die Werte der anderen Karten leicht betroffen sind (bei TPU stärker, da die Wertebasis leider nur volle Prozentpunkte sind). Das Endergebnis zeigt dann allerdings nur wirklich minimale Differenzen von ±0,1 Prozentpunkten bei GeForce RTX 3090 (Rundungs-Differenz) und GeForce RTX 3090 Ti an (wahrscheinlich reale Änderung, kann aber auch nur eine Rundungsdifferenz sein).

4K/2160p-Performance 6800XT 6900XT 3080-10G 3080-12G 3080Ti 3090 3090Ti
ComputerBase  (19 Tests) 99,2% 108,8% 100% 103,6% 110,8% 117,5% 123,6%
Golem  (6 Tests) - 110,0% 100% - 115,3% - 126,8%
KitGuru  (12 Tests) 99,9% 108,3% 100% - 110,3% 112,6% 126,0%
Paul's Hardware  (7 Tests) 99,6% 106,7% 100% - 111,5% 114,4% 124,4%
PC Games Hardware  (20 Tests) 98,2%
98,1%
- 100% - - 114,7% 122,4%
123,9%
TechPowerUp  (25 Tests) 98,7%
98,8%
105,1%
104,9%
100% - 111,4%
111,1%
113,9%
113,6%
126,6%
123,5%
TechSpot  (12 Tests) 96,5% 104,7% 100% 105,8% 110,5% 114,0% 124,4%
Tweakers  (10 Tests) 98,8% 106,8% 100% - 110,9% 114,6% 124,0%
gemittelte 4K-Performance 98,9% 106,9% 100% - 111,4% 114,0%
113,9%
123,5%
123,6%
Performance-Durchschnitt gemäß geometrischem Mittel, maßvoll gewichtet zugunsten jener Hardwaretests mit höherer Benchmark-Anzahl; werksübertaktete Karten sind in blauer Schrift markiert (angegeben ist jeweils die werksübertaktete Performance, was für den Performance-Durchschnitt jedoch auf Referenz-Takt normalisiert wurde); gesamte ausgewertete Benchmark-Anzahl: ~640

Dabei kommt dieser Neukalkulation zu gute, dass sich beide geänderte Werte jeweils in die entgegengesetzte Richtung bewegen: Bei der PC Games Hardware sind es leicht mehr mehr, bei TechPowerUp hingegen leicht weniger (in der ursprünglichen Tabelle notiert wurde das Ergebnis der werksübertakteten MSI Suprim X, welches für die Ermittlung des Performance-Durchschnitts auf Referenz-Takt normalisiert wurde). In solchen Fällen ist es natürlich keine große Kunst, dass sich das Endergebnis faktisch gar nicht bewegt. Aber letztlich zeigen die hiermit aufgezeigten Differenzen auch nur darauf hin, dass einzelne Testberichte sich maximal um 1-2 Prozentpunkte irren können – und wenn sich alle nicht gerade in dieselbe Richtung irren, sich dies unter Zusammenrechnung von vielen Testberichten gut genug ausgleicht, dass nur noch minimale Fehlermargen entstehen können. Sobald die Menge an verrechneten Testberichten ausreichend hoch ist (ab 12-15 Artikel), dürften der insgesamt gebildete Durchschnitt somit mindestens auf einen halben Prozentpunkt genau sein.