In China hat nVidia die China-exklusive "GeForce RTX 4090D" nunmehr offiziell vorgestellt, die reguläre GeForce RTX 4090 ist dort wegen der US-Sanktionen wie bekannt seit Ende November nicht mehr erhältlich. Die GeForce RTX 4090D umgeht das Dilemma der durch diese Sanktionen festgesetzten Rechenkraft-Schwelle durch die Reduzierung der freigeschalteten Shader-Cluster von 128 auf 114 (–11%). Hierzu passend wurde die offizielle TDP auf 425 Watt gesenkt (–6%), zudem fehlt der China-Karte wohl jegliche Übertaktungsfähigkeit. Da sich an den Taktraten kaum etwas sowie am Speicherinterface gar nichts ändert, ist die GeForce RTX 4090D somit um ca. –4-6% langsamer als die reguläre Kartenausführung zu schätzen – was entsprechende Tests sicherlich noch genauer bestimmen können. Wie schnell jene zu erwarten sind bleibt vorerst unklar, denn bezüglich der Lieferbarkeit gibt es unterschiedliche Stimmen: Laut nVidia soll es noch diesen Monat losgehen, laut Twitterer MEGAsizeGPU jedoch erst Ende Januar 2024.

Da nVidia den gleichen chinesischen Listenpreis wie bei der regulären Kartenausführung ansetzt, lohnt die Karte auch kaum als günstiger Ersatz zur regulären GeForce RTX 4090 – bis natürlich für die chinesischen Gamer, welche diesbezüglich keine große Wahl haben. Das Auftauchen der GeForce RTX 4090D in westlichen Gefilden ist somit eher unwahrscheinlich. Offen bleibt zu der Karte vor allem die Frage, ob damit die in China laufenden Umbau-Aktivitäten von regulären GeForce RTX 4090 Karten zu HPC/AI-Beschleunigern nicht neues Material erhalten. Schließlich eignet sich die GeForce RTX 4090D ganz genauso für diesen Akt, der kleine Verlust an Rechenleistung schmerzt wenig bei einem Abgabepreis (der modifizierten Karten) von bis zu 5000 Dollar. nVidia mag mit der GeForce RTX 4090D den US-Sanktionen ein Schnippchen geschlagen haben, aber ob man auch an den Umbau-Fabriken vorbeikommt, ist noch nicht gesichert.

Gemäß Benchlife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via Harukaze5719 @ Twitter) gibt es laut deren Quellen keine weiteren Hinweise zu den kürzlich genannten Radeon RX 7700 non-XT sowie Radeon RX 7800 non-XT – was somit einen simplen Schreibfehler immer wahrscheinlicher macht. Die EEC-Eintragung zur "Radeon RX 7600 XT" sollte man hingegen ernst nehmen, jene Karte soll laut Benchlife in der vierten Januar-Woche erscheinen. Dies soll zugleich auch AMDs einziges neues Grafik-Produkt für das erste Halbjahr 2024 sein, sprich es kommen da auch so schnell keine weiteren RDNA3-Abkömmlinge nach. Entweder passiert dies erst ab dem Sommer 2024 – oder AMD macht dies in einem Aufwasch mit dem Release der RDNA4-Generation im zweiten Halbjahr 2024.

Zur Radeon RX 7600 XT selber gibt es erstaunlicherweise weiterhin keine belastbaren Hardware-Daten. Dass jene laut Benchlife ohne Referenz-Modell seitens AMD erscheinen soll, taugt kaum als Hinweis in irgendeine Richtung hin. Denkbar sind grundsätzlich die Auflösungen einer Speicher-verdoppelten Radeon RX 7600 oder einer weitere Abspeckung des Navi-32-Chips. Zu letzterer Auflösung gab es im September bereits einen Hinweis – leider auch wieder nur mittels EEC-Eintragungen, sprich eher wenig belastbar. Dafür, dass AMD in Monatsfrist eine neue Karte herausbringen will, gibt es erstaunlich wenig in der Gerüchteküche zu hören. Denkbarweise handelt es sich hierbei um einen vergleichsweise kleinen Launch – vielleicht ähnlich der Radeon RX 6700 non-XT, welche seinerzeit auch nur eher zögerlich in den Markt kam. In solchen Fällen ist üblicherweise auch nichts besonderes vom neuen Produkt zu erwarten, die terminliche Lage mitten im Launch-Feuerwerk des GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs spricht ebenfalls für diese Auslegung.

Laut YouTuber RedGamingTech soll AMD die AM5-Plattform "ziemlich sicher" auf Zen 6 ausdehnen – nachdem die ursprünglichen Pläne offenbar anders gelautet hatten. Leider läßt die adjektive Einschränkung letztlich doch wieder alles offen: AMD könnte seine Meinung doch wieder ändern, AMD könnte auch bewußt diesen Punkt durchsickern lassen haben, um die Nutzer in Sicherheit zu wiegen. Wie bekannt reden YouTuber viel wenn der Tag lang ist bzw. benötigen ein 8-Minuten-Video für eine Zeile wichtigen Text. Für den AM5-Support von Zen 6 spricht am Ende eher der Punkt, dass AMD sicherlich weiterhin als der CPU-Anbieter mit den langlebigen Plattformen bekannt sein will. Würde die AM5-Plattform hingegen nur Zen 4 & Zen 5 umfassen, wären das (wie bei Intel) nur zwei CPU-Generationen, was nach der AM4-Plattform mit immerhin vier CPU-Generationen einfach zu mager aussieht.

AMD does seem to have changed its mind: Zen 6 is going to almost certainly be on the AM5 platform.
Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 28. Dezember 2023