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News des 23. November 2023

Twitterer Wxnod zeigt ein erstes CPU-Z Benchmark-Resultat zum Core i5-14400F, dem kleinsten Core i5 des "Raptor Lake Refreshs". Nominell fällt jenes mit +7,1% Singlethread-Mehrperformance sowie +4,2% Multithread-Mehrperformance zum Core i5-13400F gar nicht einmal schlecht aus, aber auch die Vorab-Ergebnisse zu den K-Modellen des Raptor Lake Refresh haben letztlich eine etwas höhere Performance-Erwartung geweckt, als dann im Rahmen umfangreicher Benchmarks bestätigt werden konnte. Die einzige Chance, dass sich der Core i5-14400F hier besser verhält als die bisherigen K-Modelle, liegt eventuell in einem kleinen Fertigungs-Fortschritt, in dessen Folge sich die auf 65 Watt TDP limitierte CPU möglicherweise auf etwas höheren Realttaktraten einfindet als der direkte Vorgänger.

Hardware CPU-Z/ST CPZ/Z-MT
Core i5-14400F 6P+4E/16T, 2.5/4.7 GHz 765,5  (+7,1%) 6730,3  (+4,2%)
Core i5-13400F 6P+4E/16T, 2.5/4.6 GHz 715 6458
Datenquellen: Core i5-14400F gemäß Wxnod @ Twitter, Core i5-13400F gemäß CPU-Z Benchmark-Datenbank

Eine Mehrperformance allein schon im höheren einstelligen Prozentbereich ist natürlich trotzdem eine Illusion, dafür ist diese Verkaufs-Generation ohne Hardware-Fortschritt (bis auf den Core i7) einfach nicht ausgelegt. Hingegen ist zumindest auch von den kleineren Modellen der gleiche Preispunkt zu erwarten, selbst wenn die Vorgänger-Modelle der 13. Core-Generation nach wie vor ihren kleinen Vorteil beim Straßenpreis halten. Nebenbei bestätigt der CPU-Z-Screenshot des Twitterers auch die erneute Verwendung des Alder-Lake-Dies bei diesem Core i5-14400F: Mit 9,5 MB Level2- und 20 MB Level3-Cache ist man exakt auf dem Niveau des Core i5-13400F. Jener wird zwar aus beiden Dies gewonnen, aber bei Verwendung des Raptor-Lake-Dies wird der Cache auf die vorgenannten Größen gekürzt, womit kein technischer Unterschied mehr existiert. Intel wird also auch für die 14. Core-Generation weiterhin Prozessoren-Dies aus der 12. Core-Generation verwenden.

WCCF Tech weisen auf fernöstliche Berichte hin, nach welchen in China massenweise GeForce RTX 4090 Grafikkarten in HPC/AI-Lösungen umgearbeitet werden. Hierfür wurden regelrechte Fabriken aus dem Boden gestampft, welche die Karten auseinanderbauen, denn benötigt werden nur Chip und Speicher. Es kommt für den HPC/AI-Zweck sowohl eine eigene Platine als auch eine eigene Blower-Kühlkonstruktion zum Einsatz, beides wohl zum Zweck der Platzerparnis (DualSlot anstatt QuadSlot, zudem ist ein Blower-Kühler für Multi-GPU-Systeme besser geeignet). Nachfolgend gehen die Karten dann wohl in "AI-Farmen", welche nunmehr in China nicht mehr mit Hopper-basierten Karten gebaut werden, sondern eben auf Basis der GeForce RTX 4090.

Die zuletzt übermäßig hohen Nachlieferungen an GeForce RTX 4090 Karten nach China (für ein paar Wochen ging faktisch die gesamte Weltproduktion nur nach China) dürfte für ein volles Lager an noch umbaubaren Karten sorgen, sprich diese Methode geht sicherlich noch eine ganze Weile weiter. Die GeForce RTX 4090 mag als AI-Beschleuniger nicht ganz so effektiv wie die Hopper-basierten Lösungen sein, dafür ist sie jedoch vergleichsweise kostengünstig. Die Problematik der Methode liegt darin, dass hiermit GeForce RTX 4090 Karten dem Consumer-Segment in Masse entzogen werden. Sprich, die vielen nach China umgeleiteten GeForce RTX 4090 Karten sind jetzt nicht der (einmalige) Lagervorrat für den Einzelhandel in den nächsten Quartalen – sondern gehen in andere Kanäle und fehlen demzufolge dem Einzelhandel. Deswegen explodierte auch der Einzelhandelspreis zur GeForce RTX 4090 in China derart extrem – teilweise kosteten die Karten 5000 Dollar und mehr, derzeit ist wohl zumeist gar nichts mehr erhältlich.

Der Umbau zu HPC/AI-Beschleunigern ist wohl trotz der damit verbundenen Arbeit und extra Materialkosten lukrativer als der pure Verkauf im Einzelhandel – wo sowieso die Preise zusammenbrechen würden, wenn da all die Lagerware auf den Markt käme. Der chinesische Gamer kommt also derzeit nicht an günstige GeForce RTX 4090 Karten heran, womit in China der Absatz an anderen HighEnd-Karten sprunghaft angezogen ist, teilweise gab es da auch schon höhere Preise. Mittelfristig werden die Grafikkarten-Hersteller dies natürlich ausgleichen, eine Mehrproduktion an Gamer-Grafikkarten ist derzeit wohl kein Problem. Der eigentliche Störstein liegt schlicht darin, dass diese derzeit gut laufende Methode, GeForce RTX 4090 Grafikkarten zu HPC/AI-Beschleunigern umzuarbeiten, zukünftigen Grau-Importen Vorschub leistet. Bisher arbeiten die chinesischen "Grafikkarten-Umrüster" wohl schlicht mit Lagerware, welche noch vor Eintritt der US-Importsanktionen nach China geliefert wurde.

Doch halten sich diese Preislagen – am chinesischen Einzelhandelspreis zur GeForce RTX 4090 kann man gut ablesen, wie lukrativ dieses Geschäft sein muß – dann erhöht dies automatisch das Interesse daran, gewisse Warenkontingente doch wieder nach China abzuzweigen. Dass viele Grafikkarten-Hersteller in Fernost sitzen und alle großen Distributoren wohl zumindest Büros dort haben dürften, macht dies einfacher zu bewerkstelligen. nVidia steht diesbezüglich sicherlich unter Beobachtung der US-Behörden, aber einen vollumfänglichen Einfluß auf Grafikkarten-Hersteller und Distributoren wird man kaum haben, insbesondere nicht wenn es sich um ausländische Firmen handelt. Noch besteht allerdings kein Grund zur Sorge, dass dies zu einer Grafikkarten-Dürre in der westlichen Welt führt: Denn nVidia kann eher problemlos die Herstellung an AD102-Chips erhöhen, sofern dieser Mehrbedarf dauerhaft existieren sollte. Nur könnte es somit eventuell noch länger dauern, ehe die Einzelhandelspreise zur GeForce RTX 4090 in der westlichen Welt wieder ein "normales" Niveau erreichen.