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News des 28. Dezember 2022

Von Tom's Hardware kommt ein Artikel mit historischen bis aktuellen Daten zu Grafikkarten-Marktanteilen und -Verkaufszahlen, zurückreichend teilweise bis ins Jahr 2005. All dies basiert natürlich auf Erhebungen der Marktforscher von Jon Peddie Research, welche manchmal genaue Zahlen posten und manchmal nur Differenz-Werte angeben, so dass man die zwischenliegenden Werte nur (mit kleiner Fehlerquote) errechnen kann. Bezüglich der reinen Marktanteile gibt es unsererseits sogar eine noch etwas weiter (bis ins Jahr 2002) zurückgehende Statistik, dafür bieten Tom's Hardware nun auch die seltene Statistik absoluter Verkaufszahlen bis zurück ins Jahr 2005 an. Bei den neueren Werten läßt sich dabei gut der Effekt der letzten zwei Cryptomining-Hypes erkennen:

Dies gilt vor allem beim Cryptomining-Hype 2017/18, wo schnell und klar bemerkbar die Auslieferungsmenge anstieg – und damit auch (weitgehend) verhindert wurde, dass es zu einer Nichtlieferbarkeit kam. Dies war während des Cryptomining-Hypes 2020-2022 anders, wo die Auslieferungsmenge erst zum Ende des Hypes hin (und nicht so stark) anstieg, somit vorher eine klare Marktunterversorgung existierte. Jene ergab die bekannten Grafikkarten-Mondpreises des Jahres 2020, welche teilweise schon im Durchschnitt (!) das Dreifache des Listenpreises erreichten. Die Grundlage der unterschiedlichen Verläufe war wohl eher Glück & Pech: Im Jahr 2017 stand die seinerzeitige 14/16nm-Generation bereits ein Jahr im Markt und gab es keine anderen beachtbaren Effekte, war die notwendige Produktionsmengen-Ausweitung somit kein Problem.

Im Jahr 2020 war hingegen die seinerzeitige 7nm-Generation brandneu, welchselte viele andere Hardware auf jene 7nm-Fertigung und traf dies alles mit der Chip-Krise der Jahre 2021/22 zusammen. Deswegen konnte die (im Zuge des Cryptomining-Hypes) notwendige Produktionsausweiterung erst stark zeitverzögert stattfinden und führte somit zur Grafikkarten-Dürre des Jahres 2021. Anders formuliert war schlicht die steigende Fertigung im Cryptomining-Hype 2020-22 einfach nicht ausreichend, um wenigstens eine grundsätzliche Marktversorgung zu gewährleisten, was im Cryptomining-Hype 2017/18 noch weitgehend funktioniert hatte. Bei diesem früheren Cryptomining-Hype gab es zwar auch stark überzogene Grafikkarten-Preise, war aber dennoch meistens alles irgendwie lieferbar. Der Cryptomining-Hype 2020-22 stellt somit einen Sonderfall dar, ohne die außerhalb des Grafikkarten-Markts stehenden Effekte wäre jener kaum so drastisch verlaufen.

Laut WCCF-Tech-Mitarbeiter Hassan Mujtaba @ Twitter steht Ryzen 7000 X3D zwar für eine Vorstellung noch im Januar 2023 an, der Marktstart soll aber erst im Februar erfolgen. Demzufolge ist nicht einmal sicher, ob die Vorstellung überhaupt schon auf der CES 2023 Anfang Januar stattfinden wird, eventuell will man die Zeit zwischen Vorstellung und tatsächlichem Marktstart nicht zu lang werden lassen. Daneben dürfte AMD genügend anderes für die CES 2023 in petto haben: Auf jeden Fall Ryzen 7000 non-X und wahrscheinlich auch die Ryzen 7000 Mobile-APUs, wobei letztere dann sicherlich noch einige Wochen bis zum realen Marktstart benötigen werden (normal im Mobile-Segment). Daneben sollte eigentlich auch Navi 33 sein Debüt geben, wenngleich zuerst einmal nur für das Mobile-Segment in Form der Radeon 7500M/7600M Serien. Eine Desktop-Version könnte AMD eventuell schon anteasern, doch jene soll erst im zweiten Quartal 2023 tatsächlich erscheinen.

Announcement – Jan 23
On-Shelf – Feb 23
That's the original plan.

Quelle:  Hassan Mujtaba @ Twitter am 28. Dezember 2022

Bei den beiden anderen großen Chip-Entwicklern wird man genauso sehen müssen, was die CES an Vorstellungen, Marktstart oder Teasern mit sich bringt: Intel stellt in jedem Fall Raptor Lake non-K und Mobile vor. Ersteres wird wohl umgehend in den Markt gehen, zweiteres braucht wie üblich bei den Notebook-Herstellern seine Zeit. Ein Core i9-13900KS könnte zudem angeteasert werden, soll aber erst später im Frühjahr erscheinen. nVidia wird hingegen die GeForce RTX 4070 Ti sowie GeForce RTX 40 Mobile vorstellen, wobei erstere schon am 5. Januar in den Verkauf gehen soll (Launch-Reviews am 4. Januar laut VideoCardz) und die neuen Mobile-Lösungen scheibchenweise in den nachfolgenden Wochen den Markt erreichen werden. Angeteastert werden könnte auf nVidia-Seite hingegen eine GeForce RTX 4070, da genauso AD104-basiert wie die GeForce RTX 4070 Ti. Zu weiteren Ada-Grafikkarten dürfte sich nVidia wie üblich zurückhalten mit jeglichen Hinweise, jene gibt es immer erst wenn der Launch absehbar herannaht.