21

News des 21. Dezember 2022

Laut Twitterer All the Watts!! gab es kürzlich eine Änderung in der Benennung von Navi 33 Mobile: Jene zur Vorstellung auf der CES 2023 erwarteten Laptop-Grafiklösungen sollten ursprünglich einmal als "Radeon RX 7600M/7700M" Serien laufen, nunmehr verschiebt sich dies zu den "Radeon RX 7500M/7600M" Serien. An den technischen Daten ändert sich offenbar nichts, dass ganze ist nur eine Umbenennung – mit einer gewichtigen Auswirkung nach oben hin: Denn dies macht die "Radeon RX 7700M" Serie frei für den (später erscheinenden) Navi-32-Chip, welcher sicherlich auch noch die "Radeon RX 7800M" Serie belegen wird. Ob AMD auch noch mit einer "Radeon RX 7900M" Serie im Mobile-Segment anrücken wird, bleibt hingegen offen. Der Navi-31-Chip erscheint etwas zu groß (und ineffizient) für einen Mobile-Einsatz zu sein, selbst nVidia setzt dort maximal den AD103-Chip mit 379mm² Chipfläche ein.

OEM reference N33 were OEM update few week.
RX 7600M 32 CU 8GB.
RX 7600S 32 CU 8GB.
RX 7500M 28 CU 6/8GB.
RX 7500S 28 CU 6/8GB.

Quelle:  All the Watts!! @ Twitter am 21. Dezember 2022

Die hiermit erfolgte Zuordnung zwischen Chip und Verkaufsnamen könnte sich dann auch auf dem Desktop widerspiegeln: Navi 33 Desktop kommt somit womöglich als Radeon RX 7500/7600 Serien – und Navi 32 Desktop als Radeon RX 7700/7800 Serien. Ob AMD auf dem Desktop so tief (Radeon RX 7500 mit abgespecktem Speicherinterface, wie es die nur 6 GB Grafikkartenspeicher nahelegen) heruntergeht, bleibt noch abzuwarten, aber selbiges ist sicherlich vom Navi-32-Chip zu erwarten. Jener eignet sich aufgrund seines enormen Hardware-Sprungs gegenüber Navi 33 (32→60 Shader-Cluster, 128→256 Bit Speicherinterface) sehr gut für wirklich stark abgespeckte Salvage-Varianten. Denkbarerweise kommt somit die Radeon RX 7700 Serie im Desktop auch noch Navi-32-basiert, nur eben mit viel weniger Shader-Clustern und einem 192-Bit-Speicherinterface. Damit würde AMD auch einen eher fliessenden Übergang bei der Speichermenge erreichen, wenn zwischen den 8 GB von Navi 33 und den 16 GB von Navi 32 noch eine Zwischen-Variante existiert.

Chip Hardware Speicher Liste Release
Radeon RX 7900 XTX Navi 31 96 CU @ 384 Bit 24 GB GDDR6 $999 13. Dezember 2022
Radeon RX 7900 XT Navi 31 84 CU @ 320 Bit 20 GB GDDR6 $899 13. Dezember 2022
Radeon RX 7800 XT (?) Navi 32 60 CU @ 256 Bit 16 GB GDDR6 ? angebl. H2/2023
Radeon RX 7800 (?) Navi 32 möglw. ~50 CU @ 256 Bit 16 GB GDDR6 ? angebl. H2/2023
Radeon RX 7700 XT (?) Navi 32 möglw. ~40 CU @ 192 Bit 12 GB GDDR6 ? angebl. H2/2023
Radeon RX 7600 XT (?) Navi 33 32 CU @ 128 Bit 8 GB GDDR6 ? angebl. Q2/2023
Radeon RX 7600 (?) Navi 33 möglw. 28 CU @ 128 Bit 8 GB GDDR6 ? angebl. Q2/2023
Radeon RX 7500 XT (?) Navi 33 möglw. ~20 CU @ 96 Bit 6 GB GDDR6 ? möglw. H2/2023
Anmerkung: Stark spekulative Vorausschau auf das zukünftige Radeon RX 7000 Portfolio im Desktop.

WCCF Tech bringen ziemlich detailierte technischen Daten zur den kommenden GeForce RTX 40 Mobile-Lösungen, schon von GeForce RTX 4050 Laptop bis 4090 Laptop reichend. Dies zeigt darauf hin, dass jenes neue Mobile-Portfolio zur kommenden CES 2023 bereits in voller Schönheit vorgestellt werden wird, unabhängig von realen Release-Terminen bzw. dass einige der hierfür verwendeten Grafikchips (AD106 & AD107) noch ohne Desktop-Einsatz sind. Leider fehlt zu den technischen Angaben die allerwichtigste der Anzahl der jeweiligen Shader-Cluster, womit nicht klar ist, wie stark diese Mobile-Lösungen ihre jeweiligen Grafikchips ausnutzen. Zudem fallen die hohen TDP-Werte insbesondere der kleinen Lösungen auf, es geht selbst bei der GeForce RTX 4050 Laptop schon bei 115-140 Watt los. An dieser Stelle darf man mutmaßen, dass da noch extra MaxQ-Varianten folgen werden, mittels welchen es wieder eher Mobile-gängige TDP-Werte geben wird.

Aus unserem Forum kommt der Hinweis auf eine interessante Größenaussage zu Zen4c seitens AMD selber in einem Analysten-Gespräch. Hierbei spricht AMDs Mark Papermaster über eine Zen-4-Version mit den Features der vollen Zen4-Kerne, allerdings nur der Hälfte von deren Chipfläche. Die vorherige Textstelle bringt dann auch den Namen "Zen4c" direkt ins Spiel, wobei der Text nicht ganz 100%ig sicher eindeutig formuliert ist, es aber letztlich aller Wahrscheinlichkeit nach auf genau dieses Ergebnis hinauslaufen wird. Danach wird Zen4c auch bei AMDs ManyCore-Serverprozessoren der "Bergamo"-Baureihe zum Einsatz kommen bzw. ist womöglich sogar primär für diesen Einsatzzweck aus der Taufe gehoben worden.

... what we call Bergamo, which will be with our Zen 4c ...
... and we added a version of Zen 4. It's still Zen 4. It runs a code just like Genoa, but it's half the size.

Quelle:  AMDs Mark Papermaster im Analysten-Gespräch, notiert von Seeking Alpha am 30. November 2022

Mit der Hälfte der Chipfläche kann man sicherlich viel zugunsten der Wirtschaftlichkeit erreichen bei diesen Server-Prozessoren mit bis zu 128 CPU-Kernen. Aber auch bei den angedachten Mobile-APUs "Phoenix2" mit zwei Zen4- und vier Zen4c-Kernen sparen letztere wertvolle Chipfläche bei diesem Produkt des Massenmarkts mit demzufolge einem erheblichen Preisdruck. Der Performance-Nachteil dürfte dabei in einem guten Verhältnis zur Chipflächen-Reduktion stehen: Mit der vollen Zen4-IPC und etwas niedrigeren Taktrate sind sicherlich grob drei Viertel der Zen4-Performance drin, womit 4 Zen4c-Kerne so viel leisten wie drei 3 Zen4-Kerne – auf der Chipfläche von 2 Zen4-Kernen. Der große Vorteil von AMDs Ausführung des sinngemäßen big.LITTLE-Konzepts liegt dann in der Feature-Gleichheit der Kerne, zudem läßt sich AMDs Ansatz auch problemlos für spätere Prozessoren-Generationen von AMD übernehmen (beispielsweise Zen5- und Zen5c-Kerne).