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News des 26. Mai 2023

Notebookcheck haben ihren früheren Test der Radeon 780M iGPU nunmehr um Benchmark-Werte jener integrierten Grafiklösung der RDNA3-Generation auch noch unter LPDDR5/6400-Speicher wiederholt. Jene Zahlen kamen mangels entsprechender Notebooks vom "Asus ROG Ally Z1 Extreme" Gaming-Handheld, welcher mit exakt dieser Hardware-Konfiguration läuft. Trotz geringer Einschränkungen beim iGPU-Takt wurde somit das Performance-Ergebnis des Asus-Notebooks mit Radeon 780M samt nur DDR5/4800-Speicher beachtbar überboten. Die Differenzen zwischen beiden 780M-Konfigurationen sind nicht großartig, aber immerhin war hier nur der bessere Speicher verbunden sogar mit einem kleinen Chiptakt-Malus am wirken.

Radeon 680M + 6850U Radeon 680M + 7735HS Radeon 780M + 7940HS Radeon 780M (Ally Z1E)
Technik Lenovo ThinkPad P14s G3: Ryzen 7 Pro 6850U (Zen 3+, 8C/16T, 31/36W), DualChannel LPDDR5/6400 Lenovo Yoga Pro 7 14: Ryzen 7 7735HS (Zen 3+, 8C/16T, 54/60W), DualChannel LPDDR5/6400 Asus ROG Zephyrus G14: Ryzen 9 7940 HS (Zen 4, 8C/16T, 80/80W), DualChannel DDR5/4800 Asus ROG Ally Z1 Extreme: Ryzen Z1 Extreme (Zen 4, 8C/16T, 30/43W), DualChannel LPDDR5/6400
3DMark FireStrike (GPU) 7319 7593 7213 7865
3DMark TimeSpy (GPU) 2458 2578 2601 2854
3DMark Port Royal (GPU) - 984 1524 -
Schnitt aus 6 Spiele-Benchmarks 72,3% 79,5% 76,2% 81,9%
gemäß der Ausführungen von Notebookcheck

Das Ergebnis zeigt somit deutlich darauf hin, dass die Radeon 780M mit nur DDR5/4800-Speicher glatt ausgebremst wird, die höhere Speicherbandbreite also wirklich vonnöten ist, um sich bemerkbar von der vorherigen Radeon 680M iGPU abzusetzen. Auf gleicher Speicherbandbreite kommt somit zwischen Radeon 680M und 780M wenigstens ein Performance-Gewinn in Richtung +13% heraus, vergleichend mit dem auf ähnlicher TDP laufenden ThinkPad. Wirklich großartig ist dies natürlich dennoch nicht, aber wenigstens wurde damit ein Performance-Gleichstand zwischen beiden iGPUs mit selber Anzahl an Hardware-Einheiten und nur unterschiedlicher Grafikchip-Architektur (RDNA2 vs RDNA3) vermieden. Zudem bestätigen inzwischen die Performance-Ergebnisse zur Radeon RX 7600, dass dieser magere Architekturgewinn (bei ansonsten gleicher Hardware) leider "normal" bei der RDNA3-Architektur ist.

Gemäß YouTuber Moore's Law Is Dead (interessante Aussagen kompiliert an 5:20) verkauft sich die Radeon RX 7600 gegenüber der GeForce RTX 4060 Ti zumindest in Nordamerika sogar beachtbar besser. Bei einzelnen Händlern sollen sogar alle Exemplare der AMD-Karte weggegangen sein, während bei der nVidia-Karte dies nirgendwo zutrifft und somit derzeit keinerlei Pläne für Nachbestellungen existieren. Dabei schätzte ein Einzelhändler seinen eigenen Launchabsatz der GeForce RTX 4060 Ti auf ein Zehntel des Launchabsatz der GeForce RTX 4070 ein – auffallend gleichlautend zu den Zahlen, welche diesbezüglich von der Mindfactory kommen. Die dort aufgezeigte Tendenz bestätigt sich mittels der Ausführungen von MLID überdeutlich, in diesem Fall entsprach die Mindfactory-Tendenz wohl eindeutig dem weltweiten Trend.

Launchtag-Absatz Release MF-Verkäufe * Quelle
GeForce RTX 4070 Ti 5. Januar 2023 ca. 400-450 Stück 3DC-News (Zahl interpoliert)
GeForce RTX 4070 13. April 2023 ~315 Stück 3DCenter @ Twitter
GeForce RTX 4060 Ti 8GB 24. Mai 2023 ~30 Stück 3DCenter @ Twitter
Radeon RX 7600 25. Mai 2023 30-40 Stück 3DCenter @ Twitter
* "MF-Verkäufe" = Absätze bei der Mindfactory am Launchtag, ausgewertet jeweils 12-14 Stunden nach Marktstart

Interessant daneben die Zahlen zur Launch-Lagerbestückung (Erstliefermenge): So wurden in Nordamerika (angeblich) grob 27'000 Radeon RX 7600 sowie 33'000 GeForce RTX 4060 Ti an die Einzelhändler geliefert. Die von MLID selber geschätzten weltweiten grob 90'000 Exemplare für beide Karten ist dabei als "jeweils" gemeint, nicht beide Karten zusammengerechnet. Denn der europäische Markt ist allein genauso groß wie der nordamerikanische Markt, vom (großen) Rest der Welt ganz abgesehen. Sicherlich gibt es auch Weltregionen, wo wegen der lokalen Marktstruktur keine Belieferung schon am Launchtag üblich ist, aber dennoch sollte man ausgehend von der Nordamerika-Zahl eher mit weltweit dem 3-4fachen rechnen (Bruttosozialprodukt USA + Kanada: grob ¼ der Welt). Generell soll diese Erstliefermenge etwas niedriger gewesen sein als bei anderen Launches, allerdings auch nicht ganz besonders niedrig.

Sollte AMD auf Basis dieser Zahlen zumindest in Nordamerika mehr Karten als nVidia abgesetzt haben, dürfte der Launch der Radeon RX 7600 für AMD wohl eher als Erfolg gelten – trotz der mageren Zahlen als Deutschland. Hier geht es in erster Linie um den Vergleich zu den vorherigen Erwartungen sowie zur Erstliefermenge: Wenn AMD mit der geringeren Erstliefermenge letztlich mehr verkaufte, ist deren Verkaufsquote somit klar besser. Für nVidia ist das ganze hingegen ein klarer Fehlschlag, welcher locker an den schwachen Marktstart der GeForce RTX 4080 herankommt. Seinerzeit reagierte nVidia mit einer inoffiziellen Preissenkung, die GeForce RTX 4080 wird somit seit einiger Zeit in Mitteleuropa um mehr als 100 Euro günstiger gegenüber dem US-Listenpreis zum Launchzeitpunkt angeboten. Für die GeForce RTX 4060 Ti könnte selbiges folgen – die Frage ist nur, wie schnell nVidia zu diesem Zugeständnis bereit ist, gerade nachdem man derzeit voll auf der Erfolgswelle (wegen KI-Beschleunigern) surft.

WCCF-Tech-Mitarbeiter Hassan Mujtaba zeigt auf Twitter eine Rambus-Unterlage, wonach GDDR6-Speicher mit 24 Gbps zum Jahresende 2023 in Fertigung gehen soll. Rambus selber stellt zwar keinen Speicher her, entwickelt allerdings Speichercontroller – und sollte somit bestens über den Fortschritt in der Speicherbrance informiert sein. GDDR6-Speicher auf so hohen Datenraten sollte primär für AMD zweckmäßig sein, da nVidia im HighEnd-Bereich eher auf GDDR6X setzt. Selbst die auf der GeForce RTX 4080 benutzten GDDR6X-Speicherchips sind schon für 24 Gbps gedacht, auch wenn jene für diese Karte nur auf 22,4 Gbps getaktet werden. Eine Einsatzmöglichkeit für 24 Gbps GDDR6-Speicher würde in eventuellen Refresh-Generationen von AMD & nVidia liegen, ansonsten wird man sehen müssen. Die NextGen-Grafikarchitekturen (AMD RDNA4 & nVidia Blackwell) werden hingegen zumeist schon mit einer neuen Speichertechnologie erwartet (GDDR7 ?), auch wenn dies derzeit natürlich noch sehr unsicher ist.