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News des 13./14. April 2023

Der Marktstart der GeForce RTX 4070 brachte den seit Ewigkeiten nicht mehr gesehenden Punkt von sogar niedrigeren Händlerpreisen als UVP mit sich. Dabei ergab sich diese Preislage nicht einmal in Folge der eher unterdurchschnittlichen Absatzzahlen (nur ca. 300 Verkäufe bei der Mindfactory am Erstverkaufstag), sondern zum Launch-Zeitpunkt traten bereits gleich 3 Händler-Angebote (leicht) unterhalb 659 Euro an – was sich nachfolgend zuerst nur noch ausweitete. Denkbarerweise wurde hierfür der aktuell nochmals besser tendierende Dollar/Euro-Kurs benutzt, denn der US-Listenpreis umgerechnet in Euro ergibt schließlich derzeit 644 Euro, nicht 659 Euro. Irgendwelche ausverkauften Händler-Kontingente wurden genauso wenig gesichtet, womit sich für die Einzelhändler kein Anlaß ergab, die Preise hochzutreiben, sondern vielmehr deren täglicher Preiskampf gegeneinander bereits mit dem Erstverkaufstag begann.

GeForce RTX 4070 (UVP: 659€) Bestpreis Preis-Spanne Lieferbarkeit Anmerkungen
Marktstart  (13. April, 15 Uhr) 639 Euro 639-900 Euro ★★★☆☆ 3 Angebote unter UVP
Marktstart +2h  (13. April, 17 Uhr) 639 Euro 639-900 Euro ★★★★☆ 5 Angebote unter UVP
Marktstart +12h  (14. April, 3 Uhr) 639 Euro 639-850 Euro ★★★★☆ 4 Angebote unter UVP, 12 Angebote exakt auf UVP
Marktstart +24h  (14. April, 15 Uhr) 639 Euro 639-958 Euro ★★★★★ 3 Angebote unter UVP, 18 Angebote exakt auf UVP
bezogen ausschließlich auf als "direkt lieferbar" klassifizierte Angebote

Jene unterdurchschnittlichen Verkaufszahlen samt gleichzeitig einer umfangreichen Angebotsfülle ergibt für die Grafikkarten-Hersteller, Distributoren und Einzelhändler dann durchaus den Anreiz, den Preis weiter herunterzutreiben. Hierzu muß natürlich auch der Dollar/Euro-Kurs mitspielen, denn geht jener in die falsche Richtung, kann dies auch auf ein Nullsummenspiel hinauslaufen. Die spannende Frage ist, wieviele Reserven in den 599 Dollar bzw. 659 Euro Listenpreis enthalten sind, welche die Grafikkarten-Hersteller von alleine heben können. nVidia ist für knappe Kalkulationen gegenüber den Grafikkarten-Herstellern bekannt – womit sich normalerweise erst dann etwas erheblich bewegen kann, wenn nVidia hierfür die Hebel umstellt. Bislang hat nVidia jedoch in den Fällen der anderen Ada-Lovelace-Karten sehr viel Geduld mit dem Marktgesehen gezeigt, ist das Hochhalten der Preislagen augenscheinlich wichtiger als kurzfristiger Umsatz. Leider fehlt an dieser Stelle das konkurrierende Gegenangebot aus neuer Generation seitens AMD, welches kaum vor dem Sommer eintreffen wird.

Hardwareluxx-Mitarbeiter Andreas Schilling zeigt auf Twitter eine nVidia-Statistik zur Nutzung von RayTracing und DLSS im Februar 2023. Jene basiert auf Daten der Nutzer von "GeForce Experience", ist demzufolge mit einer leichten Fehlerquote verbunden. Viel gravierender dürfte jedoch sein, dass nicht zwischen einer einmaligen oder dauerhaften Nutzung unterschieden wird – augenscheinlich wird jede Einmal-Nutzung dann als "Nutzer" von RayTracing und/oder DLSS gezählt. Dies treibt die Nutzungszahlen zugunsten von nVidia höher als es real sein dürfte, womit auch der Unterschied zu entsprechenden Umfragen bzw. dem "gefühlten Ergebnis" herrühren dürfte. Aber selbst unter Abrechnung dieser Faktoren dürften die realen Nutzungs-Zahlen nicht gerade niedrig ausfallen, ein gewisser wahrer Kern sollte hier also durchaus drin stecken.

Das RedGamingTech-Video mit den aktualisierten Infos zu Radeon RX 7500, 7600, 7600 XT, 7700 XT & 7800 XT enthält auch zwei Anmerkungen zu Themen außerhalb von Radeon-Grafikkarten: Zum einen wird über (unverifizierte) Gerüchte zugunsten von GeForce RTX 4050/4060 mit größeren Speicherkapazitäten berichtet. Sicher ist dies mitnichten, möglicherweise ist hier der Wunsch Vater des Gedankens, möglicherweie klopft nVidia auch einfach auf den Busch, um vorab Stimmen hierzu einzuholen. Sinnvoll wäre es natürlich, wenn dem Mainstream-Gamer diese Wahlmöglichkeit geboten wird, welche zum einen die Langlebigkeit der Karte erhöht und zum anderen den Wiederverkaufswert steigert. Zudem sollten diese größeren Speicherkapazitäten angesichts der heutigen Grafikkarten-Preise eigentlich drin sein, ohne deswegen den Kartenpreis zu sehr zu beeinträchtigen.

Nvidia's 'lower end' RTX 40s might see new variants launch after the initial SKUs with larger VRAM capacities, but otherwise similar specs. The RTX 4060 and possibly 4050 were mentioned.
Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 13. April 2023

Schließlich gab es 8-GB-Grafikkarten bereits im Jahr 2016 im Preisbereich von 250 Dollar, da sollte heuer die doppelte Speichermenge mit maßvollem Aufpreis eigentlich machbar sein. Passend hierzu berichtet Twitterer Buildzoid von einem Mehrpreis für GDDR6-Speicher von 32 Dollar, wollte man eine GeForce RTX 3070 von 8 auf 16 GB Grafikkartenspeicher umrüsten. Die Preislage stammt von der DRAM Exchange und ist demzufolge schon recht knapp gefasst, zudem bedeutet eine Zunahme des reinen Materialpreises von 32 Dollar eine klar größere Zunahme des Endverkaufspreises. Aber machbar erscheint dies eben doch, der Endverkaufspreis wäre (mit MwSt) um ca. 60-80 Euro höher anzusetzen. Diese Wahlmöglichkeit zu besitzen und den Grafikkarten-Käufer somit das letzte Wort in dieser VRAM-Frage zu geben, wäre für die Mainstream-Grafikkarten beider Grafikchip-Entwickler eine gute Entscheidung.

Die andere Anmerkung von RedGamingTech betrifft Intels Battlemage-Architektur: Jene könnte in den FP32-Einheiten eine "Dual Issue" Funktionalität ähnlich AMDs RDNA3-Architektur tragen. Damit würde die nominelle FP32-Power pro Shader-Cluster bzw. Xe-Core verdoppelt werden, was dann auf die Verdopplung der Anzahl der Xe-Kerne bei der Battlemage-Architektur oben drauf kommen würde. Ähnlich wie bei AMDs RDNA3 sollte man sich von "Dual Issue" allerdings keine Performance-Verdopplung vorsprechen, hier werden wahrscheinlich nur kleinere und zu geringem Silizium-Aufwand aquirierbare Reserven mitgenommen. Zudem könnten die professionellen Arc-Beschleuniger die eigentliche Zielsetzung des Features sein, denn auch bei AMD ist der Wirkungsgrad der FP32-Verdopplung unter professioneller Software noch am besten. Wirklich sicher ist aber auch dieses Gerücht zur nächsten Intel-Generation derzeit nicht.

Intel's Battlemage potentially leverages a Dual Issue system, somewhat similar to how RDNA 3 functions. Given Battlemage's architecture will be seen in a number of products (not just gaming) this does make some sense.
Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 13. April 2023