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News des 26. März 2025

Twitterer Jaykihn, der erst kürzlich zum Ausdruck gebracht hatte, das vorherige Gerüchte zum "Arrow Lake Refresh" nicht mehr aktuell sein müssen, bringt eine neue Variante zu diesem für den Jahreswechsel 2025/26 anstehenden Refresh ins Gespräch – mittels welchem es im Desktop-Bereich somit nur neue K/KF-Modelle geben würde. Dies dürfte darauf hin zeigen, dass Intel nicht zu einem Taktratensprung beim gesamten Portfolio in der Lage ist und auch generell keine anderen Ideen hat, wie man diesen Refresh vermarkten kann – und somit selbigen lieber selber auf die rein notwendigen neuen K/KF-Modelle reduziert. Bei diesen kann man durch Auswahl der sich am besten taktenden Dies immer noch einen gewissen Taktratensprung hervorzaubern, welcher allerdings über die breite Produktionsmenge nicht gegeben zu sein scheint. Im Mobile-Segment dürfte Intel hingegen dennoch mit komplett neuen Portfolios antreten, selbst wenn jene Modelle dann nur minimale Verbesserungen aufweisen.

Preliminary.
 
ARL-S Refresh will only feature K and KF SKUs.
 
There will be opt-in uplifts to the current ARL-S K and KF lineup in the meantime.

Quelle:  Jaykihn @ X am 25. März 2025

Etwas unklar ist, wieso Intel nicht die Ideen einer stärkeren Grafiklösung (beispielsweise die Ablösung der Xe1-Architektur der iGPU von Arrow Lake durch etwas modereres) oder aber eine stärkere NPU (um das "AI-PC" Siegel von Microsoft zu erlangen) forciert. Beides erscheint zweckmäßig angesichts des damit erreichbaren Marketing-Werts – und zugleich technisch machbar angesichts des Tile-Systems von Intel, welches nun gerade ein solch teilweises Upgrade ermöglichen soll, ohne am Gesamtkonzept etwas ändern zu müssen. Zudem könnte Arrow Lake wirklich einen gewissen Push vertragen und ist es bis zum ersten echten Nachfolger von Form von "Nova Lake" aus heutiger Sicht noch eine quälend lange Zeit (anderthalb Jahre). Denkbar natürlich, dass Intel für sein 2026er CPU-Portfolio im Mobile-Segment primär "Panther Lake" vertraut – und das Desktop-Segment angesichts einer groben Verkaufsaufteilung ⅔ Mobile vs. ⅓ Desktop als eher unwichtig einordnet.

Fertigung CPU-Architekturen max. Kerne HT/RU iGPU Sockel Ausrichtung Release
Alder Lake Intel 7 Golden Cove + Gracemont 8P+8E HT Xe LGA1700 Desktop & Mobile 4. Nov. 2021
Raptor Lake Intel 7 Raptor Cove + Gracemont 8P+16E HT Xe LGA1700 Desktop & Mobile 20. Okt. 2022
Raptor Lake Refresh Intel 7 Raptor Cove + Gracemont 8P+16E HT Xe LGA1700 Desktop & HX-Mobile 17. Okt. 2023
Meteor Lake Intel 4 Redwood Cove + Crestmont 6P+8E+2LPE HT Xe rein Mobile (kein HX) 14. Dez. 2023
Lunar Lake TSMC N3B Lion Cove + Skymont 4P+4LPE Xe2 rein UltraMobile 24. Sept. 2024
Arrow Lake TSMC N3B Lion Cove + Skymont 8P+16E (6P+8E+2LPE) Xe LGA1851 Desktop & Mobile 25. Okt. 2024
Meteor Lake Refresh Intel 3 Redwood Cove + Crestmont 2P+8E+2LPE HT Xe rein UltraMobile 6. Jan. 2025
Panther Lake Intel 18A Cougar Cove + Darkmont 4P+8E+4LPE Xe3 rein Mobile (kein HX) Q4/25-Q1/26
Arrow Lake Refresh TSMC N3B Lion Cove + Skymont 8P+16E (6P+8E+2LPE) Xe (?) LGA1851 Desktop & Mobile Q4/25-Q1/26
Nova Lake Intel 18A Coyote Cove + Artic Wolf 16P+32E+4LPE (?) RU (?) ? ? Desktop & Mobile Q4/26-Q1/27
Razer Lake Intel 14A Griffin Core (?) ? RU (?) ? ? ? ?
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen: Fertigung bezogen jeweils nur auf die CPU- & GPU-Tiles

Die vorstehende Tabelle zu den aktuellen und zukünftigen Intel-Architekturen enthält immer noch die Hinweise auf "Rentable Units", welche lange Zeit in der Gerüchteküche herumgereicht wurden als Intels zukünftige Lösung nach dem Ende von HyperThreading. Nunmehr ist HyperThreading bereits von Intels aktuellen Prozessoren entschwunden, aber die Rentable Units gibt es immer noch nicht bzw. wurden jene zuletzt auch nur noch selten erwähnt. Dafür gab es reichlich technologische Umstürze beim zukünftigen Intel-Programme, so dass derzeit überhaupt nicht mehr dafür garantiert werden kann, dass Intel noch an so etwas wie "Rentable Units" arbeitet. Nichtsdestotrotz soll an dieser Stelle mal auf eine alte, jedoch wenig beachtete Erklärung verwiesen werden, was man sich darunter vorstellen kann: Denn laut Twitterer Gindi4711 sollen "Rentable Units" so etwas wie umgekehrtes HyperThreading ermöglichen.

Nova Lake has 16 cores with rentable units. Those will be much smaller than current P cores. With 16T load they behave as individual cores. With <= 8T load 2 of them will combine into one for peak ST performance.
Quelle:  Gindi4711 @ X am 19. Mai 2024
 
So pretty much the same idea as SMT, but the other way round and 16 RU cores would be equal to 8 SMT cores. The question is how good are the E cores. Intels APO shows that E cores can handle some gaming threads perfectly fine.
Quelle:  Gindi4711 @ X am 19. Mai 2024

Dafür arbeiten die einzelnen CPU-Kerne unter Lasten mit vielen Threads einzeln – und unter Lasten mit wenigen Threads können sich hingegen zwei CPU-Kerne zu einem CPU-Kern kombinieren, um eine höhere Singlethread-Performance zu erreichen. Eine technisch denkbare Auflösung hierzu besteht in geteilten Ressourcen (Ausführungseinheiten) zwischen zwei CPU-Kernen (Bulldozers Modul-Bauweise läßt grüßen), welche man dann eben je nach Wahl zu (logisch) einem CPU-Kern zusammenführt. Eine solche Erklärung würde sicherlich gut dazu passen, dass Intel bei "Nova Lake" dann den großen Schritt hin zu 16 P-Kernen macht – welcher um so einfach zu gehen wäre, wenn diese CPU-Kerne dann einzeln deutlich kleiner und eigentlich zur Zusammenschaltung zu 8 kombinierten/großen CPU-Kernen gedacht wären. Nichtsdestotrotz bleibt natürlich unsicher, ob diese Erklärung zu "Rentable Units" wirklich korrekt ist – und vor allem, ob Intel überhaupt noch in diese Richtung hin denkt.

Hot Hardware liefern die ersten Benchmark-Werte zum AMD Ryzen 9 9955HX3D, der mobilen Variante von AMDs X3D-Prozessoren, welche faktische Desktop-Technik auch für Mobile-Bedürfnisse nutzbar macht. Dies geht natürlich nur mit viel Silizium- und am Ende auch TDP-Einsatz, ist kein typisches Mobile-Produkt und verlangt am Ende Preislagen von 4000-5000 Dollar/Euro für entsprechende Notebooks, welche zumeist auch mit Spitzen-Grafikkarten ausgerüstet sind. Dafür gibt es dann aber auch wohl kompromißlose Performance, in den (bislang) wenigen Benchmarks von Hot Hardware liegt der Ryzen 9 9955HX3D fast durchgehend an der Spitze – interessanterweise auch bei diesen Benchmarks, wo ein MacBook mit Apple M3 Max mitlaufen durfte. Sicherlich kann man anmängeln, dass hier kein HX-Modell von Intel mit im Test war, allerdings dürfte die Arrow-Lake-Technik des Desktop letztlich auch nicht viel gegenüber einem ausgewachsenen Zen 5 X3D ausrichten können. Noch viel eher anzumängeln wäre allerdings, dass man den X3D-Prozessor nicht dort getestet hat, wo dessen eigentliche Stärke liegt – unter Spiele-Benchmarks.