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News des 25. März 2024

Die PC Games Hardware berichtet über zwei neue Eintragungen in der Benchmark-Datenbank von SiSoft Sandra zu Intel-Grafikkarten, hinter welcher allgemein "Battlemage"-Hardware vermutet wird, sprich die nächste Grafikchip-Generation von Intel. Rein technisch gesehen wäre allerdings auch eine weitere Alchemist-Variante denkbar, die hierbei maximal genannten 24 Shader-Cluster an einem 192-Bit-Speicherinterface mit nur 8 MB Level2-Cachen könnten auch eine weitere, harsche Abspeckung des ACM-G10 Grafikchips sein. Trifft dies nicht zu, dann käme seitens der "Battlemage"-Generation der kleinere Chip "BGM-G21" in Frage – und würde somit ein erstes praktisches Lebenszeichen hierzu abgeben. Leider ist zu "Battlemage" immer noch nichts wirklich belastbares bezüglich der Hardware-Spezifikationen bekannt, daneben scheint das Projekt an Verspätungen zu kranken.

Intel BMG-G21 Intel BMG-G10/G31
Hardware lt. MLID 40 Xe-Kerne, 192 Bit GDDR6(X)-Interface, 12 GB GDDR6(X), 271mm², SKU-Varianten mit 32/40 Xe 64 Xe-Kerne, 256 Bit GDDR6(X)-Interface, 16 GB GDDR6(X), 387mm², SKU-Varianten mit 48/56/64 Xe
Hardware lt. RGT (alt) 40 Xe-Kerne, 192 Bit GDDR6-Interface, GDDR6 @ 20 Gbps, 18 MB L2-Cache, PCI Express 5.0 x8, ~250mm² Chipfläche 56 Xe-Kerne, höhere Taktraten, 192 Bit GDDR6-Interface, 12 GB GDDR6 @ 20 Gbps, 8 MB L2-Cache, 512 MB "Adamantine Cache"
Hardware lt. RGT (neu) 20 Xe-Kerne, 192 Bit GDDR6-Interface, GDDR6 @ 20 Gbps, 16 MB L2-Cache, PCI Express 5.0 x8, ~250mm² Chipfläche 32 Xe-Kerne, Taktraten "high 2 GHz", 256 Bit GDDR6(X)-Interface, 16 GB GDDR6(X), 24-32 MB L2-Cache, Chipfläche ähnlich AD103 (379mm²)
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

VideoCardz zeigen eine AMD-Folie von einer AMD-Veranstaltung in China, welche sowohl die iGPU-losen Zen-4-Modelle Ryzen 5 8400F & Ryzen 7 8700F als auch mittels "Ryzen 5000XT" einen nochmaligen Nachschub an Zen-3-basierten Prozessoren ankündigt. Die seinerzeitige "Ryzen 3000XT" Prozessoren-Serie auf Zen-2-Basis bot einen geringfügig höheren Spitzentakt und kam allerdings noch vor dem Erscheinen eines technologischen Nachfolgers heraus. In diesem Fall würde Ryzen 5000XT jedoch um einige Quartale nach Zen 4 bzw. den Ryzen 7000 Prozessoren erscheinen. Für alle beide XT-Serien dürfte dabei das simple Prinzip gelten, dass sich neuere Modelle besser als "alte" Modelle verkaufen, zudem ergibt sich hierbei immer die Gelegenheit für Hersteller & Händler, die durchschnittlichen Abgabepreise wieder etwas anzuheben – besonders wichtig bei seit Jahren verkauften Prozessoren-Serien, welche gerade bei AMD regelmäßig meilenweit vom ursprünglichen Listenpreis entfernt sind.

So oder so bringt AMD damit noch im Jahr 2024 weitere Prozessoren für die AM4-Plattform heraus, welche denkbarerweise sogar noch auf Mainboards des Jahres 2017 laufen werden. Seinerzeit versprach AMD mal eine "Lebendauer" (aka Versorgung mit neuen Prozessoren) der AM4-Plattform für vier Jahre, nunmehr werden es mit acht Jahren glatt das Doppelte werden. Man kann nur hoffen, dass AMD bei der nunmehr begonnenen AM5-Plattform genauso agiert – und sich nicht auf früheren Lorbeeren ausruht. Zumindest langlebiger als typische Intel-Plattformen dürfte AM5 in jedem Fall werden, was allerdings auch keine hohe Hürde darstellt, da Intel gewöhnlich nur zwei Prozessoren-Generationen pro CPU-Sockel auflegt, mit dem aktuellen Sockel LGA1700 mit seinen drei Prozessoren-Generationen (Alder Lake, Raptor Lake & dessen Refresh) als große Ausnahme. Wirklich wertbar ist dies allerdings nicht, denn auch die 14. Core-Generation verwendet breitflächig Prozessoren-Dies, welche bereits exakt in dieser Form schon in der 12. Core-Generation eingesetzt wurden.

Golem beziffern die Marktgröße des China-Geschäfts bei AMD & Intel: Im letzten Jahr machte AMD 15% seines Umsatzes in China, Intel hingegen sogar 27%. Bei AMD dürften hierbei auch Grafikkarten enthalten sein, was wiederum bedeutet, dass China CPU-seitig klar Intel-Land sein sollte – zumindest bisher. Wie jüngst berichtet, gilt nunmehr ein Bann gegenüber AMD, Intel & Microsoft auf chinesischen Regierungs-Computern, was die jeweiligen Hersteller durchaus einen Teil ihres bisherigen China-Geschäfts kosten wird. Jener Bann soll bis zum Jahr 2027 vollständig durchgezogen sein, was erhebliche Investitionen innerhalb von nur drei Jahren bedeutet. Viel entscheidender ist natürlich, dass die chinesische Führung die Sache nach dem Jahr 2027 bewerten dürfte – und je nach Gelingen das Risiko besteht, dass jener Bann nachfolgend auch auf die Privatwirtschaft oder sogar das Consumer-Geschäft ausgeweitet wird.

Jenes Risiko ist zumindest für das Consumer-Geschäft derzeit als eher minimal einzuschätzen, denn spätestens dort wird Konkurrenzfähigkeit mit westlicher Hardware erforderlich sein, um einen Bann westlicher Technik aussprechen zu können. Dies ist jedoch in diesem kurzen Zeitraum selbst mit der gewaltigen Anschubfinanzierung durch die jetzt kommenden staatlichen Aufträge nahezu unmöglich zu erreichen. Denkbarerweise dürfte man dieses Vorhaben somit für das Consumer-Segment in die Zukunft verschieben und lieber die einfacher erreichbaren Ziele mitnehmen: Denn wenn jetzt viel Geld in chinesische Anbieter von Prozessoren & Betriebssystemen fließt, werden jene in die Lage versetzt, in ein paar Jahren wenigstens konkurrenzfähige Einsteiger- und vielleicht auch Mainstream-Hardware für das Consumer-Segment anbieten zu können. Damit könnte China große Teile des lokalen Marktes sozusagen "natürlich" übernehmen, würde auch ohne (weiteren) Bann das China-Geschäft von AMD & Intel drastisch zurückgehen.

Von der ComputerBase kommt der dritte Teil zum Grafikkarten-Generationsvergleich, diesesmal bezogen auf die 60er Mainstream-Modelle von nVidia (nach früheren Ausführungen zu den Midrange-Modellen von AMD sowie den 70er Modellen von nVidia). Solche Vergleiche von inzwischen selten getesteten Grafikkarten sind immer auch gut geeignet, um die (grobe) Übereinstimmung mit früher aufgestellten Index-Werten zum 3DCenter Performance-Index gegenzuprüfen. In diesem Fall ergibt sich allerdings eine beachtbare Differenz, denn während die Index-Werte zu Radeon RX 7800 XT und GeForce RTX 4070 aus Sicht ihrer um drei Generationen zurückliegenden Vorgänger jeweils noch zu 94% gepasst haben, ergibt sich im Fall der GeForce RTX 4060 aus Sicht der GeForce GTX 1060 6GB derzeit nur noch eine Übereinstimmung zu 90%, ergo ein Fehlbetrag von grob 10%.

FullHD/1080p ComputerBase-Messung 3DCenter FHD Performance-Index *
GeForce RTX 4060 (vs 3060, 2060, 1060) 100%             +22%   +43%  +156% 90% (1360%)             +20%   +46%  +131%
GeForce RTX 3060 12GB (vs 4060, 2060, 1060) 82% -18%               +17%  +109% 75% (1130%) -17%               +22%   +92%
GeForce RTX 2060 6GB (vs 4060, 3060, 1060) 70% -30%   -14%               +79% 61% (930%) -32%   -18%               +58%
GeForce GTX 1060 6GB (vs 4060, 3060, 2060) 39% -61%   -52%   -44%             39% (590%) -57%   -48%   -37%            
* normiert auf die GeForce GTX 1060 @ % (Wert somit wie bei der ComputerBase)

Dies ist noch kein Beinbruch, aber zeigt auch darauf hin, dass sich die Performance-Werte mit neueren Spiele-Titeln einigermaßen verändern können – und dass somit ältere Index-Werte immer nur als grobe Richtschnur zu verstehen sind und mit etwas Abstand nicht mehr so genau genommen werden können. In diesem Fall bezieht sich der Fehlbetrag jedoch fast ausschließlich auf die GeForce GTX 1060 und damit die Pascal-Generation, schon mit der nachfolgenden Turing-Generation in Form der GeForce RTX 2060 wird es wieder (mit geringer Differenz von 2%) passend. Hier könnte sicherlich der Punkt mit hineinspielen, dass "Pascal" seinerzeit eine frühe DirectX12-Architektur war, welche primär DirectX11-Titel ableisten musste – während selbige heutzutage in den Benchmark-Feldern wirklich selten geworden sind. Zu beachten wäre letztlich auch noch, dass die aufgestellten Index-Werte im 3DC Performance-Index generell die Performance-Abstände zu jener Zeit wiederspiegeln sollen, in welcher diese Karten jeweils verkauft und somit primär genutzt wurden – irgendwann also das Aktualisieren von Index-Werten zu älteren Grafikkarten bewußt eingestellt wird.