29

News des 29. Dezember 2023

Twitterer Harukaze5719 hat eine neue EEC-Eintragung zur "Radeon RX 7600 XT" erspäht – welche die Karte allerdings im Gegensatz zur vorherigen EEC-Eintragung von diesem September mit 16 GB VRAM klassifiziert. Dies hat normalerweise entscheidende Auswirkungen auf den Chip-Unterbau und damit die Leistungsklasse jener Karte, denn regulär ist eine Radeon RX 7600 XT mit 16 GB VRAM nur Navi-33-basiert vorstellbar – was aber auch bedeutet, dass deren Leistungspotential auf den kleinsten RDNA3-Chip limitiert ist. Der Mehrspeicher kann unter größeren Auflösungen hier und da für ein paar Prozentpunkte Mehrperformance sorgen, eventuell gibt es auch etwas Mehrtakt und die XT-Version ist somit generell etwas schneller als die non-XT-Version. Aber jene wird keineswegs aus dem Performance-Feld des Navi-33-Chips ausbrechen können, dies wäre nur Navi-32-basierten Radeon RX 7600 XT Karten möglich.

Radeon RX 7600 XT 16GB Radeon RX 7600 XT 10GB Radeon RX 7600 XT 12GB
Chip-Basis höchstwhrschl. Navi 33 höchstwhrschl. Navi 32 höchstwhrschl. Navi 32
Rechen-Hardware 32 Shader-Cluster <54 Shader-Cluster (möglw. 42 CU) <54 Shader-Cluster (möglw. 42-48 CU)
Speicher-Subsystem 128 Bit GDDR6, 32 MB IF$ 160 Bit GDDR6, vermtl. 40 MB IF$ 192 Bit GDDR6, 48 MB IF$
Performance-Klasse wie 7600, +2% bei hohen Auflösungen, zzgl. eventueller Mehrtakt geschätzt: 7700XT abzüglich 20-30% (Niveau A770 bis 6700XT) geschätzt: 7700XT abzüglich 10-20% (Niveau 6700XT bis 3070)
4K Perf-Index geschätzt ~175-190% grob geschätzt ~200-230% grob geschätzt ~230-260%
Hinweis: denkbare Auslegungen zur Radeon RX 7600 XT, logischerweise kann nur eine davon korrekt sein

Selbige sind denkbar, insofern die Speicherbestückung 10 oder 12 GB VRAM beträgt, so wie es die EEC-Eintragung vom September bereits nannte. Aktuell stehen damit zwei sich widersprechende technische Daten aus gleicher Quelle gegenüber – womit nicht zu bestimmen ist, welche korrekt ist. Hier werden weitere Leaks zeigen müssen, in welche technische Richtung die Radeon RX 7600 XT tatsächlich geht. Natürlich wäre eine 16-GB-Ausführung die in jedem Fall langsamste wie uninspirierendste Variante und legt den Vergleich zur GeForce RTX 4060 Ti mit ihren zwei Speicherbestückungen nahe. Allerdings muß AMD hier durchaus nicht in diese Falle tappen, welche sich nVidia auf Basis der zu hohen Preisdifferenz dieser beiden Kartenversionen selbst gestellt hatte. AMD könnte auch mit nur geringfügigem Preisaufschlag bei der 16-GB-Ausführung anrücken bzw. das ganze genauso zu einer kleinen Preissenkung bei der regulären Radeon RX 7600 nutzen. Geht man hierbei clever vor, kann man nVidia sicherlich einiges im Mainstream-Bereich abgraben, gerade da das Thema VRAM-Auslastung im Jahr 2024 sicherlich nicht kleiner werden wird als derzeit schon.

Twitterer Harukaze5719 hat zudem andere EEC-Eintragungen mit einem Dutzend weiterer GeForce RTX 40 Modelle entdeckt, welche primär die Unwägbarkeit dieser EEC-Eintragungen unterstreicht. Denn hierbei hat Grafikkarten-Hersteller Palit mehr oder weniger jedes denkbare Modell aufgezählt, welche nVidia im aktuellen Namensschema noch auflegen könnte – sprich von GeForce RTX 4050 bis 4090 sind jeweils alle Varianten mit "SUPER", "Ti" und "TI SUPER" Suffix dabei. Logischerweise wird nVidia niemals alle diese Varianten herausbringen, womit diese EEC-Eintragungen glasklare Platzhalter sind. Dabei könnte durchaus die eine oder andere hiermit genannte Karten-Ausführung im Laufe des Jahres 2024 noch erscheinen, nVidia denkbarerweise den "SUPER"-Refresh auch auf die GeForce RTX 4060 /Ti Modelle ausdehnen. Aber irgendein belastbarer Hinweis hierzu ergibt sich aus diesen EEC-Eintragungen nicht, welche seitens Palit schlicht und ergreifend in vorsorglicher Abwicklung der Formalitäten zu eventuell anstehenden neuen Grafikkarten-Modellen erstellt wurden.

VideoCardz betrachten den "Launch" der GeForce RTX 4090D – zu welchem nunmehr klar wird, dass es sich hierbei eigentlich nur um den Start der Vorbestellungen handelt, die Karten aber tatsächlich erst Ende Januar ausgeliefert werden sollen. Für den üblicherweise schnellen (wie hektischen) chinesischen Markt ist das ganze durchaus recht ungewöhnlich. Ebenfalls ungewöhnlich sind die ganzen Karten-Versionen, welche die Grafikkarten-Hersteller anbieten wollen: Mehr oder weniger das komplette Programm der regulären GeForce RTX 4090 soll geboten werden, inklusive auch der typischen werksübertakteten Versionen. Allerdings wird kaum eine davon tatsächlich werksübertaktet antreten, das zweite BIOS enthält wohl gewöhnlicherweise nur dieselben Taktraten in einer Silent-Version. Eine kleine Ausnahme macht nur eine MSI-Karte mit 15 MHz mehr Boost-Takt, was allerdings auch nur per (manueller) Sofware-Einstellung erreichbar ist.

Die praktisch nicht vorhandenen werksübertakteten Versionen haben die Grafikkarten-Hersteller allerdings nicht davon abgehalten, entsprechend höhere Preise für ihre höherwertigen Modelle anzusetzen: Die "normalen" Varianten zur GeForce RTX 4090D werden umgerechnet für ~1730 Euro in den Handel gehen, die "besseren" Modelle hingegen für bis zu ~2260 Euro. Gegenüber den aktuellen Preisen zur regulären GeForce RTX 4090 im deutschen Einzelhandel ist dies weiterhin ein Vorteil, da dort aufgrund der Warenknappheit der letzten Monate immer noch überhöhte Preise zur GeForce RTX 4090 präsent sind. Jene fängt dort derzeit bei 1960 Euro an, wobei sich inzwischen wenigstens ein paar weitere Angebote unterhalb von 2000 Euro eingefunden haben. Zumindest derzeit wäre eine GeForce RTX 4090D somit beim Performance/Preis-Verhältnis wohl im Vorteil. Perspektivisch dürften die Straßenpreise der regulären GeForce RTX 4090 jedoch auch im deutschen Einzelhandel zunehmend wieder abschmelzen und irgendwann das Listenpreis-Niveau (von derzeit ~1730 Euro) erreichen.

Die ComputerBase hat einen Generationsvergleich für Radeon-Grafikkarten aufgelegt, welche die Midrange-Modelle Radeon RX Vega 56, 5700 XT, 6700 XT & 7800 XT und somit die Architektur-Versionen GCN5, RDNA1, RDNA2 & RDNA3 umfasst. Sofern man es Preis-ähnlich betrachten wollte, wäre allerdings eher die Radeon RX 7700 XT als RDNA3-Vertreter passend gewesen – dies hätte auch den Eindruck verhindert, mittels RDNA3 ergäbe sich ein besonders hoher Performance-Sprung. Nutzvoll ist der Artikel allerdings in der Frage der Performance-Skalierung älterer Beschleuniger mit der Zeit, speziell die Radeon RX Vega 56 betrachtend. Schließlich werden dieserart Karten heutzutage zuallermeist nicht mehr mitgetestet, sondern man verläßt sich auf frühere Ergebnisse – erzielt mit gänzlich anderen Spielen und oftmals völlig anderen Test-Bedingungen bezüglich Windows und des restlichen PC-Systems. Dennoch ergibt sich eine grobe Übereinstimmung der Ergebnisse, zumindest wenn man nicht auf wirklich gleiche Zahlen besteht.

FullHD/1080p ComputerBase-Messung 3DCenter FHD Performance-Index *
Radeon RX 7800 XT (vs 6700XT, 5700XT, Vega56) 100%             +49%  +108%  +178% 94% (2200%)             +43%   +85%  +162%
Radeon RX 6700 XT (vs 7800XT, 5700XT, Vega56) 67% -33%               +40%   +86% 66% (1540%) -30%               +29%   +83%
Radeon RX 5700 XT (vs 7800XT, 6700XT, Vega56) 48% -28%   -52%               +33% 51% (1190%) -46%   -23%               +42%
Radeon RX Vega 56 (vs 7800XT, 6700XT, 5700XT) 36% -64%   -46%   -25%             36% (840%) -62%   -45%   -29%            
* normiert auf die Radeon RX Vega 56 @ 36% (Wert somit wie bei der ComputerBase)

Die größte Differenz ergibt sich ausgerechnet bei der Radeon RX 7800 XT, welche seitens der ComputerBase etwas besser bewertet wird als im 3DCenter FullHD Performance-Index. Die älteren AMD-Modelle weisen hingegen deutlich geringere Differenzen zwischen den aktuellen ComputerBase-Messungen und dem fortlaufend geführten 3DC FullHD-Index auf. Dies zeigt zumindest darauf hin, dass die Radeon RX Vega 56 unter aktuellen Spiele-Titel noch keineswegs gemäß ihrer ursprünglichen Leistungsfähigkeit zurückstecken muß, sondern nach wie vor die einstmals ermittelte Performance-Klasse halten kann. Jene AMD-Karte mit Baujahr 2017 ist wohl gerade noch an der Grenze, wo dies noch möglich ist, die vernünftige VRAM-Ausstattung dürfte zudem sehr hilfreich sein. Ob gleich alte nVidia-Modelle noch genauso vernünftig unter heutigen Spielen mitkommen, wäre sicherlich einen ähnlichen Test wert.