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News des 24./25. August 2024

Eine andere Darstellungsform der Ergebnisse der Launch-Analyse zu Ryzen 9000 besteht in einer Index-Ausrichtung auf den Ryzen 7 7800X3D, was speziell zur Spiele-Performance interessant ist: Jener Zen4-basierte Prozessor mit 3D V-Cache liegt immer noch vor allen Angeboten, trotz Zen 5 und Core i9-14900KS (hier mangels ausreichender Werte nicht mit notiert, aber generell 1-2% schneller als ein Core i9-14900K). Vielmehr kommen die Zen5-Prozessoren nicht einmal in die Nähe der Spiele-Performance des Ryzen 7 7800X3D, liegen im Schnitt gute –15% hinter diesem X3D-Modell zurück. Hinzu kommt die überragende Energieeffizienz der X3D-Modelle, wobei wiederum besonders der Ryzen 7 7800X3D das Feld durchgehend deklassiert, gegenüber dem Core i9-14900K die knapp 2,5fache Energieeffizienz hinlegt. Möglicherweise auch aus diesem Grund geht Intel bei "Arrow Lake" wohl wieder mehr in Richtung Energieeffizienz, da sich der nahezu Performance-Gleichstand mit AMD im Spiele-Feld unter dem Erkaufen einer drastisch schlechteren Energieeffizienz im Konsumverhalten des DIY-Segments als wenig zielführender Pfad erwiesen hat.

7800X3D 7900X3D 7950X3D 9600X 9700X 9900X 9950X 14600K 14700K 14900K
8C Zen4 12C Zen4 16C Zen4 6C Zen5 8C Zen5 12C Zen5 16C Zen5 6P+8E RPL 8P+12E RPL 8P+16E RPL
Power-Limit 162W 162W 162W 88W 88W 162W 200W 181W 253W 253W
Listenpreis $449 $599 $699 $279 $359 $499 $649 $319 $409 $589
Straßenpreis (ab) 355€ 389€ 539€ 298€ 377€ 498€ 698€ 306€ 413€ 571€
gemittelte Anwend.-Perf. 100% ~129% 151,5% 94,5% 110,6% 145,4% 169,5% 112,7% 141,5% 154,0%
Anwendungen Perf/Preis 100% 118% 100% 113% 104% 104% 86% 131% 122% 96%
gemittelter Anwend.-Verbr. 64W 90W 104W 76W 76W 132W 156W 122W 170W 190W
Anwend.-Energieeffizienz 100% 92% 93% 80% 93% 71% 70% 59% 54% 52%
gemittelte Spiele-Perf. 100% ~92% 98,6% 83,1% 87,7% 83,9% 87,4% 88,0% 93,6% 95,9%
Spiele Perf/Preis 100% 84% 65% 99% 83% 60% 44% 102% 80% 60%
gemittelter Spiele-Verbr. 59W 71W 73W 76W 80W 110W 116W 96W 129W 140W
Spiele-Energieeffizienz 100% 77% 80% 65% 65% 45% 45% 54% 43% 41%
Daten-Quelle: Launch-Analyse AMD Ryzen 9000; Preisstand: 19. August 2024

Bei Hardwareluxx und Hot Hardware hat man sich mit dem Performance-Verlust durch Intels Microcode-Patch 0x129 beschäftigt – mit dem erwartbarem Resultat, dass sich da gewöhnlich nicht viel bewegt. In den einzelnen Tests sieht man oftmals eher die allgemeine Meßungenauigkeit am Wirken, erst nach dem Zusammenrechnen mehrerer Einzelergebnisse ergibt sich somit eine belastbare Tendenz. Jene könnte man mit grob einen halben bis ganzen Prozentpunkt weniger Anwendungs-Performance sowie grob einen Prozentpunkt weniger Spiele-Performance beschreiben. Letztere reagiert somit stärker, allerdings wie zu sehen auf einem sehr niedrigen absoluten Niveau. Gern kann es bei diesen niedrigen Unterschieden auch passieren, dass die Eigenheiten der konkret benutzten CPU eine wichtigere Rolle spielen als der Microcode-Patch – wie beim Spiele-Ergebnis des Core i9-14900K bei Hardwareluxx zu sehen, wo der benutzte Prozessor augenfällig einer mit eher schlechter Silizium-Güte ist.

Verlust durch Microcode 0x129 Anwend.-Perf. Spiele-Perf.
Core i9-14900KS @ Hardwareluxx –1,4% –0,8%
Core i9-14900K @ Hardwareluxx –1,0% –2,6%
Core i7-14700K @ Hardwareluxx –0,1% –1,4%
Core i5-14600K @ Hardwareluxx +0,2% –0,8%
Core i9-14900K @ Hot Hardware –0,7%

Notebookcheck berichten über die ersten Listungen von Notebooks mit "Lunar Lake", welches am 3. September offiziell vorgestellt werden soll. Die Preisspannen reichen dabei von 996 bis 1361 Euro mit der minimal höheren französischen Mehrwertsteuer (20%) für vier Modelle von Asus & Acer. Dies ergibt einen beachtbaren Unterschied zu den Einstiegspreisen der ersten Snapdragon-X-Notebooks, welche seinerzeit mit Preislagen von 1169 bis 1648 Euro starteten. Natürlich sind die Preise für Snapdragon-X-Notebooks seitdem gesunken, viel preislichen Vorsprung hat Lunar Lake nicht mehr. Aber von diesen Intel-basierten Notebooks ist eine wesentlich höhere Produkt-Vielfalt und auch ein stärkerer Konkurrenzkampf der Hersteller untereinander zu erwarten, was üblicherweise im nach dem Launch noch weiter nach unten gehenden Preislagen resultieren sollte. Für Qualcomm wird die Luft damit ziemlich eng, nachdem man in der bisherigen "Exklusiv-Periode" seit dem eigenen Launch keinen wirklichen Eindruck im Markt und bei den Konsumenten hinterlassen hat.

Twitterer Lithos berichtet über den "Erfolg" der Anstrengungen Chinas zugunsten einer unabhängigen chinesischen Halbleiterfertigung. Dabei liegt die (langfristige) Zielsetzung bei 70% eigener Fertigungsmaschinen und Fertigungs-Ausrüstungsgüter. Derzeit liegt man allerdings zumeist nur im Bereich weniger Prozentpunkte, allein bei den Ausrüstungsgütern werden inzwischen mehr als 15% eigene chinesische Fertigung erreicht. Andererseits zeigt dies wohl den normalen Weg an: Zuerst die einfacher zu erreichenden Dinge wie die Ausrüstungsgüter, damit dort über die Zeit hinweg auch eine solide Massenfertigung erreicht werden kann. Hochkomplexe Dinge wie Halbleiter-Fertigungsanlagen benötigen hingegen ihre Zeit bzw. nutzt man dort derzeit vor allem noch alle legalen Möglichkeiten wie alle Schleichwege, um an westliche Maschinen zu kommen. Derzeit ist auf Basis dieser Zahlen noch nicht absehbar, wann China im Bereich der Halbleiter-Fertigungsanlagen eine bedeutsame Rolle spielen wird, der Weg von wenigen Prozentpunkten oberhalb die 15%-Marke ist üblicherweise der längste und steinigste.

ChipWar:
China's Goal: locally-made tools & materials should account for 70% of the production line.
Currently @ 1.2% for lithography systems (presumably these are all i-line steppers for packaging).
@ 1.4% for ion implant.
@ 2.4% for metrology.
@ >15% for materials such as silicon wafers, photomasks, photoresists, ancillaries, precursors, etc...
Quelle:  Lithos @ X am 13. August 2024

Leider vergessen wurde bei der kürzlichen Umfrage-Auswertung zu "Recall" die hierzu auf X/Twitter gelaufene gleichlautende Umfrage – was hiermit nachgetragen werden soll. Im Vergleich zu den Zahlen der 3DCenter-Umfrage ergeben sich dabei gewisse Abweichungen, allerdings keine im besonders dramatischen Umfang. Insbesondere die Grundaussage der breiten Recall-Ablehnung wird über den nahezu selben Anteil an Umfrageteilnehmern bestätigt: Beim 3DCenter waren es 91,2%, bei Twitter fast gleichlautende 89,9% an Recall-Ablehner. Die größeren Differenzen ergeben sich somit nur bei der Art & Weise, wie man dieser Problematik begegnet: Auf Twitter ist der Trend zur Deinstallation beachtbar größer, der Trend zur reinen Deaktivierung hingegen deutlich kleiner. Zudem stellen auch mehr Twitter-Nutzer Windows 11 mittels dieses Features grundsätzlich in Frage – was sich jedoch automatisch (erneut) mit dem Erfahrungswert verbinden läßt, dass für die meisten Anwender der Sprung zu Linux (vorerst) doch ein rein theoretischer bleibt.

Wie kommt "Recall" bei den Anwendern an? 3DCenter X/Twitter
werde mir Recall anschauen und es eventuell nutzen 8,8% 10,1%
Recall/Copilot+ wird umgehend deaktiviert 40,1% 18,0%
werde Windows 11 nur nutzen, wenn Recall/Copilot+ deinstallierbar ist 30,7% 39,2%
Windows 11 erledigt sich damit 20,4% 32,8%
Quellen: 3DCenter-Umfrage (Mai/Juni 2024, 1016 Teilnehmer), Twitter-Umfrage (Mai 2024, 189 Teilnehmer)