23

News des 23. Oktober 2024

YouTuber Moore's Law Is Dead zeigt den GB203-Grafikchip in einer Ausführung für Mobile-Bedürfnisse im Bild. Der zweitstärkste Grafikchip von "Gaming-Blackwell" wird im Desktop für die GeForce RTX 5080 sowie bei Mobile wohl für GeForce RTX 5090 Laptop und 5080 Laptop zum Einsatz kommen, in Einklang mit einem früheren Leak zu den RTX50 Mobile-Ausführungen seitens ODM-Hersteller Clevo. Zur Chipfläche werden wiederum die früher schon genannten 377mm² notiert, interessant ist hier eher die Nennung von 24 GByte GDDR7-Speicher an einem 256-Bit-Interface bei diesem GB203-Chip. Dies ist technisch mittels 3-GByte-Speicherchips möglich, welche aber eigentlich erst später im Jahr 2025 antreten sollen. Allerdings ist eine Validierung schon jetzt durchaus denkbar und womöglich plant nVidia auch, die ersten Chargen dieser 3-GByte-Speicherchips exklusiv ins Mobile-Segment zu geben.

Chipfläche Hardware VRAM @2GB VRAM @3GB Desktop Mobile
GB202 ? 192 SM @ 512-bit 32 GB 48 GB GeForce RTX 5090
GB203 377mm² 84 SM @ 256-bit 16 GB 24 GB GeForce RTX 5080 GeForce RTX 5090 Laptop & 5080 Laptop
GB205 ? 50 SM @ 192-bit 12 GB 18 GB GeForce RTX 5070 GeForce RTX 5070 Laptop (?)
GB206 ? 36 SM @ 128-bit 8/16 GB 12 GB GeForce RTX 5060 (?) GeForce RTX 5060 Laptop (?)
GB207 ? 24 SM @ 128-bit 8/16 GB 12 GB ? GeForce RTX 5050 Laptop

Davon abgesehen ist die Gestaltung der RTX50 Mobile-Lösungen derzeit noch weitgehend unbekannt, auch wenn über den genannten Clevo-Leak bereits Angaben zum Speicherinterface (zeigt auf die benutzten Grafikchips hin) sowie zu den TDP-Größen vorhanden sind. Die Variante mit 3-GByte-Speicherchips würde es nVidia in jedem Fall ermöglichen, im Mobile-Segment die Speicherbestückung endlich einmal zu erhöhen, nachdem das RTX40 Mobile-Portfolio in dieser Frage eher Magerkost geboten hatte (8 GB VRAM bis hoch zur GeForce RTX 4070 Laptop). Insofern nVidia keinen RTX50 Mobile-Refresh plant (hat man bei RTX40 Mobile ausgelassen), wäre dies in der Tat besser umgehend zu erledigen. Im Desktop-Segment wird es die größeren 3-GByte-Speicherchips jedoch ziemlich sicher erst mit einem RTX50-Refresh geben bzw. ist vielmehr zu erwarten, dass nVidia jene Speicherchips bewußt für diesen Refresh zurückhält, um einen wirkmächtigen Midlife-Kicker für die RTX50-Serie in der Hinterhand zu haben.

Für einige (verfrühte) Aufregung hat die unabsichtliche vorfristige Veröffentlichung des Intel "Arrow Lake" Launch-Reviews seitens Overclock3D gesorgt, dessen Benchmark-Grafikkarten auch jetzt noch in Kopie auf vielfältigen Wegen durchs Web schwirren (beispielsweise hier & hier). Leider ergab sich damit auch ein recht negativer Vorausblick auf Arrow Lake bzw. die Core Ultra 200 Serie – sicherlich auch vorangetrieben durch den Punkt, dass dabei zuerst die eher schlecht für Arrow Lake ausgefallenen Ergebnisse hervorgehoben wurden. Ob dies im Schnitt der Ergebnisse vieler Hardwaretester genauso ausfällt, ist damit nicht gesagt bzw. sollte man die vollen Ergebnisse der Launch-Reviews zu Arrow Lake abwarten. Jene sind für den Donnerstag ab 15 Uhr deutscher Zeit angesetzt. Dann klärt sich sicherlich auch, ob die von YouTuber Moore's Law Is Dead behaupteten Instabilitäten bei Arrow Lake tatsächlich ein systematisches Problem ähnlich wie bei "Raptor Lake" sind – oder einfach nur als Geburtswehen einer neuen Plattform gelten dürfen.

Allerdings gibt es inzwischen Bedenken, ob Arrow Lake zu diesem Zeitpunkt bereits seine volle Leistungsfähigkeit zeigen kann. Denn Aussagen der Twitterer 1usmus, CapFrameX und Charlie deuten ein Scheduler-Problem bei Arrow Lake an – welches erst mit einer späteren, derzeit aber noch nicht verfügbaren Version von Windows 11 gelöst werden soll (Windows 11 24H2 26100.2152). Es wäre natürlich überaus niederschmetternd, wenn es nicht einmal Intel hinbekommt, bei Microsoft eine solche Sache vorab zu lösen. Wirklich sicher ist diese Auslegung zur Arrow-Lake-Performance allerdings nicht, es sind da auch andere Faktoren noch mit auf dem Tableau (beispielsweise der auf einem extra Tile befindliche Speichercontroller mit vergleichsweise hohe Latenzen). Zudem muß es auch überhaupt nicht passieren, dass Arrow Lake nach dem Launch so viel an Performance hinzugewinnt wie kürzlich für Ryzen 9000 nachgewiesen. Bei AMD sind schließlich so einige Patches & Fixes zusammengekommen, der gezeigte Performance-Sprung von Ryzen 9000 ist somit nicht nur das Produkt eines einzelnen behobenen Bugs.

Gemäß Reuters hat nVidia-CEO Jensen Huang bestätigt, dass der "Blackwell" HPC/AI-Chip "GB100" einen Designfehler hatte, welcher zwar nicht die Funktionalität, allerdings die Fertigungsausbeute betraf – und nunmehr gefixt ist. Dies dürfte in der Praxis zu einer etwas späteren Auslieferung als geplant geführt haben, denn damit hat man die Massenfertigung sicherlich erst nach Lösung dieses Bugs hochgefahren. Wirklich bedeutsam ist diese Episode nicht bzw. eigentlich nur aus einer Betrachtungsweise heraus interessant. Denn wenn irgendwo Probleme auftauchen, geben Hersteller jene gewöhnlich nur aus zwei Gründen zu: Erstens nur bei Vorliegen unmittelbarer Beweise – oder aber wenn man selber mit der Meldung des Bugfixes ankommen kann. Vorher jedoch wird generell alles geleugnet bzw. als Gerücht abgetan, welches man als unter seiner Würde ansieht es zu kommentieren.

Nach SemiAccurate sollte man die Streichung der ARM-Lizenz für Qualcomm aus zwei Gründen nicht überbewerten: Erstens liegt die Karenzzeit von 60 Tagen innerhalb des Zeitrahmens, wenn die Gerichtsverhandlung zu den Lizenz-Streitigkeiten zwischen beiden Unternehmen startet. Denkbarerweise könnte dies dann erst einmal eine Aussetzung dieser Lizenz-Streichung erbringen, bis jener Prozeß zu Ende geführt ist. Und zweitens soll Qualcomm wohl einen Plan B haben, welcher zumindest die technische Seite klären soll (ohne dass dies genauer ausgeführt wurde). Interessanterweise gehen SemiAccurate dabei davon aus, dass juristisch ARM wahrscheinlich Recht bekommen dürfte. So oder so ist es sehr gut denkbar, dass alle tatsächlichen Maßnahmen eine aufschiebende Wirkung erfahren, so lange das Gerichtsverfahren und etwaige Revisionen andauern. PS: Heise liefern weitere Hintergründe zum Streit zwischen ARM und Qualcomm.

Von Twitterer TechEpiphany kommen wieder die Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche für die 42. Woche – nicht unähnlich zum Verkaufsgeschehen auf CPU-Seite – wieder einen gewisse Abschwung sehen, wenngleich die wirklichen Tiefstwerte aus dem Sommerloch zum Glück noch einigermaßen weit weg sind. Bei der Marktverteilung sind AMD & Intel nach Absätzen mal wieder nahezu gleich auf, bei den Umsätzen dominiert hingegen nVidia wegen des weiterhin klar höheren durchschnittlichen Verkaufspreises (ASP). In der Verkaufs-Topliste liegen erneut Radeon RX 7800 XT sowie die drei "SUPER"-Modelle von nVidia an der Spitze, für diese Woche allerdings unterbrochen durch die Radeon RX 7900 XT auf Platz 4. Die Karte war die letzten Monate über eher abgemeldet, mit den jüngsten Preissenkungen (erhältlich ab 670 Euro) wurde die Radeon RX 7900 XT dann aber doch wieder zu einem attraktiven Angebot mit hervorstehendem Preis/Leistungs-Verhältnis.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024   (AMD in rot, nVidia in grün, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
42. Woche 2024 2275 Stück 49,2%   49,5%   1,3% 1,35M € 44,1%   55,5%   0,4% 532€   667€   176€
41. Woche 2024 2730 Stück 47,2%   52,4%   0,4% 1,65M € 39,8%   60,1%   0,1% 510€   695€   125€
40. Woche 2024 2110 Stück 47,2%   51,9%   0,9% 1,30M € 39,5%   60,3%   0,2% 515€   713€   119€
39. Woche 2024 1720 Stück 43,0%   55,8%   1,2% 1,00M € 35,4%   64,2%   0,4% 477€   666€   211€
38. Woche 2024 2090 Stück 45,7%   53,3%   1,0% 1,24M € 37,1%   62,5%   0,4% 481€   694€   225€
37. Woche 2024 2270 Stück 42,6%   56,5%   0,9% 1,38M € 35,5%   64,3%   0,2% 506€   690€   124€
36. Woche 2024 1845 Stück 47,7%   51,5%   0,8% 1,11M € 38,4%   61,3%   0,3% 485€   718€   204€
35. Woche 2024 2295 Stück 42,3%   57,7%    0%  1,42M € 33,5%   66,5%    0%  491€   713€     —  
34. Woche 2024 1970 Stück 49,2%   49,8%   1,0% 1,16M € 42,0%   57,6%   0,4% 505€   684€   220€
33. Woche 2024 1740 Stück 47,7%   51,1%   1,2% 1,08M € 38,7%   60,9%   0,4% 501€   737€   217€
32. Woche 2024 1845 Stück 48,0%   52,0%    0%  1,12M € 37,3%   62,7%    0%  474€   734€     —  
31. Woche 2024 2020 Stück 44,5%   54,5%   1,0% 1,20M € 38,9%   60,9%   0,2% 519€   665€   125€
26. Woche 2024 3135 Stück 41,6%   57,7%   0,7% 1,95M € 32,8%   67,0%   0,2% 489€   722€   235€
25. Woche 2024 2320 Stück 32,5%   66,2%   1,3% 1,48M € 24,1%   75,5%   0,4% 475€   730€   190€
24. Woche 2024 2375 Stück 48,4%   49,9%   1,7% 1,41M € 39,3%   60,1%   0,6% 481€   715€   214€
23. Woche 2024 2835 Stück 50,4%   48,7%   0,9% 1,67M € 41,0%   58,8%   0,2% 478€   711€   162€
22. Woche 2024 2345 Stück 46,0%   52,7%   1,3% 1,42M € 38,9%   60,7%   0,4% 512€   698€   197€
21. Woche 2024 1795 Stück 54,0%   44,9%   1,1% 1,04M € 45,0%   54,4%   0,6% 484€   706€   333€
18.-20. Woche 2024 2083 Stück p.W. 46,8%   52,1%   1,1% 1,41M € p.W. 34,9%   64,7%   0,4% 506€   843€   224€
17. Woche 2024 2450 Stück 49,6%   50,0%   0,4% 1,52M € 40,7%   59,2%   0,1% 511€   736€   122€
16. Woche 2024 2770 Stück 44,6%   54,1%   1,3% 1,80M € 34,5%   65,1%   0,4% 503€   781€   181€
15. Woche 2024 2485 Stück 53,1%   45,9%   1,0% 1,51M € 44,9%   54,7%   0,4% 513€   724€   235€
12. Woche 2024 2680 Stück 52,4%   45,5%   2,1% 1,60M € 47,7%   51,6%   0,7% 544€   677€   208€
11. Woche 2024 2930 Stück 54,1%   45,6%   0,3% 1,79M € 48,7%   51,2%   0,1% 551€   687€   127€
10. Woche 2024 3210 Stück 52,0%   47,4%   0,6% 2,09M € 43,8%   56,0%   0,2% 548€   771€   175€
9. Woche 2024 3375 Stück 51,4%   47,9%   0,7% 2,09M € 45,5%   54,3%   0,2% 547€   701€   211€
8. Woche 2024 3540 Stück 53,8%   45,6%   0,6% 2,27M € 47,0%   52,8%   0,2% 561€   744€   232€
7. Woche 2024 3460 Stück 54,9%   43,9%   1,2% 2,22M € 48,1%   51,5%   0,4% 563€   753€   203€
6. Woche 2024 3590 Stück 51,3%   47,2%   1,5% 2,26M € 44,2%   55,3%   0,5% 543€   736€   202€
5. Woche 2024 4560 Stück 49,7%   49,7%   0,6% 3,02M € 42,0%   57,8%   0,2% 560€   770€   196€
4. Woche 2024 3480 Stück 47,7%   51,4%   0,9% 2,25M € 42,7%   57,0%   0,3% 580€   717€   238€
3. Woche 2024 3365 Stück 57,9%   40,6%   1,5% 1,97M € 51,1%   47,4%   0,5% 528€   686€   181€
2. Woche 2024 3445 Stück 63,8%   35,0%   1,2% 1,92M € 60,0%   39,6%   0,4% 524€   632€   200€
1. Woche 2024 4050 Stück 64,0%   34,8%   1,2% 2,20M € 61,9%   37,6%   0,5% 525€   585€   238€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche