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News des 20. Juni 2023

VideoCardz haben eine erste Händlerlistung zur GeForce RTX 4060 non-Ti erspäht – beim deutschen Händler "Galaxus" mit 339 Euro für eine Palit-Karte mit augenscheinlich Referenz-Spezifikation. Die nVidia-UVP liegt bei 329 Euro, die kleine Preisdifferenz könnte sich schon am Launchtag wieder erledigen, Vorablistungen sind immer etwas teurer. Vielmehr stellt sich inzwischen eher die Frage, inwiefern die GeForce RTX 4060 non-Ti zum angedachten Preispunkt von 299 Dollar bzw. 329 Euro nicht generell zu hoch angesetzt ist bzw. ob nVidia dies rechtzeitig vor dem Launch noch einmal überdenken sollte. Schließlich läßt sich der Performance-Punkt der GeForce RTX 4060 non-Ti vorab anhand der nVidia-eigenen Benchmarks (bzw. der sich bei der 4060Ti ergebenden Differenz zwischen nVidia-Benchmarks und unabhängigen Messungen) schon ganz gut bestimmen.

UVP FHD Perf.-Index Straßenpreis Release
GeForce RTX 4060 Ti 8GB 439€ 1650% 400-460 Euro 24. Mai 2023
Radeon RX 6700 XT 12GB 479€ 1520% (neu) 339-410 Euro 18. März 2021
GeForce RTX 3060 Ti 8GB 439€ 1480% (neu) 318-360 Euro 2. Dezember 2020
Radeon RX 7600 8GB 299€ 1320% 285-300 Euro 25. Mai 2023
GeForce RTX 4060 8GB 329€ geschätzt ~1300-1320% zu erwarten für 330-350€ 29. Juni 2023
GeForce RTX 3060 12GB 329€ 1130% 279-310 Euro 25. Februar 2021
aktuelle Händlerpreise gemäß Geizhals

So oder so wird die GeForce RTX 4060 non-Ti beachtbar hinter der GeForce RTX 3060 Ti herauskommen, welche derzeit allerdings schon zu einem leicht besseren Preispunkt feilgeboten wird und somit das klar bessere Angebot darstellt – gerade da die neuere Karte keinen VRAM-Vorteil bietet. Aber auch im Ada-internen Wettstreit kommt die GeForce RTX 4060 non-Ti nicht gut weg: Zu aktuellen Straßenpreisen würde die Neuvorstellung der nächsten Woche nur ca. 70 Euro Preisvorteil zur GeForce RTX 4060 Ti bieten. Dies ergäbe von non-Ti zur Ti gerechnet +21% Mehrpreis bei allerdings ca. +26% Mehrperformance – womit die Ti-Lösung sogar das (leicht) bessere Performance/Preis-Verhältnis hätte. Dabei ist der hohe Preisdruck ausgehend von der Radeon RX 6700 XT auf selber Preislage wie die GeForce RTX 4060 non-Ti, aber bei ca. +16% Mehrperformance und vor allem klar besserer VRAM-Ausstattung, noch gar nicht berücksichtigt.

Vor allem durch den schnell gesunkenen Straßenpreis zur GeForce RTX 4060 Ti stimmt somit nVidias eigene Portfolio- und UVP-Kalkulation nicht mehr, müsste nVidia die GeForce RTX 4060 non-Ti somit zumindest wieder auf einen Preisabstand von 100 Dollar/Euro eintakten. Kommt die GeForce RTX 4060 non-Ti hingegen tatsächlich zu dieser (im Mai festgesetzten) Preislage auf den Markt, kann sich nVidia auf einen weiteren geschäftlichen Rohrkrepierer einrichten. Möglicherweise ist dies kurzfristig nutzvoll zum Abverkauf der in diesem Preisfeld noch aktiven Ampere-Beschleuniger. Aber langfristig dürfte es bemerkbar am hohen Status von nVidia im Massenmarkt sägen, wenn man diese überteuerten Mini-Updates nun auch für die wichtigen Beschleuniger des 60er Segments bzw. des Mainstream-Markts bringt.

Igor's Lab zeigen zum Problem der verschmorten 12VHPWR-Stromstecker der GeForce RTX 4090 eine gewisse Fehler-Statistik seitens CableMod: Danach sind von 80'000 verkauften Karten mit CableMod-Adapter ganze 31 reklamiert worden (Hinweis: bei anderen Bauformen mit anderen Adapter-Herstellern etc. können sich natürlich auch andere, eventuell höhere Fehlerquoten ergeben). Logischerweise sind auch diese 31 Fälle zu viel, immerhin besteht hier das zusätzliche Risiko, dass der schmorende Stecker weitere PC-Teile in Brand setzt. Aber die Größenordnung zeigt eben auch darauf hin, dass es zehntausende zufriedene Nutzer ohne jede Probleme gibt, im Fall von CableMod beträgt die RMA-Quote bezogen auf dieses spezielle Problem gerade einmal 0,03875% – sprich einer von 2580 Nutzern. Jene Quote steigt zudem bei Karten mit gedrehten 12VHPWR-Anschluss, weswegen Asus dann in dieser Statistik "führend" ist.

Hieran ergibt sich ein erster Hinweis auf Abhilfe – andere ergeben sich daran, dass dieselbe Problematik bei kleineren Ada-Lovelace-Karten nahezu nicht existent ist, trotz gleichem 12VHPWR-Stecker. Die konkrete Strommenge, die über den Adapter fließt, ist also durchaus wichtig bei der Entstehung eines Schadensfalls. Weitere technische Artikel (seitens Igor's Lab) wurden bereits angekündigt – gemäß den gegebenen Hinweisen geht es dabei wohl auch um die Temperatur der Grafikplatine selber, sprich der 12VHPWR-Stromstecker ist eventuell nur der Auslöser weiterer Effekte, welche über jenen selber hinausgehen. Generell ist zu erwarten, dass es zukünftig solidere Stecker-Konstruktionen gibt, welche dieserart Problemen aus dem Weg gehen. Die Hersteller dürften damit jene Problematik aber auch stillschweigend aus der Welt zu schaffen versuchen – womit echte Aufklärung nur über solcherart Hintergrund-Artikel wie bei Igor's Lab zu erwarten ist.