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News des 2. Oktober 2024

Die Preis- und Liefersituation zur GeForce RTX 4090 hat sich gegenüber der ersten Berichterstattung zu diesem Fall keineswegs verbessert, sondern vielmehr weiter verschlechtert – wenngleich sich die Karte tapfer wehrt und hier und da auch mal wieder Tage existierten, wo jene für unter 1900 Euro erhältlich war. Die täglichen Tendenzen schwanken etwas, in der Summe ist die Angelegenheit allerdings eindeutig: Verfügbar am 22. September für 1949-2000 Euro mit ~10-15 Angeboten unter 2000€, verfügbar am 2. Oktober für 1947-2100 Euro mit nur noch 3 Angeboten unter 2000€ (eBay- und Amazon-Angebote nicht mitgezählt). Bei den bekannten Händlern ist praktisch kaum noch etwas zu finden bzw. hat das Restangebot dort Mondpreis-Charakter erreicht. Der einzige bekannte Händler, wo es die GeForce RTX 4090 noch breiter und zu (halbwegs!) vernünftigen Preisen gibt, ist derzeit konstant Hardwarecamp24.

GeForce RTX 4090 Bestpreis Spanne Trend <2000€ Trend Bestpreis Spanne Trend <$2000 Trend
22. September 2024 1849€ 1849-2000€ ~10-15 Angebote
23. September 2024 1949€ 1949-2000€ ↗↗ 7 Angebote ↘↘
24. September 2024 1949€ 1949-2000€ 12 Angebote
25. September 2024 1949€ 1949-2000€ 6 Angebote ↘↘
26. September 2024 1979€ 1979-2050€ 4 Angebote $1920 $1920-2000 10 Angebote
27. September 2024 1843€ 1843-2100€ 3 Angebote $1900 $1900-2000 12 Angebote
28. September 2024 1989€ 1989-2100€ ↗↗ 2 Angebote $1900 $1900-2000 12 Angebote
29. September 2024 1989€ 1989-2100€ 2 Angebote $1900 $1900-2000 12 Angebote
30. September 2024 1947€ 1947-2070€ 4 Angebote $1900 $1900-2000 11 Angebote
1. Oktober 2024 1899€ 1899-2100€ 4 Angebote $1900 $1900-2000 10 Angebote
2. Oktober 2024 1947€ 1947-2100€ 3 Angebote $1920 $1920-2000 9 Angebote
gemäß der sofort lieferbaren Angebote nach Geizhals-Preisvergleich (ohne eBay- oder Amazon-Angebote), sowie von Newegg für die USA

Logischerweise gibt es noch reihenweise weiterer Angebote ohne direkte Lieferbarkeit und mit oftmals niedrigeren Preispunkten. Aber in Zeiten der augenscheinlich stark zurückgehenden Verfügbarkeit kann man auf diese Angebote einfach nicht mehr setzen – da das deutliche Risiko besteht, dass diese Angebote gar nicht mehr ausgeliefert werden und der anbietende Händler diese Bestellung somit letztlich gar nicht annimmt (oder Monate braucht, um sie am Ende zu canceln). Augenscheinlich erreichen zur GeForce RTX 4090 derzeit Deutschland keine Nachlieferungen mehr, es werden somit allein noch in der Handelskette befindliche Restbestände verkauft. In den USA beim Amazon-artig operierenden Newegg (Mix aus eigenen Angeboten und Plattform für andere Händler) sind die Bewegungen deutlich geringer als auf dem deutschen Markt. Allerdings ist mit 1920 Dollar auch schon ein stolzer Bestpreis erreicht, zudem gingen zuletzt die gutklassigen Angebote in deren Anzahl auch schon tendentiell zurück.

Eigentlich ist insbesondere der erreichte hohe US-Preis (Anfang September waren noch 1760 Dollar normal) ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier etwas im Busch ist. Denn obwohl nVidia natürlich versuchen wird, einen möglichst nahtlosen Übergang der Spitzen-Modelle zu schaffen (um keine Abverkaufs-Aktionen für das Alt-Modell fahren zu müssen), erscheint die Preis- und Verfügbarkeits-Situation zur GeForce RTX 4090 derzeit eher als etwas vorfristig gegenüber dem nachfolgend zu erwarteten Launch der GeForce RTX 5090. Entweder hat sich nVidia hier verkalkuliert oder aber die GeForce RTX 5090 würde überraschend früh antreten – trotz dass dafür die Gerüchteküche bis auf eine kürzliche Spezifikations-Meldung noch viel zu ruhig ist. Von der aktuellen Wellenbildung in der Gerüchteküche ausgehend, könnte "Gaming-Blackwell" durchaus auch erst in zwei Monaten anstehen – was allerdings angesichts der derzeit schon erreichten Marktsituation bei der GeForce RTX 4090 als zu weit weg erscheint. Möglicherweise spielt dies nVidia allerdings sogar in die Karten, denn ein ausgehungerter Markt bereitet automatisch den Weg für einen großen Markterfolg beim nachfolgenden Produkt – fast egal von dessen Preislage.

Über eine andere "komische" Liefersituation berichten WCCF Tech in Bezug auf die GeForce RTX 4060 & 4060 Ti Modelle. Hier soll nVidia die entsprechenden Chip-Lieferungen an die Grafikkarten-Hersteller für zwei Wochen aussetzen, verwiesen wird als Begründung (etwas unscharf) auf die "Versorgungs-Situation" bei jenen Grafikkarten-Herstellern. Möglicherweise soll dies bedeuten, dass die Grafikkarten-Hersteller hierbei auf zu viel eigener Lagerware an entsprechenden Chips oder damit schon erstellten Grafikkarten sitzen, die erst abverkauft werden müssen, ehe man neue Chips nachordert. In der Summe sieht dies nach etwas vollkommen anderem als einer Situation wie bei der GeForce RTX 4090 aus: Bei GeForce RTX 4060 & 4060 Ti werden somit wohl schlicht nur Produktions- und Bedarfs-Menge in Einklang gebracht. Mit einer darauf basierenden Marktverknappung ist somit nicht zu rechnen.

Ganz generell scheinen diese beiden 60er Grafikkarten auch in der aktuellen RTX40-Serie für nVidia wieder zu einem großen Markterfolg zu werden, trotz der anfänglichen Kritik an zu hohen Preislagen und unzureichender VRAM-Ausstattung. Hierzu verweisen Tom's Hardware auf die aktuelle Entwicklung beim Steam Hardware Survey, in welchem insbesondere die GeForce RTX 4060 mit zuletzt +1,2 Prozentpunkte innerhalb eines Monats einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht haben soll. Speziell dieser "Gewinn" dürfte aber eher technische Ursachen haben: Im September kam "Black Myth Wukong" heraus, welches zwar sicherlich ein global goutiertes Phänomen ist, in welchem aber dennoch mit teilweise bis zu 90% die chinesischen Gamer dominieren. Und wo dann echte Masse ist, verschieben sich die Umfragewerte, gut zu sehen auch am Zuwachs von Windows 10 von 1,6 Prozentpunkten in diesem Monat (während Windows 11 um 1,5 Prozentpunkte verlor). Damit wäre Windows 10 plötzlich unter Steam wieder vor Windows 11 – was natürlich unrealistisch ist, hier wurden einfach nur Millionen chinesischer Systeme erfasst, welche vorher in dieser Steam-Statistik nicht auftauchten.

Demzufolge muß man die aktuellen Zugewinne der GeForce RTX 4060 unter der Steam-Statistik in erster Linie als ein Effekt von mehr erfassten chinesischen Spielern sehen. Allerdings läßt sich somit dennoch ein Informationsgewinn aus dieser Statistik ziehen: Denn mehr oder weniger alle Verschiebungen der Steam-Statistik von August zu September dürften über diese zusätzlich erfassten chinesischen PC-Systeme zustandegekommen sein, was somit einen Eindruck der in China derzeit üblichen Hardware im Vergleich zur westlichen Welt ergibt. Dabei verlieren nahezu alle besonders leistungskräftigen Grafikkarten (auch die GeForce RTX 4090), die großen Gewinner sind hingegen (in dieser Reihenfolge): GeForce RTX 4060, GeForce RTX 4060 Ti, GeForce RTX 4070, GeForce RTX 3060, GeForce RTX 4070 Super, GeForce RTX 3070, GeForce RTX 2060 & GeForce RTX 3060 Ti. Das sind dann jene Karten, welche derzeit in China besonders stark verbreitet sind – wie zu sehen mit einem deutlichen Einschlag im Mainstream- und unteren Midrange-Segment. Dies zeigt an, dass der chinesische Markt immer noch deutlich anders tickt als der westliche Markt, sicherlich auch bedingt durch die breitflächig nach wie vor deutlich abweichende Einkommens-Situation.

Nebenbei ändert dies allerdings nichts an der grundsätzlichen Aussage, dass auch in der Ada-Lovelace-Generation die 60er Modelle im weltweiten Markt die Verkaufsführerschaft übernehmen bzw. den höchsten Verbreitungsgrad erreichen werden. Auch wenn man sich in jener Steam-Statistik allein die August-Werte ansieht, so ergibt sich schon die deutliche Tendenz, dass diese Karten deutlich öfters eingesetzt werden als andere Modelle. Aufgrund der oftmals unterschiedlichen Chip-Ansetzung, Preis-Lagen sowie Karten-Anzahl pro Grafikchip ist dies nicht in jedem Fall besonders gut vergleichbar, aber die Tendenzen sind dennoch recht klar: 60er Modelle weit vor 70er Modellen weit vor 80/90er-Modellen. Insbesondere letzterer Unterschied zwischen 70er und 80/90er Modellen ist bei "Ada Lovelace" stärker ausgeprägt als bei "Ampere" – resultierend sicherlich aus der größeren Anzahl der 70er Modelle in der RTX40-Serie, aber wohl auch der Stärke der 80er Modelle in der RTX30-Serie.

Steam-Verbreitung August 2024 60er Modelle 70er Modelle 80/90er Modelle
nVidia Turing  (GeForce RTX 20) 4,3% 1,9% 1,2%
nVidia Ampere  (GeForce RTX 30) 8,9% 4,5% 3,7%
nVidia Ada Lovelace  (GeForce RTX 40) 6,3% 4,9% 2,2%
gemäß den Verbreitungs-Statisiken von Steam (nur Desktop-Modelle) für den August 2024

Die PC Games Hardware hat sich mit den Auswirkungen des AGESA-Updates 1.2.0.2 auf die Spiele-Performance von Ryzen 9 9900X & 9950X beschäftigt. Selbiges AGESA-Update bringt wie bekannt einen Fix für die vorher zu hohen Core-to-Core-Latenzen bei den Dual-CCD-Modellen von Zen 5 mit sich, was unter Anwendungen nur in eher seltenen Fällen etwas bringt, für Spiele hingegen eine höhere Relevanz besitzt. Logischerweise profitiert der Ryzen 9 9900X mit nur 6 CPU-Kernen pro CCD beachtbar stärker als der Ryzen 9 9950X, welcher mit seinen 8 CPU-Kernen pro CCD weniger zu einem Lastwechsel über die CCDs hinweg neigt. Der durchschnittliche Performance-Effekt ist nicht weltbewegend, da manche Spiele-Titel hierauf nur maßvoll reagieren und das ganze eher durch Einzelfälle wie die 13% Performance-Gewinn unter "Horizon Forbidden West" getrieben wird.

AGESA 1.2.0.1 → 1.2.0.2 avg fps P1 (1% low fps)
Ryzen 9 9950X +1,6% +2,5%
Ryzen 9 9900X +4,2% +3,8%
gemäß den Benchmarks der PC Games Hardware unter 9 Spiele-Titeln (≤720p)

Allerdings können viele einzelne Performance-Gewinn dann am Ende dennoch zu einer klaren Verschiebung der Gesamtwertung führen. Denn mittels dieser Benchmarks hat die PCGH den Ryzen 9 9950X auf 88,4% des Performance-Niveaus des Ryzen 7 7800X3D unter Spielen ausgemessen. Zum Zeitpunkt des Ryzen-9000-Launches waren es im seinerzeitigen Launch-Review allerdings nur 82,6% des Performance-Niveaus des Ryzen 7 7800X3D. Der Ryzen 9 9950X hat somit bei der Spiele-Performance in der Zwischenzeit um relativ +7% zugelegt, unabhängig etwaiger Performance-Gewinne des Ryzen 7 7800X3D. Hierzu beigetragen haben die neuen AGESA-Versionen sowie natürlich primär das Windows-11-Update "KB5041587", welches auch auf anderen AMD-Prozessoren seine Wirkung hat, aber eben unter Zen 5 stärker wirkt als auf früheren AMD-CPUs. In der Summe der Dinge ist der Ryzen 9 9950X bei der Spiele-Performance klar näher an den Ryzen 7 7800X3D herangerückt, kann jenen zwar niemals einholen, bereitet somit allerdings den Boden für den Ryzen 9 9950X3D. Und ganz generell schreit diese Differenz weniger als zwei Monate nach dem Ryzen-9000-Launch dann doch nach einer generellen Neubetrachtung von Ryzen 9000.

Spiele-Benchmarks der PCGH 14. August 1. Oktober Differenz
Ryzen 7 7800X3D 100% 100%
Ryzen 9 9950X 82,6% 88,4% +7%
Ryzen 9 9900X 79,7% 84,6% +6%
Quellen bei der PCGH: Performance zum 14. August 2024 gemäß Launch-Review, Performance zum 1. Oktober 2024 gemäß Meldung zu AGESA 1.2.0.2; Achtung: teilweise abweichende Benchmark-Sets, nicht gänzlich vergleichbar