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News des 17. Juni 2022

Laut VideoCardz soll AMDs Ryzen 7000 mit Zen-4-Basis am 15. September 2022 an den Start gehen. Dies ergibt sich aus einer AMD-Präsentationsfolie, welche auf einer (angeblichen) AMD-Veranstaltung für lokale Distributoren und Einzelhändler in Fernost abfotografiert wurde. Aus der Art der Veranstaltung wird darauf geschlossen, dass es sich bei diesem Termin auch um den Verkaufsstart handeln soll – was natürlich noch zu bestätigen wäre. Grundsätzlich gesehen trifft dieser Termin allerdings auf die seitens Twitterer 'Greymon55' schon genannten Termin-Abfolge zu, nach welcher Zen 4 ca. einen Monat vor RDNA3 zu erwarten ist. Da RDNA3 zuletzt auf Ende Oktober bis Mitte November vermeldet wurde, ist ein September-Termin für Zen 4 somit sehr wohl denkbar – womit diese Prozessoren den Startschuß für den "Heißen Hardware-Herbst 2022" (HHH22) geben werden.

AMD Intel nVidia
15. September:
Ryzen 7000 Serie  (Zen 4)
September/Oktober:
GeForce RTX 4090  (AD102)
Ende Oktober bis Mitte November:
RDNA3  (Navi 33?)
viertes Quartal:
Core i-13000 Serie  (Raptor Lake)
Oktober/November:
GeForce RTX 4080  (AD103)
November/Dezember:
GeForce RTX 4070  (AD104)
Anmerkung: Alle diese Termin-Angaben basieren derzeit rein auf Gerüchten.

Twitterer Greymon55 bringt zudem Informationen über das initiale Produkt-Portfolio der Ryzen 7000 Prozessoren-Serie daher: Danach soll AMD den Launch der Consumer-Modelle von "Zen 4" (angeblich) mit Ryzen 5 7600X, Ryzen 7 7800X, Ryzen 9 7900X und Ryzen 9 7950X begehen – sprich, einem Spiegelbild dessen, wie seinerzeit Zen 3 startete. Ein vom Twitterer vermisster "Ryzen 7 7700X" ist hingegen nicht im initialen Lineup – aber dies war bei Zen 3 auch nicht anders, jenes Modell wurde erst viel später nachgereicht. Leider nicht mehr online sichtbar sind ursprünglich ebenfalls gepostete chinesische Listenpreise – was wohl damit zusammenhängt, dass jene (auch nach Währungsumrechnung) nicht direkt westlichen Listenpreisen entsprechen. Zudem besteht speziell bei Preisnotierungen immer auch das Risiko einer späten Änderung: Wie auch bei den anderen Hersteller, könnte AMD die Listenpreise bis Minuten vor Launch nochmals anpassen.

7950X
7900X
7800X
7600X
7700X is still not in the first lineup.

Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 17. Juni 2022

Wahrscheinlich sogar viel interessanter ist ein anderer Tweet seitens Greymon55, wonach AMD (angeblich) Zen-4-Prozessoren für den Sockel AM4 im Planungs-Stadium haben soll. Derzeit ist nicht klar, ob selbige jemals herauskommen – augenscheinlich beschäftigt sich AMD aber zumindest mit dieser Idee. Aufgrund des kleineren Sockels mit weniger Pins und damit geringerem möglichen Stromverbrauch könnte ein solches Angebot bei der Anzahl der gebotenen CPU-Kerne limitiert sein. Zudem würde es sinnvollerweise voraussetzen, dass Zen 4 tatsächlich über ein DDR4/DDR5-Kombi-Speicherinterface verfügt, wie es teilweise schon vermeldet wurde. Nur dann wäre ein solcher Zen-4-Prozessor mit Sockel AM4 auch auf bisherigen AM4-Platinen mit Support für DDR4-Speicher einsetzbar, bei allen anderen Auflösungen würden neue Mainboards (mit DDR5-Support) benötigt.

According to an AMD CPU reseller, AMD plans to have AM4 DDR4 compatible ZEN4 products. But it's just a plan, not sure if it will be available.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 17. Juni 2022

Und dies dürfte nicht dem Sinn der ganzen Aktion entsprechen, hier geht es wohl um eine nochmalige Aufrüstmöglichkeit für AM4-Nutzer (mit bestehenden AM4-Systemen). Allerdings sollte man hierein nicht all zu viel Vorfreude legen: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Möglichkeiten oft stark von den Herstellern selber limitiert werden, sprich man üblicherweise nur vergleichsweise schwache Prozessoren bekommt. AMD dürfte hierbei ganz genau hinschauen, wo sich dies für AMD lohnt – und wo man besser die Anwender zum Wechsel auf die AM5-Plattform drängt. Über all dem steht zudem das Fragezeichen, ob AMD dieses Projekt überhaupt realisiert. Die extra Kosten zur Validierung wollen begründet sein, auch dürfen keine Lieferprobleme bei Zen 4 existieren – ansonsten wird AMD (wie bei Zen 3) lieber nur Spitzen-Prozessoren für die neue Plattform AM5 ausliefern.

Laut YouTuber Moore's Law Is Dead (via VideoCardz) soll es neben der Zen4/RDNA3-APU "Phoenix Point" auch noch eine kleine Ausführung selbiger geben. Ein Codename ist noch nicht bekannt, deswegen wurde dieses Hardware-Projekt seitens des YouTubers vorläufig als "Little Phoenix" tituliert. Technisch sollen 4 CPU-Kerne von Zen 4 samt 8 Shader-Cluster von RDNA3 geboten werden – was wegen der FP32-Verdopplung der RDNA3-Architektur dann 1024 FP32-Einheiten ergeben wird. Die Zielsetzung könnten wieder Handheld-Konsolen wie das Steam Deck sein, wenngleich sich natürlich auch Zweitverwendungs-Möglichkeiten im regulären PC-Segment ergeben sollten. Interessant an "Little Phoenix" ist, dass AMD hierfür einen extra Zen-4-CCX mit nur 4 CPU-Kernen kreiieren muß – nachdem ab Zen 3 ein CCX immer gleich 8 CPU-Kerne trägt.

Dass diese LowCost-APU zudem gleich 8 Shader-Cluster tragen soll, könnte man als Hinweis darauf verstehen, dass die regulären APUs bei AMD dann schon viel weiter sein müssten. "Rembrandt" auf Zen-3-Basis trägt derzeit 12 Shader-Cluster der RDNA2-Architektur (768 FP32-Einheiten), während zum Zen-4-Nachfolger "Phoenix Point" selbige Information derzeit noch fehlt. Schon mit 8 Shader-Clustern würde man wegen der FP32-Verdopplung der RDNA3-Architektur auf 1024 FP32-Einheiten kommen, bei 12 Shader-Clustern hingegen gleich bei 1536 FP32-Einheiten landen. Dies wäre dann zweifelsfrei das Territorium von "Navi 24" (RDNA2, 16 Shader-Cluster, 1024 FP32-Einheiten @ 64 Bit Speicherinterface), welcher somit relativ fix von intergrierter Grafik eingeholt werden würde. Hierin liegt womöglich auch der Grund, wieso nVidia innerhalb der Ampere-Generation keinen "GA108"-Chip aufgelegt hat: Zu kleine Grafikchips kommen späteren APUs zu nahe, da sieht nVidia wohl kein Geschäft mehr.