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News des 14. November 2024

Die ComputerBase hat sich die Achtkerner von Zen 4 & 5 unter einheitlich 4.8 GHz Takt im Spiele-Einsatz angesehen. Mittels dieses Testaufbaus soll herausgefunden werden, wieso sich Zen 5 von Zen 4 mit den ursprünglichen Launch-Tests gerade im Spiele-Einsatz derart mager absetzen konnte (gemittelt +4%), Ryzen 7 9800X3D gegenüber seinem direkten Vorgänger dann hingegen zwar nicht wirklich viel (gemittelt +11,5%), aber eben deutlich mehr als der allgemeinen Zen5-Schnitt zulegen konnte. Hier fallen natürlich zuerst die Patches und Microcode-Updates zugunsten von Zen 5 hinein, sehr gut sichtbar an den aktualisierten Performance-Ergebnissen der ComputerBase: Jene lauten nunmehr auf +10% bzw. +8% zwischen zwischen Ryzen 7 7700X & 9700X, weit weg von den an gleicher Stelle zum Launch gemessenen +3,5%. Dennoch kommt der Vergleich der X3D-Modelle weiterhin leicht besser weg als der aktualisierte Vergleich der "Normal"-Modelle. Der Performance-Gewinn durch die Hinzunahme des 3D V-Cache bei Zen 5 (+39%) ist somit leicht stärker als bei Zen 4 (+34%), auf interne Architektur-Verbesserungen zugunsten der X3D-Modelle hindeutend.

taktnormierter Vergleich avg fps Differenz 1% low fps Differenz
Ryzen 7 7700XRyzen 7 9700X (auf jeweils 4.8 GHz) 109 → 120 fps +10% 77 → 83 fps +8%
Ryzen 7 7800X3DRyzen 7 9800X3D (auf jeweils 4.8 GHz) 149 → 171 fps +15% 101 → 112 fps +11%
gemäß den Benchmarks der ComputerBase unter 7 Spiele-Titeln auf 720p

Zwei Fälle von durchgebrannten Ryzen 7 9800X3D haben für einige Aufregung auf Reddit und anderswo gesorgt. Dabei sind 2 Fälle generell zu wenig, um hieraus ein Muster ableiten zu können bzw. kann dies auch jederzeit durch Benutzerfehler entstehen. Man erinnere sich diesbezüglich an den Stromadapter der GeForce RTX 4090 oder die instabilen Raptor-Lake-Prozessoren, wo deren Hersteller von einem tatsächlichen Problem erst nach eine Vielzahl an vorliegenden Fällen überzeugt werden konnten. Natürlich gilt es dennoch, solcherart Vorkommnisse zu beobachten, ob deren Anzahl und damit Gewicht nicht mit der Zeit zunimmt. Bei den durchgebrannten Ryzen 7 9800X3D ist wohl nach den Ausführungen der PC Games Hardware der Prozessor selber inzwischen schon raus aus der Diskussion über die Fehlerursache. Jene liegt in beiden Fällen wohl schlicht darin, dass der Prozessor nicht korrekt bzw. nicht ganz plan aufliegend montiert wurde. Offen ist noch, ob dies an den jeweiligen Anwendern lag oder eventuell über den Mainboard-Sockel begünstigt wurde – ob durch eine fehlerhafte Fertigung der Sockel oder Prinzip-bedingt. Für den Augenblick sieht es allerdings eher nach einem Anwenderfehler aus, zumindest einer der beiden Unglücksraben bestätigte dies wohl.

AMDs Marketing-Abteilung bringt sich mal wieder ins Gespräch über einen iGPU-Vergleich von Ryzen AI 9 HX 370 gegen Core Ultra 7 258V, welcher u.a. bei TechPowerUp zu sehen ist. Hierbei gibt AMD an, im Schnitt von 16 Spiele-Titeln um immerhin +75% schneller als Intel zu sein. Dies hierzu angesetzten Testbedingungen und damit die Gleichheit des Tests werden allerdings Netz-weit ziemlich zerrissen: So hat AMD wohl durchgehend mit Frame Generation sowie allen weiteren AMD-Extras zur Performance-Beschleunigung getestet, während auf Intel-Seite nur XeSS zum Einsatz kam, dort wo es verfügbar ist. Ironischerweise wurde damit der Intel-iGPU auch die Nutzung von FSR und damit von Frame Generation verweigert, dort wo dies auch Intel-Grafiklösungen zur Verfügung steht. Dabei liefert AMD durchaus auch Werte zur nativen Performance mit (allerdings ohne exakte fps-Angabe), woraus sich ergibt, dass unter gleichen Bedingungen eher denn ein Gleichstand und nicht gerade eine totale Führung von AMD herauskommt. Natürlich ist es auch eine wertvolle Angabe zu wissen, wo AMD mittels aller Technologie-Features mehr fps herausholen kann – aber Frame Generation sollte immer als Zugabe behandelt werden und hat im normalen Performance-Vergleich nichts zu suchen.

Passenderweise haben Tom's Hardware denselben iGPU-Vergleich von Ryzen AI 9 HX 370 gegen Core Ultra 7 258V ganz unabhängig von AMD genauso angestellt – und kommen hierbei auf deutlich andere Ergebnisse. Anzumerken wäre, dass man hierbei (neben einer Performance-Ermittlung ohne FSR, XeSS und Frame Generation) sogar explizit auf eine gleiche TDP geachtet hat: Der Ryzen AI 9 HX 370 lief im Asus-Notebook auf 28W TDP, der Core Ultra 7 258V ebenfalls in einem Asus-Notebook auf 24W TDP, was durch eine Veränderung des Power-Profils dann auf dieselben 28W hinaufgebracht wurde. Denkbarerweise durch diese Maßnahme reicht es für das Lunar-Lake-Notebook für einen leichten Performance-Vorteil im zumeist einstelligen Bereich gegenüber dem Strix-Point-Notebook. Im generellen kann man natürlich auch beide Ansätze als ungefähr gleich stark betrachten, bei Intel dann allerdings erbracht unter einer üblicherweise etwas niedrigeren Verlustleistung. Dies ist nebenbei auch der erste solide Benchmark, wo eine Intel-iGPU in einem breiten Testfeld von einer AMD-iGPU liegt – erreicht nach Jahren der Anstrengungen auf Intel-Seite, um diesen Rückstand aufzuholen.

Ryzen AI 9 HX 370 Core Ultra 7 258V Differenz
1280x720 @ Low/Medium: avg fps 44,7 fps 47,7 fps +7%
1280x720 @ Low/Medium: 1% low fps 29 fps 31 fps +7%
1920x1080 @ Low/Medium: avg fps 29,2 fps 30,8 fps +5%
1920x1080 @ Low/Medium: 1% low fps 19 fps 22 fps +16%
gemäß der Benchmarks von Tom's Hardware unter 27 Spiele-Titeln (ohne FSR, ohne XeSS, ohne FG)

Im übrigen zeigen die hier vorliegenden Benchmark-Werte auch wunderbar auf eine Besonderheit der Spiele-Tests zwischen 720p und 1080p hin: In diesem Beispiel (erstellt wie gesagt mit immerhin 27 Spiele-Benchmarks) liegt die Performance-Differenz zwischen durchschnittlicher Framerate und Minimum-Framerate (1% low fps natürlich) unter 720p auf exakt demselben Niveau, grob +7% zugunsten der Intel-iGPU. Unter 1080p unterscheidet sich die Bewertung zwischen durchschnittlicher Framerate und Minimum-Framerate jedoch erheblich: Durchschnittlich sind es nur +5% mehr, im Minimum hingegen starke +16% mehr. Dies deckt sich mit praktischen Beobachtungen beim Lesen und Auswerten ungezählter Testberichte zur Spiele-Performance von PC-Prozessoren: Unter FullHD muß man unbedingt die Minimum-Frameraten nehmen, ansonsten verliert man wegen des einsetzenden Effekts der GPU-Limitierung die Leistungs-Unterschiede zwischen den Prozessoren. Dies ist soweit allgemein bekannt und normal.

Weniger bekannt ist, dass dies unter 720p meistens keine Rolle mehr spielt bzw. auch schon Tests gesehen wurden, wo unter 720p die durchschnittliche Framerate (etwas) stärker skalierte als die Minimum-Framerate. Dafür kann es unter 720p passieren, dass die Minimum-Frameraten auch schon einmal sehr verrückte Werte (im Vergleich der Test-Prozessoren) auswerfen – wie wenn nominell viel schnellere Prozessoren plötzlich weit zurückliegen. Denkbar, dass man unter dieser niedrigen Auflösung dann vielleicht schon einmal Engine-Aussetzer oder ähnliche Kuriositäten misst, und nicht mehr die eigentliche CPU-Performance. Solcherart Effekte sind natürlich nicht bei allen 720p-Benchmarks zu sehen, kommen allerdings tatsächlich regelmäßig vor. Deswegens setzt 3DCenter, wenn unter 720p beide Werte zur Verfügung stehen, üblicherweise deren Mittelwert ein – damit wird allen Betrachtungsweisen Rechnung getragen. Es gibt allerdings auch Fälle, wo die Minimum-Werte unter 720p derart kurios ausfallen, dass man davon Abstand nehmen sollte und lieber die Durchschnitts-Werte unter 720p benutzt.

Mit dem nachträglichen Erscheinen der Testberichte zum Ryzen 7 9800X3D von Igor's Lab (Teil 1: Gaming & Teil 2: Workstation) wurden nun auch noch die bislang fehlenden Stromverbrauchswerte aus diesem Test der Tabelle der gesammelten Verbrauchswerte in der Launch-Analyse zu Ryzen 7 9800X3D zugeschlagen. Im Fall von AutoCAD ist dies ein einzelner weiterer Wert (für den Ryzen 7 9800X3D), im Fall der Spiele-Benchmarks hatten die vorherigen Alt-Werte keinen Bestand mehr bzw. haben Igor's Lab das komplette Testfeld vollständig neu ausgemessen, so dass sich die volle Meßreihe (leicht) ändert. Natürlich fließen die neuen Werte nicht mehr in die Index-Erstellung zum Stromverbrauch sowie zur Energieeffizienz mit ein, das ist aufgrund der geringen Abweichungen aber sowieso nicht notwendig. Inzwischen widmen sich mehr und mehr Webseiten diesem Thema (abseits von Volllast-Messungen), so dass ausreichend Meßwerte für eine Index-Bildung zur Verfügung stellen. Igor's Lab waren allerdings – dies muß erwähnt werden – auf diesem Gebiet ein gewisser Vorreiter, sowohl Messungen zum Stromverbrauch unter Spielen als auch zu einzelnen Anwendungen betreffend.