In einem überraschenden wie erstaunlichen Schritt hat nVidia die "GeForce RTX 4080 12GB" offiziell gestrichen. Begründet wird dies mit der Konfussion, welche zwei Grafikkarten desselben Namens auslösen – wobei hier eher das Problem ist, dass die Differenz nicht nur bei der Speichermenge liegt, sondern auch ein sehr erhebliche technischer Unterschied existiert. Inwiefern es diese Grafikkarte später unter einem anderen Namen geben wird, ist noch nicht heraus. nVidia hat hiermit nun durchaus die Möglichkeit, nicht nur den Namen, sondern auch die darunterliegende Technik und vor allem den Preispunkt zu verändern. Es würde nicht überraschen, wenn das an dieser Stelle nachfolgende neue Produkt vor allem einen deutlich niedrigeren Preispunkt trägt, denn die für die GeForce RTX 4080 12GB geplanten 899 Dollar bzw. 1099 Euro waren schlicht jenseits des guten Geschmacks für eine eigentliche 70er Lösung. Zur GeForce RTX 4080 16GB wurde hingegen mit dem 16. November erstmals ein konkreter Launch-Termin angegeben.

Unlaunching the 12GB 4080
 
The RTX 4080 12GB is a fantastic graphics card, but it’s not named right. Having two GPUs with the 4080 designation is confusing.
So, we’re pressing the "unlaunch" button on the 4080 12GB. The RTX 4080 16GB is amazing and on track to delight gamers everywhere on November 16th.
Quelle:  nVidia am 14. Oktober 2022

AMD hat auf Twitter nochmals an die kommende RDNA3-Vorstellung am 3. November erinnert – und dabei interessanterweise gegenüber der ersten Ankündigung nicht mehr das Wort "Launch" verwendet. Jenes ist breit als direkten Marktstart oder aber wenigstens die Veröffentlichung unabhängiger Testberichte zu diesem Tag interpretiert worden, dies war jedoch augenscheinlich seitens AMD nicht derart gemeint. Nunmehr soll es am 3. November eine "Enthüllung" ("unveil") geben, was ziemlich klar auf die übliche Vorstellungs-Show hinausläuft, in deren Rahmen es Einzelheiten zu Architektur und ersten Karten gibt, genauso auch ein Termin für einen (späteren) Marktstart genannt wird. Laut der Gerüchteküche ist dafür der 22. November im Gespräch, wobei es hierzu zuletzt auch andere Ansätze gab.

Gemäß VideoCardz enthält der neue nVidia-Treiber 522.25 Einträge für drei neue RTX30-Karten bzw. womöglich auch nur Karten-Varianten. Was hier jeweils herauskommt, ist unsicher, denn derzeit gibt es nur diese neuen Treiber-Einträge samt Kartennamen, was allerdings weitgehend nichtssagend ist. Twitterer MEGAsizeGPU hatte selbige Karten allerdings bereits Anfang September vorhergesagt und konnte seinerzeit zumindest ein paar technische Daten offerieren: So wird es eine GeForce RTX 3070 Ti auch auf GA102-Basis geben – mit womöglich absolut unveränderten Hardware-Daten, da zumindest Speicherinterface und Speichermenge gleich zur bekannten (GA104-basierten) 3070Ti bleiben. Ein tatsächlich neues Karten-Modell liegt hingegen im Fall der "GeForce RTX 3060 8GB" vor, da hierbei Speichermenge und damit logischerweise auch Speicherinterface gegenüber der bekannten 12-GB-Ausführung der GeForce RTX 3060 reduziert sind.

Upcoming RTX30 lineup:
 
3060 8G
GA106 128bit 8GD6
 
3060Ti D6X
GA104 256bit 8GD6X
 
3070Ti
GA102 256bit 8GD6X
Quelle:  MEGAsizeGPU @ Twitter am 7. September 2022

Dies ist dann in jeden Fall eine neue Grafikkarte mit einem neuen Performance-Punkt, welcher etwas niedriger als bei der originalen 3060 ausfallen sollte. Offenbleiben muß dies noch beim dritten Treiber-Eintrag, welcher die zuletzt schon real gesichtete "GeForce RTX 3060 Ti GDDR6X" benennt. Hierbei bleiben Speichermenge und damit Speicherinterface gleich, der allerdings erstmals bei der 3060Ti verwendete GDDR6X-Speicher würde aber natürlich für höhere Speichertaktungen geeignet sein. Allerdings muß nVidia dies auch nicht derart realisieren, man könnte hierbei schlicht Restbestände oder/und taktschwachen GDDR6X verklappen, der dann nur auf GDDR6-Datenrate läuft. Generell dürften alle drei neuen RTX30-Karten eher unter dem Stichwort "Lagerbereinigung" laufen. Es geht hierbei also weniger um neue Akzente im Wettbewerb und damit um das Erringen irgendwelcher Performance-Siege, sondern um das Losbekommen von zu hohen Lagerbeständen. Insbesondere auf die GeForce RTX 3070 Ti auf GA102-Basis dürfte dies zutreffen, denn viele andere Karten mit diesem Grafikchip befinden sich im Abverkauf (3080Ti, 3090 & 3090Ti) und dürften in Bälde aus dem Angebot genommen werden.

Bezüglich der Preise und Listunge zu den neuen Intel- und nVidia-Grafikkarten hat sich 2-3 Tage nach Marktstart kaum etwas wirklich verbessert: Auf Intel-Seite war ab und zu die Arc A750 tatsächlich für 357 Euro verfügbar, aber meistens sind die Intel-Karten auch weiterhin nur zur Vorbestellung im Angebot. Die GeForce RTX 4090 konnte die Anzahl ihrer Listungen hingegen einigermaßen steigern, beim lieferbaren Bestpreis gab es hingegen keine wirkliche Verbesserung. Ab und zu gibt es Angebote im Rahmen von ca. 2200 Euro, aber üblicherweise liegt der Bestpreis sogar oberhalb von 2400 Euro. Da ist dann noch einiges an Weg zurückzulegen, um zur deutschen UVP von 1949 Euro zu gelangen, welche im Gegensatz zu den RTX30-UVPs auch schon zum derzeit schwachen Euro/Dollar-Kurs gebildet wurde. Einiges von den Erstlieferungen an die Händler ist augenscheinlich bei Scalpern gelandet, welche derzeit bis zu 4000 Dollar verlangen – allerdings wohl nicht viel absetzen können.